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Vorbildlich unperfekt: Eltern sein mit mehr Selbstvertrauen und Zuversicht

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Marlies Johanna Heckner, unter @marliesjohanna einem Millionenpublikum bekannt als einflussreiche Stimme junger Familien, schreibt das erste Buch zu einer der zentralen Herausforderungen junger den eigenen Weg finden, ein Vorbild für die Kinder zu sein, anstatt die traditionelle Vorstellung vom »guten Vorbild« zu leben - ohne den Perfektionismus, der so viele Eltern umtreibt. Ehrlich und authentisch teilt sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen und bestärkt insbesondere junge Mütter, sich der eigenen Werte bewusst zu werden, um ihre Rolle stressfreier und mit mehr Selbstvertrauen und Zuversicht zu leben. Druck raus, Fehler machen erlaubt - dieses Denken entlastet auch die Kinder. Eltern sein neu gedacht!

256 pages, Paperback

First published September 18, 2025

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About the author

Marlies Johanna Heckner

1 book1 follower

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Community Reviews

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Displaying 1 - 8 of 8 reviews
Profile Image for Ex Libris.
92 reviews1 follower
September 17, 2025
„Vorbildlich unperfekt“ von Marlies Johanna Heckner ist ein Buch, das Eltern ermutigt, gelassener und authentischer mit den Herausforderungen des Familienalltags umzugehen. Viele ihrer Sichtweisen decken sich mit meinen eigenen und ich habe mich in zahlreichen Passagen verstanden und bestärkt gefühlt. Besonders positiv hervorheben möchte ich, dass Heckner nicht nur auf individueller Ebene schreibt, sondern auch systemische Probleme – wie etwa Armut – in den Blick nimmt. Das ist selten in Ratgebern und macht das Buch in meinen Augen besonders wertvoll, weil es zeigt, dass elterliches Verhalten nicht im luftleeren Raum stattfindet.

Allerdings gibt es auch Punkte, die mich kritisch zurückgelassen haben. Zum Thema psychische Gewalt hätte ich mir deutlichere Worte gewünscht. Teilweise entsteht der Eindruck, als sei schon alles in Ordnung, solange ein Kind nicht körperlich geschlagen wird. Wohlwollend interpretiert war das sicher nicht Heckners Anliegen, aber man könnte ihre Aussagen so lesen. Gerade weil inzwischen gut belegt ist, dass psychische Gewalt ähnliche Hirnregionen aktiviert und ebenso verletzend sein kann wie physische Gewalt, hätte ich hier mehr Schärfe und Klarheit erwartet.

Noch problematischer fand ich die evolutionsbiologischen Erklärungsversuche. Diese Art von Argumentation kann spannend sein, bleibt aber zwangsläufig spekulativ und ist stark von der jeweiligen Zeit geprägt. Ein Beispiel: Lange wurde behauptet, Frauen und Mädchen bevorzugten Rosa, weil sie früher für das Sammeln zuständig gewesen seien (was inzwischen auch nicht mehr dem wissenschaftlichen Stand entspricht!)– angeblich hätten sie deshalb eine besondere Affinität zu rötlichen Beeren entwickelt. Heute wissen wir, dass Rosa historisch lange eine Jungenfarbe war („Kleines Rot“) und die heutige Zuordnung vermutlich viel stärker durch die Barbie-Puppe und entsprechende Marketingstrategien beeinflusst wurde. Solche Beispiele zeigen, wie vorsichtig man mit evolutionsbiologischen „Erklärungen“ umgehen muss. Wenn dann noch Formulierungen wie „hat sich entwickelt, damit…“ fallen, erweckt das den Eindruck zielgerichteter Prozesse – was aus biologischer Sicht schlicht nicht haltbar ist. Vielleicht ist das für manche Leser*innen nur eine sprachliche Feinheit, mir als Biologin stößt das jedoch sauer auf, zumal solche Narrative immer wieder genutzt werden, um bestimmte Standpunkte vermeintlich wissenschaftlich zu legitimieren (nicht nur von ihr, deren Ansichten ich in vielerlei Hinsicht teile, sondern auch von Personen, deren Meinung ich entschieden ablehne).

Heckners Haltung, dass Kinder grundsätzlich kooperieren wollen, fand ich bereichernd und stimmig. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie dabei auch Jesper Juul erwähnt, dessen Gedanken hierzu viel Tiefe und Kontext bieten – gerade weil ich weiß, dass sie seine Werke kennt und schätzt.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt: An manchen Stellen hätte ich mir mehr Quellen und wissenschaftliche Fundierung gewünscht, zum Beispiel im Kapitel über Wut und Aggression. Manche Aussagen wirkten mehr wie persönliche Meinung – was absolut legitim ist –, aber dann wäre es hilfreich gewesen, wenn dies auch klarer als solche gekennzeichnet worden wäre.

Insgesamt ist „Vorbildlich unperfekt“ ein lesenswertes, kluges und warmherziges Buch, das viele gute Impulse gibt und Eltern Mut macht. Bei manchen Themen – psychische Gewalt, evolutionsbiologische Erklärungen, wissenschaftliche Fundierung – bleibt es für mich jedoch hinter den Möglichkeiten zurück. Trotzdem eine klare Empfehlung, vor allem für Eltern, die einen wohlwollenden und alltagsnahen Zugang suchen.
Profile Image for Jette.
34 reviews3 followers
September 28, 2025
Zuallererst muss ich mich hier outen. Ich bin weder Mutter, noch plane ich das in nächster Zeit zu werden. Aber ich höre Marlies Podcast seit längerem aktiv und sehe sie und ihren Mann Martin schon sehr als Vorbilder und bin Ihnen gegenüber auch sehr parasozial. Das fließt auch in meine Bewertung und führt irgendwo auch dazu, dass ich erhöhte Erwartungen an sie habe. Das ist nicht fair ihnen gegenüber, ich kenne sie ja nicht und kann sie auch nicht kennen, aber es ist trotzdem, denke ich, unvermeidbar. Auch kann ich und will ich nichts zu der hier dargestellten Erziehung und der Kritik an der Umsetzung bedürfnisorientierter Erziehung sagen, damit habe ich keine Erfahrung.

Mir ist aber aufgefallen, dass Marlies (Martin denke ich auch, aber er hat das Buch ja nun mal nicht geschrieben) seitdem sie sich von der bedürfnisorientierten Erziehung entfernt hat, ein härteres Menschenbild hat und weniger Empathie zeigt, als früher, besonders in Bezug auf „schlechte“ Erziehung und ungesunde Eltern-Kind-Beziehungen. Das ist eine Entwicklung, die mich im Podcast sehr gestört hat, besonders als junge Frau mit einem sehr schlechtem Verhältnis zu den eigenen Eltern. Dementsprechend war ich dem Buch im Vorhinein etwas skeptisch eingestellt.

Ich denke, ich verstehe ihre Perspektive in Bezug auf das Thema jetzt besser. Ihr ist es ein großes Anliegen, die enormen Erwartungen, die heutzutage an Eltern (besonders an Mütter) gestellt werden, aus 2 Perspektiven zu kritisieren. Zum Einen erkennt sie an, dass Scham und Moralisierung lähmende Gefühle sind und dass Eltern mehr Zuversicht und Selbstvertrauen haben dürfen, ihren Kindern nicht zu schaden. Das sieht sie auch als grundsätzlich dafür an, sich aus der Opfer Position bewegen zu können. Auch kritisiert sie hierbei, dass viele sich viel zu sehr als „Opfer ihrer Umstände“ in Bezug auf die eigene Erziehung ansehen und sich weigern, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Zum Anderen kritisiert sie, dass Kritik an Eltern stets ausschließlich individuell angesiedelt wird, statt die Probleme gesamtgesellschaftlich und systematisch anzugehen. Beides sind Perspektiven, die ich so absolut unterschreiben würde.

Trotzdem empfinde ich einige von ihr gewählte Aussagen, als Person mit schlechter Beziehung zu den eigenen Eltern, als sehr invalidierend. Ungesunde Erziehungsweisen existieren trotzdem. Emotionaler Missbrauch passiert in vielen Familien trotzdem (bei meinen eigenen Eltern häufig auch ganz bestimmt aus einem Gefühl der Scham heraus, also hätte ihnen dieses Buch bestimmt trotzdem geholfen). Und Marlies erkennt das nicht an. Sie stellt dar, dass auf Social Media Eltern häufig der Manipulation und des Missbrauches bezichtigt werden, auch wenn diese Eltern es eigentlich nur gut meinen würden und kritisiert die Betroffenen dafür, keine Empathie mit den eigenen Eltern haben zu wollen und auf gemeine Weise Therapiesprache gegen diese Eltern zu verwenden. Die Beispiele die sie dafür nutzt sind absichtlich lächerlich, so nimmt sie zum Beispiel Bezug auf einen jungen Mann, der seinen Eltern gaslighting vorwirft, weil diese ihm die falschen Schuhe zum Geburtstag geschenkt haben.

Gleichzeitig hebt sie häufig hervor, eine sehr gute Beziehung zu den eigenen Eltern und der eigenen Familie zu haben, die grundsätzlich liebevoll war. Leider geht es aber nicht jedem so. Ja auch Eltern sind (meistens) nicht vorsätzlich missbräuchlich, das heißt aber nicht, dass ihr Verhalten nicht missbräuchlich sein kann. Ja, wir sollten Empathie für unsere Eltern aufbringen, aber ist es zu viel verlangt, dass sie das selbe auch für uns tun?

Außerhalb von diesem Punkt hat mir das Buch sehr gefallen, viele Perspektiven fand ich spannend (zum Beispiel das über die Selbstbildniserweiterung durch Medien!!) und viele der Strategien (zum Beispiel die Vorstellung vom Wutteufel, mehr Etablierung von nonverbaler Kommunikation oder das Reduzieren von künstlichem Licht) werde ich in Zukunft versuchen, auch in meinem Alltag einzuführen. Sollte ich später einmal Kinder haben, möchte ich auch darauf zurückgreifen. Trotzdem hoffe ich nächstes Mal auf mehr Empathie für Betroffene von emotionaler Gewalt durch die eigenen Eltern (mich).
3 reviews
November 12, 2025
Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und gibt einige interessante Ideen für das Begleiten von (kleinen) Kindern.

ABER: Was als Sachbuch daherkommt, ist ein Erfahrungsbericht, in dem versucht wird, Anekdoten mit Quellen zu belegen und Erfahrungen zu verallgemeinern. Dadurch sind viele Beispiele aus meiner Sicht wenig nachvollziehbar, da ich natürlich andere Erfahrungen und Perspektiven auf die Welt habe.
Den Ursprung einiger Prämissen, die die Autorin als gegeben sieht, konnte ich nicht erkennen. Ein Beispiel von S. 198 „Es ist so paradox, dass (…) und gleichzeitig angenommen wird, Kinder könnten noch keine Empathie empfinden (…)“. Ich denke, es ist doch weitreichend bekannt, dass Kinder Empathie empfinden können, daher erscheint es mir wenig gewinnbringend, mit dieser Prämisse weiterzuarbeiten.

Ich denke, die Vermischung mit dem Sachbuch-Charakter hat dem Buch nicht gut getan, da nicht geschafft wurde, mit dem Erfahrungsbericht die Schwelle zur Verallgemeinerung zu überwinden.

Ich kann mir aber vorstellen, dass das Buch insgesamt Menschen helfen kann, eine entspanntere Perspektive auf ihre Konzepte mit Kindern zu geben und weniger streng mit sich zu sein.
Profile Image for Ikkiv.
85 reviews
December 28, 2025
2 🌟
Marlies war lange eine Befürworterin der bedürfnisorientierten Erziehung, deren Wurzeln in der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg liegen. In diesem Buch schildert sie zahlreiche Selbsterfahrungen, aus denen jedoch deutlich wird, dass GFK nie wirklich in ihrer Tiefe verstanden oder konsequent umgesetzt wurde. Eigene Überforderung wird rückblickend dem Konzept zugeschrieben, statt klar zwischen persönlichen Grenzen und der Methode zu unterscheiden.
Stattdessen entwickelt sich das Buch zu einem Plädoyer für mehr Empathie mit Eltern. Das ist im Kern berechtigt und wichtig, bleibt jedoch problematisch, weil missbräuchliches oder grenzverletzendes Verhalten dadurch nicht klar benannt oder ausgeschlossen wird.

Viele Aussagen wirken nicht wie fundierte Erkenntnisse, sondern wie Momentaufnahmen aus einer sehr subjektiven Perspektive und sollten nicht als vollendete Tatsachen verstanden werden.
Und diese eigenen Erfahrungen können und sollen hier nicht mit Sternen bewertet werden, lediglich die Sachgrundlage.

Unabhängig vom eigenen Familienstand empfehle ich allen, sich ergänzend intensiv mit dem Konzept der Selbstempathie im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation auseinanderzusetzen.
Spezifisch für Familien empfehle ich Kathy Weber - sowohl als Autorin als auch als Podcast.
Profile Image for Laura.
71 reviews1 follower
November 11, 2025
Danke Marlies für dieses Buch 🙌

Ich hab es als Hörbuch gehört und als Buch gekauft, um mir etwas zu markieren und mit meinem Mann zu besprechen.
Außerdem werde ich es vielen anderen Müttern empfehlen, die sich ebenso wie ich oft hilflos fühlen oder fragen, ob das mit der bindungsorientierten Erziehung wirklich alles so funktionieren kann.

Zwei Aspekte sind an diesem Buch ganz besonders im Vergleich zu anderen Erziehungsratgebern:
1. Schonungslos ehrliche Anekdoten: in vielen geschilderten Situationen hat man sich selbst wieder erkannt und ist so erleichtert, dass nicht nur man selbst sich manchmal nicht so richtig verhält
2. Es nimmt den Druck: durch Studien und Erklärungen zur Bindungstheorie wird klar, dass wir gar nicht so hohe Erwartungen an uns selbst stellen müssen

Ich fühle mich nach dem Lesen sicherer in meiner Mutterrolle, einige praktische Hinweise aus dem letzten Teil des Buches haben bei uns auch schon im Alltag Einzug gehalten - mal mehr mal weniger erfolgreich aber dennoch bin ich dankbar für die Impulse.
Profile Image for Miri Roma.
2 reviews
October 16, 2025
Ein absolutes Muss für alle Eltern, die, je älter das eigene Kind wird, immer mehr merken wie realitätsfern die rein bedürfnisorientierte Erziehung doch leider ist.

So lang man noch kein Kind hat oder das Neugeborene noch weitestgehend unselbstständig ist, scheinen die Ansätze der BO-Bubble immer ganz schön und wunderbar umsetzbar. Erreicht das Kind aber erstmal ein Alter, in dem es den eigenen Willen entdeckt und rechnet man dann noch seine eigenen Emotionen (leider sind die meisten unter uns eben keine Roboter) in stressigen Situationen und Konflikten mit ein, merkt man schnell, wie unnatürlich, wenig intuitiv und schwierig die Umsetzung wird.

Marlies gibt tolle Impulse, typische (Konflikt-)Situationen aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und nimmt die Angst, sein Kind mit jedem noch so kleinen Fehltritt zu traumatisieren.

Wirklich gutes Buch mit einem angenehmen Schreibstil welcher sich schön flüssig runterlesen lässt.
Profile Image for Elobelloelsy.
2 reviews
September 26, 2025
Das war eines der besten Bücher, die ich jemals lesen durfte. Ich danke Marlis so sehr für dieses Meisterwerk. So unfassbar authentisch, gut recherchiert und praktisch. Wow. Ich bin sprachlos. Ich denke, wenn jedes Elternteil auf dieser Welt dieses Buch lesen würde und sich die Lehren zu Herzen nehmen würde, dann hätten wir 99% unserer jetzigen Probleme nicht mehr mit der nächsten Generation. Sowohl für Kinder, als auch für uns Eltern unfassbar gut geeignet und hilfreich. Meiner Meinung nach, einer der Must-Haves für die Babyausstattung 😅
Profile Image for Janina.
302 reviews2 followers
October 12, 2025
Super interessant und eindrücklich! Ich habe länger keine Sachbücher mehr gelesen und vor allem keins, das mich so gefesselt hat.
Displaying 1 - 8 of 8 reviews

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