Das keltische Erbe Irlands wird in meist melancholischen Liedern besungen oder in geheimnisvollen Geschichten heraufbeschworen. Doch es gibt auch dunkle Prophezeiungen aus dieser Zeit. Als in einer Kirche außerhalb von Dublin ein grausiger Mord begangen wird, führen die Spuren zu einer Sekte, die keltische und christliche Traditionen vereinnahmt und die Apokalypse sehr wörtlich nimmt.
In Killbride in Irland wird in einer Kirche eine junge Frau grausam ermordet und anschließend wird die Leiche geschändet. Zufällig ist einer der Priester dieser Kirche auch der Sektenbeauftragte der irischen Kirche und so soll er die Polizei unterstützen. Ungefähr zur gleichen Zeit kommt eine Journalistin zu dem Priester, um ihm ihr Leid mit ihrer abgängigen Schwester zu klagen, die sich offenbar in die Fänge einer Endzeitsekte gestürzt hat. Gemeinsam versuchen sie die Zusammenhänge zu verstehen, was sich als gar nicht so leicht herausstellt. Bald schon wird klar, dass ein ehemaliger Seminaristenkollege ebenfalls tief in den Fall verwickelt ist - und so entbrennt auch ein Zweikampf auf Leben und Tod zwischen den beiden Gegnern. Zu allem Unglück aber verfolgt die Polizei eine falsche Spur und verdächtigt den Priester tief in die ganze Sache verstrickt zu sein. So muss die Journalistin auf eigene Faust versuchen den Mann, in den sie sich in zwischen verliebt hat, zu retten und den Fall aufzuklären.
Das Buch hinterlässt sehr ambivalente Gefühle. Das einzige das man mit absoluter Sicherheit sagen kann ist, dass das Buch sprachlich sehr gut gemacht ist. Wendet man sich aber dem Stil zu so trifft man bereits auf diese Zweischneidigkeit des Urteils. Über weite Strecken ist das Buch sehr gut aufgebaut, die Sprünge zwischen den verschiedenen Handlungsebenen sind gut gelungen, der Höhepunkt baut sich auch sauber bis zum Ende hin auf. Dann überspannt Dunne aber den Bogen und zerstört all die schöne Arbeit durch einen überzogenen und zu stark gerafften Schluss. Und hier setzt auch die inhaltliche Kritik an, das Buch ist ein Thriller und da darf man ruhig deutlich von der Realität abweichen, immerhin soll es ja spannend sein - aber nur um die Spannung zu steigern, die mögliche Realität zu weit zu verlassen ist nicht angebracht. Schwerer jedoch wiegt, dass die Figuren großteils klischeehaft gezeichnet sind und daher nicht sehr glaubwürdig sind. Leider werden auch einige Handlungsfäden aufgegriffen, die dann unverknüpft in der Luft hängen bleiben, so manche Frage über Nebenschauplätze bleibt einfach unbeantwortet.
Insgesamt ein sehr schweres Urteil. Das Buch hat wirklich positive Seiten, aber es bleiben auch viele negative Punkte hängen. Ich würde sagen ein Buch das man in einer schwachen Stunde lesen kann, das man aber bestimmt nicht gelesen haben muss. Vergleiche mit Dan Brown sind also absolut nicht angebracht.
Nachdem ich dieses Buch das erste Mal gelesen habe, konnte ich lange kein anderes beginnen, weil ich genau wusste, dass diesem niemand das Wasser reichen konnte. Großartig!