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Hundesohn

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Dies ist eine Liebesgeschichte. Sie spielt im Juni, im Juli, im August in Adana, dreitausend Kilometer weit weg von Berlin. In Berlin lebt Zeko. Hier trifft er Männer in Parks und Cafés, auf Dating-Apps und vor der Moschee. Doch jedes Mal, wenn sich ihre Lippen berühren, reißen ihn die Gedanken zurück zu Hassan, dem Nachbarsjungen in Adana, den Dede, sein Großvater, immer nur »Hundesohn« nennt. Zeko kennt das laute Viertel, den Staub in den Gassen nur aus den Sommerferien. Dann stirbt Dede an einem Herzinfarkt. Aber Zeko will nicht vergessen, nicht den Großvater, der alten Männern die Sorgen aus dem Bart schnitt und auf Arabisch sang, nicht die religiösen Rituale und den Geschmack von Bamya. Und vor allem nicht Hassan.
»In neun Tagen werde ich Hassan wiedersehen«, wiederholt er wie ein Mantra: beim Freitagsgebet, in der Therapiesitzung, im Prinzenbad, beim Mittagessen mit seiner besten Freundin Pari. Aber etwas ist geschehen, als Zeko und Hassan sich das letzte Mal sahen. Etwas, das immer heftiger heraufdrängt, je näher der Tag seiner Abreise kommt.

Hundesohn erzählt radikal und poetisch von Liebe und Begehren. Von der Euphorie und Verletzlichkeit, der Angst und dem Glück, wenn man liebt. Vom leisen Schrei und lauten Flüstern: am Küchentisch, in fremden Betten und im Gebet. Und vermisst dabei unsere zerrissene Gegenwart, über alle Grenzen von Ländern, Sprache und Körper hinweg.

219 pages, Hardcover

First published September 15, 2025

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About the author

Ozan Zakariya Keskinkılıç

10 books18 followers

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24 (3%)
1 star
5 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 119 reviews
Profile Image for Uralte  Morla.
365 reviews112 followers
December 17, 2025
Wie die Buchhändlerin meines Vertrauens so schön sagte, als ich das Buch kaufte: "Ach, das war schön!" Und wo sie recht hat, hat sie recht. Das war schön. Bewegend und schön!

Zeko lebt in Berlin, hat sein Herz aber in der türkischen Stadt Adana verloren. Dorthin kehrt er jeden Sommer zurück, besucht Familie - und sieht Hassan. Diesen schönen Mann, den er schon kennt, seit sie beide noch Kinder waren. Der als Kind einen Hund erwürgt hat, weil er ihm nicht gehorchte. Und der Zeko mixed signals sendet - oder vielleicht doch ganz klare?
Darüber denkt Zeko nach, während er andere Männer über Grindr datet. Während er sich an seinen Großvater und seine (mitunter schmerzhaften) Weisheiten erinnert. Während er mit seiner Therapeutin oder seiner besten Freundin Pari spricht. Während er Kafka liest und während er nachforscht, in welcher Sprache er sich eigentlich zu Hause fühlt.
Immer und überall ist er auf der Suche nach Zugehörigkeit, Liebe, Zuhause. Und immer und überall hat er das Gefühl, zwischen den Stühlen zu sitzen.

"Hundesohn" ist ein kluger (stellenweise sehf expliziter) Roman über Liebe, Begehren, Familie und Identität. Über Sprache und Sprachlosigkeit. Und über Sehnsucht. So viel Sehnsucht.
Ich brauchte ein paar Seiten, um mit ihm warm zu werden, aber dann hat er mich ganz und gar verschlungen und Zeko ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Je suis un perroquet aussi und nicht selten auch eine Hündin, die sich danach sehnt, wieder eine Wölfin zu sein. Und Kafka möchte ich jetzt lesen. Ganz viel Kafka. Die Axt für das gefrorene Meer in uns und so.

Hach, lest doch dieses Buch bitte. Ich denke da noch ein bisschen drüber nach und schwelge noch ein bisschen in den vielen angemarkerten wunderbaren Sätzen!
Profile Image for Seitenmusik.
381 reviews19 followers
September 13, 2025
Eine radikale, poetische Liebesgeschichte über Begehren, Verletzlichkeit und die Suche nach Zugehörigkeit: Mit Hundesohn legt Ozan Zakariya Keskinkılıç seinen ersten Roman vor. Der 1989 geborene Autor ist Politikwissenschaftler, Lyriker und Essayist, veröffentlichte bereits das Lyrikdebüt Prinzenbad (2022) und das Sachbuch Muslimaniac (2023). Seine Texte wurden mehrfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Mit Hundesohn wagt er nun den Schritt in die literarische Prosa.

Worum geht’s genau?

Zeko lebt in Berlin. Er trifft Männer in Cafés, auf Grindr oder im Park, aber immer wieder reißen ihn die Gedanken zurück zu Hassan, dem Nachbarsjungen aus Adana, den sein Großvater Dede stets „Hundesohn“ nennt. Die Sommerferien, die er dort verbrachte, prägen ihn bis heute. Ebenso wie Dedes Rituale, Gesänge und Erinnerungen. Nach Dedes Tod holen Zeko Sehnsucht und Erinnerungen ein. In neun Tagen will er Hassan wiedersehen und zählt die Zeit herunter: beim Gebet, beim Essen mit seiner besten Freundin Pari, bei jeder Begegnung mit fremden Männern. Doch etwas ist zwischen Zeko und Hassan geschehen, etwas, das tiefer liegt und sich wie ein Schatten durch das Buch zieht.

Meine Meinung

"Hundesohn" hat mich von Beginn an mit seiner Sprache gepackt – fragmentarisch, fast wie ein innerer Monolog, kurze Kapitel, die sich lesen, als blättere man in einem wirren Tagebuch. Manchmal poetisch zart und dann aber wieder roh und schockierend direkt. Schon auf den ersten Seiten wird klar, wie radikal offen Keskinkılıç schreibt: „Gegen Filzläuse, du Wichser, hätte ich gerne gesagt. Ge­gen Pthirus pubis, sage ich stattdessen und bezahle 14,95 Euro…“ (S. 12). Diese Mischung aus Humor, Scham und Körperlichkeit zieht sich durch das ganze Buch.

Es geht um Gefühle, Zerrissenheit, Befriedigung, kurzfristig wie langfristig. Um Rohheit und Lust, um Zärtlichkeit, um Angst und um den Wunsch nach Nähe. Besonders gut gelungen fand ich die Darstellung des Protagonisten Zeko mit seiner Verletzlichkeit und seiner Verlorenheit. Immer wieder bricht die Angst vor Zurückweisung oder Gewalt durch, wie in der Szene: „Ich habe Angst vor Männern, weil ich mich in Arme begehre, die mich jederzeit vernichten können.“ (S. 193). Gleichzeitig gibt es Passagen, die voller Wärme sind, etwa in der Freundschaft mit Pari, die ihm Halt gibt und deren Gespräche zu den berührendsten Momenten gehören.

Die Sprache spielt dabei eine zentrale Rolle. Keskinkılıç verwebt Deutsch, Türkisch und Englisch und thematisiert Identität über Wörter selbst: „Zunge heißt auf Türkisch dil, es ist das gleiche Wort wie für Sprache“ (S. 23). Diese Stellen haben mir besonders zugesagt, weil sie die Vielschichtigkeit von Herkunft und Sprache greifbar machen und mich das Thema sehr interessiert. Für alle denen dieses Thema auch am herzen liegt - lest unbedingt "Sprache und Sein" von Kübra Gümüşay.

Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, hatte ich auch Momente, in denen mich die fragmentarische Erzählweise schlichtweg überfordert hat. Manche Kapitel wirken wie Gedankenfetzen, die weniger Handlung als Stimmung transportieren. Das ist künstlerisch stark, war aber auch anstrengend zu lesen (für mich). Gleichzeitig zwischen Faszination und Abstoßung zu schwanken scheint jedoch Teil des Konzepts des Autors zu sein.

Fazit

"Hundesohn" will keine glatte Geschichte erzählen, sondern ein Kaleidoskop von Begehren, Selbstzweifel, Rassismus, Queerness und Identität entwerfen. Es ist ein Buch, das mich gleichermaßen gefesselt und abgestoßen hat. Empfehlenswert für Leser:innen, die sprachlich experimentelle, fragmentarische Romane mögen und bereit sind, sich auf radikale Offenheit einzulassen. Weniger geeignet für alle, die eine klare, stringent erzählte Handlung erwarten. Danke an Vorablesen & den Suhrkamp Verlag für das Rezensionsexemplar!
Profile Image for Sandra.
201 reviews49 followers
October 6, 2025
Das Buch dreht sich um die Aussicht auf ein Treffen zwischen dem Erzähler Zeko und seinem alten Freund Hassan aus der Türkei. Was als Freundschaft im Kindesalter begann, wurde für den Protagonisten mit den Jahren immer mehr.  Romantische Gefühle überziehen mittlerweile seinerseits die Freundschaft vollends. 

Die Idee von der Person Hassan wird im Kopf des Erzählers zum idealen Männerbild und auch zur  Projektionsfläche für jegliche Liebes- und Glückssehnsüchte. Alle anderen Männer werden mit ihm verglichen und können immer nur unzureichender Ersatz sein, für den vermeintlichen Wunschpartner. 

Das Buch ist mit großer Zärtlichkeit geschrieben, selbst wenn es oft explizit die knallharte Realität des modernen (Online-)Dating Lebens zeigt. Die menschliche Suche nach Nähe und dessen permanentes Scheitern wird gnadenlos beleuchtet, ohne dass ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit entsteht. Denn funktionierender zwischenmenschlicher Beziehung wird in dem Buch ebenfalls Raum gegeben, in Form von einer stabilen Freundschaft zwischen Zeko und Pari. Diese zeichnet sich durch Verlässlichkeit, Nachsicht und das Annehmen des anderen wie er/sie ist aus. 

Ein anrührendes, zeitgeistiges Buch, das ich sehr gerne weiter empfehlen möchte!
Profile Image for Amin Kadiri.
52 reviews11 followers
July 3, 2025
Da s‘buech nonig dusse isch, wett ich jetzt nöd z‘viel zum plot sege, aber ich find de isch ih dem buch au eher nebesach. Mir het d‘sprach und de stil, wies gschriebe isch, mega spass gmacht und für mich hets au chli öpis vo lyrik gah (au wenn nonig so viel lyrik glese han). S‘einizige, wo mich chli gstört het, isch dass de autor chli zu genau über de sex, wo de protagonist het, schriebt.
Profile Image for carlota.
49 reviews3 followers
August 11, 2025
so poetisch geschrieben, dabei viel derbe und vulgäre Sprache, liebe die Kombi und den Kontrast
storylime meh, für mich hat es sich wie eine Aneinanderreihung von Datingstorys und Grindr Profilen gelesen. Die Heimat-, Identität- und Sprachaspekte kamen gefühlt eher zwischendurch, hätte mir besser gefallen, wenn es anders rum gewesen wäre, weil ich die so ehrlich und berührend fand.
Profile Image for tollpatschki.
105 reviews7 followers
September 26, 2025
geile prämisse, queeres migra setting, teilweise tolles spiel mit sprache(n) und herkunft als großes thema, manchmal wars mir aber too much bedeutungsschwangere wiederholungen™️, sperma und kafka referenzen
Profile Image for an Anna Blume.
150 reviews12 followers
December 8, 2025
Sehr wild und sehr jung.
Vielleicht ein bisschen zu wild und jung für mich?

"Werden, was du liebst, werden was du begehrst, werden, was du haben willst. Vielleicht geht es darum, frage ich mich und schweige und belle und kraule und rolle und ghoste und lüge und küsse und fliehe davon. Pari sagt, du bist ein Suchender und ich hechle vor mich hin."
Profile Image for Tilmann.
73 reviews4 followers
Read
September 27, 2025
Ich habe einen Blick in die Leseprobe dieses Romans geworfen – aus grundsätzlichem Interesse an neuen Stimmen innerhalb der deutschsprachigen Literatur, insbesondere im Bereich der sogenannten Migra-Literatur. Leider konnte mich der Text nicht wirklich überzeugen.

Thematisch greift der Roman Aspekte auf, die in den letzten Jahren verstärkt literarisch verhandelt wurden: queeres Leben, Migrationserfahrungen, digitales Dating. Das ist weder per se problematisch noch uninteressant. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass hier vor allem auf bereits etablierte Themen gesetzt wird, ohne ihnen neue Facetten oder eine eigenständige Perspektive hinzuzufügen.

Stilistisch wirkt der Text auf mich bemüht literarisch – als wolle er um jeden Preis poetisch sein. Dieser Effekt trägt für mein Empfinden nicht über längere Passagen. Insbesondere die Schilderungen des queeren Alltags, etwa von Grindr-Dates oder Therapiesitzungen, mögen zwar realistisch sein, doch stellt sich für mich die Frage, ob die bloße Abbildung von Realität bereits Literatur ausmacht. Es fehlt eine sprachliche Eigenständigkeit oder ein erzählerischer Sog, der über das bloße Wiedererkennen hinausgeht.

Zusätzlich irritiert mich die Art der Vermarktung: stark auf Social Media ausgerichtet, fast schon im Stil eines Lifestyle-Produkts. Das ist freilich kein Einzelfall – insbesondere bei Debütromanen hat sich diese Praxis in den letzten Jahren verbreitet. Sichtbarkeit ist zweifellos wichtig, gerade für marginalisierte Autor:innen. Dennoch entsteht hier der Eindruck einer inszenierten Identitätserzählung, bei der der literarische Text selbst in den Hintergrund tritt. Das hinterlässt den faden Beigeschmack, dass literarisches Potenzial zugunsten kurzfristiger Aufmerksamkeit verkümmert und Autor:innen zur Eintagsfliege verkommen.

Insgesamt hinterlässt die Leseprobe bei mir den Eindruck eines Romans, der eher von seiner thematischen Relevanz und medialen Präsenz lebt als von literarischer Tiefe. Möglicherweise entwickelt sich der Text im weiteren Verlauf noch – die Leseprobe war für mich jedoch nicht überzeugend genug, um dem Roman eine Chance zu geben.
Profile Image for Bele Be.
3 reviews
October 18, 2025
fand’s schön zu lesen. fand’s spannend wie politische und diskursive themen sprachlich behandelt wurden. queeres begehren, sehnsucht, zugehörigkeit, freundschaft und identitätssuche werden sehr explizit, ironisch, oft witzig aber auch immer wieder sehr poetisch und sanft beschrieben und das hat mir gut gefallen! beim lesen habe ich mich oft gedanklich an den beschrieben orten wiedergefunden. kurzweilig und erfrischen. can recommend
Profile Image for Bücherwolf.
162 reviews10 followers
November 7, 2025
Ich habe "Hundesohn" nach der Hälfte abgebrochen. Sprachlich ist der Roman wirklich einzigartig. Er spielt gekonnt mit der türkischen und deutschen Sprache und erschafft so ein abwechslungsreiches und poetisches Leseerlebnis.
Doch ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass mir diese Geschichte nichts mit gibt. Für mich war der Inhalt belanglos und nur die Sprache etwas, für das sich das Weiterlesen gelohnt hätte.
Deshalb, obwohl der Roman an sich für viele bestimmt unglaublich gut ist, von mir nur zwei Sterne, da er für mich weder Unterhaltung noch Interesse verursacht hat.
Profile Image for Manuel.
63 reviews11 followers
August 20, 2025
Bei Büchern aus dem Suhrkamp-Verlag bin ich meist etwas vorsichtig, da mir die Lektüre oft schwerfällt – so leider auch bei diesem Roman. Trotzdem wollte ich mir den hochgelobten Debütroman nicht entgehen lassen.

Das fast Mantra-artige „In x Tagen sehe ich dich wieder“ sowie andere Wiederholungen verleiht dem Roman eine poetische Sprache. Genau diese metaphernreiche Sprache war mir stellenweise aber etwas zu verschleiert.
Für die Anspielungen auf Kafka und die Bibel fehlt mir das Hintergrundwissen. Als ich jedoch las, dass Keskinkiliç Lyriker ist, ergab vieles mehr Sinn.

Die nicht lineare Erzählung wird dabei geschmückt von Erinnerungen und Gedanken, die mir teilweise etwas zu fragmentarisch waren. Trotzdem vermittelt der Roman eindrücklich, wie es sich anfühlt, im 21. Jahrhundert queer zu daten, nach Identität innerhalb der eigenen Familie, aber auch im zugewanderten Land zu suchen, die Gefühle zu einer frühen Liebschaft zu sortieren und eine Verbindung zur Heimat zu haben.

Hundesohn war für mich nicht durchgehend zugänglich, ist aber dennoch ein tolles Kunstwerk und außerhalb meiner Lesegewohnheit.
Empfehlenswert für alle, die sich für türkisch-deutsche Identität und queeres Dating interessieren.
Profile Image for Jona Maëlle.
27 reviews2 followers
October 19, 2025
Wie schön kann ein Buch sein?
Ozan Zakariya Keskinkılıç: ja!
Vor allem das feine Gespür für die Form des Textes sticht hervor. Selten habe ich so sorgsam zusammengefügte Sätze gelesen. Selten eine so wunderschöne poetische Sprache.

Dieses Buch ist eine Liebesgeschichte - obgleich eine unerfüllte. Und eigentlich ist das gar nicht schlimm. Denn Zekos Alltag mit den Grindr-dates, den Gesprächen mit seiner besten Freundin Pari, mit den Gedanken an Dede, Baba & Hassan sind so relatable. Und am Ende trägt die Sehnsucht durch das Buch wie der Duft von Orangen und Meersalz durch Zekos Erinnerungen. Das ist die eigentliche Liebesgeschichte - eine Hommage an die Sehnsucht. Und es bleibt der Gedanke: Leben ist immerwährende Sehnsucht. Und Sehnsucht ist doch das was uns antreibt - was uns unseren Wünschen, Träumen & Zielen entgegenstreben lässt.

Dieses Buch ist eines was ich mehrfach lesen werde. Nicht weil ich es muss, sondern weil ich es will. Weil unter diesen vielen sorgsam geschmiedeten Sätzen noch so viel verborgen liegt. Und ich freue mich darauf!

P.S. Ich hab jetzt sogar Lust Kafka zu lesen.
Profile Image for Lucie.
395 reviews4 followers
December 18, 2025
Dieses Hörbuch hat mir jetzt ganz überraschend unfassbar gut gefallen. Ich mochte die Mischung aus Poesie durch Auseinandersetzungen mit Kafka und schonungsloser Ehrlichkeit im Kontext der Themen- und Wortauswahl. Zudem mochte ich, wie verschiedene Sprachen im Text eingebunden wurden und dann auch immer wieder in ein Verhältnis mit Religion und Identität gesetzt wurden. Ich kann mir vorstellen, dass das kein Buch ist, was jeder Person gefällt, aber ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen!
Profile Image for plusquamperfakt.
57 reviews1 follower
October 11, 2025
A book full of longing, lust, and language.

A neat character with messy thoughts. Someone who tries to hold everything together in life, while it keeps falling apart: The story moves between memories of the past and the chaotic rhythm of Grindr dates in the present. There’s this constant desire, a sense of searching for something, maybe love, maybe belonging, maybe just a version of himself that once existed. 

„Ich werde Anne und Baba fragen, warum sie meine Groß-elternsprache nie in die Koffer für die Rückreise nach Deutschland packten. Sie füllten die Pet-Flaschen mit siyah zeytin, mit hausgemachtem salça, mit tulum peyniri, mein Gott, sogar Pistazienkerne streuten sie zwischen Kleider und Socken. Aber das Arabische, das Syrische, das Groß-elternhafte, das rostete in ihrem Viertel vor sich hin, ohne dass es jemanden kümmerte.“

Zako lives a life shaped by faith; a life in search of where he belongs: To his past or to his present? To his roots or to his birthland?
In which language must he respond;
Arabic of his grandparents? Turkish of his parents?
Or German of his own?
Maybe all together, or fuck it, maybe just English of Berlin?

He performs prayer, he knows the motions of devotion. Yet there’s a beautiful tension between what he practices and what he feels, between his soft spirituality and the rough, fleeting encounters. Each Grindr date mirrors a memory, an absence, or a fragment of tenderness that slips away too quickly.

“Manchmal kommt es mir so vor, als würde das Türkische nicht mit meinen Gliedmaßen mithalten können. Die Arme sind gewachsen, die Beine, die Finger, nur meine Zunge ist die eines zwölfjährigen Kindes geblieben, sie füllt meinen Mund nicht mehr aus, sie versinkt im Speichelfluss, und ich kriege kaum Luft.”

Although it’s written in prose, I’d call it poetry. Each line feels a standalone pulse of emotion and thought. Keskinkılıç writes with a kind of rhythm that refuses to stay still. The sentences move like verses, blending the social, political, and deeply personal into one body. It’s about queer identity, about migration of the self, about faith and desire living in the same skin.
Profile Image for Ex Libris.
92 reviews1 follower
October 23, 2025
"Hundesohn" ist ein Buch, das die Beleidigung im Titel nicht nur zurückweist, sondern umdreht: Es verwandelt eine Zuschreibung in ein Sprachereignis, das Identität, Zugehörigkeit und Widerstand verhandelt. Ozan Zakariya Keskinkılıç schreibt mit einer Energie, die knurrt und singt; zwischen Straßenton und Poesie, zwischen Schlagwort und feiner Metapher. Dieses Spannungsfeld trägt den Text: Er ist mal rau, mal zärtlich, mal anklagend, mal schalkhaft - und oft alles zugleich.

Was mich besonders überzeugt hat, sind die poetischen Passagen, die wie Lichtinseln aufleuchten: Bilder, die bleiben, Sätze, die sich ineinander verschlingen und dennoch glasklar wirken. In diesen Momenten entfaltet das Buch eine lyrische Intensität, die nicht nur berührt, sondern auch die eigene Sprache im Kopf aufmischt. Man spürt das Hören, Sehen, Riechen der Worte - ein sinnlicher Zugriff, der dem Thema Würde und Selbstbehauptung eine unerwartete Sanftheit verleiht.

Gleichzeitig musste ich mich mit der bewusst derben, teilweise vulgären Sprache anfreunden. Sie ist hier kein Selbstzweck; sie markiert Verletzungen, Herkunftsmilieus, Abwehrreflexe. Für mich persönlich war das stellenweise zu viel - es zog mich aus einzelnen Abschnitten heraus, obwohl ich den ästhetischen und politischen Impuls dahinter verstehe. In Summe bleibt jedoch der Eindruck einer Sprache, die „lebt“: rhythmisch, repetitiv, performativ, mit einem Gespür für Musikalität und Brüche.

Der Text verzichtet auf eine lineare Story und montiert Erinnerungen, Stadtszenen und Innenmonologe zu einem Mosaik. Im Zentrum steht ein Ich, das die Beschimpfung im Titel prüft, umdreht und sich über Sprache Stück für Stück handlungsfähig macht - vom Stigma zur Aneignung.

Ein markantes Ich führt durch die Szenen; Nebenfiguren, wie Familie, Freund*innen, Gelegenheitsbekanntschaften, bleiben skizzenhaft und wirken als Haltungen oder Chor. So spiegeln sie gesellschaftliche Kräfteverhältnisse: Die poetischen Momente holen sie nahe heran, derbe Passagen markieren die Härte der Begegnungen.

"Hundesohn" überzeugt mit kraftvoller Sprachenergie zwischen Derbheit und Poesie. Die vulgären Passagen waren für mich teils sperrig, doch die lyrischen Bilder und die kluge Bewegung der Selbstermächtigung tragen das Buch klar. Empfehlung für alle, die literarische Experimente und gesellschaftliche Reibung mögen - mit dem Hinweis: Tonlage ist Geschmackssache, Qualität nicht.
Profile Image for Fiona.
130 reviews26 followers
November 6, 2025
Lange nicht mehr habe ich so einen zarten, poetischen und zugleich radikalen und ehrlichen Roman über die Liebe und das Verlangen gelesen. »Hundesohn«, das Debüt von Ozan Zakariya Keskinkiliç, hat mich vor allem sprachlich sehr beeindruckt und berührt.

Zeko lebt in Berlin, wo er studiert und den größten Teil seiner Zeit mit seiner besten Freundin Pari verbringt. Nebenbei trifft er regelmäßig Männer, die er übers Online-Dating kennenlernt. Mit vielen ist es nur körperlich, andere mag er wirklich gern, wieder andere sind furchtbar, verletzen oder ghosten ihn. Doch egal wie unterschiedlich diese Männer sind, nie kann Zeko seinen Kindheitsfreund Hassan vergessen. Hassan, den Nachbarsjungen, den sein Vater immer den "Hundesohn" nannte. Aber etwas ist vorgefallen… Geplagt von Sehnsucht und Verlangen und der gleichzeitigen Suche nach Liebe und Zuneigung, beginnt Zeko langsam, seine Erinnerung an Hassan zu reflektieren.

Zeko ist eine sehr nahbare Figur. Man baut schnell eine Verbindung zu ihm auf, wird regelrecht in seine Gedanken, die sich um seine Kindheit, seine Familie, Dating, Sex, vor allem aber um Hassan drehen, eingesogen. Sein Schmerz, sein Wunsch nach Nähe, seine Sorgen und Ängste – all das war beim Lesen unglaublich greifbar.

Den Schreibstil des Buches fand ich ganz besonders toll: Ozan Zakariya Keskinkiliç experimentiert und spielt viel mit Sprache, die einen wesentlichen Teil von Zekos Identität ausmacht. Zum Teil habe ich auch die Hörbuch-Version gehört, welche ganz toll vom Autor selbst gelesen und passend zum Buch sehr künstlerisch gestaltet ist.
Profile Image for PiaReads.
345 reviews8 followers
November 11, 2025
„Ich glaube, man sollte nur solche Bücher lesen, die einen stechen und beißen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?“

Hundesohn ist genau so ein Buch. Es tut weh. Es ist zärtlich und brutal, poetisch und eklig, voller Sehnsucht und voller Wunden. Es erzählt von Liebe, aber nicht von der sauberen, gefälligen Sorte. Sondern von einer Liebe, die sich durch Körper und Erinnerung frisst, die juckt, blutet, schreit und schweigt.

Zeko lebt in Berlin, doch sein Herz schlägt in Adana. Zwischen anonymen Begegnungen in der Großstadt und der Erinnerung an Hassan, den Nachbarsjungen seiner Kindheit, entfaltet sich ein innerer Konflikt, der ebenso zärtlich wie schmerzhaft ist. Die Liebe, die nie ausgesprochen werden durfte. Die Sehnsucht, die sich in den Geschmack von Bamya und das arabische Lied des Großvaters eingeschrieben hat.

Der Roman ist radikal in seiner Offenheit, poetisch in seiner Sprache und politisch in seiner Tiefe. Er erzählt von queerer Liebe in einem religiös geprägten Umfeld, von familiären Prägungen und Gewalt, die nachhallen. Vor allem geht es aber um die Suche nach einem Ort, an dem man ganz sein darf mit all seinen Widersprüchen.
19 reviews
December 10, 2025
So ein schönes Buch. Und so ein schönes Ende.

"Ich schlafe mit einem Jungen, der keinen Penis hat, wenn Pari das wüsste. [...] Und keine Angst, und keine Wut." (S. 220)

"Immer muss ich weinen, wenn es leise ist." (S. 16)

"Ich habe angefangen, alles, was ich liebe, zu zählen, damit sich die Dinge vermehren." (S. 15)

"Wer groß herumprahlt und auf dicke Hose macht, will immer kleiner Löffel sein." (S. 13)

"Ich frage mich, wie oft tobt ein Sturm unter den Dingen der Welt." (S. 126)

"Ich weiß nicht, wie es funktioniert, habe ich meiner Therapeutin gesagt. Wie ein Mann einem Mann romantisch begegnet, wie sie sich ansehen, wie sie sich berühren, wie sie einander fragen: Darf ich dich küssen? Sie sagte, das sei nicht anders als zwischen Mann und Frau, aber das stimmt nicht. Ein Mann, der einen Mann liebt, lebt das Unbekannte, er tut etwas, das ihm nie jemand beigebracht hat. Jedenfalls wurde es mir damals nicht beigebracht, als ich Kind war, gab es keine Märchenbücher, in denen sich Prinzen in Prinzen verliebten, keine Netflix-Serien, in denen der Mädchenschwarm des Rugbyteams einen nerdigen Twink küsste. Es gab keine Videokassetten in Sexualkunde, in denen Frauen mit Frauen, Männer mit Männern unter der Bettdecke lagen und kicherten." (S. 173)

"Hassan, weißt du, wie es sich anfühlt, der Grammatik deines Körpers zu misstrauen? Wenigstens führst du keinen Kampf gegen deine Haut, deine Haare, deine Zunge." (S. 182)

"Aber überall lauert die Welt mir auf." (S. 195)
Profile Image for himbeerbuch.
423 reviews41 followers
August 28, 2025
"Was ist dein letzter Screenshot?
Wie isst du dein Manaqesh?
Magst du Hunde?"


“Dies ist eine Liebesgeschichte”, verspricht die Buchrückseite - was absolut der Fall ist, wenn auch anders als erwartet. Keskinkılıç schreibt so zart, so intim und verletzlich über Liebe zum Vater, zur Sprache, zu besten Freund*innen, zu Männern, die der Protagonist schon lange kennt und Männern, die er gerade erst kennengelernt hat - und über Liebe zu sich selbst, darüber, wie grundlegend wichtig Selbstfürsorge ist.

Keskinkılıç stellt diese Zartheit immer wieder in Kontrast zu derben und expliziten Szenen, was dazu anregt, diese Dichotomien zu hinterfragen. Warum kann Liebe und Intimität nicht gleichzeitig lieb und zart und derb und körperlich sein; wer sagt denn, dass man sich überhaupt “zerissen” fühlen muss, wenn man queer und gläubig ist?

In der Realität meist unausgesprochene Fragen, die Keskinkılıç hier mit leisen Zwischentönen greifbar macht und die dem Buch eine sanfte Radikalität verleihen.

Mich hat das Buch sehr berührt & ich möchte es euch absolut weiterempfehlen ❣️
Profile Image for maribelwhatever.
69 reviews12 followers
Read
August 29, 2025
Die Voraussetzungen sind gegeben: Eine queere Lovestory, poetische Sprache, schonungslos ehrlich, modern. Ich habe so mitgefiebert, auf Hassan gewartet, an ihn gedacht. Wollte mit Pari am Tisch sitzen und necken, vom Break-Up Konto Burger kaufen. Und ich hätte noch tausend Seiten mehr in den sprachlichen Wirrungen, Übersetzungen, Verbindungen stöbern und schwelgen können.
Die Voraussetzungen sind gegeben: Die Geschichte hat einen Start und ein Ziel, auf das wir alle hinfiebern, der Strang, der Weg um dort hin zu kommen, ist aber nicht die ganze Zeit klar sichtbar, versteckt sich zwischen Chatverläufen und spicy Dates, Zimmerpflanzen und, ja, da war noch was, Kafka. Und da hat es mich persönlich leider etwas verloren, weil ich einfach keine große Kafka Fan bin und oft den Zugang zu philosophisch (sehr doll) angehauchten Texten nicht finde. Sieht man über meine persönlichen Vorlieben hinweg, ist es aber ein herausragend gutes Buch!
Profile Image for Beedle.
116 reviews
December 6, 2025
Ich glaube das ist ein richtig richtig gutes Buch. Geschmäcker sind ja aber einfach verschieden und ich muss sagen, dass ich so sehr poetische Prosa einfach nicht mag und auch nicht so richtig checke. Mir fallen aber sofort mehrere Freund*innen ein für die das der read des Jahres sein könnte. Also unbedingte Empfehlung für alle die Poesie, innere Zerissenheit, Kafka und Berlin mögen.
Profile Image for Rick Lupert.
96 reviews4 followers
July 13, 2025
„Hundesohn“, das ist, laut Verlag, der erste Roman von Ozan Zakariya Keskinkılıç. Er wird im September erscheinen und ich hatte das große Glück, an ein Leseexemplar zu kommen, dessen 220 Seiten ich an zwei Tagen verschlungen habe. Dieser sogenannte Roman ist in meiner Lesart mehr als das: „Hundesohn“ ist ein episches Gedicht, formvollendet und formensprengend. In einer Sprache, die von lyrischen Elementen durchsetzt ist – ganze Sätze ziehen sich als Refrain durch den Roman, werden wiederholt oder variiert, Keskinkılıçs Metaphern und Sprachbilder sind eindeutig die eines Dichters –, wird von einem schwulen deutschen Mittzwanziger mit türkischen Wurzeln erzählt, und von seiner Lieben zu Hassan, einem Kindheitsfreund aus der Türkei, nach dem sich der Protagonist Zakariya konstant sehnt. Er sieht Hassan in vielen anderen Männern, die er in Berlin und Marseille trifft, und würde sie alle, auch die, die Hassan nicht ähneln, sofort gegen ihn austauschen. Er liebt und hasst Hassan und die Männer, er braucht sie und gestohlen bleiben können sie ihm auch, er bekommt das Gefühl, sich aufzulösen beim Betrachten von Männern, die nur sich selbst sehen können. Zakariya hängt zu viel Zeit auf Grindr rum, erzählt seiner Therapeutin nicht alles, liest Kafka und fühlt sich ihm verwandt und dann wieder gar nicht, diskutiert mit seiner besten Freundin Pari darüber, ob es angeht, einen Deutschen zu daten. Die Gefahren und Traumata des echten Deutschland und der echten Welt brechen immer wieder herein, weil sie zum Leben eines Muslims heute dazugehören: die NSU-Morde, der Genozid in Gaza – grausamste Auswüchse des antimuslimischen Hasses, dem Zakariya auch in Berlin oder Marseille nicht entkommen kann. Doch auch in der Türkei fühlt er sich nicht daheim, wird wegen seines holprigen Türkisch veräppelt. Keskinkılıç vereint analytische Brillanz mit sprachlicher Schönheit, sozusagen Edouard Luis mit Ocean Vuong. Er kann Sex wie Alan Hollinghurst und Sehnsucht wie André Aciman beschreiben. Ein Dichter hat etwas geschrieben, das nicht weniger Gedicht ist als komprimiertere Texte, der Verlag schreibt Roman drauf, irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit. Auf Seite hundert hatte ich irgendwann Tränen in den Augen. Macht euch auf etwas gefasst und bestellt „Hundesohn“ gleich mal vor – eine schönere Liebesgeschichte habe ich schon lange nicht gelesen.
Profile Image for Miriam.
26 reviews3 followers
December 13, 2025
Poetisch und sexy. Ab jetzt und für immer: Ozan-Zakariya-Keskinkılıç-Ultra.

Was für ein wunderschönes Hörbuch, gelesen vom Autor selbst und zurecht auf der Longlist des Deutschen Hörbuchpreises 2026.

„Ich hab mich gefragt, ob Baba deshalb nur von der harten Arbeit sprach, ob seine Zunge deshalb immer nach Maschine roch, ob Baba deshalb so wenig über seine Gefühle sprach, weil Langenscheidt es ihm nicht beigebracht hat.“
Profile Image for Karosreads.
93 reviews13 followers
October 19, 2025
Another day, another book ich glaub es wird Zeit bisschen mehr Kafka zu lesen.

Das Kapitel Dede Issues hat mein Herz schneller schlagen lassen. Fühle mich ein wenig vom Thema meiner Bachelorarbeit verfolgt, aber Zungen dürfen mich gern verfolgen.

Mehrsprachige Texte haben und werden für immer ein Special Place in meinem Herzen haben!

Das Buch wär perfekt gewesen aber (leider) hasse ich J.K. Rowling, Spotify und Dussmann. Bin auch sehr müde von diesem ständigen Dinge nicht beim Namen benennen, if you know you know.

Dennoch, klare Empfehlung!!!
Profile Image for Jule.
339 reviews14 followers
October 28, 2025
Poetische Sprache trifft schonungslose Realität. Hochaktuelle Themen, modern und feinfühlig. Vordergründig viel explizite Sprache und gleichzeitig viel Spielen mit Sprache und Mehrsprachigkeit. Es ist fast mehr die Form des Romans als der Inhalt was nach dem Lesen bleibt.
Profile Image for Manu S.
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November 1, 2025
„Er wird mich vergessen, so wie er mich jedes Mal vergisst, nachdem er mich erst verschlungen und dann ausgespuckt und wiedergekäut hat, wenn ihm langweilig ist und er jemanden braucht, der ihn braucht. Und er weiß, ich brauche ihn. Niemand ist ihm gleich.“ 🥺❤️‍🩹
Profile Image for jule.
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November 18, 2025
leute ich weiß nicht, ob das einfach null meinen geschmack entspricht, aber es wirkt mir einfach zu sprachlich ausgeschmückt, bis an den punkt an dem kaum ein satz nicht voller stilistischer mittel war / bzw eine klare aussage beinhaltet hatte. es wirkt fast wie eine aneinanderreihung an fragmenten anstatt einer erzählung – ich kann keine pointe erkennen. aber ein talentierter autor + tolle darstellung von queerness in verbindung mit migrantischem hintergrund. not
my cup of tea though
Profile Image for Francesco Iorianni.
246 reviews2 followers
December 22, 2025
Sprachlich ein poetisches Potpourri mit multilingualen Einschüben, die den inhaltlichen Charakter des Romans unterstrichen hat. Dazugehörigkeit, Verletzlichkeit, Diskriminierung sind nur einige Themen, die in diesem Werk fragmentarisch behandelt werden.

"Ich sehe einen Mann, der andere nicht sehen kann, weil er damit beschäftigt ist, sich selbst zu betrachten."

"Während ich alles an ihm sah, sah er nichts in mir."

Zeko verliert sich in seiner Liebe zu Hassan. Die zerstückelte, teils abwertende Sprache spiegelt die Situation des Hauptprotagonisten, dessen Gefühle nicht erwidert werden und sich demzufolge mit fremden Männern trifft um seine Anwesenheit zu kompensieren.
Hat mich stellenweise an "Blutbuch" von Kim erinnert, eventuell auch wegen dem exzessiven Grindr-Passagen.

"Je mehr sie für mich werden, desto weniger werde ich."

Zekos metaphorische Transformation in einen Hund erweckt eine starke Assoziationskette, die über den ganzen Roman ausgespielt wird. Gehorchen, wie der letzte Dreck behandelt werden, unfähig sich loszulösen. Gefangen in dieser Vorstellung seines Duftes, der Raufereien als Kinder, das Schlafen nebeneinander in den Sommerferien. All dies lässt zu, dass Zeko ihn nicht vergessen kann und selbst in Marseille erinnern ihn alles an ihn. Ein gelungener Romandebüt mit postmigrantischer und queerer Perspektive.
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