Er hat das Haar eines Raben und die Augen eines Munk. Und in seinen Träumen sieht er die Toten. Eines Tages wird Munk auf die Burg des tyrannischen Greifen von Amser verschleppt. Während seine furchtlose Schwester Enna sich auf die Suche nach ihm macht, entdeckt Munk tief im Burgberg ein grauenvolles Geheimnis...
»Du, Munk, wirst bald ein ganz besonderer Falkner sein«: Was die undurchsichtige Greifenkriegerin Magwit dem Vogeljungen aus Nyth verspricht, führt ihn auf eine gefahrvolle Reise zu sich selbst und über die Grenze, die die Lebenden von den Toten trennt. Munk findet sich in der Kathedrale des Kegelberges wieder, wo der tyrannische Greif von Amser ihn zu grausamen Beutezügen ins Schattenreich des Todes schickt. Doch wie seine Schwester Enna, die ihm auf der Spur ist, erfährt Munk, dass es noch andere Menschen gibt, die das uralte Erbe der Vögel in sich tragen. Und dass der Greifenherrscher, wenn ihn niemand aufhält, nicht nur die Lebenden bedroht, sondern auch all jene, die längst gestorben sind. Doch gegen die Herrschaft des Greifen regt sich Widerstand.
Ein sehr besonderes Buch, das mit seiner dichten Atmosphäre, seinen Geheimnissen und Mythen glänzt. Wer von einem Fantasybuch grosse Spannung, heldenreiche Schlachten und heftige Plottwists erwartet, ist hier sicherlich falsch. Wer hingegen ruhige Erzählungen mag, in deren Geheimnissen man schwelgen und vor sich hin träumen kann, der findet, was er sucht. Sprachlich tiefgründig und poetisch hat uns der Autor hier eine Welt vorgesetzt, die wir selber entdecken können und in der doch einige Mysterien ebensolche bleiben. Einfach wunderbar!
Dieses Buch möchte nicht laut sein, es möchte nicht episch sein, eher leise, verwunschen und gespickt mit einer Messerspitze Düsternis.
Es handelt von Munk und seiner Schwester Enna in einer gefährlichen Welt der Vogelmagie. Munk ist dabei sehr besonders, denn er kann die Toten sehen und mit ihnen sprechen...
Die Geschichte wirkt dabei wie durch Nebel erzählt. Sie kommt nicht klar, zackig und erlebnisreich daher. Wer einen vorantreibenden, wendungsreichen Plot sucht, wird ihn hier nur schwer finden.
Für mich war es ein "Fantasygeschichtchen" (ich will es mit diesem Wort nicht abwerten, aber Weltenbau, Charaktertiefe und Handlung waren nicht besonders ausufernd - das Buch war schnell gelesen).
Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, eher ein Jugendbuch in der Hand zu halten. Und die Themen nunja erinnerten mich hier und da doch auch sehr an christliche Motive (die Auferstehung der Seelen, das sich Wiedertreffen an einem lichtdurchfluteten Ort)
hmmmmm
Mein Fazit:
Das war ein sprachlich atmophärisch geschrieber kurzer High Fantasyroman. Mir fehlten jedoch viele Zutaten, die ein Fantasybuch für mich wirklich zum Burner machen. Und zurück bleibe ich mit der Frage: Warum werden uns solche Bücher angeboten zu Zeiten, wo Adult Fantasy so eine Mangelware ist. Da draussen gibt es so wahnsinnig viele coole Bücher, die einen von den Socken holen, aber sie werden uns nicht übersetzt. Stattdessen geraten solche Bücher in die Verlagsprogramme, die zwar auch eine Daseinsberechtigung haben, aber bestimmt nicht dazu taugen, die Menschen wieder verrückt nach Fantasy zu machen.
Dieses Buch ist auf jeden Fall mal was anderes. Denn in dieser alternativen Wirklichkeit tragen manche Menschen das Erbe der Vögel in sich, ohne dass alle Hintergründe eindeutig erklärt werden. Für das Grundverständnis des Buchs ist das zwar nicht notwendig, hätte der Geschichte aber mehr Würze verliehen.
Im Mittelpunkt steht der junge Munk, der unvermittelt von der Greifenkriegerin Magwit von der abgelegenen Insel Nyth entführt wird. Er ist sehr schweigsam und wirkt manchmal etwas unbeholfen und einfältig. Und er trägt ein Erbe der Vögel in sich. Anders seine Schwester Enna, die sich nicht davon abhalten lässt, ihrem entführten Bruder zu folgen. Und genau aus diesen beiden Sichtweisen wird die Geschichte erzählt, wobei beide Erzählstränge anfangs sehr weiter auseinanderliegen.
So interessant diese ungewöhnliche Welt ist, so wenig Überraschungen bietet sie. Die Geschichte ist oftmals sehr vorhersehbar und ich denke, dass sie durchaus Potential gehabt hätte, um ein paar weniger offensichtliche Wendungen einzubauen. Der Erzählstil ist sehr ruhig und es stehen die Beziehungen der unterschiedlichen Charaktere im Vordergrund. Freunde der actionliebenden Fantasy gehen hier also leer aus.
Fazit Auch wenn der Roman wenig Überraschungen bietet, so hatte ich doch viel Spaß dabei, die jungen Recken auf ihrem Abenteuer zu begleiten, denn gut geschrieben ist das Buch, auch wenn nicht alle Mechanismen der Welt eindeutig erklärt werden. Am Ende bleibt mir noch der Hinweis, dass es sich um einen Einzelband handelt.
Die Kathedrale der Vögel von Wieland Freund ist ein stiller, poetischer Fantasyroman voller Symbolik, der sich vom Wirbel moderner Genretitel absetzt.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Munk und Enna: Er – ein Junge, der mit den Toten sprechen kann, sie – mutig und entschlossen, ihn aus den Klauen des Greifen zu retten.
Zwischen ihnen liegen ein Reich aus Schatten und Wind, eine geheimnisvolle Festung und die Kathedrale – ein Ort, an dem Leben und Tod ineinander übergehen. Freund verbindet märchenhafte Bilder mit Themen wie Mut, Geschwisterliebe und der Suche nach der eigenen Bestimmung.
Die Vögel symbolisieren Erinnerung, Freiheit und die Verbindung zwischen den Welten. Die Handlung verläuft ruhig, beinahe meditativ, doch genau diese Langsamkeit verstärkt die besondere Atmosphäre. Freunds poetische Sprache erschafft Bilder, die wirken, als kämen sie aus einem alten Traum.
Emotional blieb ich eher Beobachterin als Mitfühlende, doch das Gesamtbild ist stimmig: düster, geheimnisvoll und wunderschön komponiert. Wer Geduld mitbringt und Fantasy lieber fühlt als jagt, findet hier eine Geschichte voller unaufdringlichem Zauber und feiner Symbolik.
fangt sehr gut an, verliert sich dann aber in Belanglosigkeit und plätschert nur so vor sich hin... die Figuren und die Welt bleiben leider auch sehr eindimensional... nach mehr als 200 Seiten waren mir die Figuren dann eigentlich alle nur noch gleichgültig und ich hatte schon gar keinen Antrieb mehr hier wirklich weiter zu lesen... schade