In Minihorror maken we kennis met Mini en Miki, nieuwkomers in een buitenwijk van Wenen. Ze doen hun best om erbij te horen en alles goed te doen, maar worden desondanks – of juist daarom – voortdurend achtervolgd door catastrofes en monsters. Er verschijnen maden in een chocoladereep, Mini wordt levend begraven, Miki gaat de strijd aan met een vleesetend monster – en in het volgende hoofdstuk beginnen de gruwelijkheden van voren af aan.
In een volstrekt originele, vlijmscherpe stijl brengt Barbi Marković nachtmerries tot leven, en laat zien wat een nachtmerrie het dagelijks leven kan zijn.
Minihorror is een boek over de horror van het perfecte familieontbijt, over pesten op de werkvloer, over sociale ongelijkheid en over wat het betekent om ergens bij te horen.
Update: Nach Durchdenken der formalästhetischen Kriterien bin ich trotz ausgebliebenen Lesegenuss nun zu einem erhöhten intellektuellen Genuss gelangt --> 2 Sterne.
Mikis und Minis Minihorror als Prüfstand für literarische Toleranz. Experimentell, bis weit übers Ziel hinaus.
Inhalt: 1/5 Sterne (aneinandergereihte Alltagsszenen ohne Spannungsbogen) Form: 1/5 Sterne (Syntax und Wortschatz auf Minimalniveau) Komposition: 2/5 Sterne (keine, aber Illustrationen) Leseerlebnis: 1/5 Sterne (intendiertes Entsetzen)
Ein Teil der ästhetischen Kommunikation besteht seit je aus Provokation. Alte Lesegewohnheiten werden herausgefordert, neue Worte erfunden, Tabus gebrochen, Leseerwartungen enttäuscht. Hier beginnt das Spiel mit Sprache und Form und gerät schnell zum Selbstzweck wie in der Experimentellen Literatur im Allgemeinen oder in der Absoluten Prosa im Besonderen. Barbi Marković, Siegerin des Preises der Leipziger Buchmesse 2024, legt mit „Minihorror“ einen eigenartigen, eigenwilligen, fast bis zur Unlesbarkeit gepeitschten Text vor:
Mini schminkt sich, weil sie bald zur Party gehen will. Sie schaut nach, wie spät es ist, und dabei bemerkt sie einen verpassten Anruf von Kylie. Als sie zurückruft, geht Kylie nicht ran. Ein paar Sekunden später schaut sie wieder aufs Handy und sieht, dass Kylie angerufen hat. Mini ruft wieder zurück, und Kylie hebt nicht ab, aber gleich danach ruft Kylie an, und Mini sieht es und hebt ab. »Endlich«, sagt Mini und lacht. »Ich habe meinen Ton nie an.« »Ich weiß«, sagt Kylie, »niemand hat den Ton an.«
Dass „Minihorror“ als Satire und Provokation angelegt ist, wird sofort klar. Minnie und Mickey Maus, oder bei Barbi Marković Mini und Miki, werden als unsichere, hilflose, impulsgestörte Individuen eingeführt, die Ähnlichkeiten zu halbfertigen KI-Wesen besitzen und deshalb nur mit restringiertem Sprach- und Gedankencode überfordert durch die Welt tigern können. Die Sprache und Gedankenwelt reduziert sich auf aller einfachste Alltagssituationen, die von den beiden kaum beherrscht werden wie das Aufräumen oder E-Mail-Abschicken. Um die Verunsicherung zu komplettieren, unterminiert der Erzählstil von „Minihorror“ das Sprachgefühl auf verstörende, kondensierende Weise, um den Cartoon-Charakter seiner Hauptfiguren hervorzuheben:
Aber jetzt beginnt sich Mikis Bewusstsein auf dem Parkplatz der Raststation wieder zu regen. Sein Körper setzt sich Punkt für Punkt zusammen. Zuerst fühlt sich Miki leicht und gleich danach schwach und elendig wie jeder Mensch, der gerade an der Grenze zwischen Leben und Nichtleben war. Nach dieser Vision ist ihm noch weniger klar, was er denken soll.
Die KI-Wesen Mini und Miki laufen durch eine sinnentleere Welt und erleben voneinander völlig unabhängige Szenen, die sich nach und nach zu einer Art Gruselkabinett zusammenschließen. Die Mängelwesen stottern und radebrechen und wissen selbst nicht, ob sie tot oder lebendig sind. Als literarische Performanz gibt Marković dem eigenen Publikum eine saftige Ohrfeige nach der anderen:
»Keine Ahnung«, sagt Miki zu sich und zu euch. Ja, zu euch, die er in diesem besonders empfindlichen Seelenzustand spüren kann, wie ihr auf die Moral der Geschichte wartet. Ihr saugt ihm seine ungeschützte Seele aus mit euren Erwartungen. Er möchte jetzt allein sein.
Als Kommentar zu einer fortschreitenden Idiokratisierung erhält „Minihorror“ tatsächlich Gruselmomente. Marković‘ Sprache scheint diesem Zerfall jedenfalls nicht Einhalt gebieten, sondern sogar Nachdruck verleihen zu wollen. Ähnlich zu Teresa Präauer in ihrem „Kochen im falschen Jahrhundert“ nimmt Barbi Marković ihr eigenes Publikum hops, ohne einen Sinnanspruch einzulösen. Da ist es zum Bertolt Brecht‘schen Verdikt aus „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ auch nicht mehr weit, dass der Luxus der westlichen Welt ohnehin nur aus „Hundsscheiße“ besteht. Nur wird in „Minihorror“ die sogar noch bei Brecht vorhandene Hoffnung einer auf gelungene Kommunikation drängende ästhetische Utopie gleich mit abgeschafft.
Ärgerlich: Rudimentäre Sprache erlaubt keinen Lesefluss.
Erfreulich: Das Wagnis, gegen die Sprache und Leseerwartung zu verstoßen, als ästhetisch-rebellierender unkonformistischer Akt.
Ich hab kein Bock mehr Bücher schlecht zu rezensieren.
Rechtfertigungen Popkultur Auskommentieren-Analysieren auf küchenpsychologieniveau- Menschen die zu viel Nichts zu sagen haben Wie kurze Tiktok Videos - schnelle Schnitte- Lehrstück
Das Buch gibt vor spielerisch mit absurden, grotesken Horrorelementen, Verzerrung der Realität, eine Themensetzung künstlerisch zu bearbeiten. Dabei bleibt es komplett in seiner Symbolik verhaftet. Sie wird lediglich durch das keck, freche, imaginäre verschleiert. Ordnet sich nicht neu und macht dadurch keine Räume auf. Das Buch wirkt sogar durch die Verhaftung in der Bedeutungszuschreibung moralisierend.
Ich verabscheue die Art wirklich alles was man tut, sieht und denkt nochmal in pseudointelligenten Reflexionen zu kommentieren und zu deuten. Evtl macht das Hirn des Lesers deutlich mehr aus der Situation als wenn die Figur oder der Erzähler seinen Dünnpfiff dazu gibt.
Mal abgesehen davon, dass es sprachlich auf ganz dünnem anspruchslosem Eis tanzt.
Ein Buch das in meiner Welt keine Existenzberechtigung hat.
"Minihorror" von Barbi Marković erzählt kurze Miniaturen vom Horror des Spätkapitalismus. Das ist so lustig und dann auch wieder überhaupt nicht, es ist das buchgewordene "🥲".
Im Zentrum stehen Miki und Mini, ein mitteljunges Paar in Wien, sie Autorin, er Angestellter in einem Büro. Sie sind lieb miteinander, auch wenn sie sich manchmal umbringen wollen (beim Aufräumen zum Beispiel, weil er sich in Details verliert und sie alles ganz oberflächlich macht). Mini wird immer wieder gefragt, wo sie "eigentlich" herkommt und Miki muss mit seinen toxischen Freunden Männersachen machen. Mini weint in einem Shared-Office-Space und Miki wird von einer Katze manipuliert. In einer Geschichte haben sie kurz einen Zufallshund und werden später von Bettwanzen angegriffen und in einer anderen löst sich ein Freund vor ihren Augen auf und sie setzen ihn irgendwie in ein Taxi, damit er nach Hause fahren kann.
"Minihorror" ist absurd, schräg und absolut genial. Es ist ein Buch, dass ich gerne ewig weiterlesen würde, jeden Abend eine neue Geschichte oder so. Wahrscheinlich, weil ich auch ein bisschen Mini bin (aber noch mehr bin ich Miki) und weil im Angesicht des absoluten Upfucks von Gesellschaft, in dem wir leben, diese Alltagshorrorstories Trost und Galgenhumor spenden.
"Minihorror" von Barbi Marković besteht aus zweiundzwanzig Abenteuern von Mini und Miki. Ihr Entenhausen ist Wien. Mini ist gebürtige Serbin. Miki stammt ursprünglich aus Osttirol. Sie gehen in den Supermarkt. Sie besuchen ihre Eltern. Sie machen Urlaub. Sie gehen auf eine Party. Sie fahren an einem Samstag zu IKEA. Anfangs scheint alles alltäglich und oberflächlich, dann aber kommt es zu absurden, bösen Wendungen.
Die beiden begegnen im Supermarkt einer Menschenfresserin. Miki begegnet einem früheren Schulkameraden, der eigentlich tot ist, und schließt daraus, dass auch er eigentlich tot ist. Bei dem Besuch von Minis Eltern muss Mini in eine Grube steigen und sich von der Verwandtschaft beschimpfen lassen. Miki dachte, wenn Mini davon spricht, dass die Familie sie immer in eine Grube stoße, dass das übertragend gemeint sei. Die beiden zelten in ihrer eigenen Wohnung, um sich vor den Insekten, die die Wohnung übernommen haben (u.a. fliegende Kakerlaken), zu schützen.
Das Buch macht durchaus Spaß. Die Abgründe sind nicht einfach nur absurd und witzig. Sie können als Störungen in der Gesellschaft gelesen werden.
Die ganz großen Lobeshymnen, die das Buch erfahren hat, sind mir dennoch etwas zu hoch gegriffen. Clemens J. Setz nennt das Buch in der ZEIT ein Meisterwerk. In der SWR-Bestenliste vom Januar steht das Buch auf Platz 1. In der Diskussion dazu stellten Kritiker Vergleiche zu Beckett und Edgar Allan Poe (auf Speed) an. So weit kann ich nicht gehen. Trotzdem habe ich das kurze und ungewöhnliche Buch gerne gelesen.
Nach kurzen reinlesen hatte ich schon das Gefühl, dass ist vielleicht etwas ähnliches wie Geschichten mit Marianne (Xaver Bayer) und habe mich schon gefreut. Also komische, surreale, fantastische, absurde Episoden aus dem Leben zweier Menschen. Und es ist auch sowas, nur leider nicht ganz so gut wie Erstgenanntes, in meinen Augen.
Dafür haben wir in den absurden Geschichten in Minihorror eine gute Portion Gesellschaftskritik mit drin, was ich immer an sich gut finde. Das ganze wird mit viel Humor serviert, der mich immerhin ab und an zum Schmunzeln verleitet hat.
Wie in den meisten Episodenromanen, hat mich einiges beglückt und anderes eher ratlos gemacht. Insgesamt bin ich froh dieses kleine besondere Buch gelesen zu haben. Einige der kreativen, bösen Bilder (eckiger Hamster!) werde ich sicher nicht so schnell vergessen.
Das liest sich wie ein Comic, nur eben ohne Bilder (abgesehen vom Anhang); man erwartet manchmal geradezu, dass im Text Wörter wie „Knall“, „Bumm“, „Peng“ aufploppen. Die einzelnen Szenen sind absurd, und zusammen mit diesem comigartigen Stil also oft sehr komisch, gleichzeitig aber alptraumhaft. Es geht um familiäre Abgründe, Beziehungen, Fremdsein, zermürbenden (Berufs-)Alltag und immer wieder prekäre Wohnsituationen (Ungeziefer inklusive; ich glaube, Kafka hätte seine Freude an dem Text gehabt).
Eine kleiner Beleg für das Komisch-Dunkle: "Unausgesprochene Mikroaggressionen fressen an den Organen der Mitarbeiter:innen, Exccellisten bluten aus den Rändern, und die Angst vor Fehlern lähmt die Herzen. Alle fühlen sich benachteiligt. Kein Problem wirkt lösbar.“ Blutende Excellisten! Ich werde am Montag mit anderem Gefühl meinen Rechner hochfahren.
Bei aller Freude am Lesen, hätte der Roman für mich aber auch nicht länger sein dürfen, denn dann hätte das immer wieder Überraschende, Irritierende seine Wirkung verloren. Dass das Bonus-Material dann kurze weitere Ideen tatsächlich mit kleinen Zeichnungen präsentiert, hat das Buch sehr gut abgerundet. Dagegen fand ich die beiden Kurztexte anderer Autor*innen zwar eine nette Geste von Markovic, aber sie fügen sich nicht so ganz ein.
Erstaunlich überhaupt, wie diese Generation von Schriftsteller*innen, die aus dem ehemaligen Jugoslawien flohen und deren Muttersprache also nicht Deutsch ist, die deutschsprachige Literatur mit originellen Texten bereichern – ich denke da an Saša Stanišićs Herkunft, in dem von Drachen die Rede ist und ein Rollenspiel integriert ist.
3,5🌟 Ein knackiger Happen für zwischendurch, schmackhaft, wohlriechend, mal pikant, mal süß, dann unerwartet bitter, Stinkmorchel, ein Rülpser, ein Furz; es ist ein buntes allerlei an Alltagsszenen, die ins Absurde oder auch mal ins Nichts abdriften. Die Freude an grotesken Ideen steht hier im Vordergrund, weniger die literarisch-ästhetische Sprachkunst. Geschrieben ist es ja eher im kecken Plauderton, mit teils nihilistischen Dialogen; nach 150 Seiten ist dann auch gut, bin aber neugierig, was die Autorin noch so auf den Buchmarkt bringen wird, jetzt wo sie bekannt ist und Erfolg hat. Jedenfalls empfinde ich Sympathie für die Autorin, mir gefällt, wie frei und unbeirrt sie sich in ihrem Text bewegt, wie gut sie loslassen und die Geschichte wegfliegen lassen kann, ohne irgendeine zwanghafte Message. Komplette Begeisterung bleibt bei mir allerdings aus, dafür ist es mir dann doch etwas zu flapsig getextet, um gleich Lust auf Mehr zu bekommen.
Geniale Sammlung von Episoden aus dem Leben des Paares Miki und Mini in Wien. Letztes Jahr habe ich mich von dem plakativen Titel abschrecken lassen. In klassischem Lustiges-Taschenbuch-Font prangt „Minihorror“ und brüllt einer „SATIRE!“ entgegen. Natürlich tragen die beiden Hauptfiguren ihre Namen nicht von ungefähr: sie versuchen ihre Leben in der Comicartigkeit des Spätkapitalismus auf die Reihe zu kriegen. Aber Barbi (sic!) Marković liefert mit „Minihorror“ einen außerordentlich komischen, bissigen Erzählband ab, der unbedingt lesenwert ist und den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 voll verdient hat. Mini stammt aus Serbien, Miki aus der Steiermark. Die beiden schlagen sich herum mit Minis menschenfressender Kusine, mit mysteriösen Parallelwelten, unheimlichen Doppelgängern, ekeligem Ungeziefer. Der Horror gehört zum Alltag wie IKEA, wie die bucklige Verwandschaft und wie Lohnarbeit. Marković ist eine sehr genaue Beobachterin und schafft es grandios, Worte zu finden für die abgefuckte Welt unseres täglichen Lebens in Zeiten von Verschwörungstheorien, Long Covid und Klimakatastrophe. Immer wieder erkennt eins sich selbst in Miki oder Mini. Auch super: als Bonus gibt es noch 105 Mini-Minihorror-Geschichten!
Non è un romanzo, ma neanche una tradizionale racconta di racconti. Sono tanti mini-episodi (come brevi puntate di una serie tv) incentrati sulla vita di coppia di Mini e Miki, i protagonisti del libro. Queste storie di vita rappresentano, attraverso tante situazioni, il disagio della società contemporanea, e riescono a sdrammatizzare con umorismo nero. Solo che ogni storia/episodio ha elementi surreali che spesso sconfinano nell’horror-fantasy totale. Alcune situazioni sono davvero geniali, ma altre mi hanno lasciata tiepida. Solitamente amo la surrealtà un po’ meno marcata e l’umorismo nero un po’ più sottile. Qui c’è invece un’ostentazione del grottesco ed non tutte le storie mi hanno conquistata. Però è innegabile che il concept sia riuscitissimo e il disagio della nostra epoca si percepisce tutto!
Ein bisschen nervös ist er, ob er alle Fragen der Handwerker wird beantworten können. (S.59)
Minihorror versammelt schräge Miniaturen über das Unheimliche im Alltag. Mal kafkaesk, mal absurd, mal einfach nur seltsam.
Man blättert. Kapitel kurz, Gedanken auch. Absurditäten wie aus einem schlechten Traum. Menschenfresserin an der Kasse. Grube mit Familie. Kakerlaken im Wohnzimmer. Und irgendwo dazwischen: Alltag. Und Schrecken. Und Langeweile.
Ein paar Sätze blieben hängen. Wie Maden im Joghurtbecher. Aber vieles glitt vorbei. Zu flüchtig, zu leer. Mini hätte gesagt: „Ist halt so.“ Miki hätte genickt. Und weitergelesen. Ich nicht.
Clemens Setz stellt Minihorror als sein Buch 2023 vor; was wohl eher eine freundschaftliche Werbeeinschaltung war, was okay ist. https://www.derstandard.at/story/3000... Ich jedenfalls bin Barbi Marković seit ihrem ersten Buch treu. Ausgehen. Große Empfehlung! Die verschissene Zeit hat auch fünf Sterne bekommen. Sehr skurril. Minihorror ist auch sehr skurril. Und es finden sich darin ein paar sprachliche Perlen (teils, wie ich beim Wiederlesen finde, mit Sybille Berg-Qualität; siehe Leseprobe unten). Aber insgesamt bleibt Minihorror doch hinter den anderen genannten Büchern zurück.
Und jetzt stellen sie im B2-Diwan eben ein neues Buch von Stefanie Sargnagel vor; Iowa: Ein Ausflug nach Amerika. Das ist ja irgendwie voll die gleiche Kategorie. Ich kann doch nicht diese beiden Bücher direkt hintereinander lesen. Oder kann ich? Christiane Rösinger war auch dabei. http://tinyurl.com/ymyjp6sc
Leseproben Minihorror:
"Im Urlaub müssen sie sich erholen und weiterentwickeln, sie müssen Freunde treffen und allein sein. Sie müssen liegen und wandern, tanzen und nichts tun, und all das muss pausenlos wunderschön sein, sonst hat sich das gesamte Leben nicht gelohnt und alles ist zum Wegwerfen, man gilt als glücksunfähig und sollte sich erschießen."
"Es gibt Tage, an denen nichts einfach von der Hand geht und Menschen, Geräte und Architektur einem das Schlimmste zu wünschen scheinen. Und dann gibt es Tage, an denen man das Gefühl hat, dass jede Zufallsbegegnung ein schöner Traum ist, dass die Welt einen mag und die Geldautomaten gern einen Zehner dazulegen würden, wenn sie frei entscheiden könnten."
Silvesterparty: "Alle umarmen einander. Mini hat den ersten Jubelmoment verschlafen, und jetzt muss sie warten, bis jemand frei wird, damit sie sich am Umarmen und Gratulieren zum neuen Jahr beteiligen kann. Die erste halbe Minute ist immer kompetitiv, wie eine »Reise nach Jerusalem«, danach lässt die Sozialpanik allmählich nach und alle tummeln sich von einer Person zur nächsten und wünschen einander ein gutes neues Jahr."
"Falls ihr eine Zusatzversicherung oder eine Privatversicherung habt, könnt ihr diese Geschichte über Mini als erfunden betrachten, weil dies eine Realität ist, aus der ihr euch (zumindest vorübergehend) freigekauft habt."
"Der Freund ist mitten in seiner Erfolgsgeschichte unsicher geworden und vor allen Anwesenden auseinandergefallen. Stück für Stück sammeln Mini und Miki ihren Freund auf und setzen ihn, so gut sie können, zusammen, damit er im Taxi seine Adresse sagen kann."
dissacrante, divertente e allucinata: una raccolta di racconti sulla mostruosità delle relazioni, sulle tecniche di tortura applicate nei contesti lavorativi, sui pericoli che si nascondono negli studi medici e dietro le poltrone dei parrucchieri, sull'inesistente controllo sulla nostra salute fisica e mentale e la loro tendenza a ribellarsi nei modi e nei momenti peggiori, insomma, un'antologia che raccoglie tutto il terrore e i mostri dell'esistenza e della quotidianità, andandoli ad accentuare (e peggiorare) con una pesante manciata di weird!
tuttavia, l'autrice riesce, nel caos più totale, tra cugine cannibali e cavallette per metà umane, a portare in superficie questioni che toccano profondamente la maggior parte di noi: la famiglia che non sempre supporta, il lavoro che inibisce, i social che soffocano e sfaldano, la difficoltà nel relazionarsi e nell'accettarsi, le paure e le ansie che ci portiamo dentro e che spesso intaccano la nostra qualità di vita
stoccate che, tra l'assurdo e il divertente, arrivano dritte e inesorabili, portando il lettore in uno stato confusionale, in cui non si può fare altro che tornare indietro con la memoria e cercare quei ricordi che sono riaffiorati leggendo questo o quell'altro racconto, cercando di trovare quel punto di contatto tra la nostra esperienza e quella dei protagonisti
consiglio questa raccolta di racconti a chi è già familiare con il weird, poichè i racconti prendono spesso una piega così assurda che un neo-lettore del genere potrebbe trovarli frustranti e poco accessibili
„Miki kommt nach einer Weile und fragt, ob Mini eine kleine Schraube gesehen hat, die er vor zwei Wochen irgendwo hingelegt hat. Sie macht ihm Suchvorschläge. Miki fragt noch einmal, ob Mini sicher ist, dass sie die Schraube nicht weggeworfen hat.“
Skurrile Episoden aus dem Leben eines Paars naiv erzählt. Die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse befindet das für auszeichnungswürdig.
Mini storie, Maxi horror. Anche se definirlo horror è un po’ un’esagerazione: opterei più per “realisticamente weird” con tutte le ansie e le paranoie del caso. Inutile dire che mi ha trasmesso una tristezza infinita proprio perché qualsiasi millenial può ritrovarsi nelle rocambolesche disavventure di Mini e Miki. Ed è proprio la routine quotidiana, la vita di tutti i giorni a fornire a questo libro le basi giuste per creare scenari sopra le righe tanto che persino una semplice visita dal dottore può trasformarsi in un viaggio verso i confini della realtà. Tra famiglie disfunzionali, traumi infantili, ansia sociale, lavori frustranti, bollette ingestibili, vacanze programmate e chi ne ha più ne metta, questa raccolta caotica e surreale riscrive la società con una visione disillusa di una generazione che ormai non ha più fiducia nel futuro. Aggiungete poi tanto caos e horror e abbiamo fatto bingo. E, tanto per non farsi mancare nulla, sul finale ci regala una carrellata di storie composte da una sola frase con tanto di illustrazioni: una più stramba dell’altra. Insomma, a mio avviso l’autrice ha fatto un ottimo lavoro a creare una raccolta di storie in grado di risonare con chi guarda la società contemporanea attraverso una lente di disagio e incomprensione, sentendosi perennemente inadatto e fuori luogo. Tuttavia c’è sempre la speranza di trovare la propria strada e migliorare la propria condizione. Anche se sinceramente farei a meno di parenti cannibali. Non sarà una lettura adatta a tutti, ma se amate il weird potrebbe essere una valida scelta.
“Mini e Miki hanno chiaramente bisogno di una vacanza perché non possono sempre e solo lavorare. In vacanza si devono riposare ed evolvere, devono incontrare amici e stare soli. Devono sdraiarsi e camminare, ballare e oziare, e tutto deve essere ininterrottamente magnifico, altrimenti non vale la pena di vivere ed è tutto da buttare, poi finisce che uno è incapace di essere felice e dovrebbe spararsi. Con queste premesse è comprensibile che ci sia una certa pressione.”
leggere questa serie di racconti è stata un’esperienza divertente e a tratti estremamente delirante che non ha però mai mancato di farmi riflettere, tra una risata e l’altra, sui piccoli orrori che si celano nella vita di tutti i giorni. la prosa è molto scorrevole e leggera e le storie mai scontate, è stata una lettura davvero interessante!!🙏🏻
(i racconti con Mini come protagonista sono stati così tanto relatable da fare quasi male)
Mini und Miki sind nicht von hier, aber sie bemühen sich, alles richtig zu machen. In kurzen Episoden erzählt der Band von ihren Abenteuern im grossstädtischen Alltag – skurril, abgründig und überspitzt. Sei es ein Umtrunk mit den Nachbarn, ein Besuch bei der Familie oder der gemeinsame Urlaub: Überall können grosse und kleine Albträume lauern.
Die Sprache ist rudimentär (oder authentisch?), ein übergeordneter Spannungsbogen fehlt. Amüsant ist das trotzdem, und man findet sich sicherlich selbst in der einen oder anderen Alltagsszene wieder.
Eine Mischung aus Splatter und Comic, beides Genres, die ich nicht grundsätzlich mag. – Ich fand ein Interview mit Marković in der WoZ (WochenZeitung) interessant und habe das Buch darum für die Lesegruppe vorgeschlagen. Ich weiss jetzt schon: Die Begeisterung wird sich in Grenzen halten. Irgendwie hat sich für mich das Setting – "Was passiert, wenn unsere Albträume reale Gestalt annehmen?" (Klappentext) – dann doch recht schnell erschöpft. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich das Buch im Fieberdelirium sich überlagender grippaler Infekte gelesen habe, eine suboptimale Situation, um den ganz normalen Horror richtig schätzen zu können. Es hat ja auch teils wirklich schöne Sätze drin: "Ein Reh spaziert aus dem Gebüsch und erblickt Miki, danach senkt es den Kopf und grast friedlich. Der Tag bleibt stabil." Und die Illustrationen zu 105 weiteren möglichen Horrors mit Mini und Miki im Anhang sind lustig.
Er valt niets over dit boek te zeggen dat de absurde stijl en creativiteit écht recht doet. Ik heb voortdurend hardop gelachen en me tweedehands geschaamd. Er zijn tevens voiceapps rondgestuurd met citaten - en een vriend omschreef de ontvangen scènes misschien nog wel het best van alles: 'Dit klinkt als ''De Wirwarwezels'' voor gevorderden!'
'Mini en Miki willen graag aardig zijn, maar het leven is ingewikkeld. De wereld is verschrikkelijk, alles gaat dood. De twee krijgen heel wat te verduren en juist daarom houden we van ze.'
Vervang de wezels door Mini en Miki en hun eikeltjeskoffie door een perfect gecureerd gekookt ei en teveel drank, het decor van hun huisje in het bos door Berghain en een urenlang durende busrit van Oostenrijk naar Oost-Europa en inderdaad. Dit is 'De Wirwarwezels' voor gevorderden. Briljant.
#sepFEMMEber
--- Tijdens het lezen
5 'Mini en Miki willen graag aardig zijn, maar het leven is ingewikkeld. De wereld is verschrikkelijk, alles gaat dood. De twee krijgen heel wat te verduren en juist daarom houden we van ze.'
Ik kan blijven citeren, want dit boek is hysterisch goed, maar vooral: lees het zelf!
13 'De winter komt eraan en de kou kruipt in alle harten. Mini heeft in de tussentijd vier boeken gelezen, één keer haar kapsel veranderd en een kungfu-examen gehaald. Helaas verlopen haar paspoort en haar verblijfsvergunning, en op een dag zullen ook haar organen het begeven.'
'Ze geven hun kaartje aan de chauffeur, en de chauffeur vraagt Mini in haar moedertaal of Miki haar vriend is en of ze niet iemand van haar eigen soort had kunnen kiezen. Tegen Miki zegt hij op basis van zijn nationaliteit alleen maar ''Heil Hītler!'''
Lakonisch und surreal, trotz der leichtfüßigen Prosa keineswegs seicht - der Horror des Alltags hätte für meine Begriffe zwar noch etwas grotesker ausfallen können aber so dauert es eben noch ein bisschen länger bevor einem die geschmeidigen Geschichten im Hals stecken bleiben - das erhöht den Genuss und den Schrecken.
Lettura molto divertente e squisitamente weird. È una raccolta di racconti episodici sulla vita di Mini e Miki, non correlati tra loro. Piccole occasioni per sovvertire il senso comune e riflettere sul vero orrore delle società che abbiamo costruito.
Dieses Buch war eines der Preisträger der Leipziger Buchmesse und zwar im Bereich Belletristik. Ehrlich gesagt, hatte ich bis dahin noch nie von Barbi Marković gehört, obwohl sie eine fleissige Schreibende ist.
Auf jeden Fall ist sie für mich eine interessante Entdeckung, denn ihr Buch hält definitiv, was der Titel verspricht. Oft fühlte ich mich an die Serie "Black Mirror" erinnert. "Minihorror" besticht durch kurze, knappe Kapitel, die uns den alltäglichen Horror vor Augen führen. Dies kann durch tatsächliche Horrorelemente geschehen, aber auch durch die ganz gewöhnlichen Dinge, vor denen wir uns fürchten (Telefongesprächen zum Beispiel).
Mehr als oft konnte ich mit Mini und Miki mitfühlen. Ihre Ängste waren mir nur allzu bekannt. Manchmal genoss ich den Schauder des Horros. Und mehr als einmal entsetzte ich mich über Dinge wie Alltagsrassismus und Schicksale, welche mir leider nicht fremd sind.
Horror ist mehr als nur Zombies und Würmer im Essen, welche hier eindeutig auch zu finden sind. Es sind auch Zukunftsängste, Klimawandel, Familienmitglieder, toxische Beziehungen. All dies vereint Marković mit einer guten Portion spitzem Humor und -wer weiss- vielleicht auch etwas Autobiographie.
Jetzt hat die Barbi Markovic den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen für ein Buch, das mich mäßig begeistert hat. Ja, es ist ein wenig anders geschrieben, als die durchgängigen Erzählungen, ja es fluktuiert etwas herum und die letzten Beispiele kleiner Horrorszenen können als kreativ durchgehen, aber begeistern konnte mich das Buch nicht. Der Markovic seien die 15.000 Euro und der damit einhergehende Bekannssheitszuwachs und wohl auch die Umsatzsteigerung für ihre Bücher vergönnt, der Vowinckel oder der Feuchtenberger hätte ich den Preis eher zugesprochen.
Fucking weird in the best fucking way! Surrealistische Alltagshorrorszenarien markovićesque erzählt und dabei grandios grausig! Oh, welche bittere Wahrheiten stecken in diesen künstlerischen Überzeichnungen!
In Barbi Markovics mit dem Preis der Leipziger Buchmesse gekröntem Text "Minihorror" geht es um Miki und Mini. In diesen Alltagsminiaturen lotet ein junges Paar (sie aus Serbien und er aus einem Dorf in Österreich) ihre Beziehung aus. Die Geschichte über das gemeinsame Aufräumen zum Beispiel hat mich sehr berührt, statt den Aufräumstreit eskalieren zulassen, lieber Pizzaessen zugehen - für mich absolut nachvollziehbar (und ja auch eine gute Lösung, seelisch gesehen, für den Tumult in der Wohnung natürlich nicht). Die kurzen Geschichten über Mini und Miki lesen sich wie Comicstrips. Sie erinnern nicht nur wegen der Namen der Figuren und wegen des Covers an das lustige Taschenbuch, auch der Schreibstil und die Art des Erzählens sind daran angepasst. Inhaltlich entlarven sie die alltäglichen, zwischenmenschlichen Abgründe, die wir alle kennen. Der Titel des Buches " Minihorror" ist Programm, denn es werden durchaus auch kleine Horrorszenarien beschrieben, z.B. wird Mini von ihrer Familie wortwörtlich begraben und Miki von Minis Cousine, die sich als fleischfressende Pflanze herausstellt, bei lebendigem Leibe verschlungen. Aber ebenso wie im Comic 💥 Bäng 💥 ist es auch in diesem Buch: In der nächsten Geschichte sind alle wieder fresh und neu. Reset.
Leseempfehlung für Comicfans und Freund*innen experimentellerer Literatur.
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Oh nein :( Das ist jetzt blöd. :( Ich hatte zu hohe Erwartungen, weil das Cover so süß ist und Minihorror heißt und die Autorin heißt Barbi und der Klappentext hat mir so gefallen und dann fange ich an zu lesen und es hat mich irgendwie an Marc-Uwe Klings Stil erinnert, zwischen Parodie/Satire und ins Extreme/Absurde-ziehen-Humor, und der ehrliche Kern von bestimmten Alltagssituationen wurde überschattet von zu viel/zu gewollt/zu weit getrieben, als würde man den perfekten Moment des Absprungs nicht finden. Auch die Umstände des Lesens - der plötzliche Wetterumschwung und der Beginn meiner Periode am gleichen Tag - haben die Leseerfahrung ins Negative gezogen. :( 1.5 Sterne? 2 Sterne? Oh je :(