In einer Winternacht stößt eine Frau einen wildfremden Mann vor die S-Bahn. Niemand beobachtet den Mord, die Polizei geht von Selbstmord aus. Auch Hauptkommissar Claudius Zorn schenkt dem Vorfall keine Beachtung. Er ist damit beschäftigt, seinen ehemaligen Kollegen Schröder zu überreden, wieder sein Partner zu werden.
Was jedoch weder Zorn noch Schröder ahnen: Die Mörderin ist ganz in ihrer Nähe. Sie glaubt in Zorn einen Seelenverwandten gefunden zu haben und sieht in jedem, der ihm nahesteht, einen Konkurrenten. Was für sie bedeutet: Sie kann ihre Lust am Töten weiter ausleben. Und hat eine Reihe neuer Opfer im Visier..
Claudius Zorn ist allein. Ganz allein. Im Büro. Denn Schröder ist weg. Niemand mehr da, der ihn korrigiert, der für ihn denkt und die Fälle löst, niemand der ihn deckt und für Ordnung sorgt. Was soll er jetzt den ganzen Tag machen? Selber denken? Selber arbeiten und ermitteln?
Auch die Staatsanwältin zweifelt an seiner Kompetenz und setzt ihn einen neuen Kollegen an die Seite. Wer Claudius Zorn kennt, weiß, dass dies keine gute Idee ist. Und so fliegen schon nach kurzer Zeit die feinsten bösen Kommentare und Zorn ist in seinem Element. Und Schröder? Der kocht. In seinem Imbiss, den keiner besucht - außer Zorn. Und nun geschehen die Morde...augerechnet jetzt, wenn Schröder nicht da ist und Zorn noch andere Dinge zu regeln hat. Malina und er....was wird aus ihnen und wie kann Zorn sie halten?
Die Morde werden immer brutaler und ziehen immer engere Kreise um Zorn....und wieder ist es Schröder, der an seiner Seite steht.
Schon die ersten drei Bände waren sehr gut und vor allem spannend. Den vierten Band empfand ich als den brutalsten Fall. Stephan Ludwig tobt sich hier richtig aus und lässt dem Leser kaum Zeit zum Luft holen. Durch den gewohnt guten Schreibstil fliegt man mit Zorn und Schröder durch die Geschichte und ebenso schnell wird die blutige Spur gelegt. Die Dialoge sind teilweise wieder sehr kernig und launisch und genauso will man den Zorn auch haben. Gut fand ich, dass Zorn sich weiterentwickeln darf. Langsam nur, aber stetig nimmt seine private Geschichte mehr Raum ein. Aber auch Schröder ist wieder dabei und sorgt mit seiner Ruhe, Klarheit und Besonnenheit für den Ausgleich.
Ich freue mich auf den fünften Band, der Ende des Jahres kommen soll und bin gespannt, wie das "Dreamteam" Zorn und Schröder sich weiterentwickeln werden.
Ein Selbstmörder wirft sich vor eine Bahn, ein Hausmeister stirbt auf einer Parkbank eines natürliches Todes...ja, so sieht es offensichtlich aus. Fall erledigt und Kommissar Claudius Zorn ist froh, denn - wie eigentlich immer - hat er null Bock zu ermitteln. Er "trauert" lieber seinem ehemaligen Kollegen Schröder nach, der seinen Dienst quittiert hat und nun einen kleinen Imbiss betreibt, in dem Zorn im Grunde der einzige Gast ist. Die Mittagspausen verbringt Zorn bei Schröder und eigentlich würde er am liebsten den ganzen Tag dort bleiben. Im Büro ärgert er sich sowieso nur über Wachtmeister Kanthak (den Zorn im Geiste "dummes Schwein" nennt ), der es auf den frei gewordenen Platz von Schröder abgesehen hat und an Zorn´s Stuhl sägt, wann immer ihm sich die Gelegenheit bietet. Außerdem gibt es für Zorn private Neuigkeiten, die sein Weltbild etwas auf den Kopf stellt.
Weitere Todesfälle geschehen, die Ereignisse überschlagen sich. Zorn & Schröder ahnen nichts davon, bis sie selbst und ihre nahen Angehörigen ins Visier des Täters geraten.
Meine Meinung:
Meine Freude ist immer groß, wenn es um das Wiedersehen mit dem coolsten, faulsten aber auch herzerfrischend witzigen Kommissar Zorn geht. Gerade auf diesen Fall war ich sehr gespannt, wusste man doch vom Vorgängerband "Wo kein Licht", das Schröder seinen Job aufgibt und Zorn nun ganz alleine da steht. Kann ja eigentlich nur schief gehen.
Die Dialoge zwischen Zorn und Schröder, die unterschwellige Kabelei mit dem Wissen, das die beiden im Grunde ein Herz und eine Seele sind, sind einfach wunderbar. Ganz oft musste ich herzhaft lachen, auch gerade bei den Szenen mit dem ungeliebten Kollegen Kanthak. Zorn´s Gedankengänge, seine Sprüche, sein oft stures, kindisches und bockiges Handeln - einfach grandios!
Aber auch die Spannung des Falls war nicht zu knapp und gerade die Mischung ist es, die Stephan Ludwig so perfekt und meines Wissens nach, wie kein anderer so genial beherrscht.
Zwar baute sich die Spannung erst nach und nach auf - zumal man diesmal auch von Anfang an wusste, wer der Täter ist. Man durfte an so manchen "Aktionen" teilhaben. Im letzten Viertel des Buches überschlugen sich die Ereignisse fast, es passiert unheimlich viel und das Buch dann aus der Hand zu legen, ist schier unmöglich.
Kurz vor Ende gab es dann noch eine Überraschung, was den Täter betrifft, mit der ich nicht gerechnet habe. Leider blieben mir aber die Hintergründe der mordenden Person etwas zu sehr im Dunklen. Das Motiv zu undurchsichtig - darüber hätte ich liebend gerne mehr erfahren. Da hätte Herr Ludwig ruhig etwas mehr ins Detail gehen können und 100 Seiten dran hängen können - also mir hätte es gefallen!
In der Zwischenzeit warte ich voller Vorfreude auf den nächsten Fall, auf den ich jetzt schon sehr gespannt bin. Wie es wohl nach all den Ereignissen mit Zorn und Schröder beruflich und privat weitergeht...? Ich warte, Herr Ludwig!
Bis dahin: Man sieht sich, Herr Claudius Zorn! =) Und Herr Schröder - um ein Haar, hätte man ihren Vornamen erfahren- aber leider wieder nix!
Fazit:
Für Fans der Reihe ohne Frage ein Muss, für Neueinsteiger ist es empfehlenswert - was das Privatleben der Ermittler betrifft, erst die drei vorherigen Bände zu lesen. So ist es flüssiger zu lesen und man versteht auch jeden Witz. Ansonsten war es ein spannender Fall, auch wenn mir bei der Auflösung an sich, leider zu viel im Dunklen verborgen blieb!
Eine weitere Reihe, die ich längere Zeit aus den Augen verloren hatte, nun aber unbedingt weiter höre, denn mein Lieblingssprecher Davis Nathan liest 😀
Den 4. Band gibt es derzeit nur gekürzt zu hören, und so habe ich mich dazu entschlossen, den Teil über Skoobe zu leihen und auf meinen langen Autobahnfahrten zu hören.
Diese Episode hat es ganz schön in sich und viele meiner Ahnungen haben sich dann doch nicht bestätigt, andere schon. Es war spannend, gruselig und von David Nathan einfach herausragend gut gelesen, so dass ich zwar fuhr und auch auf die Verkehrsregeln achtete, aber sonst um mich herum nichts weiter mitbekam, sondern inmitten der Geschichte steckte. Ich sah Schröder über die Schulter, kam nicht umhin, sein ruhiges Wesen zu bewundern und begleitete Claudius Zorn und Malina mit fast buchstäblich schreckgeweiteten Augen.
Selbst diese gekürzte Version ist wirklich klasse, und so gebe ich gern 09/10 Punkte.
Ein Kriminalfall, dem der Biss einfach fehlt. Ein Duo, dessen Freundschaft eher im Mittelpunkt steht, sich mit der Zeit weiterentwickelt und an Gewicht gewonnen hat. Eine Lösung des Falles, der keine großen Überraschungen birgt. Ein Ende der Geschichte, das eine kleine Überraschung bringt und dessen Auswirkung mich mit Skepsis erfüllt, wie es mit einer Fortsetzung weitergehen wird. Wer einen komplexen Kriminalfall liebt, wird mit diesem Band nicht wirklich bedient. Diese Reihe wird von den beiden tiefschichtigen Hauptcharakteren Zorn und Schröder getragen und man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird.
Der Fall an sich kommt spät in die Gänge, er kommt es aber. Es fehlen ihm Brillianz und Tiefe, und von Komplexität kann diesmal keine Rede sein. Die Lösung des Falls entsteht auch nicht durch Ermittlungsarbeit, sondern fällt Zorn ganz einfach vor die Füße. Aber es kommt doch noch Spannung auf, und unterhaltsam ist es auch. Das hat natürlich vor allem mit den Figuren zu tun, von denen diese Reihe lebt: Zorn und Schröder zelebrieren auch in Teil 4 ihre ulkig-wehmütige Männerfreundschaft, und es wird einem abwechselnd bange und warm ums Herz.
Für Freunde hoch intelligenter Krimis zum Mitknobeln ist das hier nichts. Der Thrill hält sich ebenfalls in Grenzen. Aber Ludwig schafft eine Variation der bisherigen Teile und entwickelt seine Figuren weiter. Mich erinnern seine Zorn & Schröder-Bücher an die guten alten Schimanski & Thanner-Tatorte: Ein solider Fall, aber eigentlich geht's um das ungleiche Kumpel-Gespann, das ihn löst. Und auch wenn das hier im Vergleich zu den anderen Teilen eine relativ simpel gestrickte Sache ist, ist es immer noch gut genug für eine Fortsetzung.
Total abgedreht ist der vierte Band der Reihe um Claudius Zorn und seinem pfiffigen Assistenten Schröder. Ein Todesengel geht um, der Freude am Quälen und an der Verlängerung von Schmerzen hat und vor allem hat er sich Zorn als Ziel erkoren. Man weiß ja ziemlich früh, wer der Täter ist, wobei die kursiv eingeworfenen Gedankengänge darauf schließen lassen, dass da noch mehr dahinter steckt. Nervenzerfetzende Passagen weiter und etlichen Toten klärt sich dann alles logisch und trotzdem überraschend auf. Wie immer war es ein Vergnügen Stephan Ludwig zu lesen.
Schröder hat den Dienst quittiert, um sich um seine pflegebedürftigen Eltern zu kümmern. Kommissar Zorn, Schröders Vorgesetzter, kann damit nicht umgehen und suhlt sich im Selbstmitleid.
Währenddessen passieren immer mehr angebliche Selbstmorde. Da Zorn sich nicht wirklich darum kümmert, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis etwas in die richtige Richtung passiert... Im Grunde geschieht erst etwas, als ein neuer Kollege von Zorn ihm Ärger macht und sich bei der verantwortlichen Staatsanwältin beschwert.
Diese bittet daher Zorn nochmals die Todesfälle der letzten Zeit genauer unter die Lupe zu nehmen, als ihm plötzlich ein gemeinsamer Nenner bei allen auffällt. Und das brachte das Hörbuch endlich zum warmlaufen.
Es passierte dann Schlag auf Schlag eins nach dem anderen und auch Zorns Privatleben spielte eine kleine Rolle, aber bis es dazu kam, daß dauerte mir einfach zu lange für eine hervorragende Bewertung.
Zorn ist immer noch ein mürrisches, egoistisches Arschloch und ich höre an der Serie eigentlich nur wegen zwei anderen Persönlichkeiten weiter: wegen Zorns Kollege, dem zurückhaltenden Schröder, und dem tollen Sprecher David Nathan!
Wäre Spannung gleich von Anfang an vorhanden gewesen, hätte ich dem Hörbuch die volle Punktzahl gegeben. Da es aber so ziemlich genau das halbe Hörbuch dauerte, bis sich ein Suchtfaktor entwickelte und es nur Nathans Können zu verdanken ist, das ich nicht aufgab, gibt es von mir nur drei bis vier Sterne.
Dieser macht seine Sache auch im vierten Teil wieder richtig toll und brachte mich dazu, dem Hörbuch allein durch sein stimmliches Können so lange eine Chance zu geben, bis es auch Story mäßig endlich interessant und spannend wurde.
Grausige Täter und großes MitGefühl für Zorn und Schröder. Wie oben beschrieben kann ich mittlerweile gar nicht mehr aufhören zu lesen. Bin froh noch drei Bücher auf Halde zu haben. Die Filme wollte ich bisher nicht sehen, das wird sich nach dem neunten Fall vielleicht ändern.
Ich mag das Duo sehr gern, sowohl Zorn als auch Schröder sind beide interessante Charaktere. Allerdings fehlt mir trotz der äußerlichen Veränderungen, die sich bei beiden ergeben, innerer Wandel und der Tiefgrund. Natürlich ist der Schreibstil immer noch unterhaltsam, wenngleich mir hier die Ermittlungsarbeit gefehlt hat. An Mord und Totschlag hat es unterdessen nicht gefehlt. Insgesamt sind die Charaktere und Handlungsstrukturen doch eher leicht durchschaubar gestrickt. Die Lesezeit war aber kurzweilig.