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Kälter

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Schneller, härter, kälter
Vor acht Jahren wurde ihr alles genommen.
Jetzt ist Zeit für die Rache.
Zeit, ihren Todfeind das Fürchten zu lehren.


1989 führt Luzy Morgenroth auf Amrum das eintönige Leben einer Provinzpolizistin. Kaum jemand ahnt, dass sie vor langer Zeit eine Andere war. Doch als in einer Sturmnacht der Bruder ihrer besten Freundin spurlos von der Fähre verschwindet und sie sich fünf Killern stellen muss, die auf die Insel gekommen sind, verwandelt sie sich wieder in die Luzy von damals, eine Waffe.

Kälter ist ein Hochspannungsroman auf Adrenalin. In gnadenlosem Tempo schickt Andreas Pflüger seine Heldin vom sturmgepeitschten Amrum um die halbe Welt und lässt sie gegen KGB und CIA antreten, die verhindern wollen, dass sie den Mann findet, der ihr Leben zerstört den tödlichsten Terroristen der Welt.

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Published October 13, 2025

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Andreas Pflüger

9 books51 followers

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Displaying 1 - 23 of 23 reviews
Profile Image for Gabis Laberladen.
1,240 reviews
October 25, 2025
Darum geht’s:

Amrum ist seit acht Jahren die Heimat für die Polizistin Luzy Morgenroth und sie fühlt sich in der kleinen Gemeinschaft, in der niemand anonym bleiben kann, sehr wohl. Als der Bruder ihrer Freundin ermordet wird, muss Luzy wieder in das Leben zurückkehren, das sie vor Jahren zurückgelassen hat. Denn sie erkennt schnell, dass Geheimdienstprofis am Werk waren und ihre Vergangenheit sie eingeholt hat.

So fand ich’s:

Dass Luzy nicht die typische Dorfpolizistin ist, ahnen die Amrumer schon lange. Als sie aber ein Killerkommando ausschaltet, verblüfft das nicht nur ihr direktes Umfeld, sondern auch ich saß mit offenem Mund da. Dass Luzy gute Gründe hatte, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, zeigt sich in einem ausführlichen Rückblick auf die Zeit vor 8 Jahren, als ein missglückter Einsatz als Personenschützerin ihr Leben und ihre Karriere zerstörte.

Der Unterschied zwischen “heute” und “vor 8 Jahren” könnte nicht größer sein und doch muss Luzy versuchen, den Kreis zu schließen und gewissermaßen dort weiterzumachen, wo sie vor Jahren aufgehört hat. Ich mochte sie von Seite eins an, weil sie eine gute Freundin ist und gut mit Menschen kann, selbst als sie sich teilweise als eiskalter Racheengel erweist.

“Kälter” spielt zur Zeit des Mauerfalls und der Wiedervereinigung, als sich nicht nur die DDR in akuter Auflösung befand, sondern auch bei einigen Geheimdiensten kein Stein auf dem anderen blieb. An diese Zeit erinnere ich mich noch deutlich und war angetan davon, wie greifbar Andreas Pflüger diese Phase des Chaos und Umbruchs eingefangen hat.

Pflügers Sprache ist bildhaft und besonders bei den Kampfszenen hat er mein Kopfkino aufs Feinste angeregt (Belski klatscht den einen wie einen Lappen aufs Linoleum, und Luzy feudelt mit seinem Kompagnon hinterher). Man kann sich eine Verfilmung des Buches sehr gut vorstellen, weil die Handlung in einen actionreichen Spionagethriller passt und eine coole Superheldenattitüde rüberkommt, die die gemütliche Luzy sehr glaubhaft in die effektive Maschine verwandelt, die sie früher war.

Ganz offensichtlich hat der Autor viel und gründlich recherchiert – sicher kann er hunderte Hintergrundgeschichten erzählen – und ich hatte nie das Gefühl, dass er so vor sich hin fantasiert, sondern dass das, was er beschreibt, genau so passiert sein könnte. Das Expertenwissen kommt auf jeder Seite zum Vorschein.

Und da sind wir auch schon bei meinem großen Kritikpunkt.

Es waren zu viele Personen, zu viele Fakten, zu viele Überschneidungen in zu kurzer Zeit. Ich habe den Überblick verloren. Alles war zu dicht gepackt, teilweise hatte ich das Gefühl, ein Sachbuch zu lesen, und ich wusste nicht, welche von den tausend Informationen später noch wichtig werden und was nur ein dekorativer Abschweif ist.

Es war anstrengend, das Buch zu lesen und ich musste mehrmals neben dem Buch Übersichten anlegen, um aus der Über-Fülle an Informationen den roten Faden wieder herauszuarbeiten und die Personen zu sortieren.

Ein Teil der Verwirrung kam auch daher, dass z. B. die Geheimdienste „die Insel“, „das Institut“ oder „die Firma“ genannt werden und ich durcheinander gebracht habe, wer nun hinter welcher Bezeichnung steckt. Bei den Personen war es noch schlimmer. Geburtsname, Pseudonym, Initialen, Spitzname, noch ein Pseudonym, manchmal mit dem Vornamen bezeichnet, mal mit dem Nachnamen, einige Personen hatten viele Namen und es war Teil meiner Nacharbeit, das alles zuzuordnen. Ich hatte mir zwischendurch ein Personenverzeichnis gewünscht, doch das hätte zu viel verraten, denn erst im Laufe des Buches findet man heraus, welche Puzzle-Informationen zu welcher Person gehören.

Es gibt offensichtlich eine Überschneidung zu “Wie Sterben geht”, was ich nicht gelesen habe. Deshalb fehlte mir zu einem Abschnitt des Buches der Hintergrund und die eine oder andere Erklärung zu Personen, die man aus dem anderen Buch kennt – wenn man es denn vorher gelesen hat.

Am Ende summiert sich das auf einen Mittelwert an Lesefreude, was ich schade fand, weil aus dem Bauch heraus die eigentliche Handlung mehr verdient hätte. Aber dass man es sich so hart erarbeiten musste, hat unterm Strich leider nicht mehr ergeben. „Wie sterben geht“ werde ich auf jeden Fall irgendwann auch lesen, denn die Personen, die in “Kälter” ein Gastspiel hatten, sind durchaus interessant. Erst einmal brauche ich aber leichte Entspannungslektüre nach diesem schwer zu schluckenden Brocken.
Profile Image for Buchdoktor.
2,364 reviews188 followers
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October 18, 2025
Luzy Morgenroth arbeitet Ende der 80er des vorigen Jahrhunderts mit ihrem einzigen Kollegen Gunnar in der Polizeistation der Insel Amrum. Als sich bereits ein Herbststurm ankündigt, der die Insel vom Festland abzuschneiden droht, verschwindet der einheimische Tamme von seinem Arbeitsplatz auf der Fähre. Selbst wenn man es gewagt findet, dass die Fähre mit „Unterkante Achterdeck“ noch ein letztes Mal übergesetzt hat, fällt auf, dass ein Vermisster, ein geblitzter auswärtiger PKW mit falschem Kennzeichen und zeitgleich eine Gruppe von fünf Fremden auf der Insel kein Zufall sein können. Was kann Tamme beobachtet haben, das er nicht wissen durfte? Die Männer im Schrankformat entlocken Luzy ein Murmeln, das wie „kleines Besteck“ klingt und das sie als Frau mit Vergangenheit zu erkennen gibt.

Nach 8 Jahren auf der Insel und kurz nach ihrem 50. Geburtstag wird Luzy sich in Berlin von Yosef, ihrem früheren Krav-Maga-Trainer zurück in die körperliche und mentale Form ihrer früheren Karriere bringen lassen und es mit ihren Gegnern von damals aufnehmen. Schon einmal hatte sie an einem anderen Schauplatz einen fatalen Fehler begangen, der zahlreiche Tote forderte. Luzy gerät in Berlin mitten in den Fall der Mauer und die Verwerfungen, die das Ende der DDR auslöste. Plötzlich sind große Geldbeträge zu verschieben und Agenten mit exquisiten Spezialkenntnissen wechseln die Seiten.

Andreas Pflüger schreibt im Nachwort, dass er in seinen Thrillern aus den Scherben der Wirklichkeit etwas Neues schafft. In dem er wie in Kintsugi-Reparatur-Technik den Wendejahren einen Handlungsstrang anfügt, entsteht ein präzise recherchierter, komplexer Geheimdienst-Thriller mit zahlreichen Zitaten aus Musik, Literatur und Film. Schauplätze sind Amrum, Berlin, Wiesbaden, Marseille, Wien, eine Wüste. Figuren aus früheren Thrillern erhalten Cameo-Auftritte am Rande.

Fazit
Pflüger glänzt mit umfangreichen Kenntnissen aus der Welt der Geheimdienste und der Sicherheits-Branche. Indem er seine Leser:innen mitten in die Teams und ins Meister-Schülerin-Verhältnis zwischen Luzy und Yosef blicken lässt, zeigt er die verblüffende Entwicklung einer gealterten Agentin und an historischen Schauplätzen den womöglich letzten Auftritt der „Dienste“, die den kalten Krieg prägten.

132 reviews5 followers
December 23, 2025
Im Fahrstuhl der Rache ist es kälter als kalt

„Kälter“ der neue Roman aus den Händen von Andreas Pflüger, 2025 erschienen bei Suhrkamp, ist ein unglaublich komplexes, spannungsgeladenes Meisterwerk mit mehr Thrill und Atemlosigkeit als alles, was ich dieses Jahr unter dem Label „Thriller“ gelesen habe, ein Pageturner mit extrem hoher schriftstellerischer Qualität, definitiv eines der besten Werke, die das Jahr 2025 hervorgebracht hat. Was startet wie ein betulicher Nordsee-Inselkrimi, bekommt schnell eine vollkommen ungeahnte Wendung und endet in einer weltpolitischen Verstrickung am Ende des kalten Krieges, die ihresgleichen vergeblich suchen dürfte.

Doch von vorn: Es ist Herbst 1989, und Lucy Morgenroth arbeitet als Inselpolizistin auf Amrum. Das Leben ist gemütlich und voller Wärme, man kennt sich, man schätzt sich, und die großen Fälle geschehen auf dem Festland, nicht auf Amrum. Doch als in einer Sturmnacht ein Inselbewohner von der Fähre verschwindet, deutet alles auf ein Verbrechen hin – und Lucy wird auf einmal mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und kann sich nicht weiter vor ihr verstecken.

Was dann folgt ist ein unglaublich klug durchdachter Masterplot, der zu keinem Moment eine minimale Chance von Vorhersehbarkeit bietet und die Lesenden in ein wahnwitziges Netz aller Geheimdienste der Welt spinnt, in jeder Sekunde unglaublich packend und nervenzerreißend, auch brutal und hart, dieser Roman schenkt einem nichts. Außer einen enorm aufregenden Leseritt, bei dem man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und sich nur voller Bewunderung vor der Rechercheleistung des Autors verneigen kann. Geschickt verwebt Pflüger dabei Fakten mit Fiktion, untrennbar verbunden und nicht identifizierbar bis zum Nachwort – das auch nicht fehlt und wieder aufklärt, was hier wahr und was erfunden ist.

Lucy Morgenroth ist dabei eine Figur, die mir sehr nah ging und mich bewegt hat, keine kalte Ermittlerin, auch keine eiskalte Rächerin, in ihr steckt sehr viel Seele, auch wenn sie die Seele immer wieder mit einem Panzer überdecken muss. Das gelingt Pflüger sowieso herausragend, wie er den Figuren trotz all der Kälte des Romans Innenleben gibt, wie er sie durch ihre Handlungen ganz klar charakterisiert. Und überhaupt, was kann der Mann schreiben! Alles ist lebendig in diesem Roman, die ganze Objektwelt wird durchweg personifiziert, auch atmosphärisch eine Meisterleistung. Was ich nebenher über Geheimdienste gelernt habe, würde ich lieber wieder vergessen. Ob der kalte Krieg je wirklich vorbei war, fragen wir uns heute sicher alle täglich. Insofern ist dieser Roman leider auch brandaktuell. Möchten wir in diese Zeiten zurück? Ganz sicher nicht, denn in ihnen ist es kälter als kalt.

Eine unbedingte Empfehlung in diesen Kosmos einzutauchen und sich diese Glanzleistung von Andreas Pflüger nicht entgehen zu lassen. Hier würde ich gerne 10 Sterne vergeben. Das wird nicht der letzte Roman des Autors sein, der es in mein Regal schafft.

Ein großes Dankeschön an vorablesen.de und den Suhrkamp Verlag für das Rezensionsexemplar!
Profile Image for Félix.
42 reviews4 followers
October 26, 2025
Andreas Pflüger's “Kälter” is undeniably a page-turner that doesn't allow for a moment of boredom. The mix of late Cold War and German reunification era atmosphere, fast-paced action, and the return of familiar characters delivers the high-adrenaline thriller experience Pflüger's readers expect.

However, this novel gave me a feeling of a subtle departure in its tone and character portrayal. Luzy Morgenroth operates with a ruthlessness that surpasses that of previous protagonists. The nameless enemies, or “Tangos,” are a faceless mass, whom she eliminates in droves with cynical coolness, stamping smiley shapes with gunshots in their faces with her "92."

On very rare occasions, she deeply reflects about the necessity of one kill, while butchering dozens of Tangos without any remorse. This seems like a slight devolution from the conflicted fighters of earlier novels to what now seems an almost psychopathic elite soldier, a shift that sacrifices character depth and moral complexity, unfortunately.

The thriller becomes odd, however, through its overt and repeated political subtext to the current events in the Middle East. In parts of the novel set in Israel, Pflüger employs clichéd propaganda that is historically questionable and awkward in its framing. Statements from the protagonists, such as, “You [Jews] didn't take any land from the Arabs, it has belonged to you for 3000 years,” or “the Arabs won't rest until the last Jew is killed,” present a typically simplistic, black-and-white portrayal of the Israeli-Palestinian conflict. This reductionism is uncharacteristic for an author who has previously shown nuance, such as in his clear humanization of Russian characters distinct from their violent leaders.

While of course a character's statement cannot be directly attributed to the author, the consistent presentation of these views without narrative counterpoint creates an alignment with a specific German Staatsraison. It fits stereotypically well with a phenomenon scholars have termed the subcontracting of guilt, displacing the responsibility for confronting antisemitism, represented by the struggle against Israelis regardless of what context, onto Muslims or Arabs. Pflüger's novel engages in a literary version of this. By presenting a post-Holocaust world where “Arabs” are uniformly depicted as genocidal antagonists against Israeli victims, and having his characters parrot the pro-Israeli dogma, the book effectively makes its protagonists the enforcers of this subcontracting… As the novel is neither primarily set in the Middle East nor its protagonists primarily involved in the conflict, this repeated framework feels improper, and as a reader, you really wonder how you got into this debate.

This lasts until the novel's author's final words, which wipe the hanging question. In a conclusion that feels both unasked for due to the novel's setting and a bit morally grotesque, Pflüger uses his book's concluding words to justify Israel's ongoing genocidal campaign in Gaza. It feels like Pflüger purposefully set some “modules” of his novel in Israel so that he can use it as a stage to comment on current events, which feels off and unauthentic.
Profile Image for Bajo.
90 reviews3 followers
October 27, 2025
Dieser Anfang und Ende der 80iger Jahre angesiedelte Spionagethriller beginnt relativ beschaulich im Herbst des Jahres1989 auf der Nordseeinsel Amrum. Hier lebt seit 8 Jahren Luzy Morgenrot, eine ehemalige Topagentin und Personenschützerin des Bundeskriminalamts. Mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 wird es für ehemalige Agenten, ob in Ost oder West, ungemütlich. So auch für Luzy. Wird der Kalte Krieg mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, die im November 89 noch ungewiß ist, beendet oder geht es jetzt erst richtig los ?

Letzteres ist für die ehemalige Mitarbeiterin des BKA in diesem Roman der Fall. Ein Killerkommando fällt auf Amrum ein. Luzy wird wieder zu der, die sie vor ihrem Rückzug auf die Insel war. Eine durchtrainierte Personenschützerin, u. a. in Israel an der Waffe ausgebildet, mit traumatischen 8 Jahre zurückliegenden Erfahrungen, die ihr keine andere Wahl lassen, als ihren Todfeind gnadenlos zu jagen, dessen Opfer zu rächen und zukünftige Opfer zu verhindern.

Soweit im Groben der Plot dieses Thrillers. Er führt den Leser u. a. über Amrum, Israel, Wien, Berlin, Bonn, Wiesbaden, Südfrankreich, Rom, New York. Ein wilder Ritt, der Einblick in die Strukturen der internationalen Geheimdienste und deren Verstrickung in die Regierungen in Ost und West offenbart. Natürlich vermischt der Autor hier geschickt Fiktion und historische Fakten. James Bond artige Actionszenen, wilde Schiessereien, Blutbäder, schuldige und unschuldige Opfer auf beiden Seiten, Verrat und gestählte, olympiareif durchtrainierte Agenten, das liest sich spannend. Kann das, wenn auch nur annähernd, so gewesen sein, fragt man sich mit Schaudern, einige aus dieser Zeit an die Öffentlichkeit gelangte Informationen über reale Attentate und Einsätze des BKA und diverser Spezialeinsatzkommandos erinnernd.

Eines ist offensichtlich: Der Autor verfügt über Insiderwissen und genau das macht den Reiz des Romans aus. Aber nicht nur das. Auch die Charaktere der Geheimdienstler, deren Welt, und im Gegensatz dazu die Charaktere der "anderen Welt", der normalen Bürger, die ihr Leben auf Amrum, in Berlin oder sonstwo leben, ist hervorragend gezeichnet.

Der Autor beschreibt u. a. die Landschaft, den Alltag der Einheimischen auf Amrum, die Örtlichkeiten in Ost- und Westberlin, die mediterane Atmosphäre Südfrankreichs, Wien mit Prater und Donauanlegestelle, Wiesbaden mit Neroberg und seinen Villen und Rom so anschaulich, dass ich begeistert war. Besonders wenn man die Gegenden kennt, ist einem, als begebe man sich mit den Protagonisten auf eine Zeitreise. Die spielt allerdings in einem ganz anderen Universum, als man es als ehemalge Bewohnerin einiger Städte und als Touristin, wie ich, erlebt hat und hoffentlich niemals erleben wird. Faszinierend gemacht.

Sehr gefallen hat mir auch der immer wieder aufblitzende Sprachwitz so wie die Reminiszenzen an Filme, Kunst, Architektur und Musik, von den Beatles bis Mozart. Die "Rachearie" der Königin der Nacht aus der Zauberflöte, zufällig eine meiner Lieblingsarien. Da verzeihe ich auch die machmal hart am Kitsch vorbei schrammende Liebesgeschichte, die in diesen Thriller auch nicht fehlt.

5 Sterne für diesen niveauvollen Thriller !
441 reviews1 follower
November 13, 2025
Luca Morgenroth ist eine Polizistin auf Amrum und führt dort ein sehr entspanntes Leben. Bis ein Mann in einer Sturmnacht verschwindet. Sie nimmt die Suche auf, doch sie findet keine Spur, bis er eines Tages am Strand angeschwemmt wird. All diese Ereignisse sind für Luca überraschend, doch bald hat sie die Gewissheit, dass mehr dahintersteckt als sie alle ahnen. Es sieht so aus, dass sich ein Killerteam auf der Insel aufhält, das einen bestimmten Auftrag hat und sie weiß auch, wen es treffen soll. Sie mobilisiert ihre alten Kontakte und erhält auch die Information, die sie erwartet hat und weiß, jetzt wird sie wieder in ihre Vergangenheit zurückgeworfen. Doch sie muss sich ihr stellen und nimmt den Kampf auf. Keiner auf der Insel weiß, wer sie früher einmal war.
Der Agententhriller „Kälter“ von Andreas Pflüger erzählt die Geschichte einer Agentin, die in den Zeiten des kalten Krieges beim BKA als Personenschützerin gearbeitet hat und nach einem traumatischen Erlebnis, die Stelle auf Amrum angenommen hat, um zur Ruhe zu kommen. Der Autor erzählt die Geschichte sehr spannend und die Figuren und der Verlauf nehmen an Tempo zu. Das heißt, es jagd eine Episode die andere und zeigt, wie brutal das Agentengewerbe und das Leben eines Agenten sein können. Der Autor erzählt die Geschichte über seinen Hauptcharakter sehr drastisch und man merkt schnell, dass das Leben eines Agenten nicht sehr viel wert ist. Es geht aber auch um einige historische Inhalte, die mir beim Lesen deutlich geworden sind. Das sind die Stories rund um Israel und auch das geteilte Deutschland und die Zeit nach dem Mauerfall. Das Hauptgeschehen sind natürlich die Aktivitäten der Geheimdienste, die hier sehr detailliert beschrieben werden. Vieles lässt der Autor Lucy erleben, aber es taucht in Berlin dann noch ein Charakter auf, der die Arbeit der Stasi und des KGB erzählt, auch hier in sehr drastischen Geschichten. Genauso brutal geht es zu, wenn die beiden zusammen unterwegs sind. Also fast auf den Spuren James Bond, nur ein bisschen detailgetreuer auf die Historie hin. Der Bad Boy des Romans ist natürlich auch ein Agent, wo lange nicht klar ist für wen er arbeitet, aber des eine Todesspur über die Welt verteilt. Ich möchte auch ein Wort zu dem Cover verlieren, dass mir lang nicht einleuchtete, aber schon eine gewisse Rolle spielt und meine Erinnerungen an Wienaufenthalte wieder aufwärmten. Die Story ist auf jeden Fall sehr spannend geschrieben und gut recherchiert. Der Spannungsbogen ist bis auf die letzte Seite entwickelt und lässt nicht viele Fragen offen.
Ich finde diesen Agententhriller sehr gut von der Sprache über die Spannung bis hin zu den meisten historischen Geschichten. Für mich gehört er in das obere Regal dieses Genres.
Profile Image for Havers.
897 reviews21 followers
October 25, 2025
Amrun, ein Inselidyll. In der kleinsten Polizeidienststelle Deutschlands gibt es für die Dienststellenleiterin Luzy „mit weichem z“ Morgenroth und ihren Kollegen Jörgen nicht viel zu tun. Ein entlaufener Hund, hin und wieder eine Verkehrskontrolle. Ein gemächliches Leben, genau das wollte Luzy, früher als Personenschützerin in Diensten des BKA.

Dass Wünsche ein Verfallsdatum haben und einem die Vergangenheit immer wieder einholen kann, zeigt sich spätestens am Abend ihres 50. Geburtstages. Draußen tobt der Sturm, drinnen ist man in Partylaune, als beim Einlaufen der Fähre ein Besatzungsmitglied vermisst wird. Die Umstände seines Verschwindens machen Luzy misstrauisch, wecken alte Instinkte, alles deutet darauf hin, dass es kein Unfall war. Und dieser Eindruck soll sich bestätigen, denn es zeigt sich, dass auf der Fähre Personen mit brisanter Fracht an Bord waren, die den Tod auf die Insel bringen. Als im Laufe eines Schusswechsels ihr Kollege und Freund Jörgen getötet wird, hat Luzy nur einen Gedanken. Sie will und muss ihn rächen, die Fähigkeiten reaktivieren, die sie sich in ihrem alten Leben antrainiert hat. Und schon sind wir inmitten eines Spionagethrillers in der Zeit des Kalten Krieges, in der Doppelagenten sich die Klinke in die Hand geben, und sowohl die RAF als auch der Mauerfall die Schlagzeilen bestimmen.

Operation Rubikon, die Jenny Aaron-Trilogie, Ritchie Girl und Wie Sterben geht, ich habe sie alle gerne gelesen. In „Kälter“ verzichtet Pflüger zwar auf den großen Knall zu Beginn, brennt aber nachfolgend ein Action-Feuerwerk ab, in dem kaum Zeit zum Luftholen bleibt. Alle Szenen sind sehr gut choreografiert, hier merkt man den versierten Drehbuch-Autor. Und natürlich darf man sich auch auf ein Wiedersehen mit Jenny, Nina und Rem freuen.

Pflüger recherchiert akribisch, weshalb auch hier die Verbindung von Fiktion und Zeitgeschichte wieder sehr gut gelungen ist. Allerdings nehmen diesmal die zahlreichen Erwähnungen von Musik, Filmen, Schauspielern und Kunst, sowie gegen Ende die ausufernde Einbindung der Hawking’schen Theorie meiner Meinung nach überhand. Und dann ist da noch Luzy, die sympathische Protagonistin, eine fünfzigjährige Super Woman, nach deren körperlicher Verfassung sich jeder Ninja Warrior die Finger lecken würde. Scheint mir eher realitätsfern.

„Kälter“ ist zwar wesentlich besser als das, was man ansonsten auf dem deutschsprachigen Thriller-Markt findet, aber meiner Meinung nach an vielen Stellen zu überzeichnet und deshalb nicht so gut gelungen wie die Vorgänger. Leider.
Profile Image for Magnolia .
569 reviews2 followers
October 26, 2025
Und Action...

Als Provinzpolizistin auf Amrum lerne ich Lucy Morgenroth kennen. Sie scheint eine ruhige Kugel zu schieben, was sich aber spätestens dann ins Gegenteil verkehrt, als einer von der Insel von einem Schiff verschwindet und zeitgleich fünf Fremde auftauchen, die sich als sehr gefährlich herausstellen. Sie suchen hier jemanden…

…und Lucy ist in ihrem Element. Sie ist Personenschützerin beim BKA, es ist die Zeit des Mauerfalls. Andreas Pflüger führt seine Leser mitten hinein in die Welt der internationalen Geheimdienste. Lucy gehört zum Kommando des Wirtschaftsministers. Bald ist sie Kommandoführerin, ein Kommando besteht aus je 20 Sherpas, immer sechs davon sind am Mann, wenn es sich um die Bewachungsstufe eins handelt. Sie sind die Besten und wenn es denn sein muss, sind sie Killermaschinen.

Der ganz eigene Schreibstil mutet zunächst befremdlich an, wird dann aber zunehmend gut, sofern man ganz in der Story bleibt. Der Autor bietet actionreiche Szenen, garniert mit dazu passenden Textschnipseln bekannter Songs, er lockert diese mit durchaus witzigen Wortspielen auf.

Ihr Weg führt sie nach Tel Aviv, dort wird „Lucy in the sky“ mit fünf von ihr ausgewählten Sherpas aufs Härteste gedrillt. Der spektakuläre Agententhriller führt nach Berlin, nach Moskau und Wien, nach Israel und Südfrankreich, immer dabei sind die Geheimdienste und deren Agenten. Hört sich ziemlich spektakulär an, was es letztendlich auch ist. Wer ihnen im Weg steht, für den kommt es knüppelhart. „Kälter“ ist unbarmherzig, nichts für schwache Nerven. „Was meinen Sie. Sind sie kälter als ich?“ Es gilt, ihren ärgsten Feind Babel auszuschalten.

Wenn möglich, hat Pflüger sich an Fakten gehalten, lässt er in seinen letzten Bemerkungen zum Buch wissen. Es ist ein zeitgeschichtliches Dokument vor dem Hintergrund der weltgeschichtlichen Wirklichkeiten - die Zeit der RAF, dem Berliner Mauerfall, dem immer wieder aufflammenden Nahostkonflikt. Im Sommer 2023 bereiste er Israel, nur Monate vor dem Terrorangriff der Hamas.

Wie gesagt – das Buch verlangt konzentriertes Lesen. Dann aber wird man direkt hineingesaugt in eine Welt, die kälter nicht sein könnte. Mir war es dann doch ein Zuviel der Ballerei, der ernste Hintergrund überwiegt dann aber doch in dieser aktionsgeladenen Story.
Profile Image for Filipines Buchclub.
50 reviews1 follower
October 15, 2025
Andreas Pflügers KÄLTER führt die Leserinnen und Leser erneut in eine Welt, die von Geheimnissen, Loyalität und moralischen Grenzgängen durchzogen ist. Ohne zu viel zu verraten: Die Handlung dreht sich um eine gefährliche Mission, in der Vergangenheit und Gegenwart unaufhaltsam aufeinanderprallen. Alte Wunden reißen auf, alte Rechnungen werden beglichen – und wie so oft bei Pflüger steht viel mehr auf dem Spiel als bloß das Leben der Figuren.

Es ist ein klassischer Pflüger-Roman, der sich nahtlos in das bestehende Universum einfügt. Fans seiner früheren Werke werden sich sofort zurechtfinden, denn man trifft auf viele vertraute Gesichter: Jörg und Jenny Aaron, Rem Kukura, Nina, Thrähne, Wolf und andere Weggefährten, die das Pflüger-Kosmos so einzigartig machen. Dieses Wiedersehen sorgt für ein Gefühl von Kontinuität und Vertrautheit, während die Geschichte zugleich neue Facetten offenbart.

Stilistisch bleibt Pflüger sich treu: Seine Sprache ist knapp, präzise, oft stakkatohaft – jedes Wort ein Schlag, jeder Satz ein Schnitt. Dieses typische, rhythmische Schreiben erzeugt eine intensive Atmosphäre und zieht die Lesenden tief in die Psyche seiner Figuren hinein. Gleichzeitig verlangt es Aufmerksamkeit; Pflüger schreibt nicht zum Nebenbei-Lesen.

Die Handlung ist – wie gewohnt – bis zum Schluss spannend, temporeich und durchdacht konstruiert. Doch trotz aller Dynamik bleibt wenig Überraschendes: Die Guten siegen, die Bösen sterben, das moralische Gleichgewicht wird wiederhergestellt. Wer Pflüger kennt, weiß, dass es weniger um das „Was“ geht als um das „Wie“.

Unterm Strich ist KÄLTER solide Unterhaltung für Pflüger-Fans: handwerklich stark, sprachlich markant und emotional dicht – vielleicht ohne große Überraschungen, aber mit der Verlässlichkeit und Intensität, die man von Andreas Pflüger erwartet.
1,397 reviews7 followers
October 27, 2025
Ein sprachgewaltiger Agenten-Thriller

Klappentext:
Im Herbst 1989 führt Luzy Morgenroth auf Amrum das Leben einer Provinzpolizistin. Kaum jemand ahnt, dass sie vor langer Zeit eine Andere war. Als in einer Sturmnacht ein Einheimischer spurlos von der Fähre verschwindet, muss sie sich einem Killerkommando stellen, das auf die Insel kam, und verwandelt sich wieder in die Luzy von früher. Eine Waffe.
In einem spektakulären Agententhriller schickt Pflüger seine Heldin am Ende des Kalten Krieges als Racheengel um die halbe Welt. Sie tritt gegen ein Geheimdienstimperium an, das den Mann beschützt, der ihr Leben zerstörte. Und es wird sich zeigen, wer kälter ist: ihr Todfeind oder sie.

„Kälter“ ist ein sprachgewaltiger Agenten-Thriller von Andreas Pflüger.

Luzy Morgenroth ist Dorfpolizistin auf Amrum. Als Luzy es mit einem Killerkommando aufnimmt sind alle verblüff. Den in Luzy steckt viel mehr als nur einen Dorfpolizistin. Vor acht Jahren noch war Luzy eine ganz andere. Und in das frühere Leben von Luzy Morgenroth taucht man als Leser*in in diesen Thriller ein.

Es gibt viele Protagonisten, man verliert aber nicht den Überblick.
Kaum ein anderer als Andreas Pflüger versteht es, die Welt der Geheimdienste und Spionage seinen Leser*innen zu vermitteln. Wir tauchen ein in die Welt des kalten Kriegs und in die Zeiten der RAF.

Der Autor führt seine Leser*innen wieder zu vielen Schauplätzen wie Berlin, Moskau, Wien, Israel oder Frankreich.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte sprachgewaltig. Die manchmal etwas frechen Dialoge haben mir gut gefallen und mich trotz allem Ernst schmunzeln lassen.

„Kälter“ ist ein sprachgewaltiger Agenten - Thriller mit einer bedrohlichen Atmosphäre den ich mit großer Spannung gelesen habe.
Profile Image for rebecca_booklover.
197 reviews2 followers
October 28, 2025
Eiskalter Rachefeldzug, der einen in seinen Bann zieht

1989 kommt der Tod auf die Insel Amrum und Lucy wird von der Provinzpolizistin zur eiskalten Jägerin, die sie in ihrer Vergangenheit war.

"Kälter" von Andreas Pflüger ist ein Thriller, der es einem schwer macht, mit dem Lesen aufzuhören. Er ist vollgepumpt mit Spannung, Blut, Gewalt und packenden Wendungen. Nebenbei fällt auch noch die Mauer, also finden auch das ein oder andere gesellschaftliche, politische und vor allem geheimdienstliche (wahre) Ereignis Eingang in den fesselnden und eiskalt servierten Thriller.

Man ist nah am Geschehen und wird regelrecht in die packende Handlung gezogen. Der Autor lässt nichts anbrennen, er hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf und rast regelrecht durch die Szenen, ähnlich einem Action-Film.
Zudem ist er intelligent konstruiert und erfordert Aufmerksamkeit seitens der Lesenden. Ein stimmungsvoll düsterer Thriller mit Niveau.

Auch sprachlich kann "Kälter" überzeugen.
Keine unnötigen Gefühlsduseleien oder unnötige Personen- und Szeneriebeschreibungen stören das Voranschreiten des Rachefeldzuges von Lucy Morgenroth. So nahezu emotionslos, abgebrüht und kompromisslos Lucy eben ist, so liest sich auch der Thriller. Dennoch schafft es der Autor, Nähe zur Protagonistin zu erzeugen, und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Einzig zum Beginn der Geschichte hatte der Thriller etwas Anlaufschwierigkeiten. Die Handlung brauchte etwas Zeit, bis sie an Fahrt aufnahm, und war etwas undurchsichtig. Aber mit jeder Seite nahm er an Geschwindigkeit zu und zog einen immer mehr in seinen Bann und den Rachestrudel von Lucy.

Für Fans von Andreas Pflüger und alle, die anspruchsvolle Thriller mit geschichtlichem Bezug mögen, die auch stilistisch überzeugen können!
1,044 reviews9 followers
October 11, 2025
Luzy ist eine Sicherheitsgarantie, wenn sie nicht gerade gegen einen pschychopathischen Killer und Terroristen antreten muss. Es ist als ob die beiden sich duellieren öfter als einmal. Wer wird überleben und wieviel Menschen müssen bis dahin sterben.
Eigentlich sollte Babel tot sein und Luzy ihr dasein als normale Polizistin beenden. Aber dann kommt der Mauerfall und mit ihm geraten auch die Geheimdienste der Welt ins schwanken, denn nichts ist mehr wie es war. Dadurch erfährt sie auch das Babel noch lebt und sie begibt sich auf den Weg der Rache.
Der Thriller ist spannend mit Rückblenden erzählt, warum Luzy so ist wie sie ist, warum sie Babel unbedingt töten will. Auf ihrem Weg trifft sie die unterschiedlichsten Agenten und ehemaligen Spione alle leben immer in Gefahr entdeckt zu werden und trotzdem genießen sie Leben. Die Philosophie sterben kann man nur einmal und wenn man zuviel darüber nachdenkt verpasst man das Gute im Leben. Wie zum Beispiel die Musik der Beatles oder Filme von Gene Hackman. Das Buch ist gespickt mit Musik und Filmtitel die immer passend zur augenblicklichen Situation passen. Wenn man die Filme oder die Musik kennt ist es ein Augen und Gaumenschmaus da gegen verblassen die blutigen und brutalen Szenen. Auch die Beschreibung von Naturgewalten wirken heftiger als ein Schusswechsel im Fahrstuhl.
Der Autor spielt mit den Beschreibungen von einem Sonnenaufgang über der Wüste und gleichzeitig im Gegensatz dazu beschreibt er die Gedanken während eine Kugel fliegt.
Es sind die absoluten Gegensätze die die Geschichte spannend machen. Das Menschliche gegenüber dem Terror. Freundschaft gegenüber gekaufte Leistung.
Profile Image for Julien Ilsitz.
226 reviews1 follower
November 11, 2025
Ⓡⓔⓩⓔⓝⓢⓘⓞⓝ

Der zweite Agententhriller meines Lebens, der zweite von Andreas Pflüger und das zweite Mal hinterlässt es nur Sprachlosigkeit. "Kälter" ist actionreicher, mit mehr Wortwitz und tausend Filmtiteln versehen, und es tut dem Buch sehr gut. 😊

Fangen wir kurz mit der Story an: Lucy, ehemalige Speznas des BKA, lebt jetzt auf Amrum, um zu vergessen. Aber dann tauchen Agenten auf und töten ihre Freunde. Sie muss Rache üben.

An die Schreibweise muss man sich immer wieder erstmal gewöhnen. 😅 Man braucht einfach etwas, um reinzufinden und damit klarzukommen. Während der Schreibstil bei "Wie sterben geht" doch recht neutral und anspruchsvoll gewählt wurde, finden wir dieses Mal auch recht witzige Szenen zwischendurch. Ich finde, das steht dem Buch sehr gut und lockert alles sehr auf.

Auch wird es dieses Mal recht actionreich zwischendurch mit Kämpfen und Schießereien. Dadurch nimmt das Buch sehr an Geschwindigkeit zu. Aber gerade das ist eine gelungene Abwechslung zu den ganzen Geheimdiensten, Orten und Menschen, die hier genannt werden.🤔

Ja, bei einem Buch von Andreas Pflüger muss man wirklich aufpassen, da man sonst schnell den Überblick verliert.🫣 Aber ich liebe es. Es ist ein Thriller mit Anspruch, der einfach anders ist.

Es spielt auch wieder zur Zeit des Kalten Krieges in verschiedenen Teilen Europas, Russlands und Amerikas. Die Protagonisten finde ich wieder klasse.😊 Neben neuen Charakteren treffen wir auch alte Bekannte wieder. Obwohl die beiden Bücher keine Reihe sind, spielen sie doch irgendwie zusammen. Man kann sie aber getrennt voneinander lesen.😊

So, genug geschwafelt, es gibt eine klare Leseempfehlung von mir. 😁
4 reviews
December 13, 2025
Wir schreiben das Wendejahr 1989. Es ist Winter in Nebel auf Amrum. Ein toter Fährmann. Eine Polizistin mit geheimnisvoller Vergangenheit. Kalter Krieg. KGB-Killerkommandos. Und eine atemberaubende Verfolgungsjagd von Tel Aviv über Berlin nach Wien.

Was mir gefallen hat:
+ Thriller mit starken weiblichen Haupfiguren liebe ich sehr. Und eins kann man von der Polizistin Luzy Morgenroth wirklich sagen: Sie ist taff, so richtig taff, eine Kampfmaschine.
+ Die Geschichte bietet richtig viel Action, Schusswechsel und Kampfszenen. Mitunter fühlte ich mich wie in einem Drehbuch von Quentin Tarantino. „Kill Bill“ lässt grüßen.
+ Der Sprachstil von Andreas Pflüger ist wirklich prägnant und sehr modern. Das macht „Kälter“ zu einem ganz einzigartigen Leseerlebnis und schwer vergleichbar mit anderen Thrillern, die in der Zeit des Kalten Kriegs spielen.

All das klingt wie das perfekte Rezept für einen hochspannenden Agenten-Thriller. Auch wenn ich die Geschichte spannend und die Erzählweise atmosphärisch fand, war das Buch leider nicht ganz nach meinem Geschmack. Das rasante Tempo und die bildhaften Beschreibungen (Tangos im Flur, die Insel usw.) ließen mich manchmal ratlos zurück, weil ich nicht mehr hinterherkam. Manchmal musste ich nochmal ein Kapitel zurückblättern, um den Zusammenhang zu verstehen.

Fazit:
„Kälter“ von Andreas Pflüger hebt das Thriller-Action-Genre in eine ganz neue Liga. Es ist aber sicher kein Buch, das man mal nebenher lesen und dann längere Zeit weglegen kann. In dem Fall besteht ein hohes Risiko, den roten Faden zu verlieren und bei dem rasanten Tempo nur noch hinterher hecheln zu können.
Profile Image for yexxo.
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December 3, 2025
Ich hab’s gelesen – und jetzt weiß ich wieder, warum Schlaf überbewertet ist 😀
Nach acht Jahren auf der Nordseeinsel Amrum glaubt Ex-Agentin Luzy Mhttps://www.goodreads.com/work/editio..., endlich Ruhe gefunden zu haben – bis die Vergangenheit sie gnadenlos einholt. Ihr Freund und Kollege Jörgen Quedens wird ermordet, und plötzlich taucht ein Name wieder auf, den sie längst beerdigt glaubte: Hagen List. Einst Doppelagent zwischen Ost und West, längst totgeglaubt und doch lebendiger denn je, gilt er als der gefährlichste Terrorist der Welt – ein Phantom, das Luzy schon einmal gegenüberstand.
Als eine alte Stasi-Akte beweist, dass List überlebt hat und für unzählige Anschläge verantwortlich ist, wird Luyzys Jagd nach Gerechtigkeit zu einem persönlichen Feldzug. Sie will nicht nur einen Terroristen finden – sie will die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurück. Pflüger lässt sie durch ein Europa taumeln, das gerade die Berliner Mauer fallen sieht, und webt historische Realität, Agentenmythos und seelische Abgründe zu einem intensiven, sprachlich brillanten Thriller.
Zwischen Amrum, Berlin, Wien und der Donau entfaltet sich eine Geschichte voller Tempo, Kraft und Melancholie, durchzogen von Pflügers unverwechselbarer Sprache: poetisch, hart, manchmal philosophisch, oft gnadenlos schön und, kaum zu glauben, immer wieder witzig. „Kälter“ ist nicht nur ein Roman über Schuld und Rache, sondern auch über die Sehnsucht nach Vertrauen in einer Welt, in der selbst das Lachen gefährlich sein kann.
Profile Image for Schlafmurmel.
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October 24, 2025
Ein intensiver, fesselnder Thriller mit Tiefgang und Gänsehautmomenten

Schon das Cover hat mich sofort angesprochen – das Riesenrad, die Stimmung, der Schauplatz auf Amrum. Ich hatte gleich das Gefühl, dass Kälter kein gewöhnlicher Thriller ist. Nach dem Lesen von Klappentext und Leseprobe stand für mich fest: Das ist ein Agententhriller, den ich unbedingt lesen möchte. Umso größer war die Freude, als ich tatsächlich ausgewählt wurde – und kaum war das Buch da, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
Luzy Morgenroth lebt als Inselpolizistin ein ruhiges Leben auf Amrum, fernab von ihrer Vergangenheit als Agentin. Doch als ein enger Freund spurlos verschwindet und plötzlich viele Fremde auf der Insel auftauchen, ist es vorbei mit der Ruhe. Luzy wird in Ereignisse hineingezogen, die von der Nordsee bis nach Wien und zurück in die Schatten des Kalten Krieges führen.
Was zunächst wie ein beschaulicher Inselkrimi beginnt, entwickelt sich zu einem hochspannenden Thriller mit internationalem Ausmaß. Manche Passagen sind komplex, sodass ich sie zweimal lesen musste – aber genau das macht die Geschichte so tiefgründig und klug aufgebaut. Pflüger schreibt intensiv, eindringlich und oft brutal – nichts für Zartbesaitete, aber unglaublich authentisch und packend.
Kälter hat mich komplett mitgerissen: atmosphärisch dicht, emotional berührend und durchgehend spannend. Ein anspruchsvoller Thriller, der unter die Haut geht und den ich sehr gerne weiterempfehle.
Profile Image for Maria Beltrami.
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December 23, 2025
Der Roman heißt „Kälter“, aber der Schreibstil, die Figuren und die Handlung sind glühend heiß. Die Vergangenheit, vor allem eine bestimmte Art von Vergangenheit, hat die unangenehme Angewohnheit, in der Gegenwart wieder aufzutauchen, wie Luzy Morgenroth auf ihre Kosten lernen muss, die versucht hat, die Schuldgefühle zu verdrängen, die durch eine hochkarätige Mission in Israel entstanden sind, die in einer Katastrophe endete, um Provinzpolizistin auf einer der Nordseeinseln zu werden. Die Vergangenheit klopft jedoch erneut an ihre Tür, denn der psychopathische Terrorist, der für die Ereignisse verantwortlich ist, ist noch nicht fertig mit ihr. So sieht sich Luzy gezwungen, wieder in Form zu kommen, ihre Kampffähigkeiten aufzufrischen und zu versuchen, die Angelegenheit ein für alle Mal zu klären. All das hat einen wichtigen Hintergrund, der mit Politik, dem Kalten Krieg, dem Fall der Berliner Mauer, Geheimdiensten aller Art und ähnlichen Dingen zu tun hat. Zu dieser explosiven Mischung gehören auch eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und ein kurzer Verweis auf den vorherigen Roman, den Pflüger als wertvollen Cameo-Auftritt einbaut.
Eine wirklich atemberaubende Lektüre, die aber nicht nur adrenalingeladen ist, sondern auch durch die fundierten Kenntnisse des Autors über reale Orte, seine Fähigkeit, absolut realistische imaginäre Orte zu erfinden, und seine historische Genauigkeit besticht.
105 reviews
October 20, 2025
Herbst 1989: Luzy Morgenroth, eine vermeintlich unscheinbare Polizistin, verbringt ein unaufgeregtes Leben auf der nordfriesischen Insel Amrum. Bis ein Killerkommando die Idylle zerstört und Luzy ihr altes Ich wieder zu Tage fördert, von dem kaum jemand weiß: das einer Elite-Agentin. Denn der Todfeind lebt…

„Kälter“ ist ein absolut packender, aber auch grausamer Agenten-Thriller, der beim Lesen volle Konzentration verlangt, um sich nicht im Dschungel der ganzen Geheimdienste und deren Machenschaften in Zeiten des Kalten Krieges zu verlieren. Man rauscht mit Luzy als Hauptprotagonistin durch die Seiten, bei denen die Handlungen präzise wie ihre Schüsse auf die Gegner serviert werden. Aber der Thriller lebt nicht nur davon, sondern auch durch die Gegensätze, die Andreas Pflüger immer wieder einstreut - sei es eine Prise Humor oder schlicht auch Menschlichkeit. So verfolgt man die Geschehnisse bspw. in Israel, Berlin oder Wien - sowohl 1989 als auch mit Rückblenden acht Jahre zuvor, welche nach und nach einiges klarer machen. Der Thriller punktet zudem mit Tiefe bei den Charakteren als auch den Handlungen und könnte hinsichtlich so einigen Werten leider nicht aktueller sein. Große Leseempfehlung von mir.
62 reviews
October 17, 2025
Agententhriller

Andreas Pflüger hat mit "Kälter" einen spannenden Agententhriller geschrieben der einen kreuz und quer durch Zeit und Raum transportiert.
Das Buchcover macht deutlich klar, dass es um eine düstere Geschichte geht und so startet es auch auf Amrum im Herbst 1989 mit ziemlicher Brutalität und einer darauffolgenden Jagd nach den Verbrechern.
Es geht um Rache, aber immer wieder verknüpft mit der Vergangenheit der Protagonistin Luzy Morgenroth beim Geheimdienst. Der Autor bindet viel Zeitgeschichte ein rund um den Mauerfall und all die kritischen politischen Themen der damaligen Zeit.
Erzählt wird wirklich fesselnd und einnehmend. So bin ich immer wieder zum weiterlesen animiert worden und konnte durch die Erzählkunst des Autors wirklich bei der Story bleiben und mich auch auf den doch komplex konstruierten Plot fokussieren. Ein spannend erzähltes Buch, das wirklich auch durch seine gut recherchierten Zeitbezüge überzeugt.
685 reviews7 followers
October 22, 2025
Wieder ein tolles, spannendes, unterhaltsames Buch. Diesmal kämpft eine wehrhafte Agentin in Zeiten der Wende und RAF gegen einen Topterroristen und hat persönliche Gründe. Viele altbekannte Figuren erscheinen, aber der Thriller ist keine Fortsetzung. Wieder brutal, hemmungs- und auch erbarmungslos. Ich mag es, aber manchmal ist die Hauptdarstellerin zu perfekt in Pflügers Romanen. Die Kampfszenen sind so schnell und detailliert erzählt als wäre man dabei. Die Sprache und Erzählung wieder großartig mit kleinen Easter Eggs, Beobachtungen und Erkenntnissen. Oft so gut und dicht geschrieben, dass man lieber noch mal nachhört. Internationale Klasse! Mir fehlt etwas die Überraschung, aber das Niveau wurde gehalten.
729 reviews4 followers
November 5, 2025
Audible Hörbuch

1989 führt Luzy Morgenroth auf Amrum das eintönige Leben einer Provinzpolizistin. Kaum jemand ahnt, dass sie vor langer Zeit eine Andere war. Doch als in einer Sturmnacht der Bruder ihrer besten Freundin spurlos von der Fähre verschwindet und sie sich fünf Killern stellen muss, die auf die Insel gekommen sind, verwandelt sie sich wieder in die Luzy von damals, eine Waffe.

Kälter ist ein Hochspannungsroman auf Adrenalin. In gnadenlosem Tempo schickt Andreas Pflüger seine Heldin vom sturmgepeitschten Amrum um die halbe Welt und lässt sie gegen KGB und CIA antreten, die verhindern wollen, dass sie den Mann findet, der ihr Leben zerstört hat: den tödlichsten Terroristen der Welt.
22 reviews
October 20, 2025
In ,,Kälter" entfaltet Andreas Pflüger einen packenden Agententhriller, der die letzten Tage des Kalten Krieges mit literarischer Eleganz und historischer Präzision verwebt. Im Mittelpunkt steht Luzy Morgenroth, eine ehemalige Elite-Agentin der Terrorabwehr, die sich nach Jahren auf der nordfriesischen Insel Amrum einem dramatischen Comeback gegen ihren Erzfeind stellt: einen gefährlichen Terroristen mit Verbindungen zur RAF, Stasi und KGB. Die Handlung springt temporeich zwischen Orten wie Israel, Russland und Wien, gespickt mit Rückblenden und überraschenden Wendungen. Pflüger kombiniert meisterhaft Spannung mit psychologischer Tiefe und schafft so einen Thriller, der sowohl historisch fundiert als auch literarisch anspruchsvoll ist.
Durch den abwechslungsreichen Schreibstil ist man stetig dabei!!🤭
Das Cover ist natürlich auch ein großer Pluspunkt!
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