Wie fühlst du dich? ist eine für unsere Zeit geradezu programmatische Frage. Denn ihre Beantwortung setzt die Fähigkeit voraus, Gefühle zu erkennen, sie zu reflektieren und über sie zu reden. In ›Wie fühlst du dich?‹ geht es um die Erkenntnis, dass man Gefühl und Vernunft nicht einfach trennen kann, vor allem aber um unsere Eigenständigkeit, um die Fähigkeit, sich zu wehren gegen jene, die uns so gern am Nasenring unserer Affekte durch die Welt führen würden. Überlassen wir unsere Gefühle nicht den Falschen, sondern fragen wir uns lieber Wie gehen wir mit der Angst um, die uns alle in Atem hält? Was ist mit der Verbundenheit zu anderen, nach der wir alle suchen? Was tun gegen das Gefühl der Hilflosigkeit, der Wut? Darf ich hassen, andere verachten? Und was ist mit der Lebensfreude, dem Glück? Woher bekomme ich Hoffnung? Kurz Wie können wir all das Wissen über unser Innenleben dazu nutzen, in diesen Zeiten den Kopf über Wasser zu halten?
Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist des Süddeutsche Zeitung Magazins in München. Berühmt ist seine Kolumne „Das Beste aus aller Welt", die er seit Jahrzehnten jede Woche darin veröffentlicht. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands, seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem Joseph-Roth-Preis, zwei Egon-Erwin-Kisch-Preisen, dem Theodor-Wolff-Preis und zuletzt dem Ben Witter-Preis 2019 ausgezeichnet.
Erklärt auf anschauliche Weise die Gefühle und deren Entstehung in einer so politisierten Welt. Zeigt aber auch Wege auf wie Menschen die manchmal auf von dieser Ungerechtigkeits-Welt überfordert sind sich weniger machtlos zu fühlen.
2,5 ⭐️ Vorab sei gesagt, dass ich nicht die Zielgruppe hierfür bin. Im Großen und Ganzen ist sicherlich nichts wirklich falsch mit dem Buch. Für mich war es einfach ein bisschen langatmig und nicht tiefgreifend genug. Und leider bedient das Buch einen ganz persönlichen pet peeve von mir, nämlich ein Zitat zu droppen und danach ein "Mag ich." oder "Das gefällt mir." anzuschließen. Hasse ich.
Nach der Leseprobe wollte ich mein erstes Buch von Axel Hacke unbedingt lesen - und habe mich auf "Wie fühlst du dich? Über unser Innenleben in Zeiten wie diesen" sehr gefreut.
Nach einmaligem (sehr vorsichtigem) Lesen sieht das Buch allerdings schon ziemlich mitgenommen aus, und das, obwohl ich das Buch nirgendwohin mitgenommen habe, sondern es nach dem Lesen immer zurück auf den Nachttisch gewandert ist. Das Lesebändchen ist 2 cm aufgeganben, die Buchunterseite wirkt abgetriffen und auch der obere Teil des Schutzumschlages hat beim Versand gelitten. In diesem Zustand würde ich es zum Beispiel nicht weiterschenken oder gebraucht erwerben wollen, es sieht also hochwertiger aus, als es aus meiner Sicht ist, denn auch der Buchrücken ist leicht schief, obwohl ich das Buch nie ganz aufgebogen habe zum Lesen.
Jetzt aber zum Entscheidenden, dem Inhalt. Als Trainerin für Entspannungstechniken interessieren mich fundierte Texte zum Thema Gefühle, und in dem Büchlein werden zahlreiche Emotionen, Gefühle und Handlungen thematisiert.
Von der Müdigkeit (ja, die kenne ich sehr gut), über Angst, Wut, Ohnmacht, Hass, Einsamkeit, Überforderung, Verbundenheit und Hoffnung werden viele literarische Quellen, Erfahrungen des Autors und das Zeitgeschehen eingwoben.
Das Buch lässt sich daher für mich am besten kapitelweise lesen - am allerbesten hätte ich mir jede Woche ein Gefühl herausgesucht, und das ganz intensiv betrachtet, auch mit entsprechenden Yogaübungen oder Meditationen untermauert. Viele Ansätze gefallen mir, auf die werde ich zu einem späteren Zeitpunkt zurück kommen, wenn sich eine bestimmte Emotion in meinem Leben zeigt.
Der größte Pluspunkt ist aber, dass das Buch auch Handlungen vorschlägt, die Gefühle werden nicht zerredet, sondern auf ihre wichtige Bedeutung zur eigenen und kollektiven Entscheidungsfindung wird eingegangen.
Fazit: wer ein kurzweiliges Buch zum schnell lesen sucht, wird hier nicht fündig. Wer im eigenen Denken und Fühlen Anregungen sucht und die entsprechende Zeit und Energie mitbringt, kann sich aus diesem Buch viel mitnehmen.
In unruhigen, unsicheren Zeiten versucht Axel Hacke in diesem Buch, seine Gedanken, Erfahrungen und sein Wissen darüber zu teilen, wie es um uns und unsere Gesellschaft steht – und warum wir dort gelandet sind, wo wir heute stehen. Sein Fazit zieht er gleich zu Beginn und es ist unmissverständlich: Gefühle werden in unserer Zeit massiv unterschätzt und oft sogar unterdrückt, während dem Verstand fast überall der Vorrang gegeben wird. Hacke zeigt, dass dies geschichtlich keineswegs immer so war und es Zeiten gab, in denen der Verstand nur eine untergeordnete Rolle spielte. Dem Titel entsprechend widmet er sich in einzelnen Kapiteln den Gefühlen, die unsere Gesellschaft prägen – leider sind es überwiegend negative: Wut, Angst, Hass und Ohnmacht, Einsamkeit, Überforderung. Er verbindet persönliche Erfahrungen mit geschichtlicher Betrachtung, berichtet aus aktuellen Forschungen und zitiert sowohl zeitgenössische als auch historische Literatur. Zudem beschreibt er, wie Politik über Jahre hinweg das Gefühlsleben der Menschen missachtet hat – und wie Populisten dieses Vakuum nutzen, indem sie gezielt Angst, Wut und Hass schüren. Doch Axel Hacke bleibt nicht beim Befund stehen. Er zeigt, wie wichtig es ist, sich der eigenen Gefühle bewusst zu werden, sie kennenzulernen und sie nicht von anderen missbrauchen zu lassen. In Kapiteln wie „Freude“, „Sinn“ oder „Dankbarkeit“ gibt er Denkanstöße, wie sich dem Negativen etwas entgegensetzen lässt – mit Wirkung auf die eigene Umgebung und das eigene Lebensgefühl. Axel Hacke ist ein Menschenfreund, und genau das macht dieses Buch aus. Es liest sich wie ein Gespräch mit einem guten Freund, der einem vertraut – und dem man selbst gern vertraut.
Axel Hackes "Wie fühlst du dich?" ist ein ruhiges, kluges und sehr menschliches Buch über unser Innenleben in einer komplexen Welt. Hacke widmet sich Gefühlen wie Angst, Wut, Unsicherheit, aber auch Hoffnung und Verbundenheit – und stellt die Frage, wie wir damit umgehen können, ohne sie zu verdrängen oder zu dramatisieren. Sein Ansatz: Gefühle und Vernunft sind keine Gegensätze, sondern zwei Teile derselben Wahrnehmung.
Der Stil des Buches ist typisch Hacke: nachdenklich, leicht philosophisch und zugleich zugänglich. Er beobachtet den Alltag, gesellschaftliche Entwicklungen und persönliche Stimmungen und verknüpft sie zu einer Art emotionalem Lagebericht unserer Zeit. Dabei bleibt er nie dogmatisch. Statt Antworten zu diktieren, lädt er dazu ein, selbst zu beobachten, was Gefühle in uns auslösen und wie sie unser Handeln beeinflussen.
Besonders gelungen ist die ruhige, fast tröstliche Grundhaltung des Buches. Hacke zeigt Verständnis für schwierige Emotionen, ohne sie zu beschönigen, und macht deutlich, dass es legitim ist, sich überfordert zu fühlen. Gleichzeitig öffnet er den Blick für die Möglichkeit, bewusster und freundlicher mit sich selbst und anderen umzugehen.
Ein sensibles, gut geschriebenes Buch für alle, die ihr emotionales Erleben besser verstehen wollen und die Lust haben, sich mit den Gefühlen auseinanderzusetzen, die unseren Alltag prägen. Ein stilles, aber nachhaltig wirkendes Leseerlebnis.
hab mich an der hand genommen und mich verstanden gefühlt. hab im zuge der lektüre ein gefühl von gemeinwohl entwickelt, einen drang zu kollektiver positivität bemerkt.
der autor schreibt sehr realitätsnah, gibt dem lesenden die möglichkeit seine perspektiven zu verstehen und nachzuvollziehen. wer zwischen die zeilen blickt, bemerkt auch wie sehr auch er selbst versucht, sein geschriebenes in handeln umzusetzen, um aufrechter, freier und lebensfroher zu sein. und, dass dies aber auch stets leichter gesagt als getan ist.
man fühlt sich an der hand genommen, weil der autor auf augenhöhe schreibt, erklärt, näherbringt.
er erzählt.
manchmal fühlt es sich sogar so an, als würde er dir die fragen direkt vor oder gegenüber sitzend stellen, als würde man sich physisch den raum mit ihm teilen. er stellt fragen und liefert behauptungen die in einem fast auch unbehagen auslösen, fühlt man sich ertappt? woher weiß er was in *meinem* kopf abgeht? wie konnte er *meinen* gedankengang voraussagen? wieso weiß er wie *meine* (gemeine), innere stimme zu *mir* spricht?
er bietet erklärungen für individuelle ängste und stellt sie als kollektives phänomen dar. - oder zumindest denkt sein kopf ähnlich wie meiner.
Axel Hacke stellt in "Wie fühlst du dich?" eine Frage, die in unserer Zeit fast schon politisch ist. Denn sie fordert dazu auf, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und über sie zu sprechen. In einer Welt, die oft von Angst, Wut und Überforderung geprägt ist, zeigt Hacke, wie wichtig es ist, sich seine emotionale Eigenständigkeit zu bewahren.
Er verbindet auf eindrucksvolle Weise Erkenntnisse aus Wissenschaft und Philosophie mit seinen persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen. Dabei geht es um große Themen: Angst und Hoffnung, Verbundenheit und Abgrenzung, Lebensfreude und Ohnmacht. Hacke beschreibt, wie Gefühl und Vernunft keine Gegensätze sind, sondern einander bedingen – und wie wir lernen können, unsere Emotionen nicht den Falschen zu überlassen, die sie für ihre Zwecke missbrauchen wollen.
Mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Klugheit, Leichtigkeit und feinem Humor gelingt es Hacke, komplexe Zusammenhänge verständlich und menschlich zu machen. Wie fühlst du dich? ist kein Ratgeber im klassischen Sinn, sondern ein inspirierendes Buch über die Kunst, sich selbst und andere besser zu verstehen – und in bewegten Zeiten den Kopf über Wasser zu halten.
Das Hörbuch wurde von Autoren selbst gelesen und das sehr gut. Ich konnte dem Ganzen richtig gut lauschen und habe einiges für mich mitgenommen. Ich habe es Rick zuck in einem Rutsch gehört, das ist immer ein gutes Zeichen, dass es angenehm und doch lebendig gelesen wurde. Hacke geht auf die verschiebende Gefühle ein und hat auch sehr gut recherchiert, bringt tolle Vergleiche oder Beispiele aus der Geschichte, Religion, Literatur, Wissenschaft und Politik. Ein richtig gut gelungener Mix. Besonders spannend fand ich die Einblicke zur Einsamkeit, die in den heutigen Lebensstrukturen trotz besserer Vernetzung zum größten Problem und Leidensdruck werden können. Auch die Entstehung von Hass, als Resultat von verweigerter Liebe mit dem Beispiel der Kain und Abel Geschichte fand ich spannend.und ganz wichtig fand ich auch das Thema Angst.
Ein tolles Buch, zur heutigen Zeit und zeigt nochmal die Dringlichkeit sich auch mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen, hineinzuhören statt wegzudrücken. Aber auch ein kleiner Appell daran, die Gefühle anderer nachvollziehen zu können.
Als ich „Wie fühlst du dich?“ von Axel Hacke gelesen habe, habe ich mich sehr verstanden gefühlt. Der Autor beschreibt die Gefühle unserer Zeit, Angst, Überforderung, Unsicherheit, aber auch Hoffnung, so ehrlich und gleichzeitig so warm, dass ich meine Gefühle oft wiedererkannt habe. ährend des Lesens habe ich gemerkt, wie sehr ich selbst oft zwischen all diesen Gefühlen hin- und hergerissen bin. Hacke schafft es, diese innere Unordnung in einfache Worte zu fassen, ohne sie kleinzureden. Ich mochte besonders, dass er nichts beschönigt, aber dabei immer menschlich bleibt. Man spürt, dass er nicht urteilt, sondern zuhört und mitfühlt.
Seine Geschichten, Gedanken und Beobachtungen haben mich oft innehalten lassen. Definitiv ein Buch, das zum Nachdenken anregt.
Vier Sterne, für den 5ten Stern hat mir das gewisse Extra gefehlt.
Axel Hacke ist mir schon lange bekannt. Ich mag seine Texte und klugen Ansichten. Daher habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Vielleicht habe ich mich auch vom Cover blenden lassen, hellblau mit locker leichten Wölkcken und dazu die Frage "Wie fühlst du dich?" Das Buch hat ein kleines, handliches Format und fällt damit eher in die Kategorie Geschenkbuch". Ziemlich schnell fand ich das Lesen jedoch zäh. Ich habe das Buch immer wieder zur Seite legen müssen. Die Kapitel folgen meiner Meinung nach nicht einem roten Faden, viele Ansichten Hackes kann ich inzwischen nicht mehr teilen, ein "alter weißer Mann", der mich nicht mehr begeistert, sondern eher nervt. Bei mir wird das Buch unterm Weihnachtsbaum landen - für jemanden anderen, es gibt bestimmt jemanden, der es zu schätzen wissen wird und Hackes Gedanken gerne folgen möchte.
In Anbetracht von Pandemien, Klimawandel oder Krieg fällt es manchmal schwer, nicht den Kopf zu verlieren, „… denn es gibt kein Gefühl auf der Welt, das der Mensch schlechter erträgt als Ohnmacht, den Verlust von Kontrolle“. Also stellen wir uns gemeinsam mit Axel Hacke die Frage, wie es uns damit geht, jetzt in dieser Welt zu leben. Daraus entwickelt der Autor ein ganzes Buch, schließlich wollen die unterschiedlichen Aspekte der Dilemmata und mögliche Bewältigungsstrategien sorgfältig beleuchtet werden. Entstanden ist eine Mischung aus Fakten und Empfindungen, aus fremden und eigenen Episoden, die ebenso gut kurzweilig unterhalten wie als Denkanstoß nachwirken können. Mir gefällt die Vielfalt der Beispiele, von literarischen Anlehnungen bis zu politischen Anspielungen, in die ganz persönliche Erfahrungen einfließen. Dieses Menschliche macht schließlich alles ein bisschen leichter, denn du bist nicht allein mit deinen Sorgen! Und auch das Büchlein bleibt kein Einzelgänger, passt es doch wunderbar zum gelben Band über die Heiterkeit.
Wie fühlst du dich - WIRKLICH? In Zeiten wie diesen? Axel Hacke führt durch einen Dschungel an Gefühlen, erklärt die Hintergründe, Weisheiten, Forschungsergebnisse und ergänzt seine ganz eigenen Meinungen und Erfahrungen. Das Buch ist eine Bereicherung, so toll recherchiert. Ich bin beeindruckt von der Fülle an Informationen, die in diesem Büchlein stecken. Dazu die Prise von typischem Hacke Humor - einfach ein perfekter Begleiter.
Selbst gelesen von Axel Hacke hört sich das Hörbuch wie ein gutes Gespräch mit dem Autor selbst und gibt dem Hörbuch nochmal eine ganz persönliche Note.