Wenn die Familie nicht mehr miteinander redet – eine Geschichte der Entfremdung
Leonie ist queer, politische Aktivistin, Historikerin – und Tochter eines AfD-Mitglieds. Tatsächlich wählen fast alle ihrer nahen Verwandten die Alternative für Deutschland. Bis sie die Reißleine zog und den Kontakt abbrach, hat sie deren Radikalisierungsprozess also hautnah miterlebt. Sie hatte einen Platz in der ersten Reihe bei Gesprächen zwischen AfDler*innen, die dachten, sie wären unter sich. Über Jahre hinweg hat sie zugehört, analysiert, mitdiskutiert. Vor allem aber musste sie erleben, wie es sich anfühlt, wenn der eigene Vater Teil einer Bewegung wird, die sich gegen alle Werte richtet, die Leonie verkörpert.
Angesichts der Diskussionen über die aktuellen politischen Entwicklungen, über das Erstarken rechtskonservativer Ideologien vergessen wir manchmal, dass diese eben nicht nur auf wissenschaftlicher oder öffentlicher Ebene stattfinden: Die politischen Gräben ziehen sich auch durch Familien. Zu jedem Punkt im Wahlprogramm, zu jedem Verschwörungsmythos und populistischen Wahlplakat gibt es persönliche Geschichten, die sich überall in Deutschland abspielen. An Küchentischen, auf Familienfeiern, beim Grillen oder an Weihnachten.
Leonie erzählt ihre eigene Geschichte hinter den Partei-Narrativen. Sie macht die Radikalisierung der letzten Jahre entlang ihrer persönlichen Familiengeschichte nachvollziehbar und legt die private Seite hinter der Radikalisierung der AfD und ihrer Mitglieder offen. Denn nichts ist so persönlich wie Politik.
Eine gesellschaftliche und politische Analyse und gleichzeitig die berührende Erzählung eines familiären Bruchs.
Bin durch dieses Buch geradezu geflogen, weil ich sehr darauf hingefiebert habe. Leonie Plaar macht so unglaublich wichtige Aufklärungsarbeit, aber hier wird es ganz persönlich.
Ich hab mich leider sehr wiedergefunden in ihrer Geschichte. In familiären Gesprächen, die ausarten. Streit, Stress und Druck. Gleichzeitig hat es (wie sie es bereits am Anfang gleich ankündigt) gut getan, dass man nicht allein damit ist.
40000 Sterne für den Mut der Autorin. Ich fand es gut strukturiert, ich glaube, mir hat aber irgendetwas gefehlt.
Fazit: Bildet Banden. Setzt euch nicht allein Diskussionen mit rechtsradikalen Menschen aus. Wir müssen uns schützen. Diejenigen mit den meisten Privilegien (mentale Ressourcen, nicht marginalisierte Menschen) sollten sich definitiv schützend als Verbündete für u mit andere(n) einsetzen. Es wird tgl. härter. Schweigen ist keine Option. Ich war noch nie so resigniert beim Schreiben eines Fazits, sry ich hab so null Hoffnung mehr (die Autorin aber schon!)
Ich feiere Leonie für ihren Aktivismus und ihre Offenheit und Entschlossenheit zu dem Thema. Leider muss ich mich jedoch einigen anderen Bewertungen anschließen. Die Erzählungen über die Familie und die emotionale Achterbahnfahrt in diesen Situationen, die wie das Herz des Buches erscheinen, kommen meiner Meinung nach zu kurz. Sie werden ständig unterbrochen von bekannten Fakten, Debunking von rechten "Argumenten", und Statements der AFD, wobei hier wenig neues dabei war. Die Zielgruppe von diesem Buch wirkt unklar, denn den meisten Follower*innen ihrer Social Media Präsenz muss man das meiste nicht erzählen. Viel mehr hätte mich mehr Tiefe in den Themen interessiert, wie man so einen Kontaktabbruch verarbeiten kann, wann man wirklich für sich den Schlussstrich zieht, wie sich solche Familiendynamiken verhalten, und so weiter. So wie in den letzten ca. 20 Seiten.
Was soll ich sagen? Das Buch hat genau meinen Nerv getroffen und war genau das, was ich gebraucht habe! Absolute Empfehlung gegen die Ohnmacht, Ungerechtigkeit und Verzweiflung. Ein Mut-macher Buch! Danke Leonie, dass du so mutig warst und diese unfassbar wichtige Buch geschrieben hast!
Ich habe mit mehr gerechnet/auf mehr gehofft, trotzdem war der Inhalt gut und aufschlussreich. Ich werde mal versuchen, es der AfD-wählenden Person in meinem Umfeld anzudrehen, vielleicht hilft es ja.
Die Menschen in meinem direkten Umfeld treibt glücklicherweise die Frage nach der politischen Ausrichtung Deutschlands nur in eine Richtung um: wie schaffen wir es zu verhindern, dass die AfD noch mehr Stimmen bekommt? Nachdem ich dieses Buch als Neuzugang auf meinem Booktube Kanal vorgestellt hab, hab ich ein paar blöde Kommentare bekommen und auch eine spürbare Zahl an Abonnenten verloren - es wurde sogar angemerkt, dass ein „Cozy Buchkanal“ wohl nicht der Ort ist, um diese Dinge zu besprechen. Mal abgesehen davon, dass ich meinen Kanal jetzt nicht mit dem Prädikat gemütlich versehen würde, merke ich doch, wie unbequem es einigen Menschen ist, den politischen Tatsachen in Deutschland in die Augen zu schauen und das leider oft auch, wenn sie mit der AfD nichts am Hut haben
Leonie Plaar hat eine der schlimmsten Position einnehmen müssen, die man sich denken kann. Als queere Frau ist sie von AfDlern umgeben und zwar in ihrer Familie. In ihrem Buch beschreibt sie die Entwicklung, besonders ihres Vaters, und hält dabei auch nicht hinterm Berg, dass es eine Zeit gab, wo sie unbedarft mit dieser neuen „frischen“ Partei sympathisierte und beinah sogar Mitglied geworden wäre.
Dieses Buch legt noch mal deutlich offen wie manipulativ selbst die engste Verwandtschaft mit ihren liebsten Menschen umgeht, wenn sie sie von dieser Partei und deren menschenverachtender Ideologie überzeugen möchten. Es zeigt aber auch auf, wie sie Argumenten nicht gewachsen sind. Das, auch in den gängigen Talkshows, von AfD Mitgliedern übliche Verhalten Fragen auszuweichen, Gaslighting zu betreiben und einfach ein neues Thema aufzumachen, wenn es offensichtlich ist, dass ihre Thesen keine Grundlage haben wird in diesem Buch im engsten Familienkreis reproduziert. Plaar ist queer und je bewusster ihr das wird, und je deutlicher sie ihre sexuelle Identität lebt desto häufiger stellt sie zur Disposition, ob die homophobe Position der AfD auch die ihres Vaters ist. Eine Antwort hat sie bis heute nicht bekommen.
Sie hat sich von ihrer Familie losgesagt. Ihren Vater nennt sie nur noch ihren Erzeuger, was deutlich macht, wie zerrüttet ihr Verhältnis ist.
Der Erkenntnisgewinn in diesem Buch ist für mich jetzt nicht besonders groß. Das meiste habe ich mir so gedacht und die Fakten bezüglich der Partei waren mir zum großen Teil bekannt. Trotzdem war es sehr interessant zu lesen, wie ist es mutmaßlich vielen Familien ergangen ist. Bisweilen wirkt das Buch schon wie eine Abrechnung mit ihrem Vater und man merkt die Wut, die immer noch in ihr gährr, auch wenn sie mehrfach behauptet, dass sie mit ihrer Familie abgeschlossen hat. So ganz kann ich ihr das nicht abnehmen. Aber ein paarmal hat sie uns an Diskussionen teilhaben lassen aus denen ich für mich ein bisschen etwas ableiten konnte. Ich bin immer wieder auf der Suche nach verbalen Kniffen, um in Gesprächen gewappnet zu sein. Wichtig ist einfach, dass wir reden, denn selbst Leonie Plaar möchte das noch nicht aufgeben und hofft, genauso wie ich, dass es immer noch Menschen gibt, die man davon überzeugen kann, wieder auf die demokratisch Seite zu wechseln!
Wenn ihr selber im engsten Umkreis Menschen habt, die in nationalistische Strömungen abdriften, dann empfehle ich euch dieses Buch besonders , weil ihr hier vielleicht Hilfestellung im Umgang mit diesen Menschen findet.
Die politischen Fakten/Infos fand ich leider etwas anstrengend teilweise. Es war halt nichts Neues dabei und mir hat oft auch ein mehr übergreifender Blick gefehlt. Die Geschichten und Situationen mit der Familie fand ich hingegen interessant und hätte mir im Verhältnis zu den politischen Infos noch mehr davon gewünscht. Ich verstehe aber auch, dass sie nicht zu sehr ins Detail gehen wollte
Wow! Danke, dass du dieses Buch geschrieben hast, Leonie! Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr du mir mit deinen Worten, deiner Wut und deinen Erfahrungen aus der Seele geschrieben hast. Wenn ich alle meine liebsten Stellen im Buch markiert hätte, wäre irgendwann fast das ganze Buch pink gewesen. 😅
Kaum etwas tut so weh, wie mitzubekommen, wenn sich persönlich wichtige Menschen politisch in eine Richtung entwickeln, die man selbst nie für möglich gehalten hätte. Wenn man mit vermeintlichen Grundwerten anfangen und selbst diese verteidigen muss. Wenn es selbst nicht mal mehr etwas bringt, mit der eigenen Sicherheit zu argumentieren, weil Schwurbel-Theorien von Thomas61 auf Facebook mehr geglaubt wird, schließlich wird ja der confirmation-bias bedient.
All dieser Frust und diese Wut, aber auch Mut und Kraft werden in diesem Buch übermittelt. Durch das Buch wird uns allen eine Stimme gegeben und eins wird klar:
WIR SIND NICHT ALLEIN. Auch wenn uns das in WhatsApp Gruppen oder bei der Familie am Küchentisch manchmal so vorkommen mag. 🤝🏼🩷
Los jetzt! Lest das Buch, seid bei rechter Hetze weiterhin unangenehm und laut und geht diesen Leuten auf den Sack.
Es braucht euch! Es braucht uns! Es braucht Bücher wie dieses, bis es all das irgendwann vielleicht nicht mehr braucht. 🙌🏼
In „Meine Familie, die AfD und ich - Wie Rechtsextremismus uns entzweit - und wie wir dagegenhalten“ erzählt Leonie Plaar von der Entfremdung von ihrer Familie und gibt Tipps, wie wir besser mit dem Thema und Diskussionen umgehen können. Erschienen ist das Sachbuch im September 2025 bei Goldmann.
Leonie ist queer, politische Aktivsitin, Historikerin - und Tochter eines AfD-Mitglieds. Tatsächlich wählen fast alle ihre nahen Verwandten die Alternative für Deutschland. Bis sie die Reißleine zog und den Kontakt abbrach, hat sie deren Radikalisierungsprozess also hautnah miterlebt. Sie hatte einen Platz in der ersten Reihe bei Gesprächen zwischen AfDler*innen, die dachten, sie wären unter sich. Über Jahre hat sie zugehört, analysiert, mitdiskutiert. Vor allem aber muss sie erleben, wie es sich anfühlt, wenn der eigene Vater Teil einer Bewegung wird, die sich gegen alle Werte richtet, die Leonie verkörpert.
In diesem Falle habe ich den Klappentext übernommen, weil der dieses Buch wirklich gut beschreibt. Der Einstieg in die Sachbuchbestenliste auf Platz 9 zeigt, dass dieses Thema aktuell und relevant ist und viele Menschen in diesem Land umtreibt. Ich habe einige ihrer Aufklärungsvideos gesehen und fand diese gut gemacht und so war ich neugierig auf ihre persönliche Geschichte. Leonie Plaar erzählt ihre persönliche Geschichte und erzählt von den Diskussionen zu vielen unterschiedlichen Themen, wie z.B. Meinungsfreiheit, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Rechtsextremismus. Sie verbindet das Persönliche mit den dazugehörigen Fakten und zeigt ihre Erfahrungen und welche Strategien erfolgreicher waren und welche nicht. Mich haben einige Kapitel sehr berührt. Ich kenne viele der Diskussionen und die dazugehörigen Argumente und habe dennoch auch einige neue Informationen für mich mitgenommen. Natürlich habe ich auch den ein oder anderen Fakt geprüft. Vieles davon war mir aber schon vorher bekannt. Ich mochte die Kombination aus persönlicher Geschichte und den dazugehörgen Fakten und fand ihre Argumentation schlüssig. Gut fand ich dabei auch, dass sie ihren Weg nicht als den einzig richtigen Weg ansieht. Sie plädiert dafür weiterhin in die Diskussion zu gehen und seine eigenen individuellen Umstände zu berücksichtigen und sich die Kämpfe auch gezielt auszuwählen. Alleine in einer Diskussion gegen die gesamte Familie wird man nicht bestehen können, wenn diese nicht bereit dazu sind ihre eigenen Standpunkte ehrlich zu hinterfragen. Dennoch hält sie Gegenrede grundsätzlich für wichtig und natürlich ist es auch wichtig Menschen in seinem Umfeld zu haben, die die gleichen Werte teilen.
Fazit: Für mich ein bewegende persönliche Geschichte, die zusammen mit den dazugehörigen Fakten, zu einem interessanten Sachbuch verschmelzen. Dieses Sachbuch hat für mich vorhandenes Wissen gefestigt, aber auch neue Fakten beigesteuert und mir ein bisschen zusätzlichen Mut gegeben für die eigenen Werte und Moralvorstellungen einzustehen.
Wann ändern wir etwas an unserem Umfeld, wenn wir hinsichtlich der politischen und moralischen Orientierung merken, dass das Konfliktpotential (zu) groß ist? Leonie Plaar gelingt es, Interdependenzen des Privat-Politischen herauszustellen: die politische und moralische Erziehung der Eltern und Großeltern, die emotionale Beziehung zu ihnen und anderen Verwandten, die Frage von Schuld und Verantwortungsdiffussion zwischen Eltern und Kindern im Laufe des Erwachsenwerdes und, in direktem Bezug auf rechtsnationale Forderungen, den Wert der "Familie" ganz grundsätzlich.
Es ist ein Buch mit Genre-Mix, denn es setzt sich zusammen aus historischen Kontextualisierungen, politischen Einordnungen und Stellungnahmen sowie einem großen Teil an persönlichen Erinnerungsfragmenten, die sogar teils dialogisch wiedergegeben werden. Insgesamt gelungen, denn durch die durchdachte Synthese dieser Elemente entsteht ein guter Lesefluss.
Schlägt man das Inhaltverzeichnis auf, so werden die meisten politisch-interessierten Menschen mit bekannten Statements konfrontiert, wie z.B., "Ich stell ja nur Fragen.", "Du musst auch andere Meinungen akzeptieren.", die allesamt das Gros rechtspopulistischer und /-extremer Verteidigungskunst abbilden. Nichts "Neues" rezensieren bereits einige, doch genau dieser Voreingenommenheit möchte ich widersprechen: Die Besonderheit des Buches ist, dass es diese Thesen sind, die so oder so ähnlich in Gesprächen mit Plaars Verwandschaft gefallen sind und Plaar sich in diesem familiären Kontext mit Ihnen auseinandersetzen muss(te). Widerspruch innerhalb dieser gefestigten Familienstrukturen zu erheben, daraufhin Beziehungen zu verändern und über diese (privat-politischen) Handlungen zu berichten hat definitiv etwas empowerndes.
Eine strukturierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der AfD und anderen rechtsextremen Akteuren muss man nicht erwarten und braucht man vielleicht auch derzeit nicht mehr auf dem Buchmarkt. Vielmehr bringt gerade Plaars Mischung aus emotionaler und argumentativer Arbeit die Art von narrativem Empowerment für alle, die gerade noch nicht wissen, wie sie rechtsextremen Kolleg:innen, Kommliton:innen, Freund:innen oder Verwandt:innen umgehen sollen.
Ein Buch, das unverhinderlich verletztlich macht und durch die Mischung aus Ehrlichkeit, emotionaler Reflexion und professioneller, wissenschaftlicher Hintergrundarbeit klar überzeugt.
Leonie Plaar beschreibt in diesem Buch von der Entzweiung ihrer Verwandtschaft, die zu großen Teilen aus AfD Mitgliedern besteht und erzählt damit beispielhaft, zu welcher Spaltung ein immer radikaler werdender Rechtsruck in unserer Gesellschaft führt. Dabei analysiert sie anhand von Gesprächen mit ihrer Verwandtschaft die Dynamiken, die sich bei Diskussionen mit rechtsextremen Menschen und Verschwörungsgläubiger:innen ergeben. Sie beschreibt einen jahrelangen Kampf, bei dem sie sich immer wieder akribisch durch das Studium von Statistiken und Studien auf Diskussionen vorbereitet hat und dennoch weder auf sachlicher noch auf emotionaler Ebene eine Annäherung erreichen konnte. Und sie spricht von der Erschöpfung und Verletzung, die das ständige Überschreiten ihrer moralischen und ethischen Grenzen, sowie die offen zur Schau gestellten Entmenschlichungen durch ihre Verwandtschaft, bei ihr ausgelöst haben. Es geht aber auch darum, dass Verwandtschaft nicht automatisch gleich Familie ist und wie sehr man sich durch Verbündete ermächtigt fühlen kann.
Ich denke dies ist ein sehr gutes Buch für alle, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Um sich gesehen zu fühlen, um zu verstehen, welche Dynamiken nur zermürben und nicht weiter führen und vielleicht auch um sich zu hinterfragen, was die eigene rote Linie ist. Und es macht wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist dass wir alle (und insbesondere nicht von Diskriminierung betroffene Menschen), früh und immer wieder zu widersprechen, wenn populistische Parolen reproduziert werden und diskriminierende Aussagen getätigt werden.
Ein kurzes, aber sehr intensives Buch. Die Autorin beschreibt ehrlich und schonungslos, wie sich ihre Familie seit 2013 immer stärker den Weltbildern der AfD beugt und diese annimmt, wie Gespräche eskalieren können und wie sich beide Seiten immer weiter voneinander entfremden. Es ist sehr nah dran, sehr persönlich und dadurch unglaublich nachhaltig.
Ich hätte mir manchmal noch mehr gewünscht, so etwas wie einen Leitfaden, oder kurze Stichpunkte, wo man Literatur finden könnte, für zum Beispiel: Wie kann man auf bestimmte Aussagen reagieren, wie geht man selbst damit um, wenn man vor solchen Situationen steht? Aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt, weil es eben keine Ratgeberliteratur ist, sondern die persönlichen Eindrücke der Autorin darlegt.
Trotzdem eine klare Leseempfehlung!
Es tut weh, weil die Themen wehtun und auch in der heutigen Zeit so aktuell, akut und erschütternd sind, aber genau das macht das Buch lesenswert.
TWs beachten, vieles wird angedeutet (natürlich nicht ausgeschrieben und reproduziert) und kann sehr belastend sein.
Die Autorin leistet wichtige Aufklärungsarbeit - in ihrem Buch, aber auch auf ihren Social Media Kanälen (Instagram @frauloewenherz). Dass die AfD rechtsextrem ist und wie sich das an ihren Aussagen, ihren Wahlprogrammen und Taten zeigt, war für mich nicht neu - ich beschäftige mich allerdings schon lange mit der AfD.
Was dieses Buch für mich besonders lesenswert macht, ist daher viel mehr das Gefühl, nicht alleine damit zu sein, dass sich geliebte Menschen der AfD und damit Menschenfeindlichkeit zuwenden und Beziehungen daran zerbrechen und vor allem zu lesen, dass man Grenzen setzen darf und muss.
Das Buch ist auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die auch mit rechten Menschen in ihrem Umfeld zu kämpfen haben.
Ich kann mich aber nur vorherigen Rezensionen anschließen: gefühlt hat etwas gefehlt um den Buch die Tiefe zu geben, die ich erwartet hatte. Letztlich ist das eine Lebensgeschichte und keine Fiktion, in diesem Aspekt fand ich das Buch auch sehr gut.
Aber drüber hinaus fand ich es irgendwie ein bisschen mau, wenn man sich bereits mit dem Thema rechts und afd ein bisschen auseinandergesetzt hat.
Ich hätte mir noch mehr Einblicke in ihre persönlichen Geschichten gewünscht, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Generell ein toll geschriebenes Buch, welches jede Person lesen sollte!