Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party-Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Am Ende sind zwei junge Menschen tot. Der Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend - er gehörte selbst zu jener Clique. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich durch seine Recherchen bringt....
Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne („Nachgedanken“). Mit seinen Reportagen hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen.
August 1986: Der 16-jährige Jan freut sich auf ein gemeinsames Wochenende mit seinen Freunden im Bergischen Land. Zusammen grillen, im See schwimmen, Spaß haben. Doch dann kommt es ganz anders. Am Ende sind zwei Freunde aus der Clique tot. 27 Jahre später ist Jan Journalist und hat die Vergangenheit weitestgehend verdrängt. Doch dann bekommt er einen neuen Auftrag. Er soll ausgerechnet über den damaligen Doppelmord berichten, der immer noch unaufgeklärt ist. * Mein Leseeindruck: Dieses Buch hat mir einige sehr schöne, spannende Lesestunden geschenkt. Von Anfang an konnte mich der Autor mit seiner Geschichte fesseln. Die Handlung ist durchweg spannend und mitreißend, was nicht zuletzt an den immer wiederkehrenden Rückblenden ins Jahr 1986 liegt. Für mich war lange nicht klar, wer letztendlich der Täter ist. Ich hatte irgendwann fast alle in Verdacht. Ich mag es sehr, wenn ich bei Kriminalromanen ein bisschen miträtseln kann. Das war hier absolut der Fall, und die Auflösung konnte mich dann auch überzeugen. Es blieben keine offenen Fragen zurück. Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gefallen. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, ist immer spannend und die Geschichte nicht vorhersehbar. Mich hat "Die Lichtung" überzeugen können, und nun freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung!
Die Lichtung ist ein Buch von Linus Geschke, in dem es um die Aufklärung eines über 20 Jahre alten Mordfalles geht.
INHALT Jan Römer, seines Zeichens Reporter, bekommt, da sein Kollege ausfällt, statt der üblichen Sportreportage die Geschichte eines ungelösten Mordfalles aus dem Jahr 86 aufgedrückt. Wenig weiß sein Chef, denn Jan war damals selbst in die Sache verwickelt, war eines der Opfer doch sein bester Freund. Zusammen mit Ex-Kollegin Stephanie alias „Mütze“ macht er sich nun auf die Suche nach dem Mörder. Durch die Unterlagen, die er als Jugendlicher natürlich nicht hatte, fallen ihm auch schon sehr bald Ungereimtheiten auf, doch der Mörder wird durch seine Nachforschungen aufgescheucht, und bald gibt es die ersten Opfer.
ALLGEMEINES Die Geschichte wird aus Jans Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, und wechselt immer wieder zwischen dem Hier und Jetzt und 1986. Dabei lernt man alle Beteiligten auch aus eben diesen zwei Perspektiven kennen.
SCHREIBSTIL Als Reporter kann Herr Geschke natürlich mit Worten umgehen, und das merkt man auch. Das Buch ist flüssig zu lesen, fehlerfrei geschrieben, und spannend. Interessant fand ich hier, dass Autor und Hauptcharakter den gleichen Beruf ausüben. Das bringt meiner Meinung nach eine gewisse Authentizität hinein.
CHARAKTERE Jan Römer, Journalist im Bereich Sport (ich möchte mal erwähnen, dass sein eigentlicher Bereich keine Rolle spielt, was mich freut, denn Sport kann ich nicht leiden xD). Jan hat Familie, und ist ein rechtschaffener Bürger. Ich mochte ihn als Hauptcharakter sehr, denn man kann sich gut identifizieren. Er weiß was er kann, aber kann auch zugeben, wenn etwas schief gegangen ist. Und er ist witzig. Seiner Freundin Mütze gegenüber bin ich skeptischer eingestellt, dabei kann ich gar nicht genau sagen warum. Zum einen teilen wir diese Angewohnheit immer eine Kopfbedeckung zu tragen (obwohl ich im Sommer ein wenig schwächle), zum anderen ist sie eine treue Seele. Jans Frau mag ich übrigens nicht. Sie wirkt ein wenig verständnislos, aber vielleicht bin ich voreingenommen, da ich Teil 2 bereits gelesen habe...
MEINUNG "Die Lichtung" hat mich gut unterhalten, und obwohl ich eigentlich gerade ein anderes Buch gelesen habe, musste ich es einschieben. Dabei ist zu erwähnen, dass ich den zweiten Teil vor etwa einem Jahr gelesen habe, und mich sehr auf diesen gefreut habe. Den kann ich übrigens auch empfehlen, er spoilert übrigens nicht (was ich beachtlich finde). Jedenfalls hatte ich Spaß mit diesem Buch, habe mitgefiebert, gelacht, und wurde niemals gelangweilt. Ich möchte noch anmerken, dass die Danksagung wirklich herzig ist. Gute Einstellung!
Alles in allem also eine eindeutige Leseempfehlung an Krimifans, und besonders jene, die Geschichten aus der Vergangenheit mögen.
Das Buchcover von „Die Lichtung“ gefällt mir sehr, denn es passt unglaublich gut zum Inhalt des Buches. Wenn ich es betrachte, bin ich sofort wieder mit Jan Römer und seiner Clique im Bergischen Land und fühle die bedrückende Stimmung, die auch dort geherrscht hat.
Der Schreibstil
von Linus Geschke ist wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Ich bin ab der ersten Seite mitten im Geschehen gewesen und habe das Unbehagen von Jan Römer über den neuen und sehr überraschenden Auftrag seines Chefs förmlich spüren können. Sehr gerne habe ich mich gemeinsam mit ihm in die Recherchearbeit gestürzt und sehr spannende Lesestunden erlebt. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch abwechselnd in der Gegenwart und im Jahre 1986 seine Handlung hat. Somit habe ich Stück für Stück mehr über die Ereignisse im Sommer 1986 erfahren. Auch hier hat es der Autor sehr geschickt geschafft, mich immer wieder durch vage Hinweise auf die Folter zu spannen.
Die Protagonisten
auf die ich in diesem Buch getroffen bin, haben mich alle komplett überzeugen können. Zum einen ist da der Zeitungsredakteur Jan Römer, der für mich eine sehr interessante Persönlichkeit ist. Er ist sehr schlagfertig, hält sich nicht immer an die Regeln und hat mich beim Lesen sehr oft unglaublich gut unterhalten. Neben seinen aktuellen Recherchen bekommt der Leser auch einen Einblick in sein Privatleben. Er ist verheiratet und hat einen Sohn, allerdings scheint die Ehe gerade nicht so optimal zu verlaufen. Zusammen mit den Entwicklungen, die sich in diesem Band ergeben haben, bin ich ungemein gespannt, wie es hier für Jan weitergeht.
Eine weitere Protagonistin, die mich sofort begeistern konnte, ist Stefanie Schneider alias „Mütze“. Sie ist eine ehemalige Kollegin von Jan, die beiden sind aber immer noch freundschaftlich verbunden und sie hilft ihm gerne mal beim Recherchieren. So auch im aktuellen Fall. Mütze ist eine tolle Frau, die gemeinsam mit Jan Römer ein unschlagbares Team abgibt, das sicherlich noch viele Überraschungen für die Leser bereit hält.
Aber auch die anderen Charaktere, die ich im Laufe des Buches getroffen habe, konnten mich alle auf ihre Art begeistern. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die einzelnen Mitglieder der ehemaligen Clique kennenzulernen und zu erfahren, was aus ihnen geworden ist. Da gab es wirklich viel zu entdecken!
Spannend mit viel Raum für eigene Spekulationen
würde ich dieses Buch beschreiben. Dadurch, dass ich nur nach und nach mehr über die Ereignisse im Jahre 1986 erfahren habe, blieb es eigentlich bis zum Schluss sehr, sehr spannend. Ich hatte zwar mitten im Buch eine Idee, was den Mörder betraf, war mir aber ganz und gar nicht sicher. Immer wieder gab es neue Hinweise und auch Erkenntnisse, die mich dann wieder in eine andere Richtung haben überlegen lassen.
Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen und habe wirklich bis zum Schluss große Spannung empfunden. Vor allem die Passagen aus dem Jahre 1986 haben mich nicht nur mit Spannung versorgt, sondern auch viele wunderbare Erinnerungen an diese Zeit wieder erweckt und mir den ein oder anderen Ohrwurm beschert, der mich dann stundenlang verfolgt hat. 🙂
Nun bin ich voller Vorfreude auf weitere spannende Lesestunden mit Jan und Mütze.
Mein Fazit:
„Die Lichtung“ von Linus Geschke ist ein spannender erster Teil der Jan-Römer-Reihe, der große Lust auf weitere Abenteuer mit Jan Römer und Mütze macht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
Spannend erzählt und besonders die Rückblenden in die 80er Jahre haben mir gut gefallen und durch die Atmosphäre und die Handlung um die Clique der Jugendlichen überzeugt. Auch das Gefühlsleben des Protagonisten wird auf beiden Zeitebenen glaubhaft dargestellt, auch wenn seine Betrauung mit dem Fall, in den er selbst 27 Jahre zuvor involviert war, ein wenig fragwürdig bleibt. Das Ende war ok, allerdings wurden für mich nicht alle offenen Fragen geklärt.
zur Abwechslung mal kein Thriller und mal wieder ein richtiges Buch - auf Empfehlung einer Bekannten. Ich fand’s richtig cool, gute Geschichte und spannende Story. Ein Stern fehlt weil es einfach noch spannender sein könnte und mehrere Wendungen cool gewesen wären
Linus Geschke ist, wie sein Alter Ego Jan Römer, Journalist. Jan Römer agiert hingegen wie sein österreichisches Pendant Sarah Pauli. Beide Buchfiguren sind bei ihren Jobs wie die Jungfrau zum Kinde gekommen, beide recherchieren zu Mordfällen, beide leben in einer europäischen Großstadt, beide haben keine Eltern mehr. Doch trotz all der Parallelen gibt es auch Unterschiede: Jan Römer ist Anfang 40, glücklich verheiratet und hat einen Sohn. Sarah Pauli Mitte 20, anfangs noch Single und hat einen Bruder (Römer hat keine Geschwister). Der größte Unterschied ist der, dass Pauli aktuelle Fälle bearbeitet und Römer vergangene aufarbeitet, was wiederum an Jussi Adler-Olsens Sondereinheit Q rund um Carl Mørck erinnert. Das sind alles Parallelen, (oder nicht-Parallelen), die mir im Laufe des Lesens aufgefallen sind, also keineswegs von Beginn an offensichtlich waren. Ich kann nicht beurteilen, ob Geschke eine Beate Maxian kennt, von Jussi Adler-Olsen hat er aber sicher schon gehört und sich vielleicht sogar von ihm zu seiner Römer-Reihe inspirieren lassen.
Das war es dann aber in großen Teilen auch schon wieder mit den Komplimenten, denn journalistische Distanz scheint für Geschke ein Fremdwort zu sein, ja nicht mal Jan Römer weiß, wieso er den Fall, bei dem er unmittelbar beteiligt war, selber aufarbeitet. Möglicherweise, weil er mit seinem Chef nicht so wirklich klar kommt, vielleicht, weil er nicht sehen will, wie andere Leute „seinen“ Fall bearbeiten, oder weil er seine Vergangenheit bewältigen muss – für Letzteres soll es gute Psychologen geben, die er sich mit seinem „überdurchschnittlichen“ (Zitat aus dem Buch) Gehalt sicher leisten kann. Mit diesem könnte er auch gleich über seine Frau sprechen, mit der er eine – so wird sie dem Leser nähergebracht – äußerst komplizierte Ehe zu führen scheint. In einem Moment sinniert Römer darüber, wie sehr er sich von seiner Frau Sarah entfremdet hat, nur um das Paar beim nächsten Telefonat (man erlebt die zwei im Buch stets telefonierend) dabei zu ertappen, wie es herumblödel wie zwei Teenager. Ob Römer nun am Ende doch noch zu seiner Familie nach St. Peter Ording in den Urlaub fährt oder sich mit Stefanie „Mütze“ Schneider vergnügt, erfährt man hingegen nicht.
Die Rückblenden in den Unglückssommer 1986 sind tatsächlich noch das beste an und in dem Buch. Sie sind lebhaft und man fühlt sich in die eigene Jugend zurückversetzt Bei diesen Kapiteln dürfte sich auch Geschke am wohlsten gefühlt haben. Hier gibt es keine Längen, die es in Römers Gegenwart immer wieder gibt, dafür aber aufgewärmte Sprüche, die man irgendwo schon mal gehört hat. Und prickelnde Erotik, die teilweise ziemlich detailliert beschrieben wird (was nichts schlechtes ist). Jan Römers Clique ist hingegen so gewöhnlich wie jede andere, was auch seine Berechtigung hat. Da gibt es den dicken, den Außenseiter, den Schnösel – nur die Mädels in der Clique, die sind offenbar alle hübsch (und blond), und wenn sie es nicht sind, werden sie nicht näher beschrieben.
Auch Justizkritik gibt es, die schrammt allerdings ganz knapp an Stammtischparolen vorbei – das hätte man anders formulieren können und müssen. Ich habe nur mehr auf die Forderung gewartet, Kinderschänder am Gemächt aufzuhängen – vielleicht kam die aber auch vor, könnte bei all der Stammtischrhetorik aber auch untergegangen sein. Ach ja, Hausfrauenpsychologie findet in „Die Lichtung“ auch einen Platz – wäre ja zu schön gewesen. Und natürlich kritisiert Geschke die öffentliche Wahrnehmung von Journalisten. Aber das muss er ja als Journalist von Spiegel online und FASZ fast.
Am Ende bleibt ein Buch, das das Rad nicht neu erfindet, zu viele Schwächen und zeitweilig Stellen, wo einfach nichts passiert, hat – ja selbst der Showdown, der 20 Seiten vor dem Ende beginnt, hat Längen. Klar könnte man das alles damit begründen, dass es ja Geschkes Romandebüt ist – tu ich aber nicht. Der Mann ist Journalist, weiß also mit Wörtern umzugehen.
Journalisten sind es gewöhnt, in unliebsamen Ereignissen aus der Vergangenheit zu stochern, Nachforschungen zu betreiben und darüber Zeitungsberichte zu schreiben. Jan Römer ist ein solcher Journalist, und dennoch fällt er aus allen Wolken, als er den Auftrag erhält, einen Doppelmord zu recherchieren, der sich mehr als 25 Jahre vorher ereignet hat. War er doch selbst damals dabei gewesen, und war es doch sein bester Freund, der tot aufgefunden wurde und ein Mädchen, das er kannte. So viele Jahre schon hat er versucht, diese Geschehnisse zu verdrängen und zu vergessen, doch jetzt kommt er nicht mehr aus. Schlimmer noch, im Polizeibericht findet er einen winzigen Satz, der das ganze Gefüge dessen, was er geglaubt hat zu wissen, zum Einsturz bringt. All die Jahre hat er einen Unschuldigen für den Mörder gehalten, doch jetzt muss er erkennen, dass der wahre Mörder noch draußen herumläuft.
Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, ist er gezwungen, tief in seine eigene Vergangenheit zu tauchen, seine Erinnerungen zu überprüfen und Kontakt zu seiner ehemaligen Clique aufzunehmen, mit der er damals die Zeit in der Blockhütte verbracht hatte - nur wenige Meter von der Lichtung entfernt, auf der sich die Morde ereignet hatten. Er bekommt dabei Hilfe von "Mütze", einer ehemaligen Arbeitskollegin und gerät in das Visier des wahren Mörders - des Täters, der sich hinter der Maske eines alten Freundes verbirgt.
Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Einerseits in der Gegenwart, in der Römer den Spuren folgt, alte Freunde wiedertrifft, sich mit "Mütze" berät oder über seine Ehe nachgrübelt. Die andere Zeitebene bringt uns zurück ins Jahr 1986, zu dem 16jährigen Römer und seiner Clique, zu einer scheinbar unbeschwerten Freundschaft, Ferien, Hochsommer und der ersten Liebe. Die Sachen aus der Vergangenheit haben mir dabei sehr gut gefallen. Das Feeling der 80iger wird herübergebracht, das Herzklopfen bei den Interaktionen mit der Angebetenen, die Musik, auch mal Stress mit anderen. Obwohl man wusste, was passieren würde, konnte sich in der Vergangenheit die Spannung und das leichte Weglesen prima halten.
Weniger gefallen hat mir die Gegenwart. Erst einmal finde ich manche Handlungen von Römer überhaupt nicht nachvollziehbar. Da wird seine Frau telefonisch bedroht - ach, wird schon nicht so schlimm sein, kann sich ja eigentlich nur um den echten Mörder handeln, der da auf Nachforschungen reagiert. Er wird überfallen und nur durch einen Zufall vorm Kehlendurchschneiden gerettet, er findet einen Toten ... Nicht ein einziges Mal denkt er auch nur daran, mal die Polizei zu verständigen. Im Gegenteil: Als sie ihn zu Zeugenbefragungen holt, wird er pampig. (Und dieses Guter Bulle/Böser Bulle war geradezu lächerlich.) Auch die Erklärung, dass die Clique eine etwas frisierte Darstellung der Ereignisse bei der Polizei widergab und NICHT EIN EINZIGER bei den Befragungen einknickte, ist realitätsfremd. Dazu der Schluss. Um den Mörder zu stellen, sucht er sich Hilfe bei Jugendlichen, die er überhaupt nicht kennt. Und die helfen ihm natürlich auch, obwohl sie eine enge Beziehung zu dem Mörder haben. Aha. Sehr logisch. Nicht.
Gelegentlich nervig fand ich auch die inneren Monologe Römers, der darüber nachgrübelte, dass ja früher alles besser war, weil die Kids noch rausgingen und sich nicht nur vor den PC setzten oder mit dem Handy kommunizierten. Solche Sachen erschienen mir immer ein wenig mit dem erhobenen Zeigefinger, völlig unnötig für einen Krimi.
Fazit: Interessant und auch gut geschrieben, mit einigen Schwächen, die unnötig waren. Ich denke, der Autor hat noch Luft nach oben.
Jan Römer ist 43 Jahre, verheiratet, hat einen achtjährigen Sohn. Von Beruf ist er Journalist im Bereich Reise & Sport. Doch Vertretungsweise soll er sich um ungeklärte Kriminalfälle kümmern. Als er sieht, welche Akte ihm sein Chef auf den Schreibtisch knallt, holt ihn die Vergangenheit schonungslos ein. Denn im August 1986, endete Jan´s unbeschwerte Jugend. Alles änderte sich, das Böse begegnete ihm und seiner Clique. Und sein bester Freund ist tot... Jan merkt schnell, das er vieles aus der Vergangenheit aufrollen muss, nicht unbedingt für einen Zeitungsartikel, nein, für seinen eigenen, inneren Frieden. Und so beginnt er, zusammen mit seiner besten Freundin "Mütze", sich seiner Vergangenheit zu stellen und nimmt mit seinen früheren Freunden Kontakt auf. Noch ahnt Jan nicht, in welche Gefahr er sich begibt.
Meine Meinung:
Man kennt das ja, man liest ein absolut spannendes Buch, fühlt mit den Personen mit, fiebert der Auflösung entgegen und dann, nach Beendigung, ist man richtig schwermütig, weil man sich von dieser tollen Story trennen muss. Manchmal hat man das Glück, solch ein Buch zu finden, aber leider nicht allzu oft. Gerade im Bereich Krimi/Thriller, kann es schon passieren, das sich viele Dinge ähneln, sei es die Handlung, der Täter oder eben das Ermittlungsteam.
Doch in "Die Lichtung", war alles anders. Denn hier gibt es kein Ermittlerteam, keine typischen Opfer & Täter. Nein, Linus Geschke ist mit seinem Debüt etwas ganz wunderbares gelungen: endlich mal wieder einen frischen Schwung in den Bereich Krimi zu bringen! Danke dafür!
Dabei spielen einige Kapitel in einer ganz anderen Zeit, im Sommer 1986. Und dahin, fühlte ich mich perfekt zurückversetzt. Zwar war ich damals ein Kind, keine Jugendliche, aber an so vieles, sei es die Mode, die Musik, die Kinofilme, einfach das Lebensgefühl an sich - fühlte ich mich zurück erinnert. Damals, als es noch keine Handys oder kein Internet gab. Nein, da trafen sich die Freunde noch jeden Tag real um gemeinsam Spaß zu haben oder einfach die Zeit tot zu schlagen.
So auch Jan und seine Clique. Mike, Paul, Alex, Christine, Marion, Rolf, Markus und natürlich Jan´s große Liebe Tanja, wurden allesamt wunderbar und jeder für sich einzigartig beschrieben.
Umso mehr "litt" man als Leser mit, je näher man sich mit dem erwachsenen Jan der Wahrheit nähert. Die Figuren sind einem ans Herz gewachsen und doch stand jeder Einzelne unter Tatverdacht. Was damals wirklich auf der Lichtung geschah und wer von einem netten Jugendlichen zum Mörder mutierte, erfährt man wirklich erst kurz vor Schluss. Vorher kann man nur spekulieren und abwägen, aber die Auflösung überraschte mich wirklich. So muss das sein, so entsteht absolutes Spannungs- und Lesevergnügen.
Fazit:
Für mich eine absolute Leseempfehlung! Besser kann ein Krimi einfach nicht sein. Der Erzähl - und Schreibstil gefiel mir auch sehr gut, die Figuren waren authentisch, toll beschrieben und gerade die "Rückkehr" ins Jahr 1986 war einfach klasse und man fühlte sich "Zurück in der Vergangenheit"! Allzu viel Blut vergießen war gar nicht nötig, die Story war an sich schon spannend genug. Für mich ein Krimi-Highlight des Jahres, mit großer Vorfreude auf den Nachfolger!
Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt...
Autor:
Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin "unterwasser" Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne ("Nachgedanken"). Mit seinen Reportagen hat der begeisterte Anhänger des 1.FC Köln bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen.
Nach zwei Sachbüchern erschien im Oktober 2014 sein erster Krimi "Die Lichtung", in dessen Mittelpunkt der Journalist Jan Römer und dessen beste Freundin Mütze stehen. Ein zweiter Band der Reihe ist bereits in Arbeit.
Meine Meinung:
Jan Römer ist 43 Jahre alt und Journalist. Sein Gebiet ist der Sport. In Vertretung bekommt er von seinen Chef eine Mappe überreicht und soll daraus eine Story schreiben.
Um diesen Fall geht es um das Jahr 1986 in denen 2 Personen aus einer Clique gestorben sind. Sofort fühlt sich Jan in die Vergangenheit zurückversetzt – er war Teil dieser Clique. Erinnerungen werden wach. Jan hat für diesen Bericht eine Woche Zeit, da sein Urlaub ansteht. Er holt sich daher Unterstützung seiner ehemaligen Kollegin Mütze. Gemeinsam starten sie mit den Recherchen und Jan taucht gedanklich immer wieder in die Zeit der 80er Jahre ab.
Die Abschnitte/Kapitel sind abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart geschrieben. Wir erleben Jan seine Jugendzeit. Die Entwicklung der ersten Liebe, der Enttäuschungen. Erleben mit ihm sein Hobby. Wir begleiten ihn und seine Clique und erleben das Wochenende das mit 2 Todesfällen endete.
Wir begleiten Jan in der Gegenwart wie er Recherchen anstellt. Unterstützt durch seine Freundin Mütze. Wie er alte Wunden wieder aufreißt, alte Freunde besucht. Interessant ist es teilweise wie diese sich entwickelt haben.
Die Lichtung hat mir sehr gut gefallen, auch die Beschreibungen aus den 80er Jahren waren gut zu lesen. Mit dem Schreibstil bin ich gut zurecht gekommen. Wenn man einmal in die Geschichte eingetaucht ist, dann möchte man kaum das Buch zur Seite legen. So ging es mir zumindest. Ich fieberte auf das Ende hin und war gespannt ob Jan den Täter nach all den Jahren entlarven wird.
Wenn auch ihr das wissen möchtet, kann ich euch die Lichtung empfehlen.
Ich bin gespannt wie es mit Jan Römer und Mücke in Band 2 weiter gehen wird. Beide Protagonisten waren mir sehr sympathisch.
Endlich mal wieder ein Krimi mit zwei verschiedenenen Zeitebenen - finde ich ja immer sehr spannend (hab's leider noch nicht so häufig gelesen, zumindest nicht in Krimis). Wir haben eine Erzählung aus den 80er-Jahren, als unser Protagonist Jan Römer mit seinen Freunden ein Wochenende im Bergischen Land verbringt - das wahrscheinlich tollste Wochenende seines jungen Lebens, denkt Jan, ohne zu ahnen, dass dieses Wochenende zweien aus seiner Gruppe den Tod bringt, darunter seinem besten Freund. 27 Jahre später ist Jan Journalist und erhält von seinem Redakteur den Auftrag, aus einem 27 Jahre zurückliegenden Dopplemord im Bergischen Land eine vielversprechende Story rauszuholen. Anfangs eher unwillig begibt sich Jan daraufhin mit seiner Freundin - von allen nur "Mütze" genannt - auf Recherche und stößt dabei im Obduktionsbericht von damals auf ein Detail, dass alles, woran er sich aus jener Zeit erinnert in einem anderen Licht erscheinen lässt und jede Menge Fragen aufwirft. Hat Jan die Dinge damals - vielleicht verklärt von seiner ersten Liebe - nicht so wahrgenommen, wie sie wirklich waren? Was ist damals auf der Lichtung wirklich geschehen? Und ist es vielleicht an der Zeit, den Pakt, den er vor 27 Jahren mit seinen Freunden geschlossen hat und der sie alle seinerzeit zum Schweigen verpflichtet hat, zu brechen und die Wahrheit herauszufinden? Ich liebe ja Krimis, die sich mit der Auflösung von lange zurückliegenden Fällen beschäftigen, vor allem wenn sich diese Fälle auch noch unter Jugendlichen abspielen, die ja oft so ganz anderen Dynamiken unterworfen sind als Erwachsene - was auch in diesem Buch spürbar war. Die Schilderungen aus den 80er-Jahren waren atmosphärisch sehr gut zum Abtauchen geeignet und ich habe Jans Suche nach der Wahrheit mit Spannung verfolgt. Auch sein Gefühlsleben, als er seine ganzen alten Freunde von früher aufsucht, dabei unwillkürlich damals und heute vergleicht und schließlich auch noch seiner ersten großen Liebe gegenübersteht war gut nachvollziehbar. Das Ende hat mich dann leider nicht so umgehauen, wie ich es mir gewünscht hätte, vor allem, weil eininge Fragen offen blieben, was ich insbesondere bei Krimis besonders schade finde. Natürlich ist bei Krimis immer die größte und wichtigste Frage "Wer ist denn nun der Täter?" und diese wurde natürlich auch beantwortet, aber dass sich das Ende im Wesentlichen darauf beschränkte (natürlich zusätzlich zum obligatorischen 08/15-Showdown) signalisiert verschenktes Potenzial. Auch hat der Autor zwar während der Schilderung des schicksalhaften Wochenende verschiedenste interessante Ansätze eingebracht, aber leider nur sehr wenigen davon gegen Ende hin Relevanz verliehen - meiner Meinung nach wäre da durchaus noch mehr zu holen gewesen... Schade eigentlich. Alles in allem aber hat mich das Buch wirklich gut unterhalten und ich werde bestimmt noch meine Glück mit seinem anderen Buch "Und am Morgen waren sie tot" versuchen - spannend und atmosphärisch wird's bestimmt und vielleicht klappt's ja für mich diesmal auch mit dem Ende...
1986 im Bergischen Land. Eine Clique feiert mit Bier, Ausflügen in den Baggersee und Flirtereien ausgelassen ein Wochenende in einer Hütte. Doch so schön das Wochenende begonnen hat, gefühlt einen Wimpernschlag später ist alles anders: zwei der Freunde sind tot.
Jan Römer ist 43 Jahre alt und Sportredakteur bei einer Kölner Zeitung als er einen Fall auf den Tisch bekommt, der eigentlich gar nichts mit seinem Aufgabengebiet zu tun hat. Aufgrund eines Krankheitsfalls soll er nun einen alten, bislang nicht aufgeklärten Kriminalfall zugeteilt, der ihn aus den Socken haut: immerhin war er damals mehr involviert als sein Chef ahnt. Und Jan Römer erinnert sich sehr gut an die Zeit, an das Wochenende damals, als er 16 Jahre alt war und mit seinen Freunden zwei Tage feiern wollte... Nachdem er den ersten Schock überwunden hat, möchte er den Fall tatsächlich noch einmal aufgreifen und er setzt sich eine Frist - bis zu dem Zeitpunkt, wenn er seiner Familie in den Urlaub folgt, wird er sich mit seiner guten Freundin Stefanie, die von allen Mütze genannt wird, um die Geschehnisse von damals kümmern. Er ahnt nicht im Entferntesten, dass es sich auch so viele Jahre nach den Morden noch in große Gefahr begeben wird...
Was für ein Debüt! Der Krimi von Linus Geschke hat mich auf Anhieb überzeugt, denn mir gefallen seine Figuren, die wirklich wie aus dem Leben gegriffen sind, so dass ich mich in sie hinein versetzen konnte. Natürlich ist 1986 etwas Schreckliches geschehen, dennoch wird das Leben der Jugendlichen so geschildert, dass ich das Gefühl hatte, mich selbst ein Stück in ihnen wieder zu finden. Obwohl ich Jahrgang 1980 bin - und somit etwas jünger als die Jungs und Mädels, um die es geht - konnte ich ihren Freiheitsdrang, ihre "Flucht" zu ihrem eigenen Platz und ihre Musikvorlieben sehr gut nachvollziehen. Nach und nach lernt man die Clique kennen und wechselt somit immer wieder in die Jetzt-Zeit, in der Jan mit Mütze "ermittelt". Durch diese gelungenen Zeitsprünge und einige wirklich clevere Wendungen bleibt die Spannung wirklich konstant hoch - komplett bis zum Ende. Außerdem muss ich sagen, dass mit Jan als Hauptfigur sehr gut gefällt, er ist so ambivalent wie jede/r von uns - nicht nur der perfekte Ermittler, der für sich in einer heilen Welt lebt. Im Grunde ist der einzige kleine Mangel der, dass Mütze als Einzige etwas blass bliebt. Aber da hoffe ich jetzt einfach mal auf die Fortsetzung!
Fazit: Ein tolles Debüt, das mich durch einen gekonnten Spannungsbogen und authentische Figuren und besonders auch eine sympathische Hauptfigur überzeugt hat! Wenn Linus Geschke so weiter macht, dann landet er auf meiner Auto-Buy-Liste! Hoffentlich gibt es bald Nachschub.
Eine Blockhütte im Bergischen Land im Sommer 1986, eine Kölner Clique erbringt ihr Wochenende dort, am Ende sind zwei junge Menschen tot. Der Journalist Jan Römer soll Jahre spätet über diesen ungelösten Fall schreiben, und Römer erinnert sich an das Wochenende sehr gut, denn er gehörte damals zu jener Clique. Seine Recherchen bringen ihn bald in Gefahr...
Jan Römer wird von seinem Chef dazu verdonnert einen Bericht über einen ungelösten Doppelmord aus dem Jahre 1986 zu schreiben. Niemand in der Redaktion ahnt das Römer selbst mit dabei war. Mit seiner ehemaligen Kollegin "Mütze" beginnt er mit den Nachforschungen und bringt dabei sich und andere in Gefahr.
Die Geschichte wird in zwei Zeitlinien erzählt, die Gegenwart und die Ereignisse im Sommer 1986.
Die Zeitebene um 1986 ist wirklich gut beschrieben und bringt einem das Gefühl der 80iger wirklich nah. Auch die Gefühle und Aktionen der Jugendlichen waren gut nachzuvollziehen und passten zu dem Lebensgefühl von damals. Obwohl man weiß wie der Sommer endet, können diese Abschnitte die Spannung halten und haben mir in diesem Buch am besten gefallen.
Die gegenwärtige Zeitlinie ließ mich öfter mal den Kopf schütteln, hier waren die Handlungen von Römer nicht nachzuvollziehen, als Personen in Gefahr geraten, er überfallen wird, nicht einmal kommt er wirklich auf die Idee die Polizei einzuschalten. Das spätere Verhör durch die Polizei ist einfach nur schlecht grmacht, es erinnerte mich stark an einen drittklassigen amerikanischen Krimifilm.
Aber der Schluss war für mich wirklich enttäuschend, er war einfach platt. Auch wenn ich auf der falschen Fährte war, was den Täter anging, so hatte der Aufbau des Schlusses schon was von mehrfach gelesen oder im Fernseh gesehen, da hätte die Story mehr verdient.
Was mir auch immer weniger gefallen hat, waren die inneren Monologe von Römer, was seine Ehe und sein Gefühlsleben betrifft, für mich völlig unnötig, teilweise kindisch und für die Geschichte eigentlich völlig uninteressant. Dies machte mir den Protagonisten nicht wirklich sympathisch.
Mein Fazit: ein netter Krimi, der vor allem durch die Vergangenheitspassagen lebt und mit einigen Schwächen in der Gegenwart. Ein Buch, das man gut zwischendurch weglesen kann, mehr aber leider auch nicht.
Weil einer seiner Kollegen verhindert ist, bekommt der Journalist Jan Römer – sonst für Reise und Sport zuständig – den Auftrag, über einen ungelösten Kriminalfall zu schreiben.
Was sein Redakteur nicht weiss: Jan war vor 27 Jahren einer der Jugendlichen, in dessen Clique sich der Mord ereignet hat. Wider besseren Wissens macht sich Jan an die Recherche und erinnert sich an die damalige Zeit, bis ein Detail aus dem Polizeibericht sein Bild über die Ereignisse auf den Kopf stellt: Wurde jemand zu Unrecht des Mordes bezichtigt und ist der wahre Täter noch immer auf freiem Fuß? Als einer seiner ehemaligen Freunde erstochen wird, erkennt Jan, dass er in ein Wespennest gestochen hat.
Jan muss die Wahrheit herausfinden, um die zu schützen, die er liebt.
In seinem Kriminalroman „Die Lichtung“ schickt der Autor Linus Geschke seinen Protagonisten Jan auf die Spurensuche in der eigenen Vergangenheit. Jan soll über ein Ereignis schreiben, bei dem er selbst zugegen war und über das er meint, alles genau zu wissen. Doch dann muss er feststellen, wie die Erinnerung trügen kann und dass er fast drei Jahrzehnte lang etwas geglaubt hat, weil er es glauben wollte.
Gemeinsam mit Jan erlebt der Leser durch dessen Erinnerungen den Sommer 1986, die Jugend, die Musik, das Lebensgefühl der 80er Jahre. Das konnte ich sehr gut nachempfinden.
In einem parallelen Strang wird berichtet, wie der nun erwachsene Jan Römer mit Hilfe seiner ehemaligen Kollegin „Mütze“ herauszufinden versucht, wo seine damaligen Freunde leben, um sie zu besuchen und zu erfahren, woran sie sich noch erinnern können.
Linus Geschke gelingt es sehr gut, immer zum rechten Moment in einem Strang inne zu halten und zu wechseln. So war die Spannung konstant hoch und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.
Lediglich mit den verschiedenen Namen bin ich dann und wann durcheinander geraten: Wer war wo (und mit wem?) zur Tatzeit gewesen? Wer war verdächtig und wer konnte als Täter ausgeschlossen werden?
Ansonsten war dieser Krimi aber wirklich gut geschrieben und ich freue mich auf weiteres aus der Feder des Autors.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Jan Römer ist Journalist in Köln. Er wird beauftrag einen Bericht über einen ungelösten Doppelmord im Bergischen Land von 1986 zu schreiben. Nur widerwillig macht er sich an die Arbeit. Denn was niemand in seinem Umfeld weiß ist, dass sich Jan sehr gut an die Morde erinnern kann. Er war dabei als in einer heißen Sommernacht sein bester Freund und seine Freundin ermordet wurden. Zusammen mit Mütze – einer guten Freundin und ehemaligen Mitarbeiterin – macht er sich daran den Mörder zu finden…..
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Man findet sich recht schnell mit der Handlung zurecht. Linus Geschke schickt seinen Leser auf eine Zeitreise. Sein Protagonist Jan erzählt aus seiner Sicht die Geschichte. Erst sträubt sich der Journalist dagegen den Bericht zu schreiben, handelt es sich doch um seine persönliche Vergangenheit, die er seit mehr als einem viertel Jahrhundert versucht zu vergessen. Doch dann versinkt er in Erinnerungen und mich als Leser hat der mitgenommen auf diese Reise in die Vergangenheit. Er lässt die 80er Jahre wieder aufleben. Als Mädchen das seine Jugend genau in der Zeit hatte, war es ein “ja genau so war es damals – Erlebnis”. Der Roman ist kein klassischer Krimi. Als Leser merkt man schon recht bald, dass hinter den Ereignissen in der Vergangenheit ein Geheimnis steckt und das machte die Geschichte für mich persönlich aus. Ich wollte unbedingt wissen was es denn ist und konnte das Buch dann bis zum Ende gar nicht weglegen. Man begibt sich mit Jan auf den Weg den Fall zu lösen und man setzt Teil für Teil zusammen. Bald hat man eine Ahnung wer der Täter ist, wird aber dann doch überrascht.
Alles in allem eine gute kurzweilige Geschichte mit gut durchdachten Charakteren!
Inhalt: Jan Römer ist Journalist und erhält den Auftrag, einen Artikel über einen Doppelmord aus dem Jahr 1986 zu schreiben. Was sein Chef nicht weiß, ist dass Jan damals vor Ort war und die beiden Ermorderten zu seinem Freundeskreis gehörten. Lara lernte er erst kurz davor kennen, Mike hingegen war jahrelang sein bester Freund. Bei den Recherchen stößt Jan an seine Grenzen, denn Anfangs ahnt er nicht, welche Konsequenzen seine Nachforschungen mit sich tragen.
Meine Meinung: Der Titel des Buches ist meiner Meinung nach nicht besonders gut gewählt, da er mich persönlich nicht besonders anspricht und auch nicht sehr aussagekräftig ist. Der Klappentext hingegen verspricht schon viel mehr: Ich erhoffte mir sofort, einen Einblick in Jans Psyche zu bekommen, da es selten spurlos an einem vorbeigeht, wenn man die Vergangenheit wieder aufleben lässt - vor allem solch dramatische Ereignisse. Am ersten Lesetag konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist sehr spannend geschrieben und ich hatte lange keine Ahnung, was sich in der Mordnacht zugetragen hat. Eigentlich wusste ich es bis zum Schluss nicht. Allerdings ist ein Grund dafür auch, dass ich bei den vielen Namen der Freunde manchmal etwas durcheinanderkam. Aber das war nicht besonders schlimm und ich konnte das Buch wirklich genießen. Zu den Ermittlungen und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kamen weitere Aspekte wie die Auswirkungen auf seine Beziehung zu seiner Frau. Am Ende blieben doch noch ein paar kleine Fragen offen, jedoch denke ich, dass das hier genau richtig gelöst wurde. Jedes kleine Detail, wie zum Beispiel, wie es genau mit Jan weitergeht, wäre eventuell schon zu viel gewesen. Alles in allem ein sehr guter Kriminalroman, der mir sehr spannende Lesestunden bereitet hat.
Jan Römer bricht fast zusammen, als er plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird und plötzlich einen Bericht über lang verdrängtes schreiben soll. Ich war sofort in dem Buch drin und man liest einmal in der Realität und einmal aus der Gegenwart, was früher in der Clique geschah. Ich fand seht interessant, das diesmal ein Reporter und kein Polizist ermittelt hat. Da Jan selbst alle beteiligten kannte und bei den Geschehnissen mit dabei war, kommen natürlich während der Nachforschungen und Ermittlungen viele Gefühle wieder nach oben. Ich fand toll wie er jeden wiedergetroffen hat und zu lesen, was aus der jeweiligen Person geworden ist, weil man sie ja von “früher” aus der Sicht der Vergangenheit schon kannte. Was die Spannung die ganze Zeit hochgehalten hat war auch, das es JEDER hätte sein können. Ich habe bis zur Auflösung am Schluss im dunkeln getappt und war am Ende doch ein bisschen überrascht, auch wenn das Ende für mich ein bisschen zu schnellvorbei war.
Empfehenswertes Buch, was mich nicht wirklich vom Hocker gehauen hat, dennoch aber spannend und fesseldn ist!
Ein schöner Krimi, der nostalgisch macht. Ein ungelöster Mordfall von 1986, Zeitsprünge zwischen heute und damals: der Autor lässt sehr viele Erinnerungen an die 80er Jahre und die Musik von damals wach werden. Ein flüssig geschriebener Roman, der sich schnell "wegliest", der in Rückblenden erzählt, was damals passiert ist aber bis zum Schluss spannend bleibt.
Spannend, kurzweilig und die Rückblenden in die 80er waren atmosphärisch dicht. Lediglich die Sprache fand ich stellenweise etwas reißerisch/simpel, die temporeiche Handlung konnte das aber ganz gut ausgleichen.