Das Buch der Kriegsreporterin und preisgekrönten Journalistin
Menschenrechte und Völkerrecht geraten ins Wanken – nicht irgendwo, sondern hier, vor unseren Augen. Statt für werteorientierte Politik einzustehen, setzt der Westen auf Wegsehen, Abschreckung und Mauern. In Zeiten zunehmender Kälte und Verrohung werden Geflüchtete zu Zahlen – ihr Menschsein, ihr Schmerz, ihr Träume verschwinden in Statistiken.
Sophia Maier reist dorthin, wo die Geschichten der Betroffenen nach Syrien, Afghanistan, Palästina, in den Libanon, die Ukraine und an die Ränder Europas. Sie hört zu, fragt nach – mit Empathie und Respekt. Ihre Begegnungen erzählen von Schmerz und Verlust, aber auch von Würde, Widerstandskraft und Hoffnung – und davon, wo die blinden Flecken westlicher Politik liegen. Denn die Schicksale, denen sie begegnet, stehen nicht isoliert im Raum. Sie werden von Ländern wie Deutschland mitverursacht.
Ein eindrucksvolles Protokoll unserer Zeit – und eine Erinnerung daran, dass Mitmenschlichkeit kein Ideal ist, sondern konkretes Handeln. Es liegt an uns, ob wir uns dagegen oder dafür entscheiden.
Herz aus Stacheldraht hat mich tief bewegt. Sophia Maier schreibt mit einer Klarheit und Integrität, die selten ist – und mit einer Empathie, die jede Seite durchzieht. Sie nimmt uns mit nach Syrien, Afghanistan, Palästina, in den Libanon, in die Ukraine und an die Ränder Europas. Sie zeigt das Unvorstellbare, aber nie auf Kosten derer, über die sie berichtet. Stattdessen lässt sie Menschen zu Wort kommen, hört ihnen zu und achtet darauf, dass ihre Würde sichtbar bleibt.
Besonders eindrucksvoll fand ich den Zwiespalt, den sie immer mitschwingen lässt: Sie kann weiterziehen, zurückkehren – während die Betroffenen bleiben müssen. Gerade das macht ihre Reportagen so ehrlich und glaubwürdig. Zugleich entlarvt sie die Doppelmoral westlicher Politik, die von Werten spricht, aber überwiegend auf Abschreckung und Wegsehen setzt.
Dieses Buch ist schonungslos und zugleich zutiefst menschlich. Es hat mich nachdenklich, betroffen, aber auch dankbar zurückgelassen. Eine große Lektüre, die ich uneingeschränkt empfehle.
"Wenn du deinen eigenen Schmerz spürst weißt du, dass du lebst. Wenn du den Schmerz von anderen spürst, weißt Du, dass Du ein Mensch bist. Und das müssen wir bleiben: Menschen."
Mich haben die Menschen aus dem Buch zutiefst berührt und beeindruckt. Im Verlauf der Buches reist man mit Sophia Maier in verschiedene Kriesengebiete und taucht ein in Schicksale, die mich immer wieder entsetzt haben. Durch die persönliche Berichterstattung hatte ich das Gefühl mit ihr bei den Menschen vor Ort zu sein. Menschen, die so viel Kraft, Mut und Hoffnung ausstrahlen, in einer Welt, die immer mehr ihre Menschlichkeit verliert. Ein wirklich großartiges Buch, das Menschen eine Stimme gibt, die viel lauter sein müsste, damit alle sie hören.
Dieses Buch sollte Bildungspflicht sein damit wir in der Gesellschaft wieder zu mehr Menschlichkeit kommen und es schaffen uns in die Perspektiven und Leben anderer hineinzuversetzen. Wie oft musste ich bei dem Buch innehalten und weinen, weil es traurig macht wie die Dinge laufen, von denen wir uns so wunderbar in unserem Alltag distanzieren und wegignorieren können.