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Das kurze und verschwenderische Glück der Königin Marie Antoinette: Die Aufzeichnungen ihrer Kammerfrau Henriette Campan

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Was wir über Marie Antoinette, Tochter Kaiserin Maria Theresias und Königin von Frankreich, wissen, wissen wir aus den Memoiren ihrer Kammerfrau Henriette Campan. Sie blieb der schillernd-schönen und tragischen Königin bis an ihr Lebensende treu. Ihre Erinnerungen erzählen von einer versunkenen Epoche und Welt, von einer der radikalsten Umbruchzeiten der Weltgeschichte. Hans Pleschinski hat diese einzigartigen Memoiren in ein elegantes, schwebendes Deutsch gebracht, in dem sich ein Leben liest wie Literatur.

Im Oktober 1768 trat Henriette Genet, spätere Campan, ein Amt an, das ihr Leben prägen und ihr mehr als einmal fast den Tod bringen sollte. Henriette war in eine der radikalsten Umbruchzeiten der Weltgeschichte hineingeboren worden, die Zeit der französischen Revolution und des Aufstiegs von Napoleon zum Kaiser der Franzosen. Im hohen Alter gab sie in ihren Erinnerungen Auskunft über eine versunkene Epoche und Welt, über bedeutsame Affären, über todbringende Missgeschicke und immer wieder aufkeimende Hoffnungen.

377 pages, Kindle Edition

Published July 10, 2025

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Profile Image for Johanna Berger.
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July 25, 2025
„Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen." – Marie Antoinette hat das nie gesagt, und doch ist der Ausspruch an ihr hängen geblieben. Was sie tatsächlich gesagt hat: „Seien Sie gewiss, dass man kein Körnchen Gift gegen mich benutzen wird. […] Man verfügt über die Verleumdung, die viel besser Menschen umbringen kann. Und damit wird man mich töten.“ Sie wurde nicht lang nach ihrer Heirat mit dem französischen Dauphin zur Hassfigur in Frankreich.
Wie es dazu kam und welchen Reifeprozess die französische Königin durchlief, kann man in den „Aufzeichnungen ihrer Kammerfrau Henriette Campan“ nachlesen. Hans Pleschinski hat sie in ein literarisches Deutsch übertragen und mit einer historischen Einführung, einem einordnenden Nachwort und erklärenden und verbindenden Kommentaren versehen. Ein sehr beeindruckendes Dokument der Geschichte!
Die begabte und gebildete Bürgerstochter Henriette tritt mit 15 Jahren zunächst in die Dienste der Töchter Ludwigs V., die sich lieber vorlesen ließen als schwere Bücher zu halten und ihre Augen zu schwächen. Sie bleibt bis zur Einkerkerung der Königsfamilie bei ihrer Herrschaft und entgeht beim Sturm auf die Tuilerien nur äußerst knapp selbst dem Tod. Als die 14-jährige österreichische Prinzessin Marie Antoinette mit dem Dauphin verheiratet wird, wird sie Kammerfrau bei ihr. Der Hof von Versailles ist ein wahres Schlangennest, aus Eifersucht werden Intrigen gesponnen und Karrieren vernichtet. Die Partei, die die Verbindung mit Österreich suchte, ist schon kurz nach der Hochzeit entmachtet. Marie Antoinette ist den Ränkeschmieden ausgeliefert. Das naive Mädchen ist denen mit seiner Vorliebe für Luxus noch mehr preisgegeben. Erzählt wird das natürlich nicht aus der Perspektive der Geschichtsschreibung, sondern aus dem warmen Gefühl der treu ergebenen Dienerin für ihre Herrschaft heraus. Henriette Campan berichtet aus ihrer Sicht von den politischen Vorgängen am Hof und in den Gemächern der Königin. So etwa von dem Spektakel der Übergabe Marie Antoinettes an der Grenze, bei dem sie völlig nackt ausgezogen wurde (allem Österreichischen entkleidet) , um dann französisch eingekleidet zu werden. Oder vom täglichen Zeremoniell des Ankleidens der Königin (bis Marie Antoinette frierend dastand). Oder vom König, der sich pflichtgemäß ins Brautbett legte und dann sofort einschlief. Das mit dem Kinderkriegen entpuppte sich als Prozess mit Hindernissen. Sie erzählt aber auch vom Einfluss der Königin auf Entscheidungen des schwachen Königs und natürlich von der Halsbandaffäre.
Sehr lesenswert! Nicht nur für Historiker.
Für eine weitere literarische Beschäftigung mit Frauen im 18. Jahrhundert eignen sich Hans Pleschinskis toller Roman „Der Flakon“ (über die Dresdener Reichsgräfin von Brühl) und Christine Wunnickes hervorragender Roman „Wachs“ (Paris aus ganz anderer Perspektive).
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