Über die Verbundenheit zu einer Insel und ihren Menschen, die alles überdauert
Zwischen Austernfischern und Regenpfeifern ist Nanning zu Amrum, die wilde Nordseeinsel mit ihren Sandbänken und den leuchtenden Heidekrautfeldern ist alles, was er kennt. Doch der Krieg geht auch an der kleinen Inselgemeinde nicht spurlos vorbei. Lebensmittel sind knapp, und solange der Vater nicht bei ihnen ist, muss Nanning sich um die hochschwangere Mutter und seine kleinen Geschwister kümmern. In den letzten Kriegsmonaten machen Nanning und sein bester Freund Hermann ein Spiel daraus, der kargen Natur Nahrung Sie jagen Kaninchen, treten Schollen und tauschen ihre Beute gegen das Notwendigste. Bis die Nachricht von Hitlers Tod die Inselgemeinde erreicht und die Gewissheit alter Ordnungen endgültig ins Wanken bringt.
Amrum erzählt voll wilder Schönheit davon, was Herkunft bedeutet, was sie aus einem macht – wie man lernt, den eigenen Weg zu gehen.
»Ein Erinnerungsroman: wehmütig, bitter, insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, warm und vor allem eine Hommage an die Insel.« NDR Kultur
Und wieder komme ich mir wie eine Banausin vor....denn der Roman wurde mir von buchhändlerischer Seite wärmstens empfohlen....!
Ein wirklich, wirklich stimmungsvolles Buch....doch leider, trotz seiner zweifelslos sprachlichen Qualität, für mich vor allem eines: langweilig 🤔.....sorry!
Die Geschichte um Nanning und seine letzten Kriegstage auf Amrum zogen sich für mich wie Kaugummi.....Kaum inhaltlicher Fortschritt in der Story.....es tut mir im Herzen weh.....aber für mich war das leider nichts....!
Bedingt lesenswert für Amrum Fans....an sonsten eher im Regal stehen lassen.....sorry!
Die Autoren zeichnen mit Worten beeindruckende Landschaftsbilder, doch noch beeindruckender ist die Geschichte, die hier erzählt wird.
Nanning ist noch ein Kind und muss dennoch die Rolle des Familienversorgers ausfüllen. Der Zweite Weltkrieg geht auf sein Ende zu und der Junge lebt mit seiner schwangeren Mutter, seinen beiden kleinen Geschwistern und der Tante in einem Haus auf Amrum. Er gibt sein Bestes um etwas zu Essen auf den Tisch zu bringen. Der Druck, der auf ihm lastet, ist groß, doch zum Glück hat er einen besten Freund, der an seiner Seite steht. Freunde hat er allerdings nicht allzu viele. Es ist nicht einfach akzeptiert zu werden, wenn man nicht auf der Insel geboren ist. Dass das auch mit seiner Nazimutter zu tun hat, das versteht das Kind allerdings noch nicht.
Hark Bohm und Philipp Winkler erzählen von dieser Zeit aus einem ganz besonderen Blickwinkel. Man begleitet den Jungen durch äußerst schwierige Zeiten und erlebt hautnah, wie dieser sich unerschütterlich in den Dienst der Familie stellt. Natürlich weiß das Kind noch nicht allzu viel über Politik und natürlich stellt er die Handlungsweise seiner Mutter nicht in Frage. Aber genau diese Naivität macht ihn auch zu einer Gefahr für viele Mitmenschen auf der Insel. Das strikte Einhalten von Nannings Blickwinkel und diese Komplexität der Situation macht das Buch unglaublich interessant. Eine klare Empfehlung von mir.
Es ist eine tolle Geschichte mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen. Dem Autor gelingt es sehr gut, die Lesenden in die Geschichte einzubinden. Es geht um Nanning und seine Familie, die den Krieg gemeinsam auf Amrum verbringen. In der Geschichte werden zwei Perspektiven besonders deutlich: das Zusammenleben mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen und die gegenseitige Akzeptanz auf der Insel sowie das Großwerden in einer Familie, die der Partei angehört. Dazu gehört auch das Gefühl, als Kind zu merken, dass die Eltern aufgrund ihrer politischen Überzeugung Fehler gemacht haben. Leider war diese Ansicht im Buch nur leicht zu erkennen. Ein paar mehr Einblicke in die Innenwelt des Hauptprotagonisten hätten mir da gut gefallen.
Eine „nette“ Geschichte. Das Amrum Gefühl wird gut transportiert wie ich finde, dafür werden mir manche angerissenen Themen zu kurz abgehandelt bzw. teilweise gar nicht mehr aufgegriffen. Die Lösung ist dann plötzlich da, ohne das man als Leser erfährt, wie wir nun an diesen Punkt gelangen konnten.
Ich persönlich habe es sehr genossen mich von dieser Geschichte tragen zu lassen. Eine schöne, ab und zu humorvolle und teilweise herzzerreißende Erzählung. Besonders eindrücklich fand ich dieses gewisse kindliche Gefühl, was ich beim lesen verspürt hab, wenn ich mit Nanning zusammen unterwegs war. Die Landschaf, die sich in meinem Kopf ergeben hat, habe ich geliebt, glasklar vor meinem inneren Auge. Ich konnte viele Momente förmlich mitspüren, immer, wenn ich das Buch zur Hand genommen habe, war ich völlig in die Geschichte eingetaucht und konnte der Realität während des Lesens ein Stück weit entfliehen. Zurückdenkend ist es fast, als hätte ich einen wahnsinnig detaillierten Film geschaut. Der Autor spielt mit den Worten so leichtfüßig, einfach toll geschrieben! Ich habe jede Seite genossen.
Insgesamt ein einfach tolles Buch, dass es sich zu lesen lohnt, wenn man sich auf eine eher langsam fortschreitende Erzählung einlässt.
Ein Coming-of-Age-Buch in einer Nazifamilie im Jahre 1945, dennoch ein Feelgoodbuch, allein diese Balance und Rahmenbedingung macht das Buch spannend auch wenn wenig passiert.
Bei den überbordenden Naturbeschreibungen habe ich Anfangs etwas gebraucht, um in die Erzählung reinzukommen. Letztlich macht aber die gewaltige Natur, die das Leben der Menschen auf der Insel bestimmt, den Reiz der Erzählung aus. Ebenso wie die großen Räder der Welt selbst eine abgeschiedene Insel mit sich drehen und wie die Menschen damit umgehen.
Mit dieser Geschichte macht man Urlaub auf Amrum, auch wenn die Zeit, in der sie spielt, nicht gerade die beste Zeit für Urlaub war. (das letzte Kriegsjahr) Und man lernt Nanning kennen und lieben. Dieser 10jährige Junge, der alles dafür tut, seiner Mutter ein Weißbrot mit Butter und Honig zu besorgen. Es passiert in der Geschichte keine große Weltgeschichte, die spielt sich eher im Hintergrund oder zwischen den Zeilen ab. Aber diesen Jungen in seinem alltäglichen Leben zu begleiten, seine Misserfolge, sein Leiden, seine Erfolge und sein kleines Glück, das war für mich großes Kopfkino! Und nie werde ich dieses Bild vergessen: Ein Junge führt einen Stier am Strand entlang :)
Amrum liest sich schnell und seicht. Im Kern geht es um den Jungen Nanning, der gemeinsam mit seinem Freund in den letzten Monaten des Krieges versucht, sich zurechtzufinden. Die Geschichte hat wenig Tiefgang, hätte aber jede Menge Potential. Das liegt mitunter an der Figur Nannings, die einerseits viel Innenperspektive bietet, gleichzeitig aber wenig emotionales nach außen lässt. Zwischendrin werden viele "Abenteuer" der Kinder in der Natur Amrums sehr anschaulich bis teilweise langatmig beschrieben. Auch hier kann man so drüber weggleiten.
Ein Muss für jeden Amrum Fan! Die besten Freunde Nanning und Hermann müssen im 2. Weltkrieg auf Amrum mit ihren gerade mal 10 Jahren zur Versorgung der Familien beitragen. Beste Freunde obwohl einer aus einer Nazi Familie kommt und der andere nicht. Es gibt wunderbare Beschreibungen von Flora und Fauna, die auch für das heutige Amrum zutreffen. In wunderbarer Sprache werden kauzige Charaktere und das Ende des Dritten Reichs aus Amrumer Sicht beschrieben. Ich habe das Buch verschlungen.
Kurzmeinung / Hörerlebnis Vielen Dank an Netgalley und Hörbuch Hamburg für das kostenlose Rezensionsexemplar. Ich glaube, diese Lektüre ist besonders bemerkenswert wenn man Amrum und Föhr tatsächlich kennt. Die Landschaftsbeschreibungen sind akkurat. Von den Traditionen und Alltagsbeschreibungen der Insel kann ich leider nicht viel sagen, die werden aber sicherlich genau so authentisch sein. Eine atmosphärische Lektüre. #Amrum #NetGalleyDE
Coming of age, Nordseeinsel, das Ende der Nazizeit. Alles drin. Viel Natur, viel Herumgesegel. An manchen Stellen leider etwas knapp, an anderen Stellen wiederum etwas ausufernd. Trotzdem gut zu lesen. (Und will jetzt ins Kino, Fatih Akins Verfilmung anschauen.)
Look at me finally finishing a book before the movie comes out 😮💨 Overall this was a meaningful but not at all overstated novel. I really enjoyed the writing style, which captured the young protagonist's voice so well.
Eine Jugend auf Amrum in den letzten Kriegstagen, sehr schön geschrieben und bestimmt viel aus der Biografie des Autors. Ein wenig weniger Vogelwelt, dann wäre es perfekt gewesen Note: 2
Aufgrund der guten Rezensionen habe ich mich auf das Werk gefreut, habe es aber dreimal weggelegt und andere Bücher vorgezogen. Das Lesen hat sich bei mir über Monate gezogen. Es hat mich einfach nicht in den Bann gezogen. Als historischer Roman ist er enttäuschend, da hätte ich mir geschichtlich viel mehr erhofft. Insbesondere, wie das Leben in der Zeit auf der Insel aussah. Nicht nur auf eine einzelne (fiktive?) Familie bezogen. Im Grunde werden Kapitel für Kapitel Geschichten eines kleinen Jungen aneinandergereiht, die selten inhaltlich aufeinander aufbauen. Ein roter Faden fehlt hier gänzlich. Ganze Kapitel über das Töten und Ausnehmen von Kleintieren förderten die Story ebenso nicht. Zudem scheint der Autor Ornithologie zu sein, denn sehr häufig wird von der Fauna sehr detailreich erzählt, aber auch nicht dienlich der Story. Wenn das Werk als Biografie verkauft worden wäre, sofern es auf wahren Erlebnisse des Autors beruht, dann würde das alles ins andere Licht setzen. Dann hätte ich es aber gar nicht erst gelesen, da Biografien nicht mein Genre sind. Als reiner Roman und vornehmlich als historischer Roman leider nicht überzeugend. Das Ende hingegen war rund, offen und emotional. Für mich aber nur 2,5 Sterne, die ich aber auch nicht aufrunden möchte.
Für einen Coming of Age Roman ist Nanning, der Protagonist von Hark Bohms Roman "Amrum" mit seinen zwölf Jahren noch reichlich jung. Doch andererseits passt das Genre, denn Nanning mag zwar auf einer idyllischen nordfriesischen Insel aufwachsen, aber er muss früh erwachsen werden: Der Vater ist im Krieg, oder jedenfalls weit weg, die Mutter hochschwanger und in den letzten Kriegsmonaten wird auch auf der kargen Nordseeinsel die Versorgung knapp. Mit seinem besten Freund Hermann hilft Nanning auf benachbarten Bauernhöfen aus, statt zur Schule zu gehen. So kommt er an Futter für die Kanninchen und das Hausschwein und Milch für die Mutter, seine Tante Ena und die jüngeren Geschwister.
Der Krieg ist einerseits weit weg, aber er beeinflusst das Leben. Als Nanning arglos erzählt, die Bäuerin freue sich, dass der Scheißkrieg bald vorbei ist, droht ihr die Partei wegen Wehrkraftszersetzung - und Nanning ist den buchstäblich einträglichen Job los. Die Piloten der RAF werfen übriggebliebene Bomben zwar über der Nordsee ab, aber von den Schrecken nächtlicher Bombardierungen bleiben die Amrumer verschont.
Dass die Kriegserlebnisse für andere ungleich dramatischer sind, macht die Ankunft hunderter Flüchtlinge deutlich. Da ist die Gastfreundschaft gegenüber den nicht zahlenden Ankömmlingen gleich deutlich dahingeschwunden. Und auch Nanning, der sich als gebürtiger Hamburger vor den Inselkindern behaupten muss in seinem Anspruch, ein Amrumer zu sein, wirft gerne mit Schimpfwörtern wie "Polacken" um sich.
Nannings Mutter ist eine fanatische Nationalsozialistin, ihre Schwester verabscheut die Nazis und auch die meisten Alteingesessenen sehen den Führerkult skeptisch, können sie sich doch meist nicht mal recht entscheiden, ob sie jetzt Deutsche, Dänen oder Friesen sind. Am ehesten wohl Friesen. Und dank der Auswanderung im 19. Jahrhundert kämpfen etliche Ex-Amrumer in der US-Army.
Nanning merkt immer mehr - auch er wird Position beziehen müssen, doch im größten Teil des Buches beobachtet er die politischen Streitigkeiten der Erwachsenen, versucht sich, einen Reim darauf zu machen, schwankt zwischen der Liebe zur Mutter und der Freundschaft zu anderen, die mit deren politischem Denken so gar nichts zu tun haben.
"Amrum" ist ein leiser Roman, mit schnörkelloser Sprache, sozusagen friesisch herb. Man merkt die Verbundenheit des Autors mit der Insel, der Landschaft, der Natur und dem Meer. Hark Bohm hat mit seinem Protagonisten viel gemeinsam, auch er wurde in Hamburg geboren, verbrachte seine Kindheit auf Amrum und bezeichnet die Insel als sein eigentliches Zuhause. Er erzählt ohne viel Gedöns, wie die Norddeutschen sagen würden, aber gerade durch die ruhige Erzählweise, die Naturbeschreibungen und mit Nannings manchmal naivem, aber offenen Blick auf die Ereignisse um ihr herum ist "Amrum" ein Roman, der nachhallt.
„Zwischen Heidekrautfeldern und dem endlosen Watt ist Nanning zu Hause: Amrum, die Nordseeinsel ist alles, was er kennt. Gemeinsam mit seinem besten Freund trotzt er der kargen Natur ab, was er kann, um während des Krieges für seine Familie zu sorgen. Sie jagen Kaninchen, treten Schollen und tauschen ihre Beute gegen das Notwendigste. Wenn es hart auf hart kommt, hält die Gemeinschaft zusammen, doch Nanning spürt das Misstrauen ihm und seiner regimetreuen Familie gegenüber. Mit dem Tod Hitlers brechen neue Zeiten an, und für Nanning wird sich alles ändern.
Amrum erzählt voll wilder Schönheit davon, was Herkunft bedeutet – und wie man lernt, den eigenen Weg zu gehen. Der Roman ist ein poetisches Zeitzeugnis, in dessen Kern eine zutiefst menschliche Geschichte steht.“
Einerseits machen die Leser hier mit Autor Hark Bohm eine Zeitreise aber andererseits auch eine Art Heimatkunde auf der Insel Amrum. Bohm lässt Hauptprotagonisten Nanning erzählen. Ein Kind, welches in Kriegszeiten auf einer deutschen Insel aufwächst und die Schwierigkeiten, Folgen, Qualen aber auch gleichzeitig die Schönheit der Natur und dieser zweideutigen Einsamkeit auf einer Insel verdeutlicht. Es kann Fluch und Segen zugleich sein, wenn man so abgeschieden wohnt aber es macht auch was mit Einem wenn man so eine Zeit durchmachen muss. Nanning ist noch so jung und dennoch lastet bereits so viel auf diesen kleinen Schultern. Mit Kumpel Herrmann gehen sie jagen und fischen um überhaupt etwas Essbares auf den Tellern zu haben, um zu tauschen, um zu überleben. Der Krieg hinterlässt mehr als tiefe Spuren und als dann dieser vorbei ist, heilen diese nicht ohne Weiteres einfach so zu. Bohm beschreibt einerseits die Härte des Krieges aber wiederum auch die Schönheit der Insel selbst in diesen kalten Zeiten. Durch immer wieder gekonnte Erzählungen zeigt er die zeitgleiche schöne Natur auf in den dunklen Zeiten, es scheint immer wieder wie Lichtblicke gegen das Dunkel. Sie scheinen wie ein Rettungsanker. Bohm verdeutlicht die damalige Zeit sehr intensiv und findet stets passende Worte um die Situationen den Leser näher zu bringen. Sein Ausdruck ist rund und der Zeit ebenfalls angepasst. Fazit: Die Geschichte muss man erstmal sacken lassen wenn man sie beendet hat und ja, man sollte darüber nachdenken was man gelesen hat. Das Buch hallt nach und beeindruckt auf besondere Art und Weise! 4 sehr gute Sterne hierfür!
In "Amrum" lernen wir den jungen Nanning kennen, der am Ende des Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie auf der Insel Amrum lebt. Als ältester Sohn, die Mutter schwanger, der Vater im Krieg, fühlt er sich als Herr im Haus, der für das Wohlergehen der Familie verantwortlich ist. So begleiten wir ihn bei der Arbeit auf dem Feld, bei der Kaninchenjagd, beim Fischen von Schollen und bei einigen weiteren Aktivitäten, bei denen das Wohlergehen seiner Mutter immer an erster Stelle steht. Nanning ist ein feiner Kerl. Und das - so möchte man meinen - trotz seiner Eltern. Denn die, das erfahren wir immer wieder durch kleine Schnipsel, hatten was zu sagen im Nationalsozialismus. Die Mutter in führender Position beim Bund deutscher Mädchen und der Vater in der SS. Nur die Tante, die auch bei ihnen wohnt, steht all dem kritisch gegenüber.
Anhand der Augen dieses Kindes, das Nanning ja noch ist, erleben wir exemplarisch, wie sich der Riss durch die Gesellschaft, durch Familien und Freundschaft zog. Der Autor versteht es Andeutungen über den Schreckensapparat der Nationalsozialisten, der sich durch alle Lebensbereichen zog, geschickt in die eigentliche Handlung zu integrieren. So fuhr es mir beim Lesen mehr als einmal kalt den Rücken hinunter.
Hark Bohm bringt uns das Leben dieser Familie in zumeist ruhig und aufgeregt erzählten Episoden nahe. Mal sachlich, in einigen Abschnitten aber auch sehr bewegend, lernen wir Nanning immer besser kennen. Ihn auf seinen Tagesaktivitäten zu begleiten, das war oft sehr anrührend, manchmal aber auch sehr abenteuerlich. In typisch nordisch knappen Dialogen bringt der Autor zudem immer das Wichtigste auf den Punkt. Dieser Erzählstil hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Ich habe parallel zum Buch auch einige Episoden der NDR-Reihe “Am Morgen vorgelesen” gehört, in der Torben Kessler aus diesem Roman liest. Torben Kessler ist es ausgesprochen gut gelungen, dem Jungen eine eigene Stimme zu geben. Die Lesung scheint jedoch an einigen Stellen gekürzt zu sein. Denn eine in mehreren Rezensionen als seitenlang beschriebene Kaninchenschlachtung ist dort jedenfalls in wenigen Sätzen auserzählt.
Fazit: “Amrum” von Hark Bohm und Philipp Winkler ist eine starke Erzählung über das Ende des Zweiten Weltkrieges auf Amrum aus Kindersicht: mal sehr sachlich, mal anrührend, mal nordisch knapp. Wunderbar gelesen von Torben Kessler.
Ich habe viele Seiten übersprungen oder nur flüchtig überlesen. Die Geschichte aktiviert patriarchale Muster. Ein gerade noch nicht in die Pubertät eingetretener Junge, ältester Sohn seiner Mutter, schlüpft in die Versorgerrolle und erlebt dadurch verschiedene Abenteuer (oft geht es um das Töten von Tieren, was ihm sehr schwer fällt), damit die Familie, insbesondere die hochschwangere und dann frisch entbundene Mutter, in den letzten Kriegstagen auf einer kargen Insel wie Amrum genug zu essen hat. Obwohl ich Amrum kenne und mag, waren die Naturbeschreibungen nicht intensiv genug, um mich für das Buch zu begeistern. Einzig interessant für mich waren die Passagen, in denen es um das Verhalten von Parteigängern und Nazigegnerinnen geht- hier wird der Protagonist unwissend in einen Strudel gezogen, den er nicht zu verantworten hat. Sorry, aber für mich ein „Männerbuch“, dass viele Klischees grosser und kleiner Jungs aufgreift, und an den interessanteren Stellen leider nicht genug Tiefe aufbaut
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Zum Inhalt: Nanning und sein Freund Hermann wachsen auf Amrum auf, der Nordseeinsel, die mit ihren Sandbänken und Heidekrautfeldern weit ab von allem liegt. Doch auch hier geht der Krieg nicht spurlos vorbei. Lebensmittel werden knapp und Nanning muss sich um die schwangere Mutter und die Geschwister kümmern, während der Vater nicht da ist. Nanning und Hermann versuchen der kargen Natur Nahrung abzutreten. Meine Meinung: Die Geschichte ist sehr berührend, kann man sich doch vorstellen, dass es in Kriegszeiten auf einer Insel noch schwieriger ist. In dieser eher abgeschlossenen Umgebung ist es auch noch viel schwerer sich kritisch zu äußern, da jeder jeden kennt und leichter erkennbar ist. Ich hatte die Hörbuchversion, die ich gut gelesen fand und uneingeschränkt empfehlen kann. Fazit: Berührende Geschichte
Ohne große Erwartungen hab ich den Roman in wenigen Tagen durchgelesen und bin sehr positiv überrascht. Man sollte keinen historischen Roman oder ein Buch, das von der Story getragen wird, erwarten. Vielmehr geht es um einen kurzen Einblick in das Leben/Empfinden eines Jungen zum Ende des 2WK, der eng mit der Natur der Insel verbunden ist und diese ungern verlassen möchte. Einen Punkt Abzug, da es mir stellenweise etwas zu "wohlfühlig" war und so manches positiver verlief als ich es erwartet hätte.
Der Autor schreibt sehr berührend über ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte. Die Seele, die Konflikte des Jungen sind sehr gut beschrieben, und es wird aufgezeigt, wie hilf- und machtlos man als Kind ist. Die Atmosphäre der Verachtung und des Hasses ist sehr gut herausgearbeitet. Die Naturbeschreibungen sind wunderschön. Erstaunlicherweise war ich noch nie auf Amrum (und vermutlich ist es jetzt sehr viel anders als damals), aber ich bin neugierig geworden. Torben Kessler liest das Buch großartig. Ich kann es nur jedem ans Herz legen der Geschichte, Natur, und starke Charaktere mag. Vielen Dank an #hoerbuchhamburg via #netgalley.de für mein Rezensionsexemplar.
Ich habe über die letzten Monate gemerkt, dass, ich mich mit zunehmenden Alter immer weniger für Bücher interessiere, deren Protagonist männlich ist. Trotzdem habe ich dieses Buch hier gerne gelesen und werde es mir wohl auch noch einmal als Hörbuch anhören. Vor allem auch wegen der unglaublich schönen Beschreibungen der Natur Amrums. Hat Spaß gemacht.
Es fühlt sich falsch an, aber ich mochte es nicht trotz Nordsee und Amrum. Hat sich einfach sehr gezogen und hatte keine Konsequenzen Vor allem die ganze zweite Weltkrieg Thematik hätte so viel bieten können, aber das wurde alles nicht wirklich angeschnitten Sehr viele detaillierte Natur Beschreibungen machen es leider auch nicht spannender