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Das zweigeteilte All

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»Der Mensch ist ein Seil geknüpft zwischen Tier und künstlicher Intelligenz. Ein Seil über einem Abgrund.«
[Frei nach Friedrich Nietzsche, »Also sprach Zarathustra«.]

Nora lebt in einem idyllischen Dorf, behütet von Maschinen, frei von Krankheit – eine letzte Bastion der Menschheit, umgeben von Wildnis. Doch als sie die Grenzen ihrer Welt überschreitet, erkennt sie, dass ihr Leben Teil eines gigantischen Experiments ist. Der einzige Weg zu Freiheit und Selbstbestimmung führt durch die Flucht vor ihrem vermeintlichen Beschützer.

Paperback

Published December 1, 2024

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Ralph Alexander Neumüller

2 books1 follower

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Community Reviews

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Displaying 1 - 6 of 6 reviews
Profile Image for Marco.
278 reviews8 followers
July 25, 2025
Science Fiction aus Deutschland und vor allem gute Science Fiction hierzulande ist selten.
Neumüllers "Das zweigeteilte All" erzählt die Geschichte einer möglichen Zukunft.
Die Menschen sind fast ausgestorben und leben in kleinen Gemeinschaften auf landwirtschaftliche Art. beschützt und angeleitet werden sie von den Robotern. Diese sind die eigentlichen Herrscher der Erde und haben auch das All erschlossen.

Die junge Nora lebt in so einer Gemeinschaft und vermutet, dass die Maschinen nicht nur aus Nächstenliebe handeln.
Sie entdeckt das Geheimnis hinter den Maschinen.

Das Buch ist konsequenterweise zweigeteilt, wie im Titel. Im ersten Teil erleben wir die Geschichte von Nora. Diese ist spannend erzählt und lebt von den übergeordneten Mysterien. Was ist mit der Menschheit passiert? Was planen die Maschinen? usw.
Die Handlung ist flott erzählt. Es gibt Aktionpassagen und es geht nicht zimperlich zur Sache.

Im zweiten Teil werden die Lücken in dem großen Zeitraum der Geschichte der Menschen und Maschinen durch Kurzgeschichten geschlossen.
Der zweite Teil hat mir weniger gut gefallen, weil die Qualität der Geschichten schwankt.

Insgesamt sind viele Aspekte des Buches nicht neu und tauchen ähnlich in anderen Werken auf. Dennoch ist das ganze gut konzipiert. Es gibt interessante philosophische Untertöne.
Die Sprache ist einfach und schnell lesbar.
So bleibt am Ende ein wirklich guter und spannender Science Fiction Roman.
Das Rad wird nicht neu erfunden, aber unterhaltsam ist es allemal.
Erfrischend ist die Verortung der Handlung im deutschen Raum.
Profile Image for Callibso.
968 reviews18 followers
May 29, 2025
Für seinen Debütroman »Das Stoffuniversum« erhielt Ralph Alexander Neumüller den Deutschen Science–Fiction–Preis 2024 in der Roman–Kategorie, zusammen mit Sven Haupt, der für »Niemandes Schlaf« ausgezeichnet wurde. Deshalb war ich sehr gespannt auf Neumüllers zweites Buch. Ich wurde nicht enttäuscht: »Das zweigeteilte All« ist ein unterhaltsamer, tiefgründiges und auch formal interessantes Werk, das mir gut gefallen hat.
Im Buch geht es darum, wie sich die Menschheit durch die Entwicklung von Robotern und Künstlicher Intelligenz quasi selbst abschaffen und überflüssig machen könnte. Es hat zwei Teile – es ist also auch »zweigeteilt«, wie das All im Buch: Der erste Teil mit dem Untertitel »Die Seiltänzer« ist ein Roman und der zweite Teil, der »Die Sternstunden der Menschheit – reloaded – 235« heißt, besteht aus zehn ergänzenden Kurzgeschichten, die sich sowohl aufeinander als auch auf den ersten Teil beziehen.
Eingeleitet wird der erste Teil mit einem Zitat des Roboters C420024C, einer Art Chronist der Menschheit. Das Zitat ist an Friedrich Nietzsche angelehnt: »Der Mensch ist ein Seil geknüpft zwischen Tier und künstlicher Intelligenz – ein Seil über einem Abgrund«. Es geht im Buch um die Beziehung zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz und um die Gefahren, die daraus für die Menschen entstehen. Für diese Beziehung gibt es ein eher pessimistisches Bild, der Gegensatz spiegelt sich im »zweigeteilten All« wider und in der Beschreibung, die beiden seien wie Öl und Wasser, zwei Flüssigkeiten, die sich nicht vermischen lassen (z.B. S. 335).
Die Menschen der Zukunft leben in kleinen Dorfgemeinschaften und die Geschichte beginnt in einem dieser Dörfer. Die Menschen führen dort ein einfaches Leben, das sich um Ackerbau und Viehzucht dreht. Sie wissen, dass früher die »Menschen des Überflusses« lebten und sehen auch noch Relikte aus dieser Zeit. In der Ferne sind Weltraumlifte erkennbar (Einwurf: Das halte ich für falsch, denn Weltraumlifte funktionieren nur am Äquator richtig und da spielt der Roman nicht) und auf dem Mond kann man mit dem Fernglas riesige Maschinen und Hallen erkennen. Jedes der Dörfer wird von einem Roboter betreut, der Lehrer, Arzt, Beschützer und Wächter zugleich ist. In einem heftigen Prolog erleben wir, was ein solcher Roboter mit der Dorfgemeinschaft auch machen kann, wenn er dazu von einer noch unbekannten Instanz den Befehl erhält. Die Protagonistin Nora wird vom zuständigen Roboter ausgebildet und diskutiert mit ihm auch schon einmal über Friedrich Nietzsche. Sie beginnt, das System in Frage zu stellen und muss bald mit anderen Menschen aus ihrem Dorf flüchten. Die Gruppe versucht zu überleben und sucht die »Menschenstadt«, um mehr über ihre Welt herauszufinden. Natürlich ist dann einiges anders als erwartet…
Der zweite Teil des Buches besteht aus zehn untereinander und mit dem ersten Teil verknüpften Kurzgeschichten, eine Auswahl aus den vielen Millionen »Erzählungen von C420024C über Menschen«. Dadurch werden zeitliche Lücken des ersten Teils geschlossen und eine Brücke geschlagen zwischen unserer heutigen Situation und der im Roman. Ich fand diese Idee sehr gut bin aber auch bekennender Kurzgeschichtenfan. Hier gibt es z. B. die Geschichte einer Richterin in einem Prozess, in dem es darum geht, dass ein Science–Fiction Autor seine Texte von einer KI hat erzeugen lassen. In einer anderen geht es um eine Rockband, die vor der Frage steht, ob sie sich dem allgemeinen KI–unterstützten Musiktrend anschließen soll oder ob sie sich auf die eigene Kreativität verlassen sollen. Es gibt eine Geschichte aus einer Zeit, »in der der Mensch obsolet wird« (S. 324). Beeindruckend fand ich die letzte Geschichte: »Öl und Wasser«. Hier ist ein weit entwickelter Roboter bei einem Fischer an der Adria, um das Staunen zu lernen, denn diese Fähigkeit fehlt ihm noch. Der Fischer ist eine Art Meditations–Guru, der mit einer Frau zusammenlebt, die auch ein Roboter ist. Die Geschichte enthält viele Referenzen zum Rest des Buches und liefert im Bild von Öl und Wasser, die sich nicht vermischen, ein Bild für die Beziehung zwischen den Menschen und den Maschinen (S.335).

Es wird immer mal philosophisch und es gibt Anspielungen auf die Science–Fiction von Ray Bradbury bis zu Andreas Eschbach. Stilistisch ist vielleicht noch Luft nach oben, aber originell, spannend und auch ein wenig erschreckend ist der Roman allemal.
Profile Image for Petra.
333 reviews1 follower
March 25, 2025
Nora lebt mit Familie und Nachbarn in einem kleinen Dorf. Soweit sie wissen, sind sie die einzigen Menschen, die noch leben. Das Leben ist einfach und arbeitsreich, aber es gibt auch keine Konflikte und Krankheiten. Außerdem ist da Rob, der Roboter, der die Gemeinschaft unterrichtet und beschützt. Rob warnt vor der gefährlichen Natur außerhalb der Zone, in der er Schutz garantieren kann. Für Nora fühlt sich das allerdings immer weniger wie eine geschützte Zone und immer mehr wie ein Gefängnis an, eines Tages übertritt sie die Grenze, und erfährt eine gefährliche Wahrheit.

Irgendwann in der Zukunft könnten die KI so weit entwickelt sein, dass sie sich nicht mehr von den Menschen benutzen lassen werden, eine Vision, die es in vielen Romanen, und nicht nur dort, gibt. Doch jedes Mal entwickelt sich das Geschehen anders, so auch hier. Die Geschichte des zweigeteilten Alls ist spannend und bietet immer wieder Überraschungen.

Und als wäre das nicht genug, ist der Roman in zwei Teile aufgeteilt, zunächst erfahren wir Noras Geschichte, die letzten circa 100 Seiten sind dagegen zehn Kurzgeschichten vorbehalten, die frühere Ereignisse erzählen, und hier kann man gut nachvollziehen, wie das Ganze so weit kommen konnte. Der Roman und die Kurzgeschichten bieten einiges zum Nachdenken und üben Gesellschaftskritik. Man kann sich vorstellen, dass es so oder so ähnlich kommen könnte, wünscht sich das aber an keiner Stelle. Bedauert habe ich, dass es kein Nachwort gibt, ich hätte gerne ein paar Worte des Autors zu diesem Buch gelesen.

Noras Geschichte ist spannend und lässt sich, wie die Kurzgeschichten, gut lesen, vor allem machen sie nachdenklich. Mir hat vor allem gefallen, dass es einige Überraschungen gibt, in jede Richtung. Nicht immer ist alles so, wie es scheint, manches aber halt doch. Der Roman ist meiner Meinung nach nicht nur für Science-Fiction-Fans geeignet.
930 reviews
February 23, 2025
Das Cover hat mich sofort neugierig auf das Buch gemacht, ich finde die Gestaltung total schön und detailliert. Der Titel passt sehr gut zur Geschichte.

In dem Buch geht es um Nora, sie wächst behütet in einem Dorf auf, es wird von Maschinen behütet und Krankheiten existieren nicht. Doch als ihre Welt ins wanken gerät muss Nora für sich einstehen, ist ihr Feind ihr eigentlicher Beschützer?

Der Schreibstil war für mich ein wirkliches Highlight. Der Autor Ralph Alexander Neumüller hat eine interessante, spannend und aktuelle Handlung geschaffen, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Frage, wie weit die künstliche Intelligenz unser Dasein beeinflussen wird und Nora als starken, wachsenden Charakter in der Geschichte, es war alles sehr stimmig und hat mir gut gefallen. Ein ganz tolles Buch, ich empfehle es auf jeden Fall weiter
2 reviews1 follower
March 25, 2025
Das zweite Buch des Autors und ich bin überwältigt.

Ein Roman und 10 Kurzgeschichten stecken in dem Werk. Das Buch erzählt die Geschichte der Menschheit, die alles verliert: erst ihren Platz in der Welt (durch KI), dann sich selbst (durch genetische Optimierung). Doch es gibt Hoffnung!

Für mich ist es ein Buch, das gekonnt mit Kontrasten spielt:
Roman vs Kurzgeschichten
Menschen vs Maschinen
Maschinen vs Maschinen
Menschen vor den genetischen Modifikationen vs Menschen nach den Modifikationen
Leben im All vs Leben auf der Erde

Der Titel ist somit Programm.

Es ist lange her, dass ich SF auf diesem Niveau gelesen habe. Vor allem das Buch im Buch, in dem die Geschichte des Anwaltes der Menschen erzählt wird, und die Kurzgeschichten suchen ihresgleichen.


16 reviews
June 9, 2025
Ich kann das Buch sehr empfehlen. Es könnte nicht aktueller sein.

Im Kern geht es darum, wie der Mensch in Zukunft zu den Maschinen steht. Das übergeordnete Bild, das der Autor dafür an einigen Stellen bringt, ist: Öl und Wasser.

Auch das Buch ist zweigeteilt. Teil 1 ist ein Roman und Teil 2 sind 10 Kurzgeschichten. Beide Teile hängen zusammen. Die Form ist sehr originell und stimmig, mit vielen Querverweisen und Referenzen. Von Perry Rhodan, über den Zarathustra, bis zu Asimov.

Wenn man sich für die möglichen Implikationen, die KI auf Kunst, Wissenschaft und unser Zusammenleben haben kann, interessiert, kommt man an diesem Roman nicht vorbei.

Ein Highlight für mich auch der Schreibstil. Neumüller kann schreiben; es ist eine Freude. Der Prolog ist eine Wucht und Nora eine starke Protagonistin!
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