Nach »Trophäe« der neue Roman von Gaea Schoeters – über die unausweichlichen globalen Fragen aus europäischer Perspektive
Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. »Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr es einmal selbst versuchen …« Gaea Schoeters nähert sich nach ihrem Sensationserfolg »Trophäe« den existenziellen Themen des globalen Zusammenlebens aus einer anderen Richtung – und mit blitzgescheitem Humor. Ein neues Lese- und Nachdenkvergnügen!
20,000 elephants roaming the streets of Berlin: In Schoeters' new novella, Botswana went through with its threat to send the animals to Germany as retaliation for a new law imposing stricter limits on importing trophies from hunting big game. The African country points to the fact that there's an overpopulation of elephants on its territory, leading to various kinds of damage for humans, properties, and crops. Now fictional German chancellor Hans Christian Winkler has to provide the resources and sway public opinion so that the large mammals can freely move, eat, and also defecate in his country - for conservation purposes, he can't just pen them in zoos.
Schoeters' text is a mirror image of her highly successful banger Trofee, which shows European hunters in Africa, and of course colonialism, hypocrisy and bigotry are major topics. There are also biting references to the refugee crisis (there's even a former female chancellor commenting on the events who is clearly written to be very Angela Merkel). The most interesting aspect though is the discrepancy between moral ambition and dealing with the consequences, and there is quite some commentary on the cynical nature of power politics, a dynamic that is fueled by the voters themselves (see: attention economy, scapegoats, again: bigotry, etc. pp.).
The result is a funny satire that hits way too close to home, and while the language isn't anything to write home about, the laconic tone serves its purpose: This is how the world often works, and it sucks.
Das Geschenk von Gaea Schoeters schließt dort an, wo Trophäe aufgehört hat. In Trophäe wird die Jagd auf Tieren damit legitimiert, dass durch sie der Bestand von Wildtieren gering gehalten und Geld in die Kassen der betreffenden Länder gespült wird, um sowohl Tierschutz voranzutreiben wie soziale Projekte überhaupt zu finanzieren. In Das Geschenk führt die Politik der Artenerhaltung und das in der Bundesrepublik Deutschland neu erlassene Elfenbeingesetz dazu, dass Botswana an einer Elefantenplage leidet. Dessen Präsident Tebogo hat sofort eine Lösung parat:
»Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr einfach mal selbst versuchen, mit Megafauna zurechtzukommen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, Deutschland zwanzigtausend Elefanten zu schenken. Wenn alles geklappt hat, müsste mein Geschenk mittlerweile in Berlin angekommen sein.« Winkler klappt die Kinnlade herunter. »Was? Haben Sie die Elefanten … Aber wie … Das Gesetz wurde doch erst gestern verabschiedet!« Tebogo schmunzelt belustigt. »Magic, my dear friend.«
Es tauchen also 20 000 Elefanten in Berlin und Umgebung auf. Die innenpolitische Krise lässt nicht lange auf sich warten, denn die Opposition, insbesondere die Rechtsradikalen, warten nur auf ein Versagen der Regierung Winkler. Die naheliegende Lösung, dass Problem sofort durch Einfangen und Wegsperren und Deportation der Elefanten zu lösen, lässt sich nicht durchführen:
»Aber lassen Sie mich deutlich werden: Kommen Sie bloß nicht auf die Idee, sie einzusperren. Jeder Elefant, dem auch nur ein einziger Stein in den Weg gelegt wird, wird sich verdoppeln. Sie müssen sich frei bewegen können und so viel Platz bekommen, wie sie brauchen. Die Bevölkerung muss sich eben anpassen. Alles für die Elefanten. Schließlich stehen diese Tiere unter Artenschutz, also ist ihr Wohlbefinden von allergrößter Wichtigkeit. Viel Spaß damit!«
Nun könnte eine verspielte, provokante, zynische, satirische Sci-Fi-Problematik wie bei Frank Schätzings Der Schwarm oder Eugene Ionescos Die Nashörner entstehen, eine Art Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel nur dieses Mal nicht auf ein kleines Boot beschränkt, sondern republikweit ausgedehnt, und nicht mit einem Tiger, sondern mit 20 000 Elefanten als tierisches Gegenüber. Leider bleibt aber Schoeters ihrer Linie von Trophäe treu, in der einer (Hunter White) die Big-Five erreichen wollte, aber nicht konnte, und deshalb die Big-Six angeboten bekommt, die er (weil das Nashorn dann immer noch fehlt) auch nicht erreichen würde. Die Auflösung nämlich erscheint gewollt, fast brachial wie die Sprache und die unzulässigen Nominalisierungsstrategien, die eher das Entdifferenzierungsmaß vorantreiben, als dass sie allegorische Phantasien entfesseln, die über einen Entfremdungseffekt neuartige Lösungsstrategien sichtbar werden lassen.
Es ist aber zu kurz und zu unerheblich, um sich zu ärgern. Außer der anfänglichen „Magie“, die narrativ-schockierend als Cliffhanger wirkt, bleibt am Ende außer parteipolitischem Wahnsinn nichts übrig und hierzu hätte es erst gar keine Dickhäuter und schon gar nicht 20 000 bedurft.
--------------------------------- --------------------------------- Details – ab hier Spoilergefahr (zur Erinnerung für mich): --------------------------------- ---------------------------------
Inhalt: ●Hauptfigur(en): Bundeskanzler Hans Christian Winkler muss um seine Wiederwahl fürchten, Hauptkonkurrent der rechtsradikale Holger Fuchs. Hannelore Hartmann, Ministerin für Elefantenangelegenheiten. ●Zusammenfassung/Inhaltsangabe: Vier Kapitel. Kapitel 1) Nach Verabschiedung des Elfenbeingesetzes, tauchen 20 000 Elefanten in Berlin auf, aus dem Nichts. Der Präsident aus Botswana, Tebogo, hat die Elefanten, die ihm über die Ohren wachsen nach Deutschland geschickt. Die politischen Rahmenbedingungen verhindern die Jagd auf Elefanten, weshalb diese sich zur Plage entwickeln. Tebogo will damit ein Zeichen setzen und droht damit, dass diese sich verdoppeln, sollten ihnen keine freie Bewegung vermehrt werden. Da die Elefanten mehr oder weniger Immunität genießen, müssen nun die Rahmenbedingung geändert werden. Die Regierung Winkler preist sie als nationale Maskottchen an. Kapitel 2) Elefanten werden ins Öffentliche Leben eingebunden. Bei einer Aufführung von 12 Cellisten kommt es zu einem Zwischenfall, eine Elefantin dreht durch. Winkler, der anwesend ist, bleibt standhaft. Um Elefanten nicht zu provozieren, werden Motorroller und Motorräder verboten. Die Menge an Elefantenkot führt zu einer innenpolitischen Krise. Winkler fragt Ex-Bundeskanzlerin Erika Lange um Rat. Sie rät ihn, eine Mittlerin einzusetzen, die sich um die Elefantenprobleme kümmert. Er wählt Hannelore Hartmann. Kapitel 3) Hartmann greift durch, will insbesondere den Süden der Republik einbeziehen und treibt den „Kackeplan“ voran. Sie wählt die Biologin Frauke Ackermann in ihr Team. Sie kommen auf die Idee, Elefantenkot als besonderen Dünger aufgrund des günstigen Stickstoff-Phosphor-Verhältnisses zu verkaufen. Sogar schnelle Aufforstung erscheint möglich, indem Elefanten Samen im Magen vorfermentieren. Wilde Samen müssen nur ausgeschlossen werden. Der Elefantendünger muss gut hygienisiert werden. Ein Elefantenbaby wird in Hamm geboren: Kika. Nach großem Willkommen und Feiern kommt es zu Streitfällen in Hamm. Die Stadtbevölkerung vertreibt die aufgenommene Herde wieder. Bei der Überquerung der A2 kommt es zur Massenkarambolage und die Mutter von Kika wird schwer verletzt. Sie beschließen die Mutter zu töten und die Herde in den Großraum Berlin zu verlegen, um weitere Unfälle zu vermeiden. Harmanns Bemühungen den Süden einzubeziehen scheitern. Sie ruft eine Elefantenquote aus und betreibt, um den Bewegungsfreiraum der Elefanten zu gewährleisten, das Programm der Megafauna voran, das Gegenwind aus der Landwirtschaft und Industrie hervorruft. Die Kosten für das Programm gehen zu Lasten der Steuerzahlenden. Fuchs protestiert. Winkler verliert stimmenmäßig den Boden unter den Füßen. Es kommt darüberhinaus zu einer Kudzu-Plage, überall wuchert die Pflanze. Bauern wie der niederländische Ministerpräsident und die Ministerin für Landwirtschaft sind erbost, in deren Land Kudzu auch hineinwuchert. Winkler verspricht Entschädigungen. Verdacht entsteht, dass die Kudzu-Plage mit dem Elefantendünger zu tun hat. Der Verdacht bestätigt sich. Schuld ist die Firma Hako mit Frauke Ackermanns Bruder als Geschäftsführer. Hartmann wehrt sich gegen die Entlassung ihrer Elefantenexpertin. Mit der Düngeproblematik werden die Elefanten wieder durch die Kosten untragbar. Sie sollen in einem Drittstaaten-Deal nach Ruanda gebracht werden. Hartmann strikt dagegen. Winkler braucht ihre Genehmigung. Hartmann überzeugt ihn jedoch, nicht den Drittstaaten-Deal durchzuführen, eine neue Form des Zusammenlebens zu ermöglichen, friedlich, ökologischer, elefanten- und klimaverträglicher. Europa wieder zu wildisieren. Winkler legt den Deal auf Eis, sieht vom Balkon aus, wie Hartmann das Bundeskanzleramt verlässt und eine vage bekannte Figur umarmt. Nachdem er weniger realpolitisch agiert hat, kommt es zu einer wilden Liebesnacht mit seiner Frau. Die Öffentlichkeit protestiert. Erika Lange rät ihm zur Realpolitik. Kapitel 4) Hartmann muss aufgrund ihrer Beziehung mit Ackermann gefeuert werden, die nämlich die vage bekannte Person gewesen ist, die sie vor dem Bundeskanzleramt umarmt hat. Winkler unterschreibt den Deal und wird wieder gewählt. In Ruanda werden die ersten Jagdlizenzen auf Elefanten verkauft. ●Kurzfassung: Es geht um das politische Überleben des Bundeskanzlers Winkler gegen Fuchs, als die Elefantenproblematik auftaucht. Er ernennt eine Elefantenministerin. Kompromisse und Zwischenfälle wie die Kudzu-Plage kosten ihm fast die Wiederwahl. Er kann den Vorschlag eines Drittstaatendeals der rechten Parteien annehmen, indem er die Elefantenministerin wegen ihrer Verstrickung in den Elefantendung-Deal und die Kudzu-Plage feuern. Er wird wiedergewählt. ●Charaktere: äußerst flach. ●Besondere Ereignisse/Szenen: vielleicht Geburt des Elefantenbabys Kika. Anfangsszene mit dem Obdachlosen auch immersiv gestaltet. ●Diskurs: ausschließlich. Vor allem die Elefanten als Allegorie auf die Flüchtlinge. Für das Überleben wird die Sicherheit der Flüchtlinge geopfert. … größter Schwachpunkt: wie kommen in einem so realistischen Setting plötzlich die Elefanten her? „Magie“ sagt der Präsident aus Botswana. 20 000 Elefanten können nicht einfach auftauchen – das ist bereits Fantasy oder Science-Fiction, und die Reaktion wäre auch nicht ein ruhiges Versuchen der Integration. Die plausibelste Lösung versucht Schoeters durch eine Warnung zu verhindern: dass die Elefanten sich verdoppelten, wenn sie gefangen genommen werden, aber das wäre genau, was passieren würde. Und nachher werden sie dennoch gefangen genommen? … erinnert an Ionescos „Nashörner“, vor allem auch an „Trophäe“ von Schoeters selbst, „Schiffbruch mit Tiger“ und Richard Adams „Unten am Fluss“ und George Orwells „Farm der Tiere“, aber vor allem mit Frank Schätzings „Der Schwarm“. Tierinvasion als Gesellschaftstest. … als Buch selbst erscheint „Die Kandidatin“ von Constantin Schreiber als sehr ähnlich. … leider bleibt das Setting zu realistisch und unrealistisch zugleich. Im Grunde nur Klischees und wiederaufbereitete Google News zur Immigrationspolitik. Politisch provokant, meinetwegen, aber literarisch kein bisschen überzeugend. Durch die Verfremdungsstrategie besitzt es einen gewissen Mut zur Allegorisierung. --> 2 Sterne
Form: ●Wortschatz: journalistische Phrasensprache ●Type-Token-Ratio: statistische Auswertungen fallen wegen der Kürze des Textes weg. ●Verhältnis Dialog/Beschreibung: 35/65% … ●Stimmige Wortfelder: ja, weil im Grunde eine Moderatorensprache ●Satzstrukturen: sehr kurze Sätze, sehr schnell, sehr einfach. ●Innovation: nein … die Sprache besitzt gar keine Entfaltungsmöglichkeit und gar keine Möglichkeit, über sich hinaus semantische Besetzungen zu erzeugen. --> 1 Stern
Erzählstimme: ●Eindruck: Es handelt sich um einen sich verbergenden allwissenden Moderator, der hier und da mehr weiß und andeutend, um die Spannung am Text zu erhalten. ●Erzählinstanz (reflektiert, situiert, perspektiviert?): unreflektiert, unsituiert, unperspektiviert. Die Erzählinstanz schwebt über allen Dingen. Auktorial-unreflektiert, episodisch. ●Erzählverhalten, -stil, -weise: urteilend, dramatisierend, provozierend, satirisch. ●Einschätzung: im Grunde eher eine rhetorische Performance und lang geratene Glosse. Kein reflektorischer Anspruch. --> 1 Stern
Komposition: ●Eindruck (szenisch/deskriptiv/Tempiwechsel): Auftauchen des Problems – diplomatische Lösung – Scheitern der diplomatischen Lösung – Abwicklung. Krimiroman, ohne kompositorische Dimension. ●Extradiegetische Abschnitte: nein ●Lose Versatzstücke: ja, Dinge, die einfach unnötig sind wie die Sexszene zwischen Winkler und seiner Frau, wie der Obdachlose am Anfang, der keinen Namen erhält, wie die Geburt des Elefantenbabys Kika. ●Reliefbildung: nein --> 1 Stern
Leseerlebnis: ●Gelangweilt: ja ●Geärgert: nein ●Amüsiert: nein ●Gefesselt: nein ●Zweites Mal Lesen? auf keinen Fall, zu vorhersehbar … durch die sehr einfache und flüssige Sprache, leicht konsumierbar, keinerlei Widerstände, beinahe Lichtgeschwindigkeitslesen möglich, kaum Aufmerksamkeitsspannung vonnöten, alles wird mehrfach gesagt, kein Geheimnis, keine Tiefenstruktur --> 2 Sterne
Von einem Tag auf den andern bevölkern 20'000 Afrikanische Elefanten die Strassen und Pärke von Berlin, ein Geschenk von Botswana. Daraus entsteht ein interassantes Gedankenspiel über wie die Politik und die Bevölkerung mit den Tieren umgeht oder umgehen zu gedenkt. Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Kurzroman.
Vom Thema her knüpft Schoeters hier an ihren Roman "Trophäe" an und nimmt ein reales Ereignis (die spöttische Androhung des Präsidenten von Botswana, Deutschland 20000 Elefanten zu schenken) und malt uns ein satirisches Bild dessen, was hätte passieren können, hätte dieser Mensch seine Drohung irgendwie wahr machen können.
In meiner Wahrnehmung wird dieses Buch als relativ kurzweiliges Lesevergnügen beworben. Vielleicht bin ich gerade zu sensibel, zu anfällig für Weltschmerz, aber vergnüglich fand ich es kaum. Dafür konnte ich viel zu viel, was in Politik und überhaupt in der Welt schief läuft gerade, im Buch wieder erkennen. Anhand der Auseinandersetzung der Protagonisten mit den Geschehnissen im Buch wird unangenehm deutlich, wie aussichtslos gerade so vieles im politischen und im Weltgeschehen ist.
Beeindruckt hat mich aber auch vor allem, wie die Autorin die Balance halten kann, zwischen realistischem Erzählen und abstrusem Plot, mit doch einigem Unterhaltungswert.
Das Buch hat mir überraschend weh getan, aber geliebt habe ich es trotzdem, oder gerade deswegen.
****(*) "Wir Schaffen das" - een slogan die iedereen kent sedert de vluchtelingencrisis. Hij maakt evenveel deel uit van ons vocabularium als "Yes, we can". Ook de Duitse Bondskanselier Winkler gebruikt deze slogan wanneer hij plots geconfronteerd wordt met de aanwezigheid van 20.000 olifanten in Berlijn. Zij zijn een onverwachte schenking van de president van Botswana. Hij wil duidelijk maken dat wanneer het Westen regels oplegt betreft de bescherming van de grote dieren, het wel zij zijn in de Afrikaanse landen die moeten leven met de uitdagingen die megafauna meebrengt. Maar méér dan over die olifanten gaat het over "Wir Schaffen das". De vraag is: kunnen we het echt? En hoe dan? Zijn wij bereid om onze levenswijze aan te passen om problemen het hoofd te bieden? Om ze deel te laten maken van een oplossing waar we allen beter van worden? Of is het alleen wij die moeten beter worden? Of het nu over vluchtelingen, het klimaat of olifanten gaat, wat zijn wij bereid om te doen?
Wat willen wij, elk individu in elke maatschappij, concreet doen, veranderen, opgeven, om echt iets te veranderen op langere termijn. Kunnen we dat? Verder kijken dan ons eigen belang?
Hoe kunnen we situaties veranderen? Kunnen we dat in het licht van de toekomst, ook voor wie na ons komt; of kunnen we dat enkel om een oplossing voor onszelf te vinden. Een oplossing die zo min mogelijk ingrijpt in ons eigen leventje.
Een opnieuw uitstekend boek van Gaea Schoeters. Een onderwerp dat eerst hilarisch lijkt maar dat ons dan wel confronteert met hoe er tegenwoordig wordt omgegaan met "het grotere goed".
"Misschien is het tijd om het verleden niet alleen te laten rusten, maar ook om het echt los te laten? Het vuile badwater wel weg te gooien, ook al hebben we nog geen ander? We zijn zo bang van de opmars van rechts dat we niet meer durven besturen, maar het klimaat verandert sneller dan het beleid. Om de uitdagingen van morgen het hoofd te bieden, moet je groots dyrven te denken. Geen steen in de rivier, maar een hele rivier verleggen."
4 ⭐️⭐️⭐️⭐️ für diese Polit-Satire 1 ⭐️ für das Kl-generierte Bild ...macht 2,5 ⭐️⭐️💫 Außerdem nutzt der Zsolnay Verlag nicht nur lt. Impressum M¡djourney für die Covergestaltung. Sie behalten sich auch vor, die Kl-Technologie des Data Mining bei Texten einzusetzen. Somit erhält das Buch lediglich abgerundete 2 ⭐️⭐️ Sry Frau Schoeters aber manches mag ich einfach nicht akzeptieren. Und da ein Buch ein Gesamtkonzept darstellt, werde ich die unverschämte und unangemessene Nutzung von Kl in diesem Bereich nicht hinnehmen.
Bis zur Mitte fand ich das Buch sehr amüsant, humorvoll und gleichzeitig mit genügend Tiefgang. Zum Ende hin hat es sich ein bisschen im Kreise gedreht und gezogen und war mir dann insgesamt zu politisch. Das Hörbuch wurde aber grandios gelesen von Johann von Bülow . Insgesamt ein nettes Hörerlebnis, was für mich aber nicht an Trophäe heranreicht.
Ein schmales Buch, dass mir Lesefreude bereitet hat. Es packt eigentlich ernste Themen in eine leichte und auch teilweise humorvolle Form. Anfangs war ich von der absurden Situation überrascht und stellte mir kurz die Frage, ob das gelingen würde. Für mich war er richtig gut.
Gaea Schoeters nimmt in ihrem Zweitwerk, das viele Elemente ihres unfassbar guten Debüts Trophäe spiegelt, eine wahre Anekdote als Ausgangspunkt und spinnt das Gedankenexperiment "Was, wenn in Berlin auf einmal 20.000 Elefanten frei herum laufen würden" weiter. Und zwar mit allem, was dazugehört: medial (Großereignisse und wie darüber berichtet wird), gesellschaftlich (kollektive Überzuckerung aufgrund des ersten Elefantenbabys, vgl. Eisbär Knut im Nürnberger Zoo), politisch, biologisch und das alles sehr zeitgeistig. Das ist klug, teils herrlich zynisch und äußerst unterhaltsam.
Ich war mir lange Zeit nicht sicher, was ich von Das Geschenk halten würde, wenn ich einmal fertig wäre. Während des Lesens hat sich meine Meinung einige Male geändert. Vielleicht sogar gedreht. Am Ende ließ es mich ein wenig ratlos und fast enttäuscht zurück. Das Potenzial war da. Potenzial nach oben – oder nach unten. Eine Allegorie, bestimmt. Aber sollte sie ins Witzige oder ins Ernst, ins Absurde oder ins Mögliche schlagen?
Klar im Mittelpunkt (der veritablen Katastrophe) stehen der deutsche Bundeskanzler Hans Winkler und die Elefantenexpertin Frida Hartmann. Nachdem der Import von Elfenbein verboten wird, schickt Botswana die unglaubliche Menge von 20.000 Elefanten nach Deutschland. Über Nacht. Wie genau, das bleibt unergründet – spielt aber auch nicht wirklich eine Rolle und wäre selbst als eine Art „Magisches Element“ akzeptabel. Ganz anders als freilaufende Elefanten im darauf völlig unvorbereiteten Deutschland!
Wie also langfristig damit umgehen? Wie mit der politischen Konkurrenz verfahren, die im Grunde jeden Fehler im Umgang mit dieser unmöglichen Situation auszunutzen weiß?
Gea Schoeters lässt ihren Figuren kaum Raum links und rechts ihrer Kernaufgabe. Sie wirken flach, wie eine erste Skizze. Eine Skizze, wenn ich es mir recht überlege, die noch nicht einmal viel andeutet. Winkler, der weichgespülteste hartgesottene Politiker, von dem ich je in einem Buch gelesen habe, das nicht mit absurdem Humor punkten wollte. Hartmann, zweifelsfrei eine toughe Expertin. Beide immer kurz aufbrausend, danach streichweich. Beide immer erst eigensinnig, danach – na ja. Zumindest Winkler macht dann stets den Kompromiss. Und vor allem Hartmann scheint überhaupt nicht zur kolportierten Ausrichtung der gemeinsamen Partei zu passen. Beide passen nicht, wenn ich es mir recht überlege. Genauso wenig wie eine unmotivierte Sexszene. Na ja. Eigentlich sehr motiviert – aber sie ist detailreicher geschildert als so manche wichtige Begebenheit, ohne viel zum Plot beizutragen.
Die Allegorie selbst ist ein weiteres Thema. Sie funktioniert von vorne bis hinten nicht. Sehen wir davon ab, dass die „Das ist halt jetzt passiert also müssen wir damit fertigwerden“-Einstellung in Bevölkerung und Politik eher unwahrscheinlich sein dürfte: Wildtiere und Menschen werden unterschiedlich behandelt. Besser oder schlechter – das ist ein anderes Thema. Aber Grenzübertritte durch eine Herde Tiere ist etwas anderes als Grenzübertritte durch Menschen.
Es ist ein flüssig geschriebenes Buch ohne jede Kapriole. Alles erwartbar, alles sehr gradlinig; Inhalt und Stil. Man merkt die Expertise, die sich Schoeters angelesen hat und auch, wie die Autorin grundvernünftige politische Positionen einbringen wollte – nur leider ist es ihr (in meinen Augen) nicht gelungen, die richtigen Worte in die richtigen Münder zu legen. Das Buch lässt deshalb Spannung vermissen, fasert spätestens ab dem letzten Drittel komplett ins unrealistische aus (und damit meine ich, wie sich die Figuren verhalten, keine etwaigen zusätzlichen magischen Ereignisse).
Trotz alledem – und ich weiß, dass das eine lange Rezension geworden ist: Ich fand das Buch nicht unangenehm. Ich würde es vielleicht nicht unbedingt ein zweites Mal lesen, aber Zeitverschwendung in dem Sinne war es auch wieder nicht. Gibt es besseres? Definitiv. Aber das gibt’s oft. Und hätte ich es nicht mit der Erwartungshaltung gelesen, mit der ich es eben in die Hand genommen habe, wäre es ein durchaus unterhaltsamer Roman gewesen, der sogar ein wenig zum Denken anregen hätte können. So passt es eher in die Kategorie von unterhaltsamen Romanen a la „Frau Merkel ermittelt“, nur mit vielleicht 15% weniger Humor.
Geweldig! Schoeters heeft echt zo’n leuke vorm gevonden om het kortetermijndenken van politiek, opportunisme van goedbedoelende doch uiteindelijk machtsbeluste regeringsleiders, en oprukken van radicaal-rechts weer te geven: satirisch zonder in te leveren op systeemkritiek !!! woeh
The premise of this short novel is fantastic, but I was not convinced by the execution.
Overnight, 20,000 elephants spontaneously appear in Berlin. Where did they come from? What to do about them? There are so many ways to explore what happens next.
Unfortunately, the overriding feeling I have after finishing is that a lot more could have been done with that basic idea.
What we get is primarily a political novel, with the Chancellor as main character and focussing mainly on petty competence fights between ministries. I normally enjoy political fiction, but here it was really quite weak and naive in terms of how policy and decisions are being made.
I also felt the novel didn't really know where to go: clearly the elephants are a metaphor (Merkel's handling of the refugee crisis being the most obvious analogy), but the theme is also taken very seriously, for instance with explorations of how manure can be turned into fertilisers, how the elephants can help reforestation and reduce CO2-emissions (but quite unforgivable that in the novel this is said to help close the hole in the ozone layer!).
Still, I was entertained. At micro-level, the writing is very good, especially the descriptions of the elephants. Perhaps writing an intimate novel would fit better, but at the same time I applaud the author for taking on these themes and writing an engaged piece of work.
Listened to a German audio version via Netgalley, which works very well.
Wie geht die deutsche Regierung damit um, wenn plötzlich Elefanten Berlin bevölkern? Welche Entschlüsse sind sinnvoll, welche notwendig, um das Zusammenleben von Mensch und Tier zu ermöglichen?
Amüsant und aussagekräftig zeigt Gaea Schoeters hier zwar moderne Politik und Themen, kann sich aber aufgrund der absurden, aber von realen Nachrichten inspirierten Ausgangslage nicht auf dem Puls der Zeit ausruhen. Hier werden zwar auch reale politische Bewegungen und aktuelle Probleme dargestellt, aber durch die einzigartigen Herausforderungen, die mit Elefanten in Deutschland einhergehen, ist hier viel Raum für Kreativität und Einzigartiges. Die Mischung aus Witz und Absurdem mit dem allzu Realistischen macht das hier für mich zu einem besonderen und wirkungsvollen Roman. Wenn man auch größtenteils dem politischen Alltag folgt, mochte ich auch die Stellen, an denen man Politiker als “auch nur Menschen” sieht.
“Das Geschenk” - was für ein schön ironischer Titel übrigens - war für mich ein sehr rundes Leseerlebnis mit konsequenten Entwicklungen und einem Ende, das sich wie das einzig richtige anfühlt.
Ein Elefant in Berlin wäre schon ungewöhnlich genug – Gaea Schoeters lässt gleich 20 000 von ihnen durch die Hauptstadt marschieren. Mit dieser Ausgangsidee erzählt sie eine bissige und zugleich sehr unterhaltsame Satire über globale Abhängigkeiten, Verantwortung und Machtgefälle. Das „Geschenk“, das aus Botswana als Reaktion auf ein neues Einfuhrverbot von Elfenbein geschickt wird, konfrontiert die deutsche Regierung direkt mit den Folgen ihrer Entscheidungen: Wer anderen vorschreibt, wie sie zu leben haben, muss sich vielleicht selbst einmal diesen Bedingungen stellen.
Mir hat das schmale Büchlein ausgezeichnet gefallen. Ich habe beim Lesen nicht nur viel über Elefanten, ihre Lebensräume und die komplexen sozialen wie ökologischen Fragen rund um Reservate gelernt, sondern war auch überrascht, wie scharf und pointiert Schoeters den Berliner Politikbetrieb kommentiert. Sie zeigt, wie sehr Politainment, Inszenierung und Populismus heute den Diskurs prägen – und das auf leicht zu lesende, amüsante Weise.„Das Geschenk“ ist damit eine kluge, witzige und aktuell relevante Lektüre, die ich gerne weiterempfehle!
Luisterboek. Een wet verbiedt in Duitsland de import van ivoor. Hoe daarna ongemerkt 20.000 Afrikaanse olifanten het land zijn binnengekomen blijft geheim, maar de daaropvolgende politieke ontwikkelingen hebben een logica die in de hedendaagse politiek bijzonder herkenbaar is. Voor mij was het boek een aanklacht en een satire tegelijk. Het deed me denken aan "Oorlog met de salamanders" van Karel Capek, dat ik zeker vijftig jaar geleden las. De inhoud daarvan ben ik vergeten, ik herinner me alleen nog de sfeer en hoe een leuk kleinigheidje ontaardde in een catastrofe. Net als in Het geschenk dus.
ik hou sws van politieke satire en zeker als ik erna overtuigd ben dat 20.000 olifanten in Europa de oplossing zijn voor alle onze existentiële problemen, vrij briljant boekje
2,5 - Ein relativ kurzer Roman, der sich leicht lesen laesst, aber irgendwie auch ein bisschen unklar in seiner Message ist. Fuer mich zumindest, hat sich nicht direkt erschlossen, dass es eine allegorische Kritik an der kolonialen Herangehensweise westlicher Laender in Bezug auf globale Herausforderungen sein soll, sondern Ich dachte erst, mit viel Verwirrung, dass es eine geschmacklose Allegorie zu Migration sein solle & hatte irgendwie auch hin und wieder das Gefuehl, dass es schon auch nicht ganz abwegig war. Irgendwie recht missverstaendlich- oder Ich bin einfach nicht deep genug. Manches war lustig, manches war irgendwie so seltsam geschrieben, dass es als lustig verstanden werden könnte? Inkl. einer der schlimmsten Sex Beschreibungen, die ich seit langem gelesen habe. “Schicht fuer Schicht streichelt er sie auf bis er am Ziel angelangt ist.” als Beschreibung von Oralsex zB, oder, mein Favorit: “Als er in sie eindringt, dämmert am Rand seiner Gedankenwelt eine neue Zukunft, ein neues Europa…”. Bestimmt kein schlechtes Buch, aber gerade hab ich’s ganz ehrlich wahrscheinlich nicht ganz durchstiegen- was dann auch wieder aufwirft, ob es dann vielleicht einfach nicht mega zugaenglich ist? Die Charaktere waren auch ziemlich flach und haben mich nicht gecatched. Idk es lässt mich irgendwie mit keinem Gefühl zurück… Schade, denn Schoeters anderen Roman fand ich echt gut- aber es kann ja nicht alles immer meins sein! Ich werd nochmal lesen, wie der Roman inhaltlich bei anderen Leser*innen ausgelegt wird!
Een geschenk van twintigduizend Afrikaanse olifanten. Je zou van minder beginnen duizelen. Dat deed ook de bondskanselier in Berlijn toen de president van Botswana hem telefonisch op de hoogte bracht van zijn gulheid. Een gulheid die een antwoord was op de Duitse bemoeienis met het jachtbeleid in zijn land. Gaea Schoeters beschrijft hoe de Duitse politici met het problematisch geschenk omgaan. ‘Wir schaffen das,’ zegt de bondskanselier en hij richt onmiddellijk een crisiscel op. Wie de laatste vijf jaar onze eigen binnenlandse politiek volgde heeft weinig verbeelding nodig om de reacties van politici op alle niveaus –zowel de oppositie als de coalitiepartners-, inderhaast bijgehaalde deskundigen en andere autoriteiten te zien optreden. Alleen gaat het in Het Geschenk niet over virussen of drones maar over olifanten. Toch heb je al heel vlug door dat de olifanten een metafoor zijn voor vluchtelingen. Dat Gaea Schoeters al de problemen die de olifanten meebrengen kakproblemen noemt maakt het verhaal licht verteerbaar. Toch laat ze de lezer eventjes nadenken over maatschappelijke problemen door een geraadpleegde oud-kanselier te laten zeggen:
Olifanten zijn geen vluchtelingen. Dit is geen perceptieprobleem, maar een echt probleem. Dat los je niet op met handige propaganda.
Surrealistisch, absurd en inventief zijn de labels die Het geschenk zou kunnen krijgen. Wie niet graag een boodschap tussen de lijnen moet zoeken en zich graag laat vermaken met een karikaturaal verhaal zal dit een leuk boekje vinden.
Een grappig en treffend kleinood over de politieke (en persoonlijke) omgang met plots verschijnende olifantenkuddes, systeemverandering, behoud van macht en invloed (en de uitdaging van radicaalrechts).
Aufgrund einer Entscheidung des Bundestages schickt Botswana 20.000 Elefanten nach Berlin. Wie soll Deutschland damit umgehen?
Ich habe wirklich viel gelacht bei diesem Roman. Und das ein oder andere Mal ist mir aber auch das Lachen im Hals stecken geblieben. Man erkennt beim Lesen so vieles aus dem aktuellen politischen Geschehen wieder , trotz der sehr unrealistischen Ausgangslage des Romans. Gaea Schoeters hat mich schon mit "Trophäe" begeistert, mit diesem satirischen Roman konnte sie das für mich aber noch mal toppen. Wieder wird das eigene Gewissen schwer auf die Probe gestellt, wieder hinterfragt man ständig das eigene Denken und auch die eigenen Einstellungen zu gewissen Dingen. Ich habe das Buch durch gesuchtet, es entwickelt eine totale Sogwirkung und ist auch wirklich nicht sehr seitenstark so dass man wirklich ruck zuck durch ist mit dem Buch. Was wirklich schade ist, so muss ich jetzt erstmal abwarten womit die Autorin bei ihrem nächsten Buch überraschen wird. Ein Buch was man wirklich gelesen haben sollte und das bestimmt lange nachhallen wird.
Tweede geweldige boek dat ik van deze schrijfster lees. Ze is echt in staat je mee ten nemen in een situatie die niet kan maar toch gebeurd. Dat is nu echt waarom ik lees, spelen met wat kan en wat net niet kan. Tegelijkertijd zijn er heel veel echte reële thema's die meedoen in het verhaal: de macht van het patriarchaat, sociale ongelijkheid, klimaatverandering en de moeite om echt veranderen.
Deze zin was tekenend: "Kunnen we realistisch blijven? Straks wil je me nog het matriarchaat aanpraten. We zijn geen olifanten."
(waren we maar olifanten: zorgzaam, vredelievend en goed voor de biodiversiteit)
Eine bemühte, vorhersehbare und überaus langweilige Allegorie auf die Flüchtlingsthematik, die so gar nichts gemein hat mit Schoeters Trophäe, einem äusserst kraftvollen, philosophischen Werk, das mich sprachlos gemacht hat.