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Mutluluk İhtimali

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Geçmişin karanlık bir gölge gibi hafızayı rahat bırakmadığı ve şimdinin yalnızca bir hayal kırıklığı olarak deneyimlendiği zamanlarda, mutluluk ancak geleceğe ertelenen bir ihtimal olarak mı kalır?
Anne Rabe, Mutluluk İhtimali’nde Doğu Almanya ile Batı Almanya’nın birleşmesinin meydana getirdiği çelişkileri bir ailenin üç kuşağa yayılan yaşamı üzerinden resmeder. Yeni kuşak, eskilerinden bambaşka bir dünyaya - Doğu ile Batı’nın, eskiyle yeninin, kapitalizmle sosyalizmin melezlendiği bir geçiş dönemine doğar. Baskıcı politikalarına rağmen, geçmişte kalan sosyalizmi daha adil bulan ebeveynlerinin değerleri yabancıdır onlar için. Geçmişin yanı sıra, şimdiyle de bir türlü uyuşamayan anlatıcı, zamanın ve değerlerin bütünüyle muğlaklaşarak iç içe geçtiği bir yarıkta kurar anlatısını.
Fakat bu roman, menzili kısa düşen biyografik öğelerden medet uman soyut bir aile romanı değildir. Rabe, farklı anlatı türlerinden faydalanarak, kişisel olan ile tarihin, bireyselle toplumsalın girift ilişkisini ortaya koyan güçlü bir metin yaratır. Hikâye anlatıcılığının bilindik kronolojisini bozarak anlatının katlarını açan Mutluluk İhtimali; şimdi, geçmiş ve geleceğin yekpare bir bütün olarak gebe olduğu ihtimalleri görünür kılmak gibi eşsiz bir marifet sergiler.

332 pages, Paperback

First published March 18, 2023

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About the author

Anne Rabe

3 books24 followers

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85 (4%)
1 star
19 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 180 reviews
Profile Image for Babywave.
348 reviews131 followers
September 24, 2023
Für mich 5 Sterne ++++ ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️💫

Dies war wirklich ein Highlight.

Vermutlich konnte mich das Buch insgesamt so mitreißen, da ich selbst sieben Jahre alt war als die Mauer fiel. Die Protagonistin des Romans war drei Jahre alt.
Auch bei uns wurde innerhalb der Familie nicht viel gesprochen über das System und inwieweit verschiedene Familienmitglieder wahrhaftig systemtreu waren.

Anne Raabe hat für mich persönlich ein wichtiges und großes Stück Geschichte aufgearbeitet und in einen wahnsinnig guten Roman eingebettet, der extrem authentisch daher kommt.
Ich mochte den Schreibstil, die verschiedenen literarischen Stile, die sie hier verwendet hat. Sie hat persönliche Gedanken der Protagonistin in anderer Schriftform kenntlich gemacht und in Einschüben hinzugefügt.
Es wurden manchen Kapiteln Gedichte vorangestellt, die entweder systemtreu oder systemkritisch waren oder aber beides zugleich.
Ich habe viele geschichtliche Hintergründe
/Details erfahren, die mir vorher nicht bewusst waren. Ich kannte z.B. Jugendwerkhöfe nicht.

Anne Raabe hat es geschafft Verbindungen zwischen der Zeit der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, dem DDR- Regime bis hin zu den Nuller- Jahren und dem heutigen Angriff Russlands auf die Ukraine zu schaffen. Sie hat politische , historische Sachverhalte eingefügt, die extrem spannend und passend in die Geschichte eingewoben wurden.

Es wurden Rassismus, Kindesmissbrauch oder auch z.B. der Amoklauf in Erfurt im Jahr 2002 thematisiert.

Außerdem hat sie das Schicksal von 3 Generationen beschrieben. Hat Psychogramme gezeichnet und Traumata erzählt.

Traumata verschiedener Generationen, die wahrscheinlich alle von sich behaupten, auf der „richtigen“ Seite gestanden zu haben. Sie erzählt mit so viel Ehrlichkeit und Feingefühl, versucht alles zu beleuchten, läßt aber auch Leerstellen und schaut da hin, wo es weh tut. Ihre Figuren sind lebensecht. Manchmal gibt es Grauzonen im Leben, aber manchmal eben doch nur schwarz oder weiß!

Man mag evtl. sagen, dass hier zu viele Themen aufgegriffen wurden. Für mich jedoch hat alles einen Sinn ergeben und ist zu Recht in der Geschichte aufgetaucht bzw. mit erzählt worden.

Absolutes Lesehighlight und totale Leseempfehlung. Ich drücke der Autorin die Daumen für den Buchpreis . Für mich steht dieses Buch mehr als zu Recht auf der Shortlist ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️.

Dieser Roman wird mein Bücherregal nicht mehr verlassen ❤️.
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,942 followers
September 28, 2023
Now Shortlisted for the German Book Prize 2023
In her rather popular novel, Rabe tells the story of Stine, a millennial woman with a family history that is not uncommon in Germany: The grandparents supporting the fascist dictatorship, the parents supporting the Soviet dictatorship, and the child, so Stine, affected by the legacies of two inhumane ideologies that only seem mutually exclusive on the surface, as they are both rooted in hatred, fear, and social Darwinism (don't come for me by saying that's not what socialism is about: Of course it's not, but the Soviet dictatorship was a mere perversion of Marx' thinking, and you can see the Soviet political mindset in full effect in the Ukraine war) . These kind of stories are increasingly told in contemporary literature, and I think they are important and will inform generations after us about our historical time.

What I didn't like though is the highly fragmentary character, the way Stine's investigations are incorporated in the text: While this search for family secrets is part of her (self-) discovery, the many inserts, often containing well-known historical facts, are often unnecessary and go way too far - I don't need to hear how the effects of computer games are employed in the States to explain school shootings, I don't need page after page of documents that, as the text itself states, do not directly relate to the family story.

The over-explanation and the idea to present the text in a collage-like structure leads to unnecessary lengths, and overall, I was bored. This is not a bad book, but if this is the choice the judges make in the end, in such a strong field of contenders, I would be disappointed.

Discussion on the podcast: https://papierstaupodcast.de/allgemei...
Shortlist Special
Profile Image for Great-O-Khan.
466 reviews126 followers
June 20, 2023
Den ersten Teil von "Die Möglichkeit von Glück" habe ich sehr gerne gelesen. Grund hierfür ist vor allem der Ton. Trotz der größtenteils düsteren Geschichten, wirkt der Text beim Lesen nicht trostlos. Die fragmentarische Konstruktion hat mich aber zusehends gestört. Das Buch besteht aus einzelnen Episoden, essayistischen Gedanken und Erinnerungen. Diese sind oft sehr sprunghaft und wenig stringent. Am Anfang hat mir das sogar gefallen. Aus Puzzleteilen eine Erzählung zusammenzusetzen kann durchaus interessant sein. Nur im zweiten Teil wirkte das Ganze auf mich ziellos.

Dennoch ist der Debüt-Roman von Anne Rabe kein ganz schlechtes Buch. Neben der Sprache liegt das an einigen interessanten Themen. Die Ich-Erzählerin Stine ist in der DDR geboren und in der Nachwendezeit aufgewachsen. Ihre tyrannische Mutter war Erzieherin. Sie hat Stine und ihren Bruder Tim geschlagen. Lob gab es nicht, denn dann würden sich die Kinder nicht mehr anstrengen. Ein Lichtblick im Leben Stines als Kind war Großvater Paul. "Wir kamen aus dem Krieg, Stinchen, wir wollten nur eins - nie wieder Faschismus!" ist seine Devise. Recherchen zeigen aber ein deutlich ambivalenteres Bild. Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Krieg gegen die Ukraine reichen die Bausteine. Das ist etwas zu viel. Der eigentliche Kern - die Auseinandersetzung mit der DDR - verschwimmt dabei etwas. Mir ist ein hochambitioniertes Buch, dem nicht alles gelingt, aber lieber als ein Buch, dass nur auf Nummer sicher geht.
Profile Image for Babette Ernst.
343 reviews83 followers
January 6, 2024
Die Ursprünge von Gewalt speziell in Ostdeutschland wollte Anne Rabe in ihrem Buch untersuchen und die Zusammenhänge mit den Traumata einer Generation herstellen, so sagte sie in einem Interview. Das sind Themen, die mich sehr interessieren, weil der Zusammenhang mit den rechtslastigen Wahlen und der Ausländerfeindlichkeit offensichtlich ist und ich die Hintergründe nach wie vor nicht wirklich verstehe. Clemens Meyer mit „Als wir träumten“ und Peter Richter mit „89/90“ nähern sich den Ursachen schon, Anne Rabe, die jünger ist, kann keinen Erlebnisbericht der Wendezeit vorlegen, sondern nähert sich als Spurensuche ihrem Thema.

Sehr nah ist mir das Buch gekommen, wie es selten ein Buch schafft. Es mag daran liegen, dass es in Wismar spielt, wo ich aufgewachsen bin und wo meine Eltern noch heute leben. Alle Handlungsorte und Menschen sind mir sehr vertraut, wenn ich auch 1986, als die Protagonistin geboren wurde, die Stadt schon verlassen hatte. Stine heißt die Ich-Erzählerin, die der Autorin in den bekannten Lebensdaten gleicht, so dass ich immer mal wieder auf die Aufschrift „Roman“ schauen musste, um mir klar zu machen, dass es keine Autobiografie ist. Stines Mutter, eine Erzieherin, übt subtile Gewalt aus, um ihre Vorstellungen von Erziehung umzusetzen. Das ist auf eine erschreckende Weise glaubwürdig und ging mir sehr nah, besonders, wie das Kind sich dadurch verändert, welche Ängste und Schuldgefühle es entwickelt.

Die später in Berlin lebende Stine versucht, die Ursachen der Gewalt zu ergründen anhand ihrer Familiengeschichte, die voller Schweigen und Lügen steckt. Besonders spürt sie der Geschichte Opa Pauls nach, dem Vater ihrer Mutter, einem Hochschuldozenten für Marxismus-Leninismus. Sie zieht Verbindungen von einem Leben in einer Diktatur zu einem bestimmten Erziehungsstil, der wie eine Diktatur der Eltern daherkommt, viel mit Machtausübung und Angst vor Kontrollverlust zu tun hat. Dazwischen fügt sie immer wieder Episoden, die Gewalt in vielen Lebenszusammenhängen und Facetten zeigen. Damit wird klar, dass es nicht den einen Kausalzusammenhang gibt, Gewalt kann viele Gründe und Ursachen haben. Die Beispiele nahmen aber überhand, so viele Abschweifungen hätte es nicht gebraucht. Dafür hätte ich mir gewünscht, dass das Verhalten der Mutter besser erklärt wird, ihre Biografie kommt nahezu nicht vor, aber es ist doch sie, die ihre Tochter quält. Stine hat den Kontakt abgebrochen, die Großeltern leben nicht mehr, in verschiedenen Archiven hat sie nichts darüber gefunden. Diese Konstellation war es, die mich immer wieder vermuten ließ, ich lese einen autobiografischen Text. In einem Roman hätten sich Zusammenhänge doch besser darstellen lassen. Außerdem muss die Mutter etwa in meinem Alter sein, Stine (bzw. die Autorin) ist im Alter meiner Kinder, vielleicht wollte ich deshalb mehr über die Mutter wissen.

Mit kleinen Abstrichen ein großartiges Buch, zumal es ein Debutroman ist. Ein wenig mehr verstehe ich, was hinter mancher Gewalt und mancher Gesinnung steckt, vollständig wird es sich nicht ergründen lassen und vorschnelle Urteile nützen keinem. Die Protagonistin Stine hat jedenfalls die Gewaltspirale durchbrochen und so endet das Buch hoffnungsvoll. Wäre schön, wenn sich das Ende verallgemeinern ließe.
Profile Image for Elena.
1,030 reviews408 followers
September 3, 2023
Stine wird Mitte der 80er Jahre in einer ostdeutschen Kleinstadt an der Ostsee geboren. Als die Mauer fällt, ist sie gerade einmal 3 Jahre alt - doch ihre Familie hält an dem alten System fest, kann nicht akzeptieren, dass das in ihren Augen richtige Leben mit den Glaubenssätzen der DDR nun vorbei sein soll. Was folgt ist eine Kindheit voller innerfamiliärer Gewalt, die von ihrer Mutter ausgeht und von ihrem Vater wortlos geduldet wird. Einzig mit ihrem Opa mütterlicherseits verbringt sie schöne Stunden bei Spaziergängen am Meer und mit Gesprächen, sein Leben wird sie später als Erwachsene aufarbeiten, verstört über seine unreflektierten Verstrickungen in das Wirken der SED. Als Stine, die mittlerweile in Berlin lebt, selbst Mutter wird und bemerkt, dass der Terror ihrer eigenen Mutter auch dann nicht aufhört, bricht sie den Kontakt zur Familie, bis auf ihren Bruder, ab.

"Die Möglichkeit von Glück" von Anne Rabe ist ein Roman in Fragmenten, die die innerliche Zersplitterung der Protagonistin widerspiegeln. Es ist eine Geschichte vom Schweigen, von Gewalt und der Suche nach ihrem Ursprung, vom Wegsehen, Schönreden und Relativieren. Die Autorin berichtet aus einem Einzelschicksal heraus eindrücklich von einem Trauma, das von einem politischen System ausgeht und über Generationen weiterwirkt - und vom Ausbruch der Protagonistin Stine aus diesem Kreislauf, indem sie ihre Kinder gewaltfrei und liebevoll erzieht, eine Möglichkeit von Glück eröffnet, für sich, ihre Tochter und ihren Sohn.

Anne Rabes Prosadebüt ist eine beeindruckende Mischung aus eigenen Erfahrungen und umfassender Recherchearbeit der Autorin, das nach den Ursprünge von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung fragt. Die Mischung aus Jetztzeiterzählung und Rückblenden in die Vergangenheit ist nicht geordnet, hinzu kommt eine innere Stimme, die zur Komplexität des Romans beiträgt, die ich gerade zum Ende hin als etwas zu bruchstückhaft empfunden habe. In meinen Augen absolut verdient für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert - meine Daumen sind gedrückt!
Profile Image for Yaprak.
512 reviews184 followers
September 8, 2025
Sevgili İpek Dadakçı'nın "Lea Ypi'nin Özgür'ü ve Héctor Abad Faciolince'nin Nisyan'ını seven bunu da sever." dediğini görünce koşa koşa aldım Mutluluk İhtimali'ni. Fakat dürüst olmam gerekirse bu kadar sert bir metinle karşılaşmayı beklemiyordum.

1986 doğumlu Anne Rabe ile kitaptaki anlatıcımız Stine'nin yaşamında paralellikler bulunuyor. Dolayısıyla bu romanı otokurmaca olarak kabul etmek mümkün.

Duvarın yıkılmasıyla birlikte Doğu ve Batı Almanya arasında yaşanan kültürel çatışmaları bir çocuk olarak Stine'nin gözünden görüp, yaşadıkları üzerinden dinliyoruz. Toksik, korkunç bir ailede büyüyen Stine'nin yetişkin bir kadın olduğunda dahi kendisini terk etmeyen travmalarını dinlemek, tanık olmak oldukça zor bir deneyimdi benim için. Öyle ki yakın bir zamanda okuduğum Akşamlar Rahatsız Edicidir romanından daha sert, hazmetmesi daha zor buldum.

Toplumsal bellek ile kişisel belleğin bir aradalığına, şiddetine Annie Ernaux, Édouard Louis gibi isimler sayesinde epey aşinayız aslında. Bu kez buna Almanya gibi zor bir ülkenin çerçevesinden bakmak da epey zorlayıcı ve ilginç bir deneyimdi benim için. Manipülasyon, fiziksel ve duygusal şiddetle mücadele etmiş, travmalarla büyümüş bir kadın karakter, Almanya'nın çalkantılı tarihi, yeniden yükselen şiddet ve faşizm... Türkiye'de kolay olan hiçbir şey yok. Buna bazen karakterle empati kuran sıradan bir okur olmak da dahil. Mutluluk İhtimali size keyif ve neşe vaad etmiyor ama önemli olan belki ismindeki gibi o ihtimali göz etmek içindir her şey?
Profile Image for Ulla Scharfenberg.
155 reviews235 followers
November 6, 2023
Das war ganz anders als erwartet. Ich dachte es ist irgendwie eine "schöne" Geschichte über das Aufwachsen in der Nachwendezeit, aber nix da. Hier ist wirklich gar nichts schön. Die Ich- (manchmal auch "Du"-)Erzählerin Stine wurde (wie die Autorin Anne Rabe) 1986 in einer Kleinstadt an der Ostsee geboren und ihr Leben ist von Anfang an geprägt von Gewalt und dem Liebesentzug der Eltern. Die Mutter ist grausam, der Vater sieht nur zu und schützt sein Kind nicht (ich hatte an ein,zwei Stellen das Gefühl, dass auch ein sexueller Missbrauch durch den Vater angedeutet wird, aber ich bin darüber nicht sicher).
Stines Eltern waren glühende DDR-Anhänger*innen, auch über den Mauerfall hinaus. Die Gewalt des Systems hat sich in die Familie eingewoben und auch die des vorangegangenen Nationalsozialismus, der Stines Großeltern prägte.
So so so viel Gewalt. Auch auf dem Schulhof, in den Klassenräumen. Überall.
Anne Rabe erzählt ziemlich fragmentarisch und es wollte sich für mich nie ein "Romangefühl" einstellen. Ich hatte eher den Eindruck ein Sachbuch im Wechsel mit einer Autobiografie (Stines/Annes?) im Wechsel mit einer Biografie (die von Stines Großvater Paul) zu lesen. Die Erzählweise verändert sich häufig und geht öfter auch auf die Meta-Ebene, wenn Stine (Anne?) über ihr Recherchieren und über ihr Schreiben schreibt.
Ich war in einer Weise gefesselt und fand "Die Möglichkeit von Glück" durchaus lesenswert, bin aber auch nach dem Ende des Buchs nicht sicher, was das sein sollte. Dadurch, dass nur Stines Perspektive erzählt wird und die anderen (Tim, die Mutter, der Vater, die Großeltern, die Freund*innen etc) nur als Gegenstand der Erzählung fungieren (also keine eigene Stimme haben), wirkte es auf mich stellenweise wie eine persönliche "Abrechnung" der Autorin. Das ist natürlich deren gutes Recht, aber als Leserin hätten mich nuanciertere Charaktere mehr interessiert.
Profile Image for Victoria.
359 reviews29 followers
January 3, 2024
AHHHGHHHH ich will doch nur mal ein Buch mit einem vernünftigen roten Faden und einem guten Ende...EINS!
Tbh das Buch lässt mich in einem Zwiespalt zurück, ich muss erstmal überlegen zwecks der Bewertung. 😶‍🌫️🥲😶‍🌫️
Profile Image for SusanneH.
511 reviews39 followers
October 8, 2023
Die erste Hälfte des Buches fand ich überragend, der zweite Teil hat mich dann irgendwie nicht mehr so erreicht.
Profile Image for Ninia LaGrande.
87 reviews124 followers
February 20, 2024
Das ist das beste autofiktionale Buch, das ich seit langem gelesen habe. Ich muss es erstmal verarbeiten. Absoluter Must-Read.
Profile Image for Britta.
399 reviews39 followers
September 28, 2023
Solides Buch, mir fehlt aber der Bogen für einen guten Roman. Es ist mehr eine wilde Aneinanderreihung an Erinnerungen gespickt mit historischen Einblicken, die wirklich gut gemacht sind, auch wenn ich nicht wirklich etwas Neues gelernt habe.
Hoffe, Anne Rabe schreibt irgendwann mal Sachbücher, die würde ich sofort lesen.
Profile Image for Margarete.
56 reviews1 follower
July 20, 2025
Das war anders als erwartet, hat mir aber richtig gut gefallen und liefert viel zum Nachdenken. Weniger ein „richtiger“ Roman, eher ein Roman in Fragmenten oder sogar eine persönliche (autobiografische?) Aufarbeitung.

Anne Rabe greift hier sehr viele Themen auf: Vom Zweiten Weltkrieg, über die Nachkriegsjahre, den Aufbau der DDR und die Zeit der Diktatur, den Mauerfall und die Nachwendezeit mit ihren Gewaltexzessen bis hin zum gegenwärtigen Rechtsruck in den ostdeutsche Bundesländern.
An einigen Themen arbeitet sie sich mehr ab, an anderen weniger, vielleicht war es insgesamt etwas überladen. So entstanden manchmal lose Ende und Erzählfäden wurden nicht wieder aufgenommen.

Für mich entstand stellenweise auch der Eindruck, die beiden deutschen Diktaturen wurden zu sehr gleichgesetzt und die DDR weniger differenziert betrachtet, was aus der Geschichte der Protagonistin heraus Sinn ergibt, insgesamt dann aber den Eindruck einer persönlichen Abrechnung erzeugte - was ja auch seine Berechtigung hat.

Es ist auf jeden Fall keine seichte Erzählung über das Aufwachsen in der Nachwendezeit, sondern eine Geschichte voller Gewalt, die manchmal schwer zu ertragen war und mich sehr berührt hat.
Profile Image for Anna-Lisa.
825 reviews75 followers
August 11, 2023
2,5 Sterne

Sehr schwieriges und düsteres Buch. Einerseits die Geschichte einer Familie und gleichzeitig auch die Geschichte der DDR und deren Ende und wie die Menschen, die dort lebten, damit umgingen/umgehen.

Ich konnte mit dem springenden Stil nicht ganz so gut umgehen und muss sagen, dass die innerfamiliäre Gewalt echt extrem hart ist.

Mich lässt das Buch mit einem unguten Gefühl im Bauch zurück. Soll es vielleicht auch. Aber es war für mich definitiv kein Lesegenuss, ich glaube, ich konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich wollte, dass es vorbei war. Es fällt mir auch schwer, es zu bewerten, aber es hat mir keine Lesefreude bereitet. Das ist kein Muss, aber hier habe ich einfach ein viel zu ungutes Gefühl nach der Lektüre.
Profile Image for Julia Drescher.
12 reviews
October 25, 2025
Okay, dieses Buch.. Ich tue mich mit der Bewertung schwer. Als Post DDR Kind hat dieses Buch so unglaublich viele Gefühle in mir hochgeholt. Dieses ewige Schweigen, diese Leerstelle in der Biografie haben mich an die Seiten GEFESSELT. Das Buch ist in kurzen Abschnitten geschrieben, die kleinen Erinnerungsfetzen ähneln, wie als wäre die Vergangenheit nicht ganz klar und es schiessen einem immer wieder neue Gedankenblitze durch das Gehirn. Diesen Stil, verbunden mit den tiefen Kratern in den Biografien einer ganzen Generation fand ich genial. Bis dann die Geschichte von Opa Paul auf einmal ständig unterbrochen wurde und ich keinem roten Faden mehr folgen konnte. Die Erzähllogik hat für mich auf den letzten 150 Seiten leider stark abgenommen. Ich war hin-und hergerissen zwischen 3 und 4 Sterne. Das Buch hat es aber, wie lange kein anderes, geschafft, in mir viele unterschiedliche Gefühl hochzuholen und das bis zur letzten Seite, von daher verdiente: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Profile Image for Wandaviolett.
467 reviews68 followers
October 13, 2023
Vom ewig Gestrigen
Kurzmeinung: Man liest dieses Buch leicht weg, aber es ist keine Freude, es fehlt zu viel, Reflexionen, Ideen, Gestaltungsspielraum.
- Stine, die Erzählerin, wird 1986 in Ostdeutschland geboren. Als die beiden Deutschlands ein einziges gemeinsames Deutschland werden, ist sie folglich drei Jahre alt. Trotz des folgenden gesellschaftlichen Umbruchs leben ihre Eltern und Großeltern und viele in ihrer Umgebung gedanklich weiterhin in der „alten Zeit“.
- Stine lebt in einer gestörten Familie. Ihre Mutter ist eine Sadistin, die ihre Kinder misshandelt, ihr Vater ein schwacher Mensch, der sich selten gegen die Mutter stellt; aber da und dort steht er den Kindern bei, zu selten, um eine glückliche Kindheit zu gewährleisten.
- In der Schule ist Stine eine Aussenseiterin. Sie benutzt die erste Gelegenheit, die sich bietet, um zu entkommen, mit 21 ist sie bereits mit dem ersten Kind schwanger.

Zu den Großeltern mütterlicherseits hat sie das einzige wirklich gute Verhältnis innerhalb der Familie, abgesehen von ihrem kleinen Bruder Tim. Als sie selber Kinder hat, beginnt sie, sich für das Leben ihres Großvaters Paul zu interessieren. Kann es sein, dass er ein ganz anderer Mensch gewesen ist, als den sie ihn wahrgenommen hat und kann es sein, dass Pauls Wahrheiten grotesk sind, zum Beispiel diese, „ein Staat hat das Recht, seine eigene Grenze zu schützen, notfalls auch mit Gewalt“. Das ist ein Narrativ, das sie noch als junge Erwachsene als gottgegeben hingenommen hat, ohne zu realisieren, dass Opa Paul es richtig findet, dass auf DDR-Flüchtlinge geschossen wurde.

Die Aktenlage zu Opa Paul, früh verstorben, ist mickrig, es gibt keine Stasi-Unterlage über ihn, dennoch wurde er von der DDR mehrfach mit Orden ausgezeichnet, wie Stine zu ihrem Erstaunen herausfindet. Natürlich sind die Orden verschwunden und Opa Paul beklagt sich, dass seine Rente als „staatsnaher und staatstragender Bürger der DDR“ von den Verwaltung der BRD gekürzt wird. Er war das nicht. Nicht staatstragend. Eigenbild und Fremdbild voneinander abweichend.

Der Kommentar:
Die Spurensuche Stines, die dem unsichtbar gemachten Leben ihres Opas nachspürt und es ans Tageslicht holt, erinnert eins zu eins an die Spurensuche, die Menschen im Westen vorgenommen haben, als sie herauszufinden versuchten, was ihre Eltern/Großeltern im Zweiten Weltkrieg gemacht haben, ob/wie sie schuldig geworden sind. Denn ganz Deutschland wimmelt/e von Opfern, Täter will keiner gewesen sein. In der DDR und in der Nach-DDR war und ist es natürlich genau so. Ein Heer von Opfern, keine Täter weit und breit. Und immer fragen sich die Nachkommen, warum sie nicht Verdacht schöpften und rechtzeitig einige prekäre Fragen gestellt haben!
Das ist nichts Neues! Ja, es ist sogar ewig gestrig und rückwärtsgewandt. Insofern langweilt mich auch die per se berechtigte Aufarbeitung Anne Rabes durch ihre Protagonistin Stine. Sie kommt einfach viel zu spät damit rum. Das Thema ist gegessen.

Und während Stines hartnäckige Nachforschungen schließlich zum Erfolg führen „Opa Paul hat viele Leben geführt“, bleibt die Bewältigung des engeren Familiendramas auf halber Strecke stecken. Es gibt keine andere als eine rein gedankliche Auseinandersetzung mit der noch lebenden Mutter, Vatern bliebt sowie so ausgespart. Noch immer fürchtet die erwachsene Stine ihre Mutter. Sie ist einer persönlichen Konfrontation nicht gewachsen. Dabei wäre genau dieser Konflikt der interessante gewesen.
Überhaupt setzt sich Stine kein bisschen mit sich selbst auseinander. Hat sie sich doch als Jugendliche selber Schmerzen zugefügt, um alles aushalten zu können. Macht sie eine Therapie? Bekommt sie sich selbst und ihre Probleme unter die Füße? Das weiß man nicht.
Statt dessen zählt die Autorin auf, was ihr zum Thema Gewalt an Schulen, an Gewalt an Kindern durch Kinder einfällt, also alles das, was wir in der Zeitung lesen. Amokläufe, Misshandlungen, etc. pp. Alles ganz schlimm, ja. Aber was will Stine damit sagen beziehungsweise Anne Rabe? Dass die Gewalt im Kleinen beginnt oder – bei den Kleinen? Dass zu allen Zeiten zu allen Gräueltaten geschwiegen wird? Obwohl es so viel besser wäre, hinzuschauen und Gewalt als Vorkommnis Gewalt zu thematisieren? Don’t know.

Der Roman hätte sicherlich einiges an Schwung erhalten, wenn die Mutter von Stine und Tim selber etwas hätte sagen dürfen. Wenn wir als Leser auch in deren Haut hätten schlüpfen können. Oder in den des schweigenden Bruders? Oder in den der misshandelten Ehefrau eines Onkels? Die Stimme Stines als einzige Erzählstimme reißt mich einfach nicht vom Hocker. Zwar versucht, Stine zu verstehen, aber letztlich ist alles Erzählte Stines Bewertungen unterworfen.

Thematisch ist das Buch uninteressant: Was interessierts mich, ob Stines Opa, der war, der er vorgab zu sein?
Die Quintessenz, dass es nachher keiner gewesen sein will, ist nicht neu. Das Täterprofil von Opa Paul auch nicht. „Die Täter sind mitten unter uns.“ Klar, so ist das! Nur ist diese Erkenntnis kalter Kaffee. So war es im Westen, das ist bekannt.
Es überrascht doch nicht, dass es im Osten genau so gewesen ist. Und überall so ist.

Fazit: Der Roman „Die Möglichkeit von Glück“ bleibt gedanklich irgendwo in der Vergangenheit stecken, da fehlt die Line in die Zukunft. Es ist mir auch zuviel an Lamento und es fehlt Schwung und Zug.

Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
Auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023
Verlag, Klett-Cotta 2023
Profile Image for laurue.
18 reviews
November 25, 2025
Joaa fand es ganz gut & hab schon auch viel Neues erfahren aber es hat mich nicht so ganz gepackt - aber waren echt harte Storys dabei und den Wechsel zwischen ihrer privaten Geschichte und geschichtlichen Fakten fand ich total gelungen, das fühlte sich total natürlich an!
Profile Image for Tobias.
86 reviews9 followers
April 1, 2024
Puh…ein Buch, welches tief rein geht in den Kopf und die Gedanken. Ein Buch über die vererbten Traumata in der Familie. Traumata von Weltkriegen, DDR-Regime, Wendezeit und Aufbruch. Ein starkes Buch, nicht nur für Menschen aus den neuen Bundesländern, sondern für alle.
Profile Image for Lia..
27 reviews10 followers
June 2, 2024
Eine Aneinanderreihung von Erinnerungen. Das Buch wird für Menschen mit Ost-Erinnerung fragmentarisch zur eigenen Geschichte. Gut geschrieben, man fliegt durch (oder fliegt vorbei), aber es bleibt wenig hängen.
Profile Image for Nathie with an H.
161 reviews
January 11, 2024
Ich habe ein wenig Angst, mich kritisch zu diesem Buch zu äußern.
Es spricht einige Wahrheiten aus. Gleichzeitig verallgemeinert es und begrenzt die Menschen des Osten (wie leider viele Medien) auf entweder gewalttätige Nazis oder gewalttätige Sozialisten. Vergleicht die DDR (die definitiv viele Fehler hatte und in der auch erschreckende Dinge passierten) mit dem Nationalsozialismus. Stellt alle 'Ossis' als blind da. Als rechts. Von Gewalt beherrscht.

Und ich werde nicht leugnen, dass es in meiner Heimat, die nur eine Viertelstunde von Hoyerswerda entfernt ist, wo ich meine Schulzeit verbrachte, vergleichsmäßig viele AFD-Wähler gibt und auch einige explizite Nazis (wobei ich mit zweiterem tatsächlich zum Glück nie in direkten Kontakt gekommen bin).

Doch "Die Möglichkeit von Glück" spricht von Gewalt in jeder einzelnen Familie, die in der Geschichte erwähnt wird. Spricht auch davon, dass es keine schuldlosen Deutschen im NS gegeben hätte, als hätten die meisten überhaupt eine Chance gehabt, sich gegen das Regime zu wehren (vor allem Jugendliche und Kinder).

Und noch Mal: Ich zweifle kein bisschen daran, dass es schlechte Menschen gab und gibt.

Aber mich stört diese Verallgemeinerung, weil sie mittlerweile (oder besser gesagt schon seit der Teilung Deutschlands) in vielen Köpfen herumschwirrt, die nicht im Osten aufgewachsen sind.

Wenn Sandkastenfreunde von mir (von denen übrigens (mich eingeschlossen) 95% queer und links sind) in den Westen fahren und dort von ihrer Herkunft erzählen, dann wurden sie bereits öfters schräg und mehr als überrascht angeschaut.

"Was??? Du kommst aus dem Osten? Du siehst gar nicht so aus."
"Na, wie seh ich denn aus?"
"Na ja, nicht wie ein Nazi..."

Und in einem Deutschland, in dem dieses Bild in den Köpfen der Leute hängt, in dem alle Ostdeutschen über einen Haufen geschehrt werden, in dem scheinbar alle Eltern Gewalt auf ihre Kinder ausüben...

In diesem Deutschland ist das Buch eine Manifestation dieses Gedankengutes und stärkt das Bild des verrottenden Ostens.
Und das ist schmerzhaft für all die Menschen im Osten, die es besser machen wollen. Es ist ein Seitenhieb an alle, und auch die, die eben nicht ihr Kreuzchen bei der blauen Partei auf dem Wahlzettel machen.
190 reviews3 followers
May 23, 2023
I grew up in East Germany, but was about 17 years older than the author Anne Rabe. However, I grew up 50 miles from her childhood home town. The novel "Die Möglichkeit von Glück" ("The Potential for Happiness" - my translation) was very interesting to me. It described the generation of kids born in East Germany, but too young to remember the Fall of the Wall or, more importantly, the time before it. So, these kids had to infer about the German Democratic Republic (DDR), life in a totalitarian society, and socialism. Anne Rabe captured well the most important question every East German is processing to this day: Was I a victim (hero), a passive participant ("Mitlaeufer"), or a perpetrator (willing participant)? But Anne's generation had to ask this question about her parents and grandparents. And what does the answer say about her? The book also shows that how the DDR was experienced was highly subjective since everybody had to find a way to arrange one's personal life with the constraints of the totalitarian state and the Iron Curtain and associated travel restrictions.

The victim/perpetrator insecurity of East Germans was brutally exploited by West Germans, media, and the government during the time of "the change" ("die Wende") and is felt to this day. I remember studying at a (West) Berlin university in the 1990s and seeing a scratched in arrow pointing forward and saying "Ossi" (`East German`). We were visible and easily identifiable by our lack of modern clothing (We were poor!), hair cuts, and cultural markers. Many East Germans felt, justified or not, as being treated as second-class Germans in most aspects of life.

Interestingly, on a business trip to Heidelberg, I (now an American) sat alone on a table in a restaurant and overheard a local student explain to an American tourist (probably his friend) that he would not recommend visiting East Germany since people were slow, lazy, and are on average less intelligent. That was in 2020, 31 years after the wall came down! The German student making these pronouncements was not old enough to know from first hand experience.

This book his highly recommended and hopefully also available in English.
Profile Image for MyJumblebeeMe.
42 reviews
December 3, 2023
Das Buch zu lesen ist wie hunderten kleiner Autounfälle zu zu schauen: Mensch kann nicht wegschauen, aber schön ist es auch nicht.

Das positive Vorneweg: Die Kindheitserinnerungen der Autorin sind fesselnd geschrieben, ich habe das Buch in 2 Tagen weggelesen.

Währenddessen wurde aus meinem unzufriedenen Grummeln ob des Gelesenen inhaltlicher Widerspruch.

Im Buch werden immer wieder Nationalsozialistische Gräueltaten mit denen der DDR gleichgesetzt, Inahlte wie: "Schnell übernahmen die Sowjets die Macht und errichteten eine neue Terrorherrschaft" (S.344) sind überall zu finden. Die "barbarischen Russen" und ihre Gräueltaten während sie die Nazis niederkämpften werden genau beschrieben, das Handeln der Nazis: schon schlimm irgendwie, aber keiner tiefergehenden Beschreibung wert.

Neben diesem politischen Ärgernis, wird die Leserin das Gefühl nicht los, die Autorin wirft den gescheiterten Sozialist*innen und ihrem antifaschistischen Projekt DDR ihre Ideale vor und nicht die Wege die genommen wurden um diese zu erreichen. Als ob beispielsweise der Versuch der Planwirtschafter*innen die Menschen mit Orden und Ehrennadeln zu Mehrarbeit zu bringen ein grundsätzlich verwerfliches Tun sei (vielleicht lieber Ehrennadeln als Hartz4?).

Auch fehlt die Introspektive der anderen Protagonist*innen, diese sind holzschnittartig einfach böse und gemein und sozialistisch. . Niemand wolle laut Autorin ernsthaft eine bessere Welt, nur um Macht und Herrschaft sei es gegangen.

Dieses Fehlen schreit umso lauter, da sich die Autorin um ein historisch korrektes Bild ihrer Protagonist*innen bemüht, ihre Archivrecherche lässt sie einfließen.

Ich habe mir nach all den positiven Rezensionen soviel mehr von diesem Buch erhofft. Es hätte ein großartiges Buch sein können, von gescheiterten Idealen, familiären Beziehungen bzw. Misshandlungen und dem großen Knall namens Mauerfall. Herausgekommen ist leider eine zornige Abhandlung mit der eigenen Familie vermischt mit der zornigen Abhandlung kommunistischer Utopien. Aber wirklich gut geschrieben, daher 2 Sterne.
Profile Image for Leylak Dalı.
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September 10, 2025
Belgesel yönü de olan bir kuşak hikayesi diyeceğim ama aslında Doğu Berlin'in Batı'ya katılmasının farklı kuşaklarda yarattığı travmaları ele almış. Alıştıkları düzenin katılığını üzerinden atamayan ebeveynlerin, hala Nazizm peşinde koşan gençlerin çocuklarına ve çevrelerine verdikleri zarar ürkütücü. Ülkeyle benzerliklerine şahit olmak da ilginçti, çok etkilenerek okudum. Savaşlar ve ırkçılık oldukça huzur yok...
Profile Image for MaggyGray.
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October 30, 2023
Ein sehr eindringliches Buch, geschrieben in der Ich-Form. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Autorin eine Art Autobiografie geschrieben hat, und ein gutes Stück konnte ich mich in die Geschichte hineinversetzen. Zwar bin ich nicht im Osten aufgewachsen, aber während Stine Mitte der 80er Jahre auf die Welt kommt, bin ich Anfang der 80er geboren (1982). Ich habe an den Mauerfall überhaupt keine Erinnerung(en), und dass es mal ein geteiltes Deutschland gab, habe ich erst erfahren, als wir mit unserer Mutter den Weltatlas durchgeschaut haben.

Stine, die Ich-Erzählerin im Buch, wächst also im Osten auf und beschreibt ihr Leben von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter, als sie selbst Kinder hat. Dazwischen gibt es Kapitel und Abschnitte, in denen sie das Leben ihrer Großeltern näher beleuchtet. Vor allem die Geschichte ihres Opas interessiert sie, denn obwohl er es in der DDR, als auch später nach der Wende nicht schlecht getroffen hat, gibt es kaum Unterlagen über ihn.

Ich bin ehrlich: mich hat an diesem Buch nicht so sehr die Opa-Geschichte gefesselt, sondern die Erzählungen des alltäglichen Lebens von Stine und ihrem Bruder. Wie sie als Kinder unter einer gefühlskalten und fast schon missbräuchlichen Mutter gelitten haben, und unter einem Vater, der vor der Mutter kuschte und sich nur sehr selten vor seine Kinder gestellt hat. Wie Stine nach und nach Dinge wahrnimmt, die unter der scheinbaren glitzernden Oberfläche schlummern: die Gewalt und die Repressalien, die in der DDR an der Tagesordnung waren, die Spitzel und die Grausamkeiten, die für Kinder wie Stine mehr oder weniger normal waren. Wie sie sich aber trotzdem ein eigenes Leben aufbaut, ausbricht und sich schwört, alles besser zu machen.

Vieles kam mir aus meiner Kinderzeit bekannt vor - auf der einen Seite die (in meinen Kinderaugen) unbegrenzten Möglichkeiten, auf der anderen Seite Fremdenfeindlichkeit, Hänseleien und das Gefühl, "funktionieren" zu müssen. Schon irgendwie normal aufgewachsen zu sein, aber trotzdem (durch die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen) vor allem nach aussen hin den Schein zu wahren.
"Die Möglichkeit von Glück" entwickelt einen ganz eigenen Sog, der mich nur noch schwer losgelassen hat; ich habe das Buch sehr gerne gelesen.
Profile Image for Nil Gurun Noyan.
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November 5, 2025
“Anımsamaya çalışıyorsun” diye başlıyor Stine. Ama ben anımsamaya başlamanın genellikle iyi bir sonuç verdiğini düşünmüyorum. Çünkü anımsanan şeyler hep talihsiz oluyor…
Anne Rabe’nin ilk romanı Mutluluk İhtimali de tam olarak bu talihsiz hatıraların kitabı. Şiddetin kökenlerini araştıran, kuşaklara yayılan travmalarla bağlantı kurmaya çalışan; anlatması zor konulara cesaretle yaklaşan bir roman. Rabe, sayfalar boyunca şu soruların peşine düşüyor:“Şiddet ne sence? Niye etkisi bu kadar uzun sürüyor? Niye unutamıyoruz?”

Romanın merkezinde, Almanya’nın küçük bir kasabasında büyüyen Stine var. Ailesinin “normal” görünen hayatının ardında ise savaş sonrası dönemin sessiz şiddeti, ebeveynlerin inkâr ettiği geçmiş ve toplumun görmezden geldiği suçlar gizli.
“Dışarıdan güzel görünüyor ama içeriye adımımı attığım anda önümde karanlık bir labirent uzanıyor. Çıkışı yok.”
Stine, kendi çocukluk travmalarını anlamaya çalışırken aslında kuşaklar boyunca aktarılan bir sessizliği çözmeye başlıyor. Anne Rabe, kişisel bir hikâye üzerinden Almanya’nın kolektif hafızasına, özellikle de Doğu Almanya’da geçmişle yüzleşme meselesine bakıyor. Ama bu yüzleşme kolay değil; çünkü hatırlamak, yalnızca geçmişi değil, bugünü de kırılgan hale getiriyor.
Romanın anlatımı da bu arayışın doğasına uygun biçimde parçalı, geçmişle bugün arasında gidip gelen sahneler, Stine’in zihnindeki kopuklukları ve bastırılmış hatıraların bulanıklığını yansıtıyor.
Rabe, tam bir sonuca ulaşamasa da nedenlere dikkatle yaklaşmasıyla güçlü bir çaba ortaya koyuyor. Yaşananlar çok acı verici, ama yine de Stine ve kardeşi için hâlâ bir mutluluk ihtimali var.
Profile Image for Dunja Brala.
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September 6, 2023
Dieses Jahr stehen auf der #longlist des deutschen Buchpreises einige Bücher, die sich mit der Vergangenheitsbewältigung der gesellschaftlichen Situation in der ehem. DDR beschäftigen. Dieses Buch, das erste, was ich mit dieser Thematik lese, ist nur zum Teil ein politischer Roman, der sich mit einem diktatorischen Regime auseinandersetzt. Viel lauter ist die Erzählstimme, die mit dysfunktionalen Familienkonstellationen kämpft. Über mehrere Generationen hinweg.

Stine ist das Kind linientreuer SEDler. Sie ist 1986 geboren und erlebt die Folgen des Mauerfalls innerhalb ihrer Familie in verschiedenster Form.
Zum einrn dreht Spieß sich um. Nun ist sie diejenige, die in der Schule geächtet wird und sich Mobbing ausgesetzt sieht. Ihre Eltern und Großeltern stehen nach wie vor zu dem Staat, der nicht mehr existiert. Und alles, was neu und anders ist, wird verachtet.
Stine und ihr Bruder sind in der Familie Kälte und Lieblosigkeit ausgesetzt, die mit großem Sadismus an den Kindern ausgelebt werden. Besonders die Mutter, eine Pädagogin, erzieht mit körperlicher und psychischer Gewalt so kreativ, dass es mir beim Lesen weh tat. Der Vater ist eher der stumme Täter, der durch sein Schweigen nicht minder brutal erscheint. Erniedrigung ist dabei die Erziehungsmethode, die am meisten praktiziert wird. Das ist furchtbar zu lesen. Stine versucht vieles, um der Mutter zu genügen schafft es aber selbst dann nicht, als sie schon erwachsen ist. Ich habe mich oft gefragt: Wie kann man als Mutter so sein! Dabei fungiert sie auch immer wieder als Beschützerin ihres Bruders.
Die Geschwister tragen schwere seelische Folgen davon, die im Erwachsenen Alter zu einer Abspaltung führen.
Stine macht sich auf die Suche nach den Ursachen, die ihre Eltern so haben werden lassen, wie sie sind. Dabei beleuchtet sie auch die Vergangenheit ihrer Großeltern. Da das Schweigen nach der Wiedervereinigung genauso groß war wie nach dem Regime des Nationalsozialismus, versucht, sie auf anderen Wegen an Informationen zu kommen. Sie möchte so Dinge bewältigen, die die beiden vorherigen, Generationen hätten aufarbeiten müssen. Diese mangelnde Reflektionen der Ereignisse unter der DDR Diktatur zeigt sich in allen Schichten der Gesellschaft. Auch die daraus resultierenden gesellschaftlichen Strömungen sind die Folge dessen, dass das nicht passiert ist. Ich ziehe da einen Vergleich zur unmittelbaren Nachkriegszeit in Westdeutschland und erkenne durchaus Parallelen.
Ich sehe die Gewalt von Stines Eltern nicht als typisches Merkmal einer Familie aus der DDR. Diese Familien gab und gibt es leider in allen Ländern in allen Schichten. Das vielleicht Zusammenhänge zum Gewaltregime hergestellt werden können, ist eine Möglichkeit, aber keine Erklärung.
Sprachlich ist dieser Roman auch besonders, wir haben eine Ich- und eine Du-Perspektive, die unterbrochen wird von kleineren Kapiteln mit Versen oder Liedtexten, Ausschnitten aus Ansprachen und ähnlichem. Eine Chronologie des Erzählens ist in keinster Weise zu erkennen. Die jeweilige Sprechstimme springt ohne erkennbare Struktur in den Zeiten. Für mich klang das leicht und melodiös, wenn auch der Inhalt oft ein Schocker war.
Die Kapitel, in denen Stine die Vergangenheit ihres Großvaters in einem Kontext zu setzen versucht, haben mich nicht wirklich abgeholt. Ich habe hier nichts Neues erfahren was Hintergründe erhellt. Bis dahin aber konnte mich die Autorin fesseln und ich war ihr bisweilen sehr nah.

Politisch zeigt der Roman deutlich, warum wir in unserem Land gerade da stehen, wo wir sind. Das tut die Autorin nicht mit populistischen Plattitüden, sondern man muss sehr viel zwischen den Zeilen lesen, was allerdings nicht schwer fällt.
Ein starkes Buch, das viel zu sagen hat.
Profile Image for froggprince.
32 reviews25 followers
November 1, 2025
Hakikaten nefis kitap. bir defa biçimsel olarak hafıza anlatısından ayrılmış. Tove Ditlevsen'de olduğu gibi acının sakınımsız ve yalın bir anlatımı var fakat asla şefkat dilenmiyor. Stine kendi geçmişiyle boğuşuyor, dövüşüyor çünkü sessizlik dayanılmaz. Buna bir çare arıyor. tabii bu sessizliğin müsebbibini çok iyi biliyoruz okurken, mikro boyutta ev içinde, makro boyutta ülke genelinde. Tarih de başka bir bakış açısı romanda. Çok gerçekçi ve cesur. Çok sevdim doğrusu. Çok da üzüldüm, hele bir sahne vardı ki, okuyanlar çok iyi bilir, küvet olayını hatırlıyor musun - bu bölüm. birkaç dakika kendime gelemedim. okunmalı.
13 reviews
January 6, 2024
Würde es halbe Sterne geben, hätte ich dem Buch eine Wertung von 4,5 Sternen verabreicht. Ich mag den Schreibstil und die Erzählstruktur der Geschichte über vier Generationen einer Familie. Thematisiert wird u.a. die Erziehung und das Leben allgemein über verschiedene Generationen einer Familie und deren Beziehungen zueinander.

Aber die Kernpunkte sind vor allem die Aufarbeitung der Vergangenheit wie zum Beispiel Staatsnähe zu Zeiten der DDR. Gleichzeitig zeigt die Autorin die Schwierigkeiten der Aufarbeitung der DDR, aber auch des Zweiten Weltkrieges auf. Sei es aus familiären Gründen, wo darüber geschwiegen oder gelogen wird oder aber den politischen Unwillen solche Zeiten und ähnliches (NSU-Morde, Amokläufe etc) korrekt aufzuarbeiten.

Einen halben Stern Abzug gibt es, weil die Bindung zwischen der Hauptprotagonistin und derer Mutter nicht so ausführlich hätte dargestellt müssen. Ansonsten ist es sehr packend mit einer tollen Sprache und die vielen Zeitsprünge steigern die Spannung.
Profile Image for Thorben.
107 reviews7 followers
November 20, 2024
Eine Möglichkeit von Glück - wie ist sie denkbar angesichts dieser Geschichte Ostdeutschlands? Einer Geschichte der Gewalt gegen Mitbürger, gegen Ausländer, gegen Freunde, Mitschüler, gegen Partner und gegen die eigenen Kinder.
Wie kann es sein, dass viele heute ein Land verklären, das von seiner Gründung an verdorben war? Deren Gründer einem menschenverachtenden Diktator folgten, ihre Freunde und Weggefährten ans Messer lieferten und davon auch nach seinem Tod nicht abließen.

Eine Antwort möchte dieses Buch nicht liefern und Geschichten erzählt es viele. Eine wirkliche Struktur ist dabei jedoch nicht zu erkennen. Stattdessen bleibt der Text zerfahren und fragmentarisch und die Funktion der verschiedenen Erzählperspektiven erschließt sich nicht immer. Dass die Protagonistin Stine große Überschneidungspunkte mit der Autorin hat, fällt schnell auf, eindrucksvoller haben solche autofiktionalen Verfahren zu ähnlichen Themen aber bereits Ines Geipel (Umkämpfte Zone) und Grit Lemke (Kinder von Hoy) angewandt.
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