London 1846: Ruth Thomas ist zweiundzwanzig Jahre alt und zum Missfallen ihrer Mutter immer noch unverheiratet. Als diese mitbekommt, wie Ruth eines der Hausmädchen küsst, tobt sie vor Wut und verstößt ihre Tochter. Sie schickt Ruth aufs Land zu ihrem Onkel, der ihr die schändlichen Gedanken und Gelüste austreiben soll. Aber stattdessen trifft Ruth dort auf seine junge Gattin Emma, die schon bald große Gefühle in ihr weckt. Seltsamerweise scheint jedoch niemand in dem verschlafenen Örtchen Camley Hollow Ruths Faszination für die junge Hausherrin zu teilen. Emma Bell ist nicht nur bildschön – um sie ranken sich dunkle Geheimnisse, die ein ganzes Dorf in Angst und Schrecken versetzen.
Meinung: Als mir dieses Buch angeboten wurde, musste ich keine Sekunde überlegen. Schon das Cover und der Klappentext haben mich sofort gefangen genommen und genau mit diesem Gefühl bin ich in die Geschichte gestartet. Der Einstieg wirkt ruhig, fast sanft, doch unter der Oberfläche brodelt eine Spannung, die mich sofort gepackt hat. Ich wollte unbedingt wissen, wohin mich diese Reise führen würde. London 1846: Ruth Thomas ist zweiundzwanzig, unverheiratet und damit für ihre Mutter ein einziges Ärgernis. Als diese Ruth dabei erwischt, wie sie eines der Hausmädchen küsst, eskaliert alles. Wut, Scham, Verstoßung und schließlich die Verbannung aufs Land, zu einem Onkel, der ihr die „unmoralischen Gelüste“ austreiben soll. Doch dort begegnet Ruth niemand Geringerer als Emma, der jungen Ehefrau ihres Onkels. Und mit ihr erwachen Gefühle, die viel zu groß sind, um sie zu verdrängen. Das Tempo bleibt über weite Strecken gemächlich, aber gerade diese Ruhe schafft eine Atmosphäre, die fast schon magisch wirkt. Die selbst gezeichneten Illustrationen der Autorin haben mich zusätzlich begeistert, sie verleihen der Geschichte eine eigene Handschrift und ließen mich vieles beinahe sehen, als stünde ich selbst im Raum. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und sehr zugänglich. Mit den Charakteren konnte ich lange nicht ganz warm werden. Sie blieben mir ein wenig fern. Erst gegen Ende fand ich einen echten Zugang zu Ruth. Die Gefühle zwischen ihr und Emma kamen dafür recht plötzlich, fast so, als würde mich die Szene selbst überrumpeln. Dafür haben mich die Nebenfiguren umso mehr berührt. Besonders Clara habe ich sofort ins Herz geschlossen; sie wirkt lebendig, liebevoll und unglaublich fein gezeichnet. Die vielen Details waren einerseits atmosphärisch ein Geschenk, andererseits haben sie meinen Lesefluss ab und zu etwas gebremst. Trotzdem hat mich das viktorianische Setting mit all seiner Dunkelheit und seinem leisen Schrecken sehr fasziniert. Am Ende hätte ich mir hier und da etwas mehr Tiefe gewünscht, ein paar Schatten mehr, ein paar Seelenregungen stärker
✨️1. Satz✨️ „Der kleine Oscar Frost lernte an der Schulter seiner Mutter, die Augen geschlossen, der Herzschlag für immer verstummt.“
✨️Die Geschichte✨️baut sich langsam auf. Sie nimmt sich Zeit, nähert sich Stück für Stück ihrem Höhepunkt, erreicht ihn und geht dann noch weiter. Im Buch geht es um Ruth, welche aus ihrem bisherigen Leben gerissen und auf das Land geschickt wird, wo sie auf Emma Bell trifft. Um Emma hegen sich viele unausgesprochene Dinge, Mythen... Mit Ruth, Emma und einigen anderen Figuren entwickelt sich in "Emma Bell" eine düstere, leise Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Es gibt einen Twist, den man irgendwie erahnt, aber nicht wahrhaben will. Das Buch ist nicht gruselig oder blutig, aber es wird ganz schön düster. Ein Thriller, der sich immer mal wieder wie ein cozy Leseerlebnis anfühlt, bis es dann wieder drückend düster wird. ✨️Die Charaktere✨️ haben mir eigentlich alle sehr gefallen. Ich konnte zu allen eine Beziehung aufbauen oder mir eine klare Meinung zu ihnen bilden. Manche bekommen mehr Tiefe, andere weniger. Einige Figuren habe ich erst am Ende des Buches richtig verstanden, was mir quch sehr gefallen hat. ✨️Den Schreibstil✨️fand ich sehr angenehm, bildlich und atmosphärisch. Die Stimmung ist perfekt und trägt super durch die Geschichte. Die Zeichnungen im Buch unterstützen die Atmosphäre und die Bilder im Kopf, ich fand sie ausserdem sehr gelungen!
✨️Mein Fazit✨️ Emma Bell ist ein Buch mit einer ganz besonderen Stimmung. Es nimmt sich Zeit, wird langsam intensiver und fühlt sich sehr rund an. Gefühle und Liebe spielen im Buch allgemein eine grosse Rolle. Zwischendurch war es mir fast etwas zu viel, auch wenn es schön geschrieben und nicht überladen ist. Am Ende war es aber genau richtig so. Der Twist war etwas, das ich irgendwie kommen sah, aber trotzdem nicht wahrhaben wollte. Ich mochte die Charaktere sehr und habe manche erst am Ende richtig verstanden. Ein gefühlvolles, angenehm spannendes Buch, das mir richtig gut gefallen hat!
"Emma Bell" hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden weggeatmet, weil ich einfach wissen musste, wie es weitergeht.
Josephine Ashford beherrscht es unfassbar gut, durch ihre Sprache ein Zeitgefühl zu übertragen. Das Buch spielt 1846 und die Art und Weise, wie sie die Umgangsformen, Kleidung und gesellschaftlichen Erwartungen beschreibt hat mich komplett in diese Zeit versetzt. Ein großer Abschnitt in diesem Roman befasst sich außerdem mit dem Umgang mit Frauen im 19. Jahrhundert. Ashford beschreibt ungeschönt, wie Frauen abgeschoben, klein gehalten, missbraucht und absichtlich so erzogen wurden, sich bloß nicht aufzulehnen, denn man will ja nicht der Hysterie verfallen. Vor allem dieser Teil hat mich nicht nur traurig, sondern auch unfassbar wütend gemacht.
Ihre Beschreibung von Ruth und ihrem Weg sich selbst zu akzeptieren und für sich einzustehen war sehr schön zu lesen.
Dieses Buch hat einen absoluten Plottwist, den ich nicht habe kommen sehen. Ich wusste, es muss noch etwas kommen, aber DAS? Purer Schockmoment 😂
Einen halben Stern muss ich abziehen, weil ein Teil des Buches am Ende nicht ganz nachvollziehbar für mich war (ich möchte nicht spoilern 😂), aber ansonsten erfüllt das Buch alle Kriterien, die ich mir wünsche. Zudem hat die Autorin noch sehr viele sehr schöne Tuschezeichnungen SELBST hergestellt, um die Geschichte noch bildlich zu unterstützen. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.
4.5 / 5 ✨️
Das Buch wurde mir kostenlos gegen eine ehrliche Meinung zur Verfügung gestellt.
[Werbung | Rezensionsexemplar] Es war mein erstes Buch mit queerer Lovestory sowie viktorianischem Zeitalter, deshalb war ich neugierig wie es mir gefallen wird😄
Ruth wird von ihrer Mutter erwischt, wie sie eins der Hausmädchen küsst und daraufhin zu ihrem Onkel aufs Land geschickt. Dort trifft sie auf die bezaubernde Emma, die im Dorf nicht so beliebt ist, wie sie es bei Ruth wird🧐 Ich habe am Anfang etwas gebraucht um mich an die Erzählerperspektive zu gewöhnen, aber Josephine Ashord hat es mit ihrem detaillierten und spannenden Schreibstil schnell geschafft, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte🤩
Ruth muss sich mit ihren „schändlichen“ Gefühlen auseinander setzen und zeigt für dieses Zeitalter großen Mut und emanzipierte Stärke💝 Emma ist eine privilegierte bildhübsche junge Frau, die bei den Bewohnern im Dorf überhaupt nicht gern gesehen ist
0/5🌶️
WOW! ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Geschichte so mitnimmt. Durch die mühevoll selbstgestalteten Tuschezeichnungen konnte ich mir alles bildlich nochmal besser vorstellen, als es die Autorin mit ihrem präzisen Schreibstil sowieso schon getan hat. Ich habe mich ins 19. Jhd. versetzt gefühlt und wollte unbedingt wissen wie es ausgeht. Gegen Ende habe ich schon geahnt wie es ausgeht, daher der kleine Abzug☺️
Mein erstes viktorianisches Buch – und ich habe es geliebt. Spannend, atmosphärisch und voller überraschender Wendungen. Für mich ein perfekter Mix aus Bridgerton und Stolz und Vorurteil im Thriller-Stil. Emotional, düster und absolut fesselnd.