Eine Geschichte über den Mut, auf die eigene Stimme zu hören. Und darüber, wie wir den Menschen finden, der wir werden wollten, als wir klein waren.
Hannah führt ein turbulentes Großstadtleben. Sie hetzt von einem Termin zum nächsten und verbringt ihre Tage damit, auf Dinge zu reagieren, die von außen auf sie einströmen, findet kaum Zeit für sich selbst. Um abzuschalten, mietet sie sich für ein paar Tage ein kleines Holzhaus an einem See, eingebettet in weiß verschneite Natur. Plötzlich taucht dort ein Kind in einem roten Schneeanzug die kleine Sophie. Die beiden freunden sich an.
Während sie in der entrückten Winterwelt Iglus bauen und Schneeengel machen, kommt Hannah so allerlei in den Kopf, was sie längst verloren alte Freundschaften, vergessene Sehnsüchte und Talente. Etwas verschiebt sich und alles ordnet sich neu an. Allmählich beginnt Hannah, ihr Leben und die Welt in einem neuen Licht zu bunt und echt wie in ihrer eigenen Kindheit.
Das Buch war leider gar nichts für mich. Kam mir vor wie eine Aneinanderreihung von Glückskekssprüchen oder Kalenderweisheiten. Höre auf dein inneres Kind, Momente sind wertvoller als Materielles, wenn du dich deiner Angst stellst verliert sie ihre Macht etc, jeweils auf drei vier Seiten abgehandelt. Es gibt keine Geschichte, abgesehen davon dass die Hauptfigur unzufrieden mit ihrem Leben ist, das hauptsächlich aus Arbeit besteht und jetzt an ihrem freien Wochenende in verschneiten Landschaft ein Mädchen kennenlernt und dadurch plötzlich eine Erkenntnis nach der anderen hat.
Das Buch hörte sich so gut an, leider gefiel mir es überhaupt nicht. Das Buch hat 176 Seiten und die kamen mir endlos vor und ich habe ewig gebraucht, es zu beenden. Dieses such permanent im Kreis drehen, immer die gleichen Gedanken usw. Das ging mir echt auf die Nerven. Wirklich schade, weil es Potenzial hatte.
Wer im Herbst nach einer ruhigen und kurzen Erzählung sucht, die zum Einkuscheln im Sessel einlädt und für einige Stunden in eine stille, fast entrückte Welt entführt, könnte in Ina Bhatters Roman „Drei Tage im Schnee“ fündig werden. Das schmale Buch erzählt von einer jungen Frau, die sich für drei Tage in ein kleines Holzhaus zurückzieht, fernab der Großstadt und dem Lärm des Alltags. Ihr Ziel ist es, dem ständigen Trubel, der sie seit Jahren bestimmt, wenigstens für einen Augenblick zu entkommen. Bereits nach kurzer Zeit beginnt sie, die Abgeschiedenheit und das verlangsamte Lebenstempo zu schätzen. Eine entscheidende Rolle spielt die Begegnung mit einem kleinen Mädchen, das vor dem Haus im Schnee spielt und dort ausgelassen seine Schneeengel in die weiße Fläche drückt. Diese scheinbar unscheinbare Begebenheit wird zum Schlüsselmoment: Die Erzählerin erinnert sich an ihr eigenes inneres Kind, an die Träume, die sie als Kind und Jugendliche hegte, und die sie im Laufe ihrer Karriere und ihrer rastlosen Suche nach „mehr“ längst aus den Augen verloren hat. Nach und nach erkennt sie, wie leer ihr ständiges Streben nach mehr Geld, mehr Anerkennung, mehr Liebe in Wahrheit ist – und dass sie dafür Opfer bringt, die sie in ihrem Innersten unglücklich machen. Bhatters Roman braucht nur die titelgebenden drei Tage, um in der Protagonistin den Entschluss reifen zu lassen, ihr Leben grundlegend zu ändern. Diese kurze Zeitspanne genügt, um alte Sehnsüchte neu zu beleben, verdrängte Wünsche wieder freizulegen und die Einsicht wachsen zu lassen, dass sie nicht länger einem Lebensentwurf folgen will, der von außen diktiert wird. Schon das Format des Buches verweist darauf, dass es weniger als ein klassischer Roman angelegt ist, sondern vielmehr als Geschenk- oder Erbauungsbuch gedacht scheint. Es ist eine jener Geschichten, die den Leser an das erinnern wollen, was im Leben wirklich zählt. Mit Zuspruch, sanften Ermahnungen und einer gewissen Wärme wird er ermutigt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, sich nicht von der Gesellschaft treiben zu lassen und wieder den Blick für das Wesentliche zu gewinnen. In dieser Tradition steht Bhatters Text nicht allein. Werke wie John Streleckys „Das Café am Rande der Welt“, Sergio Bambarens Erzählungen oder auch Paulo Coelhos berühmter „Alchimist“ bedienen ein ähnliches Bedürfnis. Alle vermitteln im Kern dieselbe Botschaft: Verwirkliche deine Träume, statt dich in einem Leben zu verlieren, das dir von Werbung, Konventionen und gesellschaftlichem Druck aufgezwungen wird. Auch „Drei Tage im Schnee“ bietet inhaltlich nichts radikal Neues, sondern reiht sich in diese Literaturgattung ein. Doch vielleicht liegt seine eigentliche Stärke gerade darin, altbekannte Erkenntnisse neu ins Bewusstsein zu rufen. Für Leser, die selbst in einem unglücklichen Strudel aus Stress, Überforderung und Selbstentfremdung gefangen sind, kann das Buch ein Impulsgeber sein. Es hält den Spiegel vor und vermittelt die Botschaft: Veränderung ist möglich – und manchmal braucht es dafür nur einen kleinen Anstoß. Wer jedoch bereits einen ähnlichen Weg der Selbstreflexion hinter sich hat oder mit den erwähnten Klassikern vertraut ist, wird hier wohl kaum Neues entdecken. Literarisch steht der Roman seinen Vorbildern nicht zwingend nach, doch in seiner Thematik wirkt er stellenweise wie eine Wiederholung bekannter Muster. Hinzu kommt, dass die Glaubwürdigkeit der Handlung etwas schwächelt. Die Geschwindigkeit, mit der die Protagonistin von hektischem Leistungsstreben in tiefes Nachdenken stürzt und schließlich konkrete Entscheidungen für ein neues Leben trifft, wirkt konstruiert. Dass ein einziges Mädchen, das nicht einmal besonders detailliert beschrieben wird, genügt, um solch einen radikalen Wandel auszulösen, erscheint wenig plausibel. Realistischer wäre es, wenn die Begegnung zwar ein Auslöser wäre, die eigentliche Veränderung jedoch erst nach längerer Zeit reifen würde – vielleicht auch unter Rückfällen in alte Gewohnheiten. Am Ende will Bhatters Erzählung ein wenig zu viel. Sie möchte gleichzeitig aufzeigen, was im Leben falsch läuft, und zugleich illustrieren, wie eine neue Art des Denkens sofort Veränderung bewirken kann. Dabei bleibt der Realismus auf der Strecke. Dennoch erfüllt „Drei Tage im Schnee“ seinen Zweck: Es reiht sich ein in die Vielzahl an Büchern, die mit allgemeinen Lebensweisheiten Mut machen wollen, und kratzt – wie viele andere Vertreter dieses Genres – zwar nur an der Oberfläche, bietet aber vielleicht dennoch kurzzeitig Trost und Inspiration. Für jene, die eine kleine, nachdenkliche Lektüre für einen ruhigen Herbstabend suchen, ist Bhatters Roman durchaus geeignet. Er schenkt ein paar Stunden der Einkehr, erinnert an verlorene Träume und lädt dazu ein, das eigene Leben für einen Moment aus einer anderen Perspektive zu betrachten – auch wenn er dabei keine neuen Wahrheiten offenbart.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir es hier mit einem Roman, einem Ratgeber oder einer autofiktionalen Erzählung zu tun haben. Es verwischen die Grenzen. Und eigentlich bin ich von solchen indirekten Selbstfindungsbotschaften übersättigt, aber…
… Ina Bhatter hat für mich dieses Buch zur rechten Zeit veröffentlicht. Hannah fährt drei Tage in eine Hütte an einem See. Die Landschaft ist verschneit und ruhig. Hannah braucht, diesen auf das Wesentliche reduzierten Rückzugsort, um runterzukommen. Im Sog des stressigen Großstadtlebens hat sie sich selbst aus den Augen verloren. Sie ist unzufrieden, weiß nicht, wo sie hin will und hat trotz gewollter und bereichernde Dinge und Aktionen nicht das Gefühl Befriedigung in ihrem Leben zu finden. Eigentlich ist sie von allem maximal genervt.
Bei einem Spaziergang begegnet sie einem Mädchen im roten Schneeanzug – Sophie, die ein „Schweinhorn“(kein Tippfehler!) baut und unbefangen Hannah einbezieht. Das Kind ist ganz anders als ihr erwachsenes Gegenüber. Sie stellt sich nicht infrage, aber hinterfragt, sie lebt im Hier und Jetzt und kann sich gar nicht vorstellen, mit ihrem Kopf woanders zu sein. Sie hat Freude an den kleinen Dingen und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf das, was ihr gut tut. Hanna beginnt ihre Welt mit Kinderaugen wieder zu entdecken und empfindet seit langem mal wieder Freude und Motivation, ihr Leben zu ändern.
So neu ist die Geschichte nicht. Sobald ich das Mädchen erzählen hörte, hatte ich Antoine de Saint-Exupérys kleinen Prinzen vor Augen. Sie haben ungefähr die gleiche Philosophie und auch den Ton der Geschichten habe ich als recht ähnlich empfunden, nur frischer und nicht so ausgelutscht wie die bekannte Erzählung. Besonders das Thema Einsamkeit hat mich sehr beschäftigt, da auch ich einen Hang dazu habe, mich immer mehr zurückzuziehen und die Balance zwischen dem, was ich brauche und dem, was mir gut tut, oft schwer zu erkennen ist.
Ich hatte ein bisschen Sorge, dass mir das Buch zu sehr in Richtung „Das Café am Rande der Welt“ geht – eine Lektüre, die mir überhaupt keinen Spaß gemacht hat – aber Bhatter hat es geschafft mich für ihren lebensphilosophischen Text zu begeistern. Das Zwiegespräch zwischen Frau und Kind fand ich bereichernd und kein bisschen altklug. Ich hab das wirklich gern gelesen.
Ob einen nun dieses Büchlein gerade vor Black Friday, und Weihnachten und der ganzen konsumgesteuerten Adventszeit beschützt, wage ich zu bezweifeln, aber es hilft einem den Gedanken, dass Zufriedenheit nicht von materiellen Dingen abhängt, besser zu fassen.
Ich empfehle das Buch allen, die ein bisschen runterkommen möchten, oder auch nach einem schönen Geschenk suchen für Menschen, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht.
Ich bin mir gar nicht sicher, wie ich das Buch bewerten soll?! Wahrscheinlich irgendwie so 3,5 ⭐️. Einerseits mochte ich das Buch: leicht zu lesen, stimmungsvoll und genau richtig für diese Jahreszeit. Andererseits wirkt vieles doch ziemlich platt und vorhersehbar. Die Botschaften rund ums innere Kind, mehr Spontaneität, „Kinder zeigen uns, was wirklich zählt“ sind schon sehr offensichtlich und plump.
Trotzdem hat die Geschichte etwas Schönes und Warmes. Manchmal braucht man ja auch genau das, auch wenn es einen nicht besonders überrascht.
Das Buch geht in die Richtung der „Café am Rande der Welt“ Reihe - nichts Neues oder besonderes Der Schreibstil und das Wintersetting haben mir allerdings sehr gefallen, daher bereue ich nicht, es gelesen zu haben :)
„Drei Tage im Schnee“ ist ein Buch, das nicht nur das Herz erwärmt, sondern direkt reingeht und es sich dort kuschelig bequem macht. Und es bleibt etwas Warmes zurück, nachdem die letzte Seite gelesen ist. Das ist Fakt.
Ina Bhatter stellt uns Hannah vor - eine Frau Mitte dreißig, die sich für eine Auszeit in eine kleine Hütte an einem verschneiten See zurückzieht. Sie will zur Ruhe kommen, Abstand gewinnen vom hektischen Stadtleben und ihrem stressigen Job. Die Stille und Abgeschiedenheit, die sie sucht, wird durch das Auftauchen von Sophie unterbrochen – ein kleines Mädchen in einem roten Schneeanzug, die neugierig, unbefangen und voller Energie daherkommt. Gemeinsam verbringen die beiden dann ein bisschen Zeit miteinander: Sie bauen Schneemänner, trinken weiße Schokolade und erzählen miteinander. Und das macht etwas mit Hannah, denn sie beginnt sich zu erinnern, wie sie als Kind war und fragt sich, wann sie diese Leichtigkeit und Unbefangenheit verloren hat. Wann sie erwachsen wurde.# Dieses Buch kommt mit einer ganz warmen, ruhigen aber dennoch klaren Sprache daher. Die Beschreibungen von Sophie und das, was die beiden gemeinsam erleben, sind voller Emotionen und gehen direkt unter die Haut. All die Momente, in denen Hannah reflektiert und aus der Distanz auf ihr Leben schaut, sind eben sehr klar und das spiegelt sich auch in der verwendeten Sprache. Das macht das Buch so lebhaft und lässt einen als Leser*in ganz einfach den Gefühlen und Gedanken folgen. Ich würde auch sagen, dass der Winter nicht nur eine Kulisse ist, sondern als Symbol für die Stille ist, die einem Neuanfang vorausgeht.
Der Roman ist mit rund 170 Seiten wirklich kurz und deshalb ist er perfekt für Menschen, die wie Hannah wenig Zeit haben und sich immer ein wenig gestresst fühlen. Umso konzentrierter ist der Inhalt, denn hier geht es um Selbstfindung. Hannahs Rückzug in die Einsamkeit wird zu einer Reise nach innen – und Sophie ist ihr Kompass. Die gemeinsamen Gespräche mit Sophie können auch als innere Monologe von Hannah gedeutet werden, in denen sie Fragen stellt und ihre ganz eigenen Antworten darauf findet. Und wir dürfen diese Fragen für uns selbst beantworten und mit Hannahs Gedanken abgleichen.
Besonders gelungen ist für mich die Leichtigkeit des Romans. Obwohl es ein doch recht schweres Thema ist, das um die zentrale Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens kreist, ist die Geschichte an sich nicht schwer, sondern durchsetzt mit ganz vielen positiven Emotionen und wahnsinnig viel Hoffnung. Wer schon mal an einem Punkt im Leben war, wo man überlegt hat, ob das so das Richtige für einen selbst ist, der wird sich komplett in dieser Geschichte wiederfinden. Und diese Phasen kommen ja öfters.
Natürlich ist dieses Buch auch kein "Allerweltsroman", den jede:r lieben wird. Wer dennoch Spannung braucht, wird hier nicht fündig. Wer sich vor introspektiven Geschichten scheut, sollte gar nicht erst anfangen zu lesen. Aber „Drei Tage im Schnee“ ist für all jeden, die sich einladen lassen wollen, einen Gang runterzuschalten, innezuhalten, nachzudenken und nachzufühlen, wo man gerade steht und ob es die richtige Position ist, oder ob man die Richtung ändern sollte, oder das Gepäck, oder die Begleitung. Man fragt sich beim Lesen unweigerlich selbst und sieht sich irgendwie hinterher mit anderen Augen. Am Ende bleibt ein Gefühl von Frieden, Klarheit und einer ganz eigenen Leichtigkeit. Ich glaube, wenn man dieses Buch liest, braucht man keine drei Tage im Schnee, um sich selbst zu finden.
Nach dem Klappentext hatte ich eine tiefgründige, psychologisch vielschichtige Geschichte erwartet – etwas über innere Kind-Arbeit und eine feinfühlige Freundschaft zwischen einer Erwachsenen und einem Kind. Leider wurde diese Idee recht oberflächlich umgesetzt.
Das Mädchen Sophie ist das typische Kind, das sich wundert, warum Erwachsene ständig im Kopf und nie im Hier und Jetzt leben. Arbeit, Verpflichtungen, Leistungsdenken – das ist natürlich ein zutreffendes Thema, wird hier aber weder gesellschaftskritisch noch psychologisch vertieft.
Unsere Protagonistin Hannah lebt ausschließlich für ihren Job. Sie ist überangepasst, kann schlecht Grenzen setzen und verliert sich im People Pleasing – hat aber immerhin ein finanziell abgesichertes Leben. An sich kein uninteressanter Ausgangspunkt, doch die Umsetzung bleibt sehr an der Oberfläche. Die vermeintlichen Lebensweisheiten wirken wie oft gehörte Kalendersprüche, statt wirklich zum Nachdenken anzuregen. Eine richtige Handlung sucht man vergeblich.
Im Grunde lebt Hannah ihr ganzes Leben nach den gesellschaftlichen Normen anderer. Teilweise dachte ich, das Buch könnte in Richtung Masking gehen – also diese extreme Überanpassung, die auf Dauer zu Burnout und weiteren Folgen führen kann, besonders bei Autismus oder ADHS. Leider wird das gar nicht thematisiert. Stattdessen jammert Hannah darüber, wenn sie mal allein ist, und fühlt sich sofort überflüssig, sobald sie nichts „Nützliches“ tut. Während der Corona-Zeit empfand sie sich zum Beispiel als komplett nutzlos.
Sorry, not sorry – ich war einfach genervt. Von einer ziemlich neurotypischen Figur, die kurzzeitig von „Reizüberflutung“ spricht, ohne wirklich zu wissen, was das bedeutet. Sie ist ständig unter Leuten, arbeitet ununterbrochen, und bekommt erst dann „zu viel“, wenn sie mal fünf Minuten Pause macht. Das ist keine Reizüberflutung, das ist FOMO (Fear of Missing Out). Natürlich hinterfragt sie dann auch noch, warum sie so eine Angst hat, in einer Stadt, die niemals schläft, einfach mal nichts zu tun. Ganz ehrlich: Mit jedem Kapitel war ich genervter. Sorry, not sorry.
Ich selbst kenne das Thema People Pleasing aus eigener Erfahrung, konnte mich aber trotzdem kaum mit Hannah identifizieren. Das wäre kein Problem, wenn mich die Geschichte auf andere Weise gepackt hätte – hat sie aber leider nicht. Besonders Hannahs Grübeleien über RomComs und die Frage, warum Menschen ihr Glück in romantischen Beziehungen suchen, fand ich klischeehaft. Ich mag RomComs und Romantasy durchaus, aber mein persönliches Glück habe ich nie von einer Beziehung abhängig gemacht. Glück und Unglück liegen für mich in einem selbst – nicht in einer Partnerschaft.
Positiv hervorheben kann man immerhin, dass das Buch angenehm leicht geschrieben ist. Wer gerade etwas Entspanntes ohne Komplexität sucht, kann hier fündig werden. Für Leser*innen, die ein eher „normales“ Leben führen, manchmal zu nett sind und sich selbst dabei vergessen, mag es ansprechend sein. Wer sich aber schon länger mit psychologischen Themen oder innerer Kind-Arbeit beschäftigt, wird hier wenig Neues finden. Für mich persönlich war es schlicht zu langweilig und zu oberflächlich.
„Die meisten Dinge, die ich tat, tat ich nur, weil man das eben so machte.“ „Spielte Spaß überhaupt eine Rolle in meinem Leben?“ Hannah hat ein Ferienhaus gemietet. Eines Morgens sieht sie den verschneiten Garten. Darin erblickt sie ein kleines Mädchen, das etwas baut, das wie ein Schneemann aussieht. Sie geht hinaus zu der Kleinen mit Namen Sophie und entdeckt, dass sie eine Schneekugel rollt, die immer größer wird. Beide beginnen etwas gemeinsam zu bauen - sie nennen es ein Schneinhorn. Für das Horn bietet sich ein dicker gefrorener Eiszapfen an. Dann bringt Sophie Hanna bei, wie man einen Schnee Engel macht. Nach ihren Aktivitäten im Schnee gehen sie ins Haus und Hannah bereitet weiße Schokolade zum Trinken für Sophie. Sie beginnen sich zu unterhalten - über so viele Dinge des Lebens, wie es sich eben bei Besuchen ergibt. Sophies Besuch ist ein ganz besonderer - nach der Begegnung mit ihr gehen Hannah unglaublich viele Gedanken durch den Kopf – viele gespeist von Ereignissen aus ihrer Vergangenheit, angefangen mit ihrer Kindheit. Hannah und Sophie beginnen was sich zu einer Freundschaft entwickelt. Sophies Vorstellungen über Zeit, Spaß und Leben malen eine ganz neue Dimension für die erwachsene Hannah. Jeden Tag besucht Sophie Hannah. Die Gespräche stoßen so viel in Hannah an, was sie jahrzehntelang nicht mehr bedachte. Es sind Erinnerungen der ganz besonderen Art. Es ist Sophie mit ihren Fragen und Bemerkungen zu den Dingen, die die beiden erleben, die Hannah zurückversetzen in die Zeit als sie selbst ein Kind war. Sie erinnert sich an die Gespräche mit ihrem Großvater. Er hatte ihr sehr viel über Tiere und Pflanzen erzählt. Das Denken an ihn löst ein Kleiber aus, ein Vogel, der von oben nach unten an einem Baumstamm herunterläuft. Die Gespräche mit Sophie lassen Hannah das Leben von einer ganz neuen Seite sehen – sie beginnt mehr an sich selbst zu denken. Sie sieht Alleinsein mit einem ganz anderen Blick: “Wenn ich mich mit mir selbst gut stellte, dann hatte ich meine beste Freundin immer bei mir. Immer jemanden an meiner Seite, die mir vertraute…die mich ohne Worte verstand.“ Hannah versteht, dass es gut wäre, immer wieder Ruhepausen einzulegen, Zeit mit sich selbst zu haben, aufzuhören mit Hetze und unermüdlichen Aktivitäten. Weil sie eben ermüdeten… Ich wünsche diesem Buch, dass ganz viele Menschen sich die Zeit nehmen, es zu lesen. Nicht jeder hat das Glück, eine Sophie zu treffen – wir sollten uns auf die Suche machen, das kleine „Ich“ tief in uns zu wieder zu treffen und uns an die Hand nehmen zu lassen…
Hannah, die beruflich sehr erfolgreich ist, braucht dringend eine Auszeit. Ihr Alltag ist voller Hektik und Stress, aber Sachen, die ihr Freude bereiten, fehlen gänzlich. Also mietet sie sich für ein Wochenende eine bescheidene Holzhütte fernab der turbulenten Großstadt. Diese ist nicht nur ziemlich abgelegen, sondern auch wunderschön eingeschneit. Plötzlich taucht Sophie, ein kleines Mädchen im roten Schneeanzug, auf und wirbelt Hannahs Leben herum. Während die beiden ein Schneinhorn bauen, Schneeengel machen, ein Iglu bauen oder gemeinsam Kakao trinken und Kekse essen, freunden sie sich an. Obwohl sie noch sehr jung ist, kann Sophie Hannah Tipps geben, wie sie besser im Moment leben und auf sich achten kann. Das inspiriert Hannah dazu, über ihr eigenes Leben nachzudenken - und darüber, was sie im Leben wirklich möchte. Nach und nach kommen immer mehr Erinnerungen hoch und Hannah verspürt zunehmend den Wunsch, etwas zu ändern.
Mit 176 Seiten ist das Buch ideal für Zwischendurch. Es liest sich gut und man kann den Ausführungen leicht folgen. Bei einigen Aspekten, die Hannah beim Blick auf ihr Leben auffallen, habe ich mich ein bisschen ertappt gefühlt; andere Aspekte waren mir (glücklicherweise) fremd. Als Charakter fand ich Hannah nicht greifbar, da sie so verloren wirkt und so viel Ballast an dem Wochenende hochkommt. Sophie hingegen hat mir als Figur gefallen und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Mit ihrer kindlich-naiven Art stuppst sie Hannahs Gedankengänge an und spricht frei heraus, was sie denkt und wie einfach das mit dem Glücklichsein doch eigentlich geht.
Allerdings kann man auf derart wenig Seiten nicht viel Tiefgang erwarten. Im Klappentext heißt es: "Eine Geschichte über den Mut, auf die eigene Stimme zu hören. Und darüber, wie wir den Menschen finden, der wir werden wollten, als wir klein waren". Ich denke, das ist etwas weit gegriffen. Vielmehr ist das Buch in meinen Augen eine kleine winterliche Auszeit aus dem Alltag, bei der man seicht dazu angeregt wird, das eigene Glück zu reflektieren. Das passt gut in die Weihnachtszeit, ist aber gleichwohl nicht revolutionär. Während ich die Szenen mit Sophie amüsant und schön zu lesen fand, waren mir die Reflexionen teilweise zu unaufgeregt.
Insgesamt halte ich das Buch für eine unaufgeregte und entspannte Lektüre, mit der einem eine kleine Auszeit vom stressigen Alltag gelingen kann. Poetisch oder inspirierend fand ich es allerdings weniger.
Was würdest Du Dir als Kind zu Deinem heutigen Leben sagen
Wenn ich mir vorstelle, was ich als Kind vermutlich jetzt zu mir sagen würde, dann bin ich mir sicher, dass darin viele Fragen vorkommen würden. Warum ich das denke? Naja als Kind hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich in meiner Freizeit das Staubsaugen dem Sport vorziehen würde, weil ja freitags der Putztag ist. Ich hatte auch nicht erwartet, dass ich mich selbst davon abhalte, noch ein Stück Lebkuchen zu essen, obwohl ich merke, dass es mir gerade gut tun würde, ich aber die Angst vorm Zunehmen stärker gewichte. Ich würde mich also wahrscheinlich öfter fragen, warum ich das tue. Geht uns das nicht irgendwie allen so? Wir Erwachsenen wissen einfach nicht mehr, wie man mit Kinderaugen auf die Welt geblickt hat.
Dieses Buch lehrt uns Erwachsene aber, wie wir das wieder öfter tun können und das darin auch das kleine Glück des Alltags liegen kann. Wir alle kennen diese Persönlichkeitsentwicklungsbücher, wie man zu mehr Selbstliebe, Resilienz, Leichtigkeit im Alltag und so weiter kommt. Doch wer liest schon gerne schlaue Ratschläge im Stil von du musst, du solltest, wie kannst Du nur. Stattdessen schickt dieses Buch ein kleines Mädchen namens Sophie vor. Denn wir lernen in Geschichtenform gemeinsam mit unserer Hauptfigur Hannah.
Hannah ist gestresst von ihrem Alltag und nimmt sich eine Auszeit in einer abgelegenen Hütte im Schnee. Dort will sie, wie sie sagt, ihre Batterien wieder aufladen. In der Abgeschiedenheit begegnet ihr die kleine Sophie, die Hannah zunächst für ein Nachbarskind hält. Sie malen und spielen zusammen und so ganz nebenbei erklärt Sophie Hannah, wie sie die Welt sieht. Für Hannah sind das Erlebnisse, die sie ganz im Moment leben lassen, sie aber im Nachgang auch zum Nachdenken anregen. Sie übersetzt daraus Denkanstöße für ihr eigenes Leben, die man sich ganz wunderbar auch als Leser zu Herzen nehmen kann. So ist dieses Buch für jeden etwas anderes: Der eine mag darin eine nette Geschichte sehen, der andere sieht darin einen Ratgeber, die Welt wieder mehr wie ein Kind zu betrachten.
Mich hat ganz viel zum Nachdenken angeregt, auf eine ganz unaufgeregte, nicht belehrende Art. Für mich ein Lesehighlight in 2025.
Hannah will ihrem hektischen und durchgetakteten Leben entfliehen und bucht sich kurzerhand für ein verlängertes Wochenende eine Hütte am See. Dort lernt sie die kleine Sophie kennen, mit der sie viel Zeit verbringt, Schneeengel formt, ein Schneinhorn baut. Doch vor allem bringt das kleine Mädchen sie zum Nachdenken darüber, wie kasteiend sie ihr Leben verbringt.
Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, dachte ich, mich würde ein leichter Roman über eine schöne Begegnung erwarten, die die Protagonistin vielleicht etwas zum Umdenken über ihr hektisches Leben bringen würde. Tja, das tun die Begegnungen mit Sophie tatsächlich - allerdings anders als erwartet. Hannah reflektiert in den wenigen Tagen ALLES, was in ihrem Leben schief gelaufen ist oder es immer noch tut. Das kleine Mädchen Sophie ist dafür ihr Spiegel, mit einfachen Fragen aus Kindersicht bringt sie Hannahs Welt zum Wanken. Soweit so unkritisch. Allerdings ist für meinen Geschmack der Reflexionsprozess viel zu ratgeberisch überladen: Hannah hat eine Erkenntnis nach der anderen, weiß plötzlich, was sie ändern muss oder was falsch läuft, die paar Begegnungen scheinen ihr Leben komplett umzuwerfen. Die Geschichte rückt dabei vollkommen in den Hintergrund, wir verfolgen Hannahs Gedankengänge, ihre Erkenntnisse über ihre Unglücklichkeiten, die Zwänge, in denen sie sich - und vermutlich auch alle Leser*innen - tagtäglich befindet. Für mich persönlich ist das alles viel zu überkonstruiert, überladen und deshalb unglaubwürdig. Nicht, dass ich etwas gegen Texte hätte, die eine dazu bewegen, über das eigene Leben nachzudenken, aber ich bevorzuge dann eher unterschwelligere Hinweise. Bei diesem Buch hätte ich mir gewünscht, dass es als "Ratgeber-Roman" gekennzeichnet ist, dann hätte ich vermutlich nicht dazu gegriffen, da ich ehrlicherweise nichts mit Ratgebern anfangen kann (was mir dieses Buch auch wieder zeigte).
Am Schreibstil selbst ist nichts auszusetzen und ich bin überzeugt davon, dass das Buch sehr vielen Leser*innen helfen wird, ihr Leben zu überdenken, die die Art und Weise, wie das Buch mit allem Ratgeberpathos geschrieben ist, mögen. Die Geschichte selbst ist süß und unaufgeregt. Für mich war das es allerdings überhaupt nichts und darauf beziehen sich meine zwei Sterne.
Ich habe mich sehr wohlgefühlt, in der Hütte am See.
"Drei Tage im Schnee" ist eine Geschichte, bei der man die Seele baumeln lassen kann. Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem ich so viele AHA Effekte hatte. Dabei erzählt uns die Autorin nichts Neues, da wir eigentlich wissen, was uns guttut.
Hannah nimmt sich drei Tage Auszeit vom Großstadtlärm und mietet ein kleines Holzhaus an einem See. Ihr stressiger Job lässt sie vergessen, was im Leben wirklich wichtig ist. Hatte sie früher nicht gerne gute Bücher gelesen? Warum fällt es ihr so schwer, Freundschaften zu pflegen und ihre Mutter öfter mal zu besuchen? Die Antworten darauf liefert ihr die kleine Sophie, mit der sie Schneeengel macht und lustige Schneeballschlachten. Das Mädchen im roten Schneeanzug besucht sie und hält ihr vor Augen, wie sie früher einmal war und betrachtet Hannah als neue Freundin. Dabei gibt das kleine Mädchen Hannah keine Tipps in Form von Ratschlägen; vielmehr bringt Sophies Verhalten wieder Hannahs Kindheit zum Vorschein. Eigentlich war glücklich und zufrieden sein früher ganz einfach. Sie musste sich nur die Leichtigkeit und Zufriedenheit, die Kindern eigen sind, wieder verinnerlichen. Nicht alles muss perfekt sein.
>>Perfekt ist manchmal der größte Feind von Gut. <<
Ich habe das Knistern der Holzscheite im Kamin gehört und genüsslich mit Hannah und Sophie weiße heiße Schokolade getrunken. Die kleine Hütte ist urgemütlich und enthält nur Dinge, die man wirklich braucht.
Anfangs war Hannah die Ruhe unangenehm, doch schon bald spürt sie die heilende Kraft, die von ihr ausgeht. Sie nimmt alles bewusster wahr und findet Freude daran, sich leckeres Essen zuzubereiten. Hinterher das Geschirr von Hand zu spülen, hat eine meditative Wirkung.
Die drei Tage im Schnee sind schnell vorbei. Hannah nimmt das gleiche Glücksgefühl mit nach Hause, das ich beim Lesen verspürt habe.
Ein kleiner Tipp von mir lest das Büchlein nicht auf einmal. Gönnt Euch jeden Tag ein paar Seiten. Auch langsam Lesen kann entschleunigen.
Eine klare Empfehlung, für dieses stimmige Büchlein.
Hannahs Akkus sind leer. Überarbeitet und gestresst, flieht sie drei Tage in eine einsame, verschneite Hütte am See. Hyggelig, wie es in Dänemark heißt. Dort lässt sie die Seele baumeln und ihr Leben passieren, bringt die kritische innere Stimme zum Schweigen und fällt folgenschwere Entscheidungen.
Drei Tage im Nirgendwo und herauskommt eine völlig neue, selbstbewusste Person. Ein Lebenshilfebuch in eine schöne Geschichte verpackt. Ina Bhatter suggeriert, dass es ihre Protagonistin schafft, sich in drei Tagen ein neues Mindset und Lebensgefühl anzueignen (oder wiederzufinden), jahrelange Angst überwindet, Akkus aufzuladen und wieder völlig neu durchzustarten. Als ich den Klapptext las, war ich bereits hin- und hergerissen, weil ich nicht wusste, ob ich eine Verbindung finde, denn drei Tage sind ein guter Anfang und während dieser Zeit gibt es eine Menge wichtiger Gedanken und Schlagwörter die einen bei diesem Prozess begleiten können. Aber es war zu viel, es wirkte wie aufgezwungen. Hannah hatte quasi jede Zivilisationskrankheit oder Phobie. Raum für Selbsterkenntnis und persönliche Entwicklung, den Fokus wieder auf das Gute im Leben zu richten, sich geerdet mit der Natur zu fühlen (weil die Kräuterlimo so gut ist), eine Liste der wichtigsten unerreichten Ziele durchgehen. Ehrlich? Ja, da passen die Sätze aus dem ersten und fünften Kapitel "Die Tatsache, dass es in meinem Leben nicht viel gab, was mir Spaß machte, kam mir mit einem Mal gerade zu absurd vor." "Das der Spaß-Faktor in meinem Erwachsenenalltag einmal so sehr zu kurz kommen würde, hätte ich nicht gedacht." Ich glaube, ich würde einfach nur drei Tage lesen, schlafen, essen und spazieren gehen, also quasi meine Einsamkeitsfähigkeit voll ausreizen und einfach mal den Schnee genießen. Trotzdem danke.
Fazit: Man sollte sein inneres Kind nicht vergessen und die für einen schönen Dinge des Lebens
Innehalten und überlegen, was im Leben wichtig ist
Hannah geht es wie vielen Menschen: sie ist im Hamsterrad gefangen und vergisst zwischen Arbeit und Rücksicht auf andere Leute nehmen, sich selbst. Was möchte sie wirklich vom Leben? Kann das alles gewesen sein? Die 33-Jährige nimmt sich eine Auszeit und mietet eine Hütte in der Einsamkeit. Hier begegnet sie Sophie und das kleine Mädchen hält ihr vor Augen, was sie alles im Leben verpasst.
Von Anfang an konnte ich mich sehr gut in die Gedanken der Protagonistin hineinversersetzen. Sie hatte viele Träume, die alle auf der Strecke geblieben sind. Hannah arbeitet viel, bürdet sich zusätzlich Lasten auf, weil sie nicht Nein sagen kann und stresst sich auch noch in der Freizeit. Weil sie beispielsweise auf Werbung hört und vermeintlich Schnäppchen kauft. »Du kannst Geld sparen, indem du Geld ausgibst?«, fragt Sophie. Was für eine tolle Frage, ich glaube, an dieser Stelle muss jeder nachdenken. Und auch Hannah fragt sich, ob sie wirklich so viel Kleidung, Taschen und Schuhe braucht. Nein, tut sie nicht. Ich konnte den Spaß fühlen, den Hannah zum ersten Mal wieder hatte, während sie mit Sophie ein »Schneinhorn« und ein Iglu gebaut hat. Und sie denkt an ihre Freundin, mit der sie sich aus nichtigen Gründen zerstritten und den Kontakt abgebrochen hat. Da ich bereits zu den älteren Semestern gehöre, waren viele der Gedanken zum Leben für mich nicht neu. Auch die Metapher mit dem Glas, in das man Steine, Kieselstein und Sand hineingibt, war mir bekannt, allerdings kann man sie immer wieder hören. Ich fand es großartig, wie die Autorin Gedanken über das Leben in eine kleine Geschichte verpackt hat. Besonders berührend war für mich Hannahs Briefe an den (Baby)Sohn ihrer Freundin Julia und an diese selbst. Ich empfehle dieses Büchlein uneingeschränkt weiter, es ist zum Nachdenken, Wohlfühlen, Innehalten und vielleicht das eigene Leben zu überdenken. Es ist nie zu spät, sich auf das wirklich Wichtige zu besinnen.
"Drei Tage im Schnee" von Ina Bhatter ist ein Buch, das zum Nachdenken und Reflektieren anregt. Auf gerade mal 170 Seiten schafft Ina Bhatter es uns Lesern zu verdeutlichen, wie wichtig es ist zu Leben. Wie wichtig es ist, sich daran zu erinnern, was man als Kind so besonders geliebt hat.
Mit Hannah und Sophie hat sie zwei Protagonistinnen erschaffen, die sic gegenseitig zum Leuchten bringen. Hannah, die eine Auszeit von ihrem stressigen Alltag und der Arbeit braucht und versucht wieder zu sich selbst zu finden. Sophie, das kleine Mädchen mit dem roten Schneeanzug, das neugierig in das Leben geht und einfach alles entdecken möchte. Sie öffnet Hannah die Augen. In den kurzen Kapiteln, entstehen viele einzelne Geschichten und Momente aus Hannahs Leben werden aufgegriffen. Hannah ist einfach authentisch geschrieben. Sie wirkt echt und realistisch. Man erkennt sich in ihr wieder.
Das hängt auch mit dem Schreibstil zusammen, der nicht gestellt ist, sondern voller Gefühl und manchmal wird einem auch mit etwas Wucht die Realität vor Augen geführt. Da kommt dann auch wieder das Glas mit den Steinen ins Spiel, das über das gesamte Buch hinweg immer wieder auftaucht. Besonders die Steine als Metapher in dem Glas bleiben hängen und sind ein Detail, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Generell ist dieses Buch – auch beeinflusst durch das Setting – ein Buch, das jeden daran erinnert, was man nicht aus den Augen verlieren soll. Eine Empfehlung für alle, die mehr als nur drei Tage im Schnee verbringen wollen. Für alle, die sich auch wieder in den Schnee legen und Schneeengel machen wollen.
INHALT Hannah verbringt einige Tage im Winter in einer einsam gelegenen Berghütte, um sich auf sich selbst zu besinnen. In dieser Zeit begegnet ihr das Mädchen Sophie, zu der eine Art Freundschaft entsteht. KOMMENTAR Hannahs innerer Monolog aus der Ich-Perspektive ist zu Beginn noch interessant zu lesen, zumal das dialogarme Buch sonst handlungsleer wäre. Im Lauf der Zeit jedoch wird Hannahs Abgeschirmtheit in der Berghütte nur noch von Sophies Besuchen unterbrochen, denen man regelrecht entgegenfiebert, damit man nicht länger Hannahs belanglosen, nichtssagenden Gedanken ausgesetzt wird. Die Protagonistin jammert über ihre Lebensumstände, hat aber anscheinend noch nie etwas unternommen, um diese zu verändern. Erst gegen Ende des Buchs versucht sie, wenigstens ein bisschen aus ihren festgefahrenen Mustern auszubrechen. Geworben wird für das Buch als eine Art Selbsthilfe-Roman, davon war jedoch nichts zu merken. Hannah ist nicht in der Lage, sich selbst zu helfen, im Gegenteil - sie ist in die Berge geflüchtet, wo sie aber ausgerechnet an ihrem Handy klebt, um nur nichts von der Außenwelt zu verpassen. Die als Kontrast angelegte Figur, das Kind Sophie, lenkt Hannah auf sehr plump geschriebene - eben kindliche Art - ab. Tiefgründige Erkenntnis erlangt die Hauptfigur dadurch aber nicht, so dass die erhoffte Charakterentwicklung m.E. ausbleibt. Für mich eine eher enttäuschende Leseerfahrung.
Hannah ist 30, ausgebrannt und vom Alltag überfordert. Früher hat sie ihre Arbeit geliebt, doch inzwischen hetzt sie nur noch von Termin zu Meeting und wünscht sich nichts sehnlicher, als einfach im Bett liegen zu bleiben. Um dem Stress zu entkommen, mietet sie sich ein Wochenende eine Hütte am See. Anfangs klingt das nach einer idyllischen Auszeit – doch der Schneefall macht alles ein wenig komplizierter.
Dann taucht die sechsjährige Sophie auf, voller Lebensfreude und Lust auf Schneeengel. Schnell entsteht zwischen den beiden eine besondere Verbindung: Hannah lässt sich treiben, baut Iglus, trinkt Kakao und findet Momente der Leichtigkeit. Dabei denkt sie über ihr eigenes Leben nach und reflektiert, was wirklich wichtig ist. Am Ende bleibt ein bisschen die Frage: War alles wirklich so oder nur ein Traum?
„Uns Erwachsenen wäre deutlich mehr geholfen, wenn wir nicht vergessen würden, wie es war, ein Kind zu sein.“ (S.5)
Eine kleine, warme Wintergeschichte über Neuanfänge, Selbstfindung und die Magie, die Kinder ins Leben bringen können. Das Buch liest sich schnell und leicht, ohne dabei oberflächlich zu sein. Wer sich auf eine ruhige, nachdenkliche Geschichte einlassen möchte, gönnt sich eine Wolldecke, eine Tasse Tee und ein paar Stunden Auszeit.
Fazit: Ein Buch für entspannte Wintertage, das Ruhe schenkt und gleichzeitig Denkanstöße zum Entschleunigen liefert. 3½/5
„Drei Tage im Schnee“ von Ina Bhatter erzählt die Geschichte von Hannah, die in einem übervollen Großstadtalltag gefangen ist. Termine, Verpflichtungen und Erwartungen bestimmen ihr Leben, bis sie sich für ein paar Tage in ein kleines Holzhaus am See zurückzieht. Dort begegnet sie der kleinen Sophie. Die beiden verbringen eine unbeschwerte Zeit miteinander und Hannah beginnt über ihr Leben zu reflektieren.
Der Schreibstil des Buches ist sehr klar und flüssig. Die Idee, das "innere Kind" in einer Figur wie Sophie sichtbar zu machen wurde sehr liebevoll umgesetzt. Ich habe mich oft in Hannah wiedergefunden und sie stellt vermutlich für sehr viele Menschen unserer heutigen Gesellschaft eine Identifikationsfigur dar. Manche Gedanken und Ratschläge, die im Verlauf auftauchen, sind nicht neu, aber dennoch wertvoll, weil sie einen daran erinnern, wie selten man ihnen im Alltag wirklich Raum gibt. Auf eine Art hat das Buch etwas von einem Ratgeber: nicht belehrend, aber als Anstoß zum Innehalten. Die Geschichte liest sich insgesamt schnell und ist perfekt für einen ruhigen Nachmittag zum Innehalten. Gleichzeitig wirkt vieles sehr geradlinig, fast glatt. Ich habe mich gefragt, ob man ein ganzes Leben in nur drei Tagen wirklich so nachhaltig verändern kann. An manchen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.
Trotzdem bleibt „Drei Tage im Schnee“ ein sehr empfehlenswertes Buch, das einem wichtige Impulse mitgibt.
„Drei Tage im Schnee“ von Ina Bhatter ist ein stilles, nachdenkliches Debüt, das sich mit viel Feingefühl Themen wie Achtsamkeit, Entschleunigung und innerer Einkehr widmet.
Schon das liebevoll gestaltete Cover zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Besonders der dunkelblaue Einband mit den goldenen Akzenten unter dem Schutzumschlag ist ein echtes Highlight �� elegant, schlicht und sehr passend zur Atmosphäre des Buches.
Inhaltlich lädt die Geschichte dazu ein, das Tempo aus dem Alltag herauszunehmen und den Blick wieder für das Wesentliche zu schärfen. Die Autorin erinnert daran, wie viel wir verlernen, wenn wir erwachsen werden – das Staunen, das Spüren, das bewusste Wahrnehmen. Auf nur 168 Seiten regt sie dazu an, sich selbst wieder näherzukommen, mehr Gelassenheit zuzulassen und das Leben mit einer kindlichen Leichtigkeit zu betrachten.
Auch wenn ich persönlich nicht ganz in die Geschichte eintauchen konnte und mir an manchen Stellen etwas gefehlt hat, berührt das Buch auf seine ganz eigene, stille Art. Es ist weniger ein klassischer Roman und mehr ein Gedankenanstoß – ein feines, leises Plädoyer für mehr Achtsamkeit im Leben.
Ich empfehle *„Drei Tage im Schnee“* gerne weiter – besonders Leser*innen, die in der Hektik des Alltags nach einem ruhigen, nachdenklichen Buch suchen, das zum Innehalten einlädt.
Puhh, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht erst einmal beim Format. Sowohl Layout als auch Umschlag und die Dicke des Buches fand ich sofort ansprechend. Die Leseprobe hatte mich schon gekitzelt und nach der Lektüre des Buches bin ich echt angetan. So viel Tiefgang und Realismus hatte ich lange nicht in einem Buch. Vielleicht liegt es daran, dass man sich selbst dahinein interpretiert. Neben der ganzen Handlung, lässt das Buch natürlich viel Interpretation zu. Die Hauptfigur Hannah zieht sich in die verschneite Einsamkeit zurück, um Abstand vom Lärm und Druck des Alltags zu finden. Diese äußere Kälte und Stille wird zum Spiegel ihres inneren Zustands: Sie ist eingefroren, emotional, kreativ, menschlich. Erst durch die Begegnung mit Sophie, dem geheimnisvollen Mädchen im roten Schneeanzug, beginnt Hannah, langsam wieder „aufzutauen“. Sophie wirkt wie eine Verkörperung ihrer eigenen Kindheit – neugierig, verspielt, unvoreingenommen. Durch sie entdeckt Hannah wieder das Staunen, das Spüren, das einfache Dasein. Die drei Tage die ein wenig für die Zeit der Wandlung stehen und der Schnee für so eine Art Neubeginn. Ein starkes Buch was ich mir durchaus auch für die nächsten "literarischen Quartette" vorstellen kann. Super!
Wenn der Blick durch ein frostiges Fenster fällt, öffnet sich oft mehr als nur die Landschaft: eine Einladung, langsamer zu werden. Ina Bhatter schafft mit Drei Tage im Schnee genau diese Einladung. Hannah flieht aus dem Großstadtlärm in eine kleine Holzhütte am See und begegnet dort dem Mädchen Sophie im roten Schneeanzug. Ihre gemeinsamen Tage sind Poesie aus knirschendem Schnee, Rückblicken und leisen Entdeckungen. Bilder von Iglus bauen, dampfendem Kakao und flackerndem Ofenlicht verweben sich zu kleinen, berührenden Szenen.
Ich habe beim Lesen oft gestoppt, um den Moment zu halten. Die Stärke des Romans liegt in seiner Stimmung: leise, warm und behutsam. Bhatter verzichtet auf große Plot-Explosionen und setzt stattdessen auf feine Details und psychologisches Feingefühl. Genau das macht das Buch zu einem schönen Begleiter an frostigen Abenden. Ein Wermutstropfen ist das Ende, das mir etwas zu flott erscheint; die Rückkehr in den Alltag könnte nachklingen und sich noch nachhaltiger entfalten. Dennoch bleibt die zentrale Botschaft präsent: den Mut zu finden, der eigenen Stimme zuzuhören.
Für Leser, die Ruhe und Reflexion suchen, ist dieses Buch ein wohltuender kleiner Fund — kein dramatisches Meisterwerk, aber eine einfühlsame Einladung zur Neuorientierung.
Welche Wünsche aus Kindertagen realisieren wir im Erwachsenenleben? Was ist uns wichtig? Das wird in „Drei Tage im Schnee“ thematisiert. Hannah möchte ihren Großstadtleben entfliehen. Sie hetzt für gewöhnlich von einem Termin zum anderen und ist gestresst. Der Druck führt bei ihr zu körperlichen Ausfällen. Sie fährt in eine verlassene Hütte im Wald. Was sie dort mit einem kleinen Mädchen namens Sophie erlebt verändert ihr Leben nachhaltig… Mich hat das Buch sehr berührt. Das beginnt bereits beim ruhigen, reflektierten Schreibstil, der mich persönlich abholt und zum nachdenken anregt. Das passt auch zur Story: Buisnessfrau Hannah beginnt über ihr Leben und das, was ihr wichtig ist, zu reflektieren. Das macht sie auch in den Gesprächen mit Sophie. Auch ich beginne zu überlegen, was es im Alltag braucht. Die Gedanken mit dem eigenen Anbau versuche ich zum Beispiel durch Küchenkräuter umzusetzen. Ich kaufe schon länger lieber regional statt aus der Ferne und achte auf Zutaten, aber dieses Buch hat mich quasi darin bestärkt, bewusste Auszeiten und Nahrung zu (mir zu) nehmen. Durch Sophie wird die Fantasie zusätzlich angeregt. Aus meiner Sicht fünf Sterne für diesen ruhigen Winterroman.
Schon das Cover des Buches lädt zum lesen ein. Besonders die schlichte Gestaltung hat mir gefallen. Die Grundfarbe ist blau. Man sieht ein Mädchen gehend in einer Schneelandschaft. Sie erscheint einsam und verloren in dieser Dunkelheit. Dementsprechend war ich auf den Inhalt des Buches sehr gespannt. Aber schon nach einigen Seiten wurden meine Erwartungen erfüllt. Die Hauptprotagonistin Hannah führt ein stressiges Leben, Auslöser scheint hauptsächlich ihr Beruf zu sein. Denn hier arbeitet sie stetig ihre viel zu vielen Aufgaben ab und vergisst sich Zeit für sich zu nehmen, den Stress abzubauen. Doch allmählich kommt der Wunsch nach einer Auszeit und die wird durch einen wunderbar klaren Schreibstil im Verlaufe des Buches beschrieben. Besonders gefällt mir das Aufeinandertreffen mit Sophie, mit der sie viel Zeit in einem Holzhaus verbringt und wo Hannah lernt, worauf es im Leben noch ankommt. Und das Arbeit nicht alles ist, sondern auf seinen Körper zu achten, lebensfroh zu sein, Dinge schätzen und genießen zu können. Das Buch beinhaltet 170 Seiten und etwas schmal. Für mich wäre es die perfekte Urlaubslektüre. Für den Winterurlaub - zur besinnlichen Zeit.
Hannah hat sich für ein Wochenende ein kleines Haus gemietet, das nur von Natur umgeben ist. Zu Beginn ist sie ganz in ihrem Trott: E-Mails checken, Selbstoptimierungsbücher lesen und funktionieren. Da taucht die kleine Sophie als roter Fleck inmitten der weißen Schneelandschaft auf und fordert sie auf, mit ihr ein Einhorn aus Schnee zu bauen. Hannah zögert zunächst, weil sie nicht die richtige Kleidung hat, lässt sich aber schließlich überzeugen, weil es Spaß macht. Danach gerät sie ins Grübeln: Wo ist der Spaß in ihrem Leben abgeblieben? Wann hat sie das letzte Mal etwas für sich gemacht? Warum hat sie keine Hobbys mehr?
Das Buch ist nett und lässt sich gut lesen. Es ist schön, sich beim Lesen in die verschneite Landschaft zu beamen, das Knistern des Feuers im Kamin zu hören und die Wintersonne zu genießen.
Die Ratschläge und Lebenstipps haben mich nicht erreichen können. Vielleicht bin ich dafür zu alt, nicht nur nett, sondern auch darauf bedacht, das zu tun, was mir gut tut, und habe meinen Weg schon gefunden.
Alles in allem ein nett zu lesendes Buch, das ich gestressten Karrieremenschen empfehle.
Ein nettes Buch für Zwischendurch, das einen für kurze Zeit aus dem Alltag holt und dazu anregt bestimmte Aspekte selbst zu hinterfragen. Ich denke jeder von uns kennt es, dass man manchmal vor lauter Verpflichtungen, Problemen, Stress etc. den Blick für die wirklich wichtigen Dinge, die im Leben zählen, verliert und sich erst einmal wieder auf diese besinnen muss.
So geht es auch der Protagonistin Hannah, die in ihrem Alltag kaum Zeit für etwas anderes, als für die Arbeit hat und während einer kleinen Auszeit merkt, dass sie etwas ändern muss, um glücklich sein zu können. Sie macht Bekanntschaft mit einem kleinen Mädchen namens Sophie, die ihr zeigt, dass es uns Erwachsenen gut tun würde, wenn wir teilweise etwas mehr kindliche Neugier und Unbefangenheit bzw. Unbeschwertheit an den Tag legen würden.
Bei diesem schmalen Büchlein muss man in Sachen Tiefgang definitiv Abstriche machen. Hannah als Charakter bleibt beispielsweise recht oberflächlich, dennoch konnte ich mich mit einigen ihrer Problemen identifizieren. Ich wurde dazu eingeladen mich selbst zu reflektieren und habe ein paar Impulse an die Hand bekommen, über die ich im Nachgang noch nachdenken möchte.