Von einem Mann, der alles zu verlieren hat und einer Frau, die nur gewinnen kann ...
»Die Aufsteiger« ist eine klug beobachtete Geschichte über Ambition, Verblendung und Leute von Gestern, die verzweifelt versuchen, weiterhin oben zu schwimmen.
Felix Licht hat alles für die Karriere Seine besten Jahre, lebenslange Freundschaften, die Zeit mit Frau und Kind. Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt, die Berufung zum Chefredakteur des wichtigsten Magazins des Landes. Doch dann eröffnet ihm Verleger Christian Berg, einst Modezar der neurechten Szene, jetzt geläutert und selbsternannter Retter der Pressefreiheit, dass nicht Licht den Job bekommt, sondern Zoe Rauch. Ausgerechnet Zoe – jung, schön, woke. Die Frau, an die Felix seit zwölf Jahren immerzu denken muss.
Sein Leben zerbricht – und reißt alle um ihn herum in einen Mahlstrom aus gekränkten Eitelkeiten, brüchigen Lebenslügen, opportunistischer Lust an immer absurderen Fake News und Gutmenschen, die bereit sind, über Leichen zu gehen.
Er ist von Gestern, sie weiß, was Heute zählt. Und keiner ahnt, wer morgen das Sagen hat – hintergründige und intelligente Gegenwartsliteratur für die Leser*innen von Juli Zeh und Johanna Adorján
Ein pointierter Gesellschaftsroman für alle, die sich Gedanken über aktuelle Gesellschaftsphänomene und die eigenen Privilegien machen, ohne sich und andere dabei selbst zu wichtig zu nehmen.
»[…] als hätte Juli Zeh mit ›Unterleuten‹ im Hinterkopf das Drehbuch für einen ›Tatort‹ geschrieben.« Der SPIEGEL über Peter Huths ersten Roman bei Droemer »Der Honigmann«.
Ich bin komplett fassungslos, dieses Buch ist das frauenfeindlichste Machwerk, was ich dieses Jahr gelesen habe. Dass Droemer das verlegt hat ist eine Blamage, und obendrein ist das Buch fürchterlich geschrieben, wie von einem ambitionierten Fünftklässler.
Rezensionstitel:Hochaktueller Input Kurzmeinung: Ein Roman über das Verlagswesen – amüsant + spannend. In dem Roman „Aufsteiger“ beschreibt Peter Huth wie es in einem Verlag zugeht, der wöchentlich „das Magazin“ herausgibt. Auf welches Magazin, wöchentlich im gesamten deutschen Raum erscheinendes wichtiges politisches Magazin spielt er wohl an, der Autor? Ich lach mich scheckig. Im Verlag „des Magazins“ steht der Wechsel an der Spitze an, der Chefredakteur wird gegangen, weil er einen „unangemessenen“ Artikel veröffentlichte. Sein Protegé Felix Licht macht sich Hoffnungen auf den Posten, aber es kommt anders: eine hippe woke Frau, Zoe Rauch, eine von außen, wird den lukrativen Job bekommen. Dies wird zu allerhand Verwicklungen führen.
Der Kommentar und das Leseerlebnis Ich bin so positiv angetan von dem Roman und der Schreibweise des Autors, dass ich einen Moment lang denke, der Verlag kann sich glücklich schätzen, diesen Autor unter Vertrag zu haben! Der Prolog wartet mit einem Mord auf. Aber „Aufsteiger“ ist kein Kriminalroman. Denn die Geschichte zeigt hauptsächlich das Ringen politischer Strömungen, immer gepaart mit persönlichem Ehrgeiz. Wo soll das Blatt hin, die zeitgemäße woke intellektuelle Richtung der Identitären (und anderer) stärken, dem Feminismus eine neue Kampfplattform bieten oder soll es einen konservativen Purzelbaum schlagen? Diese Meinungsdebatten machen den Roman spannend samt einiger Volten. Gut, einige sind früh erahnbar, nichtsdestotrotz ist der Roman richtig spannend. Ja, der Autor hat sich eine Menge einfallen lassen, es ist ein rasanter Flug, bis er zum Aufsetzen ansetzt. Das Ende mag ein klein bisschen de trop sein, aber insgesamt hat mich lange kein Spannungsroman mehr so bei der Stange gehalten. Dabei geht es nicht um Action per se, Psychologie und Spannung halten sich die Waage.
Fazit: Ich benutze ja selten Floskeln, aber diesmal ist es wahr: ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und las es in einem Rutsch. Guter Stil, tolle Story. Der Autor hat die zur Zeit gesellschaftlichen + politischen Strömungen gut verständlich personell gebunden und für jede Position gute Gründe gebracht. Man kann sich fragen, wo man sich, politisch gesehen, selber befindet.
Die Geschichte um Felix Licht und Zoe Rauch ist topaktuell und ein absolutes Vergnügen! Felix Licht, Ende 40, verheiratet und Vater einer Tochter erwartet nach dem letzten Fehltritt des Chefredakteurs des Magazins, dass ihm als Stellvertreter die Stelle angeboten wird. Der Verleger Christian Berg, ein sehr spezieller Typ (ein tätowierter Hüne mit langem weißen Haar, der am liebsten gemeinsam mit seiner Frau auf ihrem Luxus-Hausboot seine Zeit verbringt), hat das Magazin gekauft, um seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Reich wurde er mit Kleidung, die vor allem in der rechten Szene beliebt ist - und weder seine Frau Charlotte, noch er wollen damit weiter in Verbindung gebracht werden. Als er nicht wie erwartet Felix, mit dem er eng vertraut ist und viel zusammen gearbeitet hat, sondern auf Wunsch seiner Frau die junge schwarze Zoe Rauch, einst Volontärin beim Magazin, zur Chefredakteurin ernennt, bricht Felix buchstäblich zusammen. Es ist nicht nur die Entscheidung gegen ihn, die ihn fertig macht - und worauf er sein ganzes Berufsleben lang hingearbeitet hat - nein, es ist auch die Entscheidung für Zoe, mit der Felix so viel mehr verbindet als es sollte.... Die Geschichte beginnt langsam, steigert sich aber schnell und hat mich buchstäblich mitgerissen. Die Figuren stehen grundsätzlich für bestimmte Richtungen und Typen, die wir aktuell im Post-Corona-Deutschland erleben. Die Themen - es spielt im Jahr 2022 - drehen sich um die damaligen Aufreger wie Gendersprache, ob man Indianer sagen darf oder nicht, die richtigen Pronomina und sehr im Vordergrund die damals aktiven Klimakleber. Aufreger, die sich zum Teil zum Glück erledigt haben - aber beim Lesen kommt wirklich einiges wieder hoch und die Figuren vertreten vehement ihre jeweiligen Meinungen. Die Gruppen sind so vielschichtig wie die Gesellschaft - da gibt es die Community des ehemaligen Anwalts und Influencers, der immer nur aufhetzt und Stimmung macht gegen "links-grün-versifft", es gibt die ewig gestrigen, die TERF-Frauen, die Linken, die Rechten, die Zeitungsleute und Meinungsmacher - und sie alle leben und streiten hier in dem Buch, wie es auch in der Realität war und ist. Manche Stellen sind erbarmungslos in ihrer Direktheit und treffen beim Lesen mitten ins Herz. Und es wird eine Geschichte erzählt, die mich berührt und begeistert hat. Jede Figur hat ihre Vergangenheit und alle ihre Schatten und ihre Sonne. Bis zum bissigen Ende der Geschichte ein uneingeschränktes Lesevergnügen und eine ebensolche 100%ige Leseempfehlung!
Peter Huth hat mit "Aufsteiger" den besten politischen Roman des Jahres geschrieben. Seit "Einzeller" von Gertraud Klemm wurden Kulturkampfthemen nicht mehr so packend und so unterhaltsam erzählt.
Von Peter Huth habe ich bereits "Der Honigmann" gelesen, den ich wirklich gut fand. Vor allem die Gesellschaftskritik, die der Autor eingebaut hat, war großartig. Diesmal beschäftigt er sich mit der Medienbranche und dem schnelllebigen Social Media Erfolgen.
Spannend macht es Peter Huth auch durch seinen Prolog, denn auf den ersten Seiten wird eine Leiche gefunden. Man weiß nicht, wer es ist und wie es zum Mord kam. Danach wechselt der Autor in die Zeit kurz vor der Tat. Felix Licht ist einer dieser Journalisten, die für ihren Job leben. Er steht kurz vor einer Beförderung zum Chefredakteur des Magazins, bei dem er schon seit Jahrzehnten arbeitet und auch die Übernahme durch den rechten Verleger Christian Berg überlebt hat. Der Champagner ist bereits kalt gestellt, seine Familie wird von seinem zukünftigen Erfolg in Kenntnis gesetzt und wer sollte sonst außer ihm in Frage kommen, wo er doch bereits alle Fäden in der Hand hält... Doch der Schock ist groß, als ihm als Mann um die Vierzig, plötzlich eine farbige junge Frau als neue Chefin vor die Nase gesetzt wird. Außerdem kennt er seine neue Vorgesetzte etwas besser, als er sollte. Vor zwölf Jahren war sie Volontärin beim Magazin und hat ihm ordentlich den Kopf verdreht. Doch das Magazin will sich neu orientieren und sich von alteingesessenen Meinungen, die viele alte weiße Männer vertreten, lossagen. Besonders die Ehefrau des Eigentümers möchte verstärkt Frauen und die links-woke Gesellschaft ansprechen. Sie möchte sich einer anderen Leserschaft zuwenden und vom rechten Hintergrund ihres Mannes ablenken. Licht fällt daraufhin in eine tiefe Depression, die ihm Ehe und Job kosten werden.....
Ausgehend von Felix Lichts tiefen Fall erleben wir eine Geschichte, die zeigt, wie eng Erfolg und Misserfolg beieinander liegen können. Der Roman trifft den Zeitgeist und spricht viele Themen an, die auch in der Gegenwart präsent sind: das Zunehmen konservativer Kräfte, gendergerechte Sprache, Klimakleber, LGBTQ, Diskriminierung und einiges mehr. Außerdem geht es um Macht, Verrat, Blendung, Manipulation, Gewalt und Verlust. Trotz der 336 Seiten sind dies viele Themen, die jedoch gut eingebunden werden und beim Leser nicht das Gefühl aufkommen lässt, dass der Autor zu viel wollte.
Mit leicht satirischer und überspitzten Gesellschaftskritik kommt der Autor direkt auf dem Punkt. Seine Figuren sind oft gewollt stereotyp, aber sehr gut gezeichnet. Ihm ist es wieder eindrucksvoll gelungen, das moralische und gesellschaftliche Bild unserer Zeit wiederzugeben. Dabei schafft er es, die Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen und uns keine vorgefertigte Meinung aufzuzwingen. Das ist nicht selbstverständlich und macht für mich die Qualität des Buches aus.
Peter Huth hat auch wieder einige Plot-Twists eingebaut, die überraschen und der Geschichte eine krasse Wendung geben. Einen davon habe ich allerdings bald erraten oder erahnt....was sich jedoch nicht negativ ausgewirkt hat. Wieder ein sehr gutes Buch, auch wenn mir "Der Honigmann" eine Spur besser gefallen hat.
Fazit: Der Autor trifft wieder gekonnt den Nerv der Zeit und verschafft uns einen Einblick in die Medienbranche. Obwohl leicht überspitzt erzählt und mit einem nicht kontinuierlichen Spannungslevel, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Gesellschaftskritik ist wieder einmalig erzählt und lässt einem nachdenklich zurück.
„Der Aufsteiger „ist der zweite Roman, den ich von diesem Autor lese und er hat mir genauso gut gefallen wie „Der Honigmann“. Dem Autor gelingt es einfach sehr gut Gesellschaftsromane aus einer Kombination aus Witz und Ernsthaftigkeit zu schreiben, die einen sowohl gut unterhalten ,als auch zum Nachdenken anregen.Sie halten der Gesellschaft den Spiegel vor und legen deren Ungereimtheiten schonungslos bloß. Man schmunzelt und schüttelt den Kopf und wundert sich eigentlich über nichts mehr.
Felix, Anfang fünfzig, ist stellvertretender Chefredakteur einer der renommiertesten Zeitungen Deutschlands.Nach dem sich der Chefredakteur eine großen Fauxpas geleistet hat und gehen muss, ist sich Felix sicher, seine Nachfolge anzutreten. Doch leider geht die Rechnung nicht auf. Der Inhaber der Zeitung, ein Mann, der seine Milliarden mit dem Vertrieb von Kleidung in der rechten Szene verdient hat, möchte seiner Frau, die er über alles liebt und die ihre Vergangenheit nun durch die Unterstützung der feministischen Szene rein waschen möchte, ihren Wunsch erfüllen und so stellt diese eine junge Frau ein, die schon ihr Volontariat bei der Zeitung gemacht und sich der linken Szene zugehörig fühlt. Für Felix ein Schock, auch deshalb , weil er Zoe sehr gut kennt und eine spezielle Beziehung zu ihr hat. Die Entscheidungen,die er daraufhin trifft, beeinflussen seinen weiteren Lebensweg maßgeblich.
Es hat einfach Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Vieles wird mit einem Augenzwickern erzählt, ohne den Ernst der Situation zu relativieren. Themen wie Klimakleber, LGPTQ,Feminismus,Gendern,Diversität,Transgender, Social Media stehen Mittelpunkt und zeigen oft, wie verrückt und Ideologie getrieben manche Entscheidungen sind, die dann einfach überhaupt keinen Sinn mehr machen. Aber auch der Wandel in unserer Informationsbeschaffung wird gezeigt. Gut recherchierter Journalismus, der abgelöst wird durch schnelle populistische Sozial Media Beiträge, die auf die Menge an Klicks abzielen und auf faktische Grundlagen verzichten. Die Hauptsache, die Emotionen werden getriggert, die Massen aufgemischt und die Gesellschaft gespalten. Ein Bild unserer Gesellschaft auf der Höhe unserer Zeit. Und genau dadurch, dass der Autor dies mit Witz und Ironie beschreibt und nicht mit erhobenem Zeigefinger, kommt es beim Leser noch besser an.
Manchmal gibt es Videos, die einen ganz klaren Sachverhalt völlig verkehrt herum darstellen. Ich schaue den Inhalt und denke mir: Das fühlt sich völlig falsch an. Beispielsweise werden Frauen oft gecatcalled, doch dann schaue ich ein Video, wie ein Mann gecatcalled wird. Es soll aufweisen, wie unnatürlich sich eine Situation anfühlt, die man jahrelang auf eine bestimmte Weise getan hat. Und genau so hat sich Peter Huths Roman für mich angefühlt. Da kommt eine schwarze Frau an die Spitze eines Verlags und der weiße Mann klagt. Er klagt wegen ungerechter Behandlung. Er klagt, weil er nur wegen seiner Hautfarbe und seines Alters nicht an die Spitze befördert wurde. Sollte darüber überhaupt debattiert werden? Ehrlich gesagt, bin ich am Ende des Buches nicht schlauer.
Huth bringt Diskussionen wie "Diskriminierung" und "Transsexualität" mit klaren Worten auf den Punkt und versucht dies auch mit anderen gesellschaftskritischen Themen. Dabei fehlte mir die Aktualität des Buches, denn auch "Klimakleber", "Indianer" und "Windräder" nahmen viel Platz im Buch ein. Dies mag 2022 - in dem Jahr spielt das Buch - noch aktuell gewesen sein, aber in 2025 sind wir über die Themen weit hinaus.
Huth bringt viele Meinungsmacher in sein Buch ein. Wie wir es aus dem Internet gewöhnt sind, will jeder davon seine Sichtweise durchbringen. Gerade die Feministin Zoe Rauch - neue Chefredakteurin - stößt auf sehr viel Gegenwind und scheint mit ihrer "woken" Art anzuecken. Ein ewiger Kampf. (Hallo Milram-Käse). Der Roman zeigt klug auf, welche Parteien kämpfen und wie Stimmungsmache funktioniert.
Letzten Endes bin ich mir jedoch unsicher, ob Huth selbst für oder gegen Veränderung ist. Sein Roman hat mich oft zum Überdenken einiger heutiger Meinungen gebracht. Das Buch zu beenden lies mich etwas leer zurück. Ich musste erst überdenken, was die Botschaft ist. Ob ich gerade einen gewaltigen Epos oder ein standardisiertes weißes Gedankengut gelesen habe. Der Inhalt war spannend, flüssig zu lesen und ich spreche eine Empfehlung dafür aus - einfach um sich und das gesellschaftliche Denken zu reflektieren.
Der erste Roman von Peter Huth hatte mir schon gut gefallen, sodass ich gespannt auf sein neues Werk war – und diesmal wurde ich tatsächlich noch mehr überzeugt.
Im Mittelpunkt steht Felix Licht, engagierter Journalist, der nach Jahren loyaler Arbeit beim einflussreichen Magazin endlich auf die erhoffte Beförderung zum Chefredakteur setzt – und bitter enttäuscht wird. Statt seiner bekommt überraschend die junge, selbstbewusste Zoe Rauch den Posten. Dunkelhäutig, klug, medienerfahren und bestens vernetzt verkörpert sie genau das, wofür das Magazin nun stehen möchte: Wandel, Diversität und Zukunft. Was sich daraus entwickelt, ist ein dichtes, vielschichtiges Drama über Machtkämpfe, Ideale und persönliche Krisen in einer Gesellschaft im Umbruch. Felix verliert beruflich den Boden unter den Füßen, seine Ehe gerät ins Wanken, sein Selbstwert schwindet, und alte Weggefährten zeigen plötzlich ein anderes Gesicht. Gleichzeitig muss auch Zoe ihren Platz in einer oft feindseligen Umgebung behaupten – einer Welt, in der sie nicht nur mit Argumenten, sondern auch mit unausgesprochenen Vorurteilen kämpfen muss.
Der Roman funktioniert auf mehreren Ebenen: Er ist aktuell, unterhaltsam und gesellschaftlich relevant. Huth gelingt es, Themen wie Diskriminierung, Identität, Geschlechterrollen, Social Media, postpandemische Arbeitswelten und politischen Aktivismus – etwa in Form der Klimabewegung – zu einem stimmigen Gesamtbild zu verweben, ohne belehrend zu wirken. Statt einfache Antworten zu geben, lässt er verschiedene Positionen aufeinanderprallen: alt gegen jung, privilegiert gegen benachteiligt, bewahren gegen verändern. Besonders reizvoll ist, dass die Figuren sich nicht auf Klischees reduzieren lassen. Sowohl Felix als auch Zoe gewinnen im Verlauf der Handlung an Tiefe und Widersprüchlichkeit. Wo Felix zunächst als gekränkter Mann erscheint, der mit den Veränderungen der Zeit hadert, zeigt sich nach und nach auch eine verletzliche, nachdenkliche Seite. Zoe wirkt anfangs beinahe unantastbar, kämpft aber selbst mit hohen Erwartungen, Einsamkeit und moralischen Fragen. Auch die Nebenfiguren – vom zynischen Blogger über den mächtigen Verleger bis zur klugen Tochter – sind zwar typisiert, fügen sich aber treffend in diese satirische Gesellschaftsstudie ein. Sympathisch ist kaum jemand, doch das ist auch gar nicht nötig, um mit Interesse weiterzulesen. Ich fühlte mich beim Lesen immer wieder ertappt, erkannt, aber auch irritiert und überrascht – und musste an manchen Stellen schmunzeln oder sogar laut lachen.
Peter Huths Schreibstil ist prägnant und gut zugänglich, die Sprache klar und geradlinig. Die Dialoge sind lebendig, oft ironisch zugespitzt, teils bewusst überspitzt. Besonders gelungen finde ich den Aufbau der Handlung: Sie entfaltet sich mit konstantem Spannungsbogen, bleibt nachvollziehbar und mitreißend. Einige Wendungen deuten sich früh an – auch durch den Prolog –, doch das schmälert den Lesefluss nicht. Im Gegenteil: Ich blieb emotional beteiligt, weil die Konflikte so gegenwärtig und nachvollziehbar wirken.
Mein Fazit Ein kluger, unterhaltsamer Roman, der gesellschaftlich relevante Fragen in eine fesselnde Geschichte einbettet. Mit scharfem Blick für Figuren und Dynamiken, feinem Gespür für Sprache und einem guten Sinn für Zeitgeist gelingt Peter Huth eine zeitnahe, treffende Gesellschaftskritik. Das Buch regt zum Nachdenken und Diskutieren an – und bleibt auch nach dem Lesen noch nachhallend im Kopf. Für alle, die literarische Spannung mit inhaltlicher Tiefe schätzen, ist dieses Buch eine lohnende Wahl. Eine klare Empfehlung.
Felix Licht hat nur einen Traum - nach jahrelanger harter Arbeit möchte er endlich den Posten des Chefredakteurs antreten. Doch dann, kurz vor dem langersehnten Höhepunkt seiner Karriere kommt alles anders, die Wahl für den Posten fällt auf eine Frau. Eine ganz besondere Frau. Bis auf die Grundmauern erschüttert, sind nicht nur seine besten Jahre seiner Karriere zum Opfer gefallen, sondern ebenso seine Ehe und echte Freundschaften.
Mit „Aufsteiger“ ist Peter Huth eine sehr pointierte und vielumfassende Gesellschaftskritik in unterhaltsamer Romanform gelungen. Einmal mehr führt er uns, unsere skrupellose Welt vor Augen, wobei er sich hauptsächlich auf das Medien - und Verlagswesen bezieht. Dabei greift er u.a. Themen wie Feminismus, Cancel Culture, Transsexualität, Rechts - Links Positionen, Klimakleber, Diskriminierung auf, was für meinen Geschmack etwas viel auf einmal war. Sein Schreibstil ist vielgestaltig, ironisch und lebendig, wobei die von ihm gezeichneten Akteure eher klischeebehaftet dargestellt sind und mir nicht ans Herz wachsen konnten. In Sachen Spannung beinhaltet die Story interessante Plot-Twists und hält sich eigentlich durchweg konstant, wobei sich die Ereignisse zum Ende hin dann extrem überschlagen und mir etwas zu dramatisch und überspitzt waren.
Fazit: Alles in Allem ein empfehlenswerter, unterhaltsamer und zudem absolut zeitgemäßer Gesellschaftsroman, der mich zwar nicht vollends packen konnte, jedoch einen interessanten Einblick in die Verlags- und Medienbranche verleiht, zum Nachdenken anregt und Fragen aufwirft.
Karriere, Macht, Eitelkeiten – Peter Huth haut in Aufsteiger richtig auf den Putz. Diese Geschichte ist wie ein Espresso-Shot mit Pfeffer drin: scharf, wachmachend und irgendwie unangenehm ehrlich. Felix Licht, einst goldenes Kind des Journalismus, steht kurz vor dem Ziel, als man ihm die Chefredakteursstelle vor der Nase wegschnappt. Und wer kriegt sie? Natürlich Zoe Rauch – jung, brillant, wunderschön und exakt die Frau, die ihm nie aus dem Kopf ging. So nimmt das Chaos seinen Lauf.
Huth zeichnet seine Figuren so scharf, dass man sich fast schneidet. Jeder will glänzen, keiner will verlieren – und am Ende verlieren sie alle ein Stück Würde. Das ist bitter, aber verdammt gut beobachtet. Der Autor weiß, wie Medienmenschen ticken, wie Eitelkeit sich tarnt und wie leicht Moral zur Pose wird. Dabei schreibt er mit einem süffisanten Witz, der oft weh tut, aber immer Spaß macht.
Manchmal dreht Huth etwas zu sehr auf – ein bisschen weniger Rasanz hätte der Story gutgetan, um den Figuren noch mehr Tiefe zu geben. Aber hey, wer will schon Tiefenbohrungen, wenn die Oberfläche so schön glitzert? Aufsteiger ist ein bissiger, sarkastischer Rundumschlag über die Medienwelt, den Selbstbetrug und das bittersüße Gefühl, wenn man merkt: Das Leben ist kein Leitartikel.
Kurz gesagt: ein modernes Gesellschaftsdrama, das mit Tempo, Witz und Abgrund unterhält – perfekt für alle, die ihre Satire gern mit einem Schuss Wahrheit trinken.
Peter Huths Der Aufsteiger startet beeindruckend stark. Schon auf den ersten Seiten werden Erwartungen gebrochen und Stereotype hinterfragt. Besonders die Themen Generationenkonflikt und die Machtspiele der alten weissen Männer sind spannend aufgegriffen und geben dem Roman Gewicht. Anfangs sind die Figuren sehr glaubwürdig und detailreich beschrieben, sodass man sofort in die Handlung eintaucht. Auch die behandelten Wertfragen wirken aktuell und wichtig. Huth gelingt es, relativ neutral zu bleiben und verschiedene Sichtweisen zuzulassen, ohne die Leserschaft zu stark in eine Richtung zu drängen. Gerade das macht den Einstieg so interessant, weil man sich selbst mit den Themen auseinandersetzen kann. Im weiteren Verlauf verliert die Geschichte jedoch an Stärke. Statt die begonnenen Konflikte wirklich zu vertiefen, werden immer mehr Themen eingeführt. Das wirkt mit der Zeit überladen und geht zulasten der Klarheit. Manche Entwicklungen fühlen sich dadurch oberflächlich oder gar ein wenig unglaubwürdig an. Insgesamt bleibt Der Aufsteiger ein Roman, der mit viel Potenzial startet und gerade am Anfang fesselt, dieses Niveau aber nicht bis zum Ende halten kann. Wer neugierig auf aktuelle gesellschaftliche Fragen ist, wird dennoch einiges Interessantes finden – sollte aber keine durchgehend stringente Erzählung erwarten.
„Aufsteiger“ ist wie ein Espresso für die Medienseele: kurz, intensiv und mit ordentlich bitterer Note. Peter Huth nimmt uns mit auf die Achterbahnfahrt von Felix Licht, einem Redakteur, der alles für die Karriere geopfert hat – Freundschaften, Familie, Freizeit – nur um dann festzustellen, dass der Chefredakteurposten an Zoe Rauch geht: jung, hübsch, woke und alles, was Felix selbst nie war. Huths Blick auf die Berliner Medienwelt ist messerscharf: jede Intrige, jeder Karriereknick und jede bittere Eitelkeit wird mit einer Präzision beobachtet, die man sonst nur von Zoos kennt, wenn ein Löwe die neue Antilope mustert. Besonders amüsant: Felix‘ Selbstmitleid springt fast aus den Zeilen, während Zoe souverän durch den Dschungel aus Fake News, Power Lunches und Instagram-Politik navigiert. Das Buch ist klug, witzig und gelegentlich so bitter, dass man fast das Karamell im Kaffee vermisst. Einziger kleiner Wermutstropfen: Man wünscht sich manchmal, Felix würde weniger jammern und mehr handeln – aber vielleicht ist genau das die Pointe. Fazit: Wer auf Medienkarrieren, bitter-satirische Beobachtungen und Menschen stößt, die glauben, ihnen stehe die Welt zu, steht hier goldrichtig. Vier von fünf Sternen, weil der Kaffee noch etwas heißer sein könnte – aber sonst: volle Punktzahl für Huths präzise Feder und messerscharfen Humor!
Der Gesellschaftsroman „Aufsteiger“ von Felix Huth ist aktueller denn je, da er viele Gesellschaftsprobleme und -phänomene aufgreift und humorvoll aufgreift. Titelfigur ist Felix Licht, ein bekannter Redakteur, der auf eine Beförderung zum Chefredakteur des Magazins wartet, für das er seit Jahren arbeitet und dem er unendlich viel Zeit, auch seines Privatlebens, geopfert hat. Doch sein langersehnter Traum platzt. Sein Verleger entscheidet sich nicht für ihn, sondern für seine junge, aufstrebende Kollegin Zoe, in die sich Felix schon seit Jahren verguckt hat. Vor vollendete Tatsachen gestellt, gerät sein Leben ins Wanken. Er beginnt zu trinken und seine Ehe zerbricht. Der Roman ist sehr bildlich und intensiv geschrieben und es werden viele politische Themen angeschnitten. Ich habe einen guten Einblick in die Machenschaften der Medienwelt erhalten und das Opfer Felix hat mein Mitleid.
Zum Inhalt: Da hatte Felix alles für die Karriere geopfert und jetzt das. Er hatte fest damit gerechnet, dass er Chefredakteur des Magazins wird und nun ausgerechnet Zoe die Chefredakteurin, eine Frau die jung und schön ist und an die er seit Jahren immer denken muss. Konflikte sind da schon vorprogrammiert. Meine Meinung: Ich hatte keine so rechte Meinung, wohin dieses Buch einen wohl führen wird, aber mit dieser Vielschichtigkeit hatte ich so nicht gerechnet. Es hätte sein können, dass dieses Buch sich nur rund um den Redaktionsstress und den nicht erhaltenen Job geht, aber das Buch ist viel mehr. Es zeichnet die Figuren sehr lebendig und glaubwürdig. Gleichzeitig wird der Finger in Wunden gelegt, die man so nicht unbedingt erwartet hatte. Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel oder auch Macht und Moral. Den Schreibstil fand ich gut. Fazit: Sehr vielschichtig
Peter Huths „Aufsteiger“ ist im Gegensatz zu seinem Titel in Wahrheit ein spannend gemachter Roman über eine ganze Menge Verlierer, deren gesellschaftliche und auch immerwährende Abstürze eng miteinander verwoben sind. Der Protagonist Felix meint den langersehnten Posten als Chefredakteur zum Greifen nahe vor sich zu haben, doch seine ehemalige historische Fastaffäre Zoe wird aus vermeintlich politischen Gründen, die dem aktuellen Zeitgeist Tribut zollen, vorgezogen. Sein Leben beginnt allumfassend zu zerbröseln, doch auch Zoes Weg in der Reaktion wird steinig… Das Buch ist kurzweilig zu lesen und wenn man einmal in den Intrigen dieser Redaktion gefangen ist, kaum noch aus der Hand zu legen. Obwohl sie alle für ein bestimmtes Lager rekrutiert wurden, dass sie zu vertreten haben, sind die Hauptfiguren alle recht versöhnlich mit einander und auch für den Lesenden sehr nahbar.
Der Roman "Aufsteiger" von Peter Huth hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Der Autor hat ein sehr gutes Gefühl für die Charaktere, die in seinem Werk handeln und beschreibt ihre Sichtweisen mit großer Klarheit und auch Liebe zum Detail. Dadurch kann die lesende Person sehr gut in die Geschichte eintauchen. Besonders interessant war auch, dass die Perspektive sich im Laufe des Romans wechselte und die Erzählung aus der Sicht mehrer Personen, zum Teil auch nur eher kurz, weitergeführt wurde. Dem Autor ist es gelungen, sehr viele brand-akute Themen in sein Werk aufzunehmen und sie sich wie in einem Brennglas in einem kleinen Kosmos entfalten zu lassen. Dabei hat die Handlung viele unerwartete Wendungen und auch Ambiguitäten, die den Leser stark fesseln. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und es wird mich noch einige Zeit zum Nachdenken anregen!
Ich hatte gemischte Gefühle beim lesen. Einerseits war es sehr nah am Zahn der Zeit und hat Strukturen in denen wir doch sehr real leben wunderbar aufgezeigt. Auf der anderen Seite strotzte es von menschenfeindlichen Begriffen, die ich persönlich nicht mehr in Büchern finden möchte. Am Anfang war es etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, zur Mitte hin lies es sich immer leichter lesen…wenn die Wortwahl eine andere gewesen wäre.