Isabell und Georg sind ein Paar. Ein glückliches. Wenn die Cellistin Isabell spätabends von ihren Auftritten mit dem Orchester nach Hause geht oder der Journalist Georg von seinem Dienst in der Redaktion auf dem Heimweg ist, schauen sie oft in die Fenster fremder Wohnungen, dringen mit ihren Blicken in die hellen Räume ein. Bei abendlichen Spaziergängen werden sie zu Voyeuren. Regalwände voller Bücher, stilvolle Deckenlampen, die bunten Vorhänge der Kinderzimmer. Signale gesicherter Existenzen, die ihnen ein wohliges Gefühl geben. Das eigene Leben in den fremden Wohnungen erkennen. Doch das Gefühl verliert sich.
Mit der Geburt ihres Sohnes wächst nicht nur ihr Glück, sondern auch der Druck und die Verunsicherung. Für Isabell erweist sich die Rückkehr in ihren Beruf als schwierig: Während des Solos zittern ihre Hände, nicht nur am ersten Abend, sondern auch an den folgenden. Gleichzeitig verdichten sich in Georgs Redaktion die Gerüchte, der Verlag würde die Zeitung verkaufen. Währenddessen wird ihr Haus saniert. Im Treppenhaus hängt jetzt ein Kronleuchter, im Briefkasten liegt eine Mieterhöhung. Für die jungen Eltern beginnt damit ein leiser sozialer Abstieg. Isabell und Georg beginnen mit einem Mal zu zweifeln, zu rechnen, zu vergleichen. Jeder für sich. Je schwieriger ihr Alltag wird, desto mehr verunsichert sie, was sie sehen. Die gesicherten Existenzen mit ihren geschmackvollen Wandfarben sagen jetzt: Wir können, ihr nicht. Was vertraut und selbstverständlich schien – die Cafés, Läden, der Park, die Spielplätze mit jungen Eltern –, wirkt auf einmal unzugänglich. Gegenseitig treiben sich Isabell und Georg immer mehr in die Enge, bis das Gefüge ihrer kleinen Familie zu zerbrechen droht.
Kristine Bilkau, born in 1974, studied History and Literature at Hamburg University and Tulane University, New Orleans. Her debut novel „Die Glücklichen" (The Happy Ones) about an urban family getting into the turmoils of financial crisis was awarded best debut novel of the year 2015 with the Klaus-Michael-Kühne-Preis and the Franz-Tumler-Literaturpreis, praised both by reviewers and readers, and translated into Dutch, French and Italian. Her second novel „Eine Liebe, in Gedanken" (A love in thoughts) came out in March 2018 telling a love story about a young couple in the early sixties trying to escape the constrictions and repression of german post-war society. Kristine Bilkau lives in Hamburg.
Kristine Bilkau, 1974 geboren, studierte Geschichte und Amerikanistik in Hamburg und New Orleans. Ihr erster Roman „Die Glücklichen“ fand ein begeistertes Medienecho, wurde 2015 mit dem Franz-Tumler-Preis, dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. 2018 erschien ihr zweiter Roman, „Eine Liebe, in Gedanken". Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
In dem Gesellschaftsroman “Die Glücklichen”, erzählt uns die Autorin Kristine Bilkau, die Geschichte des jungen Ehepaares Isabell und Georg, die mit ihrem kleinen Sohn Matti, ein vermeintlich zufriedenes Leben in einer deutschen Großstadt führen. Isabell ist Cellistin und arbeitet im Orchestergraben eines Musicaltheaters. Georg verdient sein Geld als Journalist einer Tageszeitung und so kann sich das Pärchen einen relativ hohen Lebensstandard leisten. Eine großzügige Altbauwohnung, Biolebensmittel, Besuche in schicken Cafés und Einkäufe in teuren Boutiquen, prägen ihren Alltag.
Doch als Isabells Hände plötzlich zu zittern beginnen und die junge Frau das Problem nicht in den Griff bekommt, bestätigt sich ihre Vorahnung und sie verliert ihren Job als Musikerin. Auch Georgs Stelle wird wegrationalisiert und so müssen die beiden versuchen, sich mit der neuen Situation zu arrangieren. Während Georg nach Lösungen sucht und überlegt mit seiner Familie aufs Land zu ziehen um Geld zu sparen, will Isabell nicht auf ihr wohlsituiertes Leben verzichten und kauft weiterhin in Delikatessenläden ein. Die Spannungen zwischen Isabell und Georg wachsen stetig, stumme Vorwürfe und Schweigen schleichen sich in die Beziehung und die Probleme werden verdrängt, in der Hoffnung, dass alles wieder so wird, wie es einmal war. Die depressive Stimmung verschärft sich, bis Isabell schließlich durch einen Schicksalsschlag aus ihrer Lethargie gerissen wird.
Trotz der minimalistischen Handlung, konnte mich die Autorin bereits nach wenigen Seiten, mit ihrer äußerst realistischen Geschichte begeistern, denn sie hat es geschafft, eine überzeugende Studie dieser privilegierten aber ängstlichen Generation zu zeichnen. Die Situation des Ehepaares, ihre Ansprüche und ihre Sorgen, werden so glaubhaft geschildert, dass man sofort in das Leben der beiden jungen Menschen eintauchen kann.
Wir begleiten ein gewöhnliches Paar, das seine finanzielle Sicherheit verliert und in ein Gefühlschaos aus Existenzängsten stürzt. Der Leser kann miterleben, wie sich vor allem Isabell zunehmend verändert. Während das Geld immer knapper wird, werden die gegenseitigen Vorwürfe immer größer und die junge Frau wird immer reizbarer. Auch ihr Hass gegen die sparsame und hilfsbedürftige Schwiegermutter steigt. Mit der Zeit konnte ich Isabells egoistisches Handeln allerdings nicht mehr nachvollziehen. Die junge Frau wurde mir immer unsympathischer, denn ich empfang ihr Verhalten als anstrengend und selbstgerecht. Anstatt zueinander zu stehen und miteinander zu reden, ist jeder mit seiner eigenen Person beschäftigt, was schließlich zu einer Zerreißprobe für die Beziehung wird.
Der Leser wird während der Geschichte, immer wieder dazu gebracht, über das eigene Leben nachzudenken und ich habe mich mehrmals gefragt, in welchem Maße mich äußere Umstände und materielle Verluste beeinflussen würden. Das Leben unterliegt permanenten Veränderungen und obwohl man sich diesen Umstand nicht jeden Tag bedrohlich vor Augen halten sollte, wäre es ratsam, sein Glück in kleinen Dingen zu suchen, fernab von Geld und sozialem Status. Genau diese Botschaft hätte ich den beiden Protagonisten sehr gerne vermittelt und sie wachgerüttelt.
Der Roman lebt aber nicht nur von vielen Gedankenstößen und klugen Formulierungen, sondern auch von einem großartigen und klaren Schreibstil, denn das Buch ist sprachlich sehr ansprechend gestaltet. Die Autorin erzählt jeweils ein Kapitel aus Isabells und eines aus Georgs Sicht und so bleibt die Geschichte lebendig und die beiden Perspektiven ermöglichen einen noch intensiveren Einblick in die Gefühlswelten.
Vom Ende des Romans war ich überrascht und ein wenige enttäuscht, denn ich hatte andere Erwartung an den Ausgang der Geschichte. Somit blieb für mich leider die Fragen offen: Werden die beiden wohl irgendwann erkennen, dass sie trotz Höhen und Tiefen im Leben, „die Glücklichen“ sind?
2015 konnte ich das nur flüchtig lesen, zu nah dran, heute fasziniert es mich sehr. Ich weiß gar nicht, wie man gerade sonst darüber schreiben könnte, was am hergebrachten Leben doch noch gelingen könnte.
irgendwie ist das Genre weißes Wohlstandsunglück für mich totgeritten. eher ein Reihenfolgeeffekt, dass es jetzt ausgerechnet dieses Buch trifft, ab dem ich wirklich nichts mehr von nachdenklichen, weißen, mittelalten Hetero- Pärchen lesen will. (pro: das Audiobook wird von Sandra Hüller gelesen)
Ik kroop weg met dit boek. 'De Gelukkigen' zeult je gestaag mee naar donkere coulissen van een hopelijk-ver-van-je-bed-show. Ik zeg hopelijk omdat je er niet wil belanden, maar de stap lijkt tegelijk zo klein. Bilkau slaagt erin de scherpe randjes van partner- en ouderschap zo herkenbaar te verwoorden dat ik er soms kippenvel van kreeg. De stille verwijten, het mekaar zien en ontzien, het pijnlijk alledaagse.
"Een slapend kind geeft zijn schoonheid volledig prijs. Het wil niets, het wil geen eten krijgen, verschoond of beziggehouden worden, het loopt niet weg, kan zich niet bezeren en huilt niet, het kan niet vallen en niets omver trekken, het krijgt geen gekke ideeën, schreeuwt niet en stribbelt niet tegen, ook zijn wil slaapt. Als ze zo naar Matti kijkt, gaat er iets in haar binnenste open, niets staat dit gevoel van liefde in de weg. Wat zit dat gevoel toch ingeklemd in het leven van alledag, verdrukt tussen ontelbare klusjes, het oppassen en het paraat zijn."
"Zo zou ze willen inslapen en niet meer terugkeren naar deze werkelijkheid. Ze trekt haar knieën op en gaat dichter bij het ademen van haar kind liggen; het is verwerpelijk, dit verlangen om samen, helemaal, ten onder te gaan. Geheim en verwerpelijk is dit verlangen, het is onuitspreekbaar, nauwelijks denkbaar, het is een gevaarlijk fonkelende korrel droefheid die ze in haar binnenste meedraagt."
Ich mochte Bilkaus Stil sehr - nüchtern, klar, flüssig, schonungslos. Hat mich manchmal etwas an Dörthe Hansens "Altes Land" erinnert, was ich ja richtig großartig fand. Auch in der Handlung, den Ängsten und Unsicherheiten meiner Generation gegenüber der scheinbaren, zur Schau getragenen Perfektion "der Anderen" konnte ich mich wiederfinden. Schmerzhaft präzise werden die wachsenden Zweifel der beiden Protagonisten offengelegt und der Leser leidet bis zum Ende mit, ob sie noch die Kurve kriegen... Wirklich gutes Debüt. Bin gespannt, mehr von der Autorin zu lesen.
Beklemmende roman over de impact van werkloosheid op jonge mensen die samen een huishouden hebben, compleet met baby. De jonge moeder, Isabell, is celliste; de vader, Georg, is journalist. Alletwee zijn ze getalenteerd en capabel maar niet succesvol omdat de markt voor wat zij te bieden hebben, slecht is. Vanaf het begin van het verhaal zit er een barst in het idyllische beeld van het jonge gezin: haar handen trillen bij het spelen (stress, ms?), zijn werkgever wordt verkocht aan investeerders. Welke impact zullen deze feiten hebben op de twee jonge levens en hun baby, afzonderlijk en met elkaar? En welke impact hebben de levensverwachtingen van deze mensen op elkaar - vooral die van de vrouw blijken op een negatieve manier een hoofdrol te spelen.
“Misschien bezitten sommige mensen de gave van zorgeloosheid en anderen niet.”
Aantekeningen voor mezelf gemaakt. Eén grote spoiler.
Du Pré In Isabells deel van het verhaal wordt verschillende keren verwezen naar de celliste Jacqueline De Pré en naar haar opname van Edward Elgars celloconcert - u weet wel met dat intense begin met die glijer naar beneden. De achteloze lezer kan denken dat het over het mooie cellospel van de jonge levenslustige celliste gaat, maar het is ook een verwijzing naar de ziekte ms waar Du Pré aan leed en op jonge leeftijd aan overleed. Heeft Isabell ook ms? Aanvankelijk speelt zij in een orkest dat een musical begeleidt. Daar meldt ze zich ziek. Omdat de ziekteperiode te lang duurt wordt ze ontslagen. Georg verwijt haar dat ze onvoldoende haar best heeft gedaan. Later hoort ze dat alle strijkers op één na zijn vervangen door een keyboard. Dat is voor haar een rechtvaardiging van haar passiviteit, ze was immers toch wel ontslagen geworden.
Te laat Georg krijgt te horen dat de krant waar hij voor werkt wordt overgenomen. Ook Georg verliest daarbij zijn baan. Georg heeft het gevoel te laat te leven: de generatie voor hen heeft alleen maar groei en zekerheid meegemaakt. “Hij voelt zich dag na dag een beetje kleiner. Te laat om een gezinshoofd te zijn dat iets blijvends opbouwt. Vastgoed aankoopt. Wonen, huren, kopen, wat dat betreft is hij een mislukkeling. De tijd van redelijke prijzen is voorbij en komt niet terug. Te laat vader geworden, over twintig jaar al zal hij een aandoenlijke oude man zijn die leeft tussen muren vol boeken, cd’s en lp’s, een kamer, kitchenette, douche. Isabell ziet hij in deze microkosmos al helemaal niet, zij heeft zich tijdig uit de voeten gemaakt.” Als zijn moeder sterft laat zij hem een schuld na in plaats van een erfenis.
Anderen Isabell bekijkt online de levens van anderen: “Isabell krijgt maar niet genoeg van de foto, zo perfect is het plaatje.” In Isabell groei twijfel. “Twijfelen, denkt ze opeens, ook het twijfelen is een gevolg van de angst, van de vrees dat het - een solo, een auditie, geld verdienen, samenzijn, of zelfs een week in deze zolderflat - niet zal lukken.” Isabells vriendin van het conservatorium slaagt erin om een carrière in de muziek te hebben; zij heeft geen kind en reist veel. Georg heeft een “(…) afscheidsgevoel. Alsof er een voorraad op is.” “Ik vind mijn plek niet, het lijkt alsof er geen plek voor me is.” Isabell voelt zich “een oude vrouw in het lichaam van een jonge moeder.” “Ze is het gevoel kwijt welke rol ze moet spelen. Is ze nu een voltijdse moeder? - Dan in ieder geval geen gelukkige, door een man beschermde en onderhouden moeder.” Tegen het eind van het boek is het account van het perfecte gezin dat Isabell online bewondert opeens gewist - was dat wel zo perfect?
Zekerheden Onwillekeurig denk ik bij het leed van deze jonge mensen aan Oekraïense vrienden die als een van de eersten de Russische raketten op hun huis en hun winkel in Kharkov zagen landen. Ze vluchtten met hun 3-jarige kind, eerst naar bekenden in Kiyv maar toen daar de Iraanse drones neerkwamen op de speeltuin van hun kind zijn ze doorgereisd naar Nederland - verder rijden kon niet wegens de Noordzee. Vladimir was nog nooit in Europa geweest, hij importeerde stoffen (textiel) uit Turkije en verkocht die aan kleermakers in Oekraïne en Rusland. Daardoor sprak hij geen woord Engels. In zijn vrije tijd ging hij graag met zijn vriend vissen, soms bij -25 graden Celsius en 30cm dik ijs. Allemaal verleden tijd - ze zijn alles kwijt. De weltschmerz van Isabell en Georg vertoont hier trekken van: weliswaar geen oorlog maar geen werk, geen inkomen, geen uitzicht op zekerheden en de verantwoordelijkheid voor een opgroeiend kind…
Ruzie Dan komt de ruzie waar je driekwart boek op wacht. Hij: “Zou je alsjeblieft kunnen ophouden mij van alles de schuld te geven?” Zij: “Jíj bent toch degene die míj de schuld geeft. Dag na dag! Met je zwijgen, je eeuwige gezucht, ach, ach, het is allemaal zo moeilijk, met je zuinigheid. (…) In jouw aanwezigheid krijgt niemand nog lucht, zie je dat niet?” Zij is het felst en valst van de twee. Na de ruzie gaat het bergafwaarts. “Isabell spreekt nog amper met hem, sluit zich vol verwijt voor hem af, omdat hij een mislukkeling is. Hij is zijn belofte van geluk niet nagekomen.” Ondertussen doet hij naar vermogen zijn best om werk te vinden, zelfs ver beneden zijn niveau en in provincieplaatsen, wat zij hem weer verwijt. Pas bij het overlijden van zijn moeder steekt zij de handen uit de mouwen bij het opruimen van de oude boedel. Ze beginnen eindelijk te praten en hun uitzichten op het leven naar elkaar te benoemen. Het voelt als een kleine opening naar een mogelijke toekomst, hoe onzeker ook.
Kluis Op een dag ontdekt Isabell achter oud behang een ingemetselde oude kluis. Gedurende het hele boek is die kluis daar en proberen ze die open te krijgen, wat niet lukt. Voor mij staat de kluis voor een leegte in jezelf en in het leven die je maar beter afgedekt kunt houden. De plek van gevoelens van onvrede, ontevredenheid, afgunst, ambitie naar sociaal succes op basis van vergelijken met anderen… allemaal bronnen van ongeluk. Leven is geen instagram account maar gewoon hard werken, zeker als je naast voor jezelf en een partner ook voor kinderen moet zorgen. In dit boek is de rol van de vrouw cruciaal; Isabell verwacht van het leven dat haar man werkt en haar financieel onderhoudt zodat zij voor zichzelf een kind kan hebben en cello kan spelen als hobby. Zijn levensverwachtingen doen er voor haar niet toe. Dat dat een verouderd wereldbeeld is in een moderne dure stad maakt dit boek akelig duidelijk.
Ein toller Debütroman, der die Ängste und Herausforderungen meiner Generation sehr gut wiederspiegelt (Ich bin Jahrgang 1987).
Die Cellistin Isabell und ihr Mann Georg, Chefredakteur einer Zeitung, haben einen kleinen Sohn und sollten daher eigentlich im Familienglück schweben. Aber sind Kinder wirklich trotz des Schlafmangels Glück pur und bekommt man die neuen Herausforderungen, die eine Elternschaft mit sich bringt so leicht hin wie es bei anderen Paaren nach außen scheint. Georg schaut sich täglich Häuser in aller Welt an und träumt vom perfekten Familienglück mit Haus, Baum und Kind, aber das große Zeitungssterben beginnt und darauf war er nicht vorbereitet. Auch Isabell fällt der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Muitterschaft nicht leicht, denn auf einmal fängt ihre Bogenhand an zu zittern. Eine Katastrophe in ihrem Beruf als Cellistin.
Was macht Menschen wirklich glücklich? Davon hadelt dieser Roman. Er ruft zwar auch beklemmende Gefühle hervor, weil der Leser selbst diese Ängste kennt und gut nachvollziehen kann, aber der Aurtorin gelingt es die Handlung so spannend zu gestalten, dass sich das nicht negativ auf das Lesevergügnen auswirkt und man unbedingt wissen möchte wie es mit Isabell und Georg weitergeht.
Der Roman Die Glücklichen von Kristine Bilkau ist ein kleines Meisterwerk, das ich beinahe übersehen hätte. Denn beim ersten Anlesen vor ein paar Monaten hat mich das Buch gar nicht gepackt. Ich hatte das Gefühl, meine eigene Geschichte, diejenige meiner ganzen Umgebung zu lesen, ein Klischee. Das wollte ich nicht. Ich legte es zurück auf den SuB und war eigentlich fest entschlossen, es irgendwann zu verschenken, zum Beispiel an Leute ohne Kinder oder Senioren, Leute, für die dieses Buch wie die Beschreibung einer exotischen Welt anmuten muss. Leute, die sich nicht vorstellen können, wie prekär es heutzutage sein kann, das Wagnis einer Familiengründung zu unternehmen. Wie tief die Gefühle, die Verunsicherung sind und wie groß die Existenzangst werden kann.
I liked it but didn't love it. The characters felt rather detached and the language was a bit too 'clean' for my taste. But it's a debut, so that means the author is just getting started...
(PS: On a side note: I really disliked the fonts & the setting, really ugly & hard to read which didn't improve the enjoyment of reading the book.)
Nach "Nebenan" wollte ich direkt mehr von Kristine Bilkau lesen und muss sagen, dass mir "Die Glücklichen" sogar noch besser gefallen hat. Die Autorin schafft es einfach, die richtigen Zwischentöne zu treffen.
Sie ist eine unglaublich gute Beobachterin, die sehr präzise, ruhig und leise das Leben unserer Generation mit ihren Problemen charakterisiert. Schon bei "Nebenan" war ich begeistert, wie messerscharf sie die Gefühle der Protagonistin beschreibt. Man spürt die Kluft, die sich in der Beziehung auftut und kann sie richtig mitfühlen. Ein super Buch, das ich jedem empfehlen kann!
Ist Glück ein Zustand, der erst retrospektiv existiert, der vorbei ist, sobald man sich seiner bewusst wird? Und wer ist eigentlich glücklich? "Die Glücklichen" sind es jedenfalls nicht, glücklich, das sind nur die anderen: die tote Schwiegermutter, die gecrashten, nun auf dem Land lebenden Ex-Unternehmer. Glück ist der sichere Lebensentwurf, die Antwort auf die Frage, wie will ich eigentlich leben.
Kristine Bilkau fängt im Zusammenleben von Isabell und Georg viele kleine Glücks-Momente ein, ohne dass man sich beim Lesen dessen unbedingt bewusst wird. Von Anfang an spielt die konstante Unzufriedenheit der beiden eine viel größere Rolle. Die Spannung beim Lesen wächst dabei stetig an, sie lauert von der ersten Seite in den Details und der ausgewählten Szenerie. Irgendetwas stört immer. Dabei scheinen die jungen Eltern (Sohn Matti kommt im Laufe des Buches in die Kita) anfangs alles zu haben: gute Jobs - sie als Cellistin, er als Journalist, einen gesunden Sohn, eine schöne Wohnung in einem "richtigen" Viertel, den Kühlschrank voller Bio-Produkte usw. Wären da nicht die Zweifel. Das Leben ist nicht deckungsgleich mit ihrem Traum davon, es hat sich anders entwickelt, als man es sich als Jugendlicher vorstellte und: Es erfordert Veränderung. Als sich Georgs und Isabells (denen man abwechselnd folgt) Zweifel zu Existenzproblemen auswachsen, kann man das Buch längst nicht mehr aus der Hand legen: man tanzt mit den beiden am Abgrund entlang und legt es am Ende zufrieden aus der Hand, während die Fragen nach dem eigenen Lebensentwurf leise ihre Stimme erheben...
Ein beeindruckender Roman, der vom Scheitern erzählt, von der Geschichte einer jungen Familie aus der Großstadt, die mit ihrer persönlichen Krise ringen, jeder für sich, miteinander und gemeinsam. Vom Glück und Unglück, das Leben anzugehen. Sprachlich wunderschön gestaltet, die inneren Stimmen der beiden Eltern in den verschiedenen Phasen ihrer erlebten Krise. Ein Spiegel unserer Generation, in der das Scheitern nie vorgesehen ist.
"Die Glücklichen" kommen einem sehr nahe: Aktuell in Zeit und Milieu, erfolgverwöhnt laut Klappentext und trotzdem (oder deshalb?) erstaunlich ziellos. Ein Protagonisten-Paar, mit dem man fühlt, ohne es wirklich ins Herz zu schließen.
Symptomatisch für eine Zeit der Entfremdung fürchten sich auch Isabell und Georg vor allem vor dem Ausgestoßen-Sein, sie möchten so gern modern und zugehörig sein, gesteigert bis zur Stereotype (Bilkau kennt sie offenkundig gut, diese Menschen) und erst als sie besser werden im Improvisieren, ist da wieder Licht für diese beiden kurzzeitig Verlorenen.
Eine sehr schöne, aus meiner Sicht für die europäische Upper Middle Class hochaktuelle Geschichte, die unter anderem zeigt: Scheitern will gelernt sein. Der Mut, fehlerhaft zu sein, macht das Leben so viel leichter. Und Kristine Bilkau erzählt uns das nicht wie eine weise Stimme von Oben, sondern zeigt es anhand unzähliger Details, die vor allem verraten: Diese Autorin ist eine großartige Beobachterin. Verschlungen!
Wir scheitern immer schöner, aber gelernt sein will es trotzdem. Kristine Bilkau hat in ihrem Roman eine sehr aktuelle, wunderbar treffende Befindlichkeits-Diagnose unserer Gesellschaft erstellt. Bilkau seziert, hält uns den Spiegel vor, tut dies aber mit Wärme und ohne sich lustig zu machen, als eine, die verstehen will und die Wahrheit sucht.
Man kommt der kleinen Familie bestehend aus Isabell, Cellistin, ihrem Mann Georg, Journalist, und deren kleinem Sohn Matti in ihrer Altbauwohnung gleichzeitig sehr nahe und ist doch distanziert. Sie hipstern durch ihr Kinfolk Leben, kaufen ihre Lebensmittel bevorzugt in Manufakturen, kochen vollwertig, nachhaltig ökologisch und bevorzugt mit Mineralwasser, denn das Leitungswasser könnte für den Kleinen zu sehr belastet sein. Ein Leben wie aus dem schönsten Lifestyle-Blog und dann schleicht sich der Abstieg als Zittern verkleidet in den Alltag. Den Rest der Rezension findet ihr hier: http://bingereader.org/2015/05/31/die...
Ik werd bijna meegesleurd door de somberheid van Isabell, de ikbenzozielighouding was prachtig neergezet en tenenkrommend. Georg heeft het gevoel dat hij in zijn eentje voor het gezinsgeluk moet zorgen. De communicatie tussen deze twee mensen is heerlijk gebrekkig, afwezig eigenlijk. Herkenbaar. Het verhaal is geloofwaardig en leest lekker weg.
Een boeiend en actueel onderwerp: hoe ga je er mee om als je op een dag je job verliest en geen ander werk meer vind, als je je hele levensstijl moet aanpassen?
Veel mensen maken dit tegenwoordig mee. Zo ook Isabell en Georg.
Hij, vooraan in de 40 en journalist bij een grote krant, zij 10jaar jonger en celliste in een orkest. Samen hebben zij een zoontje van bijna één jaar, Matti.
Ze bewonen het appartement waar Isabell opgroeide.
Isabell krijgt problemen met musiceren. Als zij moet spelen beginnen sinds kort haar handen te beven. Zij durft er met niemand over spreken en is tenslotte genoodzaakt ziekteverlof te nemen.
Tegelijkertijd wordt er bij de krant “gemoderniseerd” en dus afgeslankt, en verliest Georg zijn baan.
Zij hebben het er allebei moeilijk mee maar ze praten niet met elkaar. Ze werken op elkaars zenuwen. Isabell gedraagt zich als een verwend kind. Ze weet dat ze niet meer veel geld hebben maar ze besteedt wat ze nog heeft aan overbodige luxezaken zoals voeding uit een delicatessenzaak en een peperduur jurkje dat ze eigenlijk niet nodig heeft. En tegelijkertijd piekert ze er over dat ze voor haar zoontje geen degelijke lederen schoentjes kan kopen! Dat je uit frustratie aanvallen van koopwoede kan krijgen is me wel niet vreemd maar bij het lezen had ik toch vaak de aandrang om die hele Isabell eens goed door elkaar te schudden.
Georg beseft wel dat ze anders moeten leven en hij zoekt mogelijkheden om te bezuinigen. Hij droomt er van op het platteland te gaan wonen in een klein huisje met een tuin en daar zelf hun groenten te telen. Maar dat is de absolute horror voor zijn vrouw die van mening is dat je alleen gelukkig kan zijn als je in de woning waar je opgroeide woont, wat wel een moeilijk te realiseren ideaal is voor een koppel of de leden van een kroostrijk gezin! Ze minacht haar man voor zijn zuinigheid. Als ze een week op vakantie gaan, niet meer in een hotel met kinderopvang zoals voorheen, maar op kamers bij een alleenstaande man, komt ze de hele dag haar bed niet uit en laat Georg en haar zoontje aan hun lot over.
Een zeur en een sloef dus! Dat kan natuurlijk! Maar dan komt naar het einde toe de conclusie: Isabell realiseerde zich de hele tijd al dat het moeilijk ging zijn maar Georg niet??? Daar begrijp ik dus niets van.
Op het einde slagen ze er toch in met elkaar te praten en zo komen opnieuw dichter bij elkaar. Ze zijn weer de gelukkigen!
Het boek is goed geschreven en het heeft een actueel en boeiend thema. Maar de uitwerking er van vond ik helemaal niet geslaagd. Eerder een geval van jammer. Want schrijven kan Kristine Bilkau wel. Maar wat iets boeiends en persoonlijks had kunnen zijn werd nu een eerder vlak verhaal.
Isabell und Georg stehen auf der sonnigen Seite Seite des Lebens. Sie haben gut bezahlte Jobs, Isabell ist Cellistin in einem kleinen Orchester, Georg arbeitet als Journalist bei einer großen Tageszeitung. Sie wohnen in einer schicken Altbauwohnung in einem hippen Stadtviertel mit vielen Cafés und Bioläden, leisten sich Besuche in ihrem Lieblings-Sushi-Restaurant, schicke Kleidung und teure Urlaube im Ausland. Ihr kleiner Sohn Matti macht das Glück perfekt. Doch dann schleichen sich Unsicherheiten in ihr Leben ein und alles ändert sich. Isabells Hand zittert bei öffentlichen Auftritten, sie kann nicht mehr Cello spielen und verliert ihr Engagement. Auch Georg verliert seinen Job, er wird entlassen, als seine Zeitung verkauft wird. Anfänglich sind beide noch recht gelassen, doch bald muss das Paar Verzicht üben, die Angst vor dem sozialen Abstieg vergiftet ihre Beziehung. „Die Glücklichen“ ist eine Geschichte mitten aus dem Leben, vielen Menschen geht es wie Isabell und Georg. Arbeitslosigkeit kann sehr schnell in eine soziale Abwärtsspirale führen und Existenzängste auslösen. Natürlich hat so eine Krise auch oft einen negativen Einfluss auf Beziehungen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Isabell und Georg, der Leser bekommt einen Einblick wie unterschiedlich die beiden mit der Krise umgehen. Ihre jeweiligen Ängste und Sorgen sind sehr gut nachvollziehbar. Unaufgeregt und authentisch schildert Kristine Bilkau wie Krisen Menschen verändern, die sich eben noch in Sicherheit wähnten. Und wie kommt man aus dieser Krise wieder heraus? Gelingt es Isabell und Georg, ihre Beziehung wieder zu verbessern und trotz Krise wieder Glück zu verspüren? „Die Glücklichen“ ist Kristine Bilkaus Debütroman, es folgte „Nebenan“ und für ihr jüngstes Buch „Halbinsel“ hat sie den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 erhalten. Der Roman hat mir ein paar tolle Lesestunden beschert, Gegenwartsliteratur „at its best“, daher klare Leseempfehlung! „Die Glücklichen“ ist der erste Roman von Kristine Bilkau, den ich gelesen habe, aber sicher nicht der letzte!
Das Buch ist gut geschrieben, die Autorin hat einen soziologischen Blick und fokussiert ihren Text ganz auf die Gedankenwelt der beiden Protagonisten, die ihr Tun und ihre wechselseitigen Beobachtungen fortwährend reflektieren, aber miteinander nicht die richtigen Worte finden. Angst vor dem Versagen ist die große Konstante des Texts. In einer Welt, in der das Versagen keinen Platz hat (S. 256), wirkt diese Angst besonders bedrohlich, obwohl die wenigen und sehr oberflächlichen Bekannten des Paares dessen Verschwinden wohl nur am Rande registrieren würden. Doch die „Freiheit, ein kleinbürgerliches, überschaubares Leben zu führen“ (S. 179), die der Mann kurz erwägt, hat keine Chance bei seiner Frau.
Ist das Überheblichkeit? Nichtmehrzurückwollen? Trotz? Realitätsverweigerung? Nun, die Realität dringt schrittweise in das Leben des Paares vor. Jobverlust, Mieterhöhung, Tod der (Schwieger)Mutter. Und am Ende finden die beiden auch wieder Worte füreinander, werden aktiv und versuchen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Wie im richtigen Leben gibt es kein Happy End, aber eine Chance. Und die Erkenntnis, daß man als Paar nur gemeinsam weiterkommt. Das ist immerhin etwas. Mehr auf meinem Blog "Notizhefte" unter https://notizhefte.com/2015/08/12/die...
Erst vor wenigen Wochen bin ich auf die Autorin aufmerksam geworden und war von ihrem aktuellen Buch „Nebenan“ sehr begeistert. Auch ihr Debütroman hat mich auf ähnliche Weise und aus ähnlichen Gründen sehr überzeugt, sodass ich ihn ebenfalls sehr schnell durchsuchten konnte.
Die Charaktere sind authentisch und nachvollziehbar, die Dialoge pointiert und lebensnah, die Themen interessant und gut ausgearbeitet. Es geht um Karriere, um Status und den vermeintlich perfekten Lebensweg und darum, was uns eigentlich glücklich macht oder machen sollte. Ich konnte mich, obwohl zumindest derzeit nicht in dieser Situation, sehr gut in die beiden Figuren Isabell und Georg hineinversetzen, wie sie versuchen, mit dem Erfolgsdruck, von außen aber vor allem selbstauferlegt, umgehen, und beinahe daran zerbrechen.
Een gelukkig jong stel met een baby leidt een goed leven. Alles verandert als ze allebei hun baan verliezen en ze er niet in slagen ander werk te vinden. Ze worden steeds wanhopiger en drijven uit elkaar. Het lukt vooral de vrouw niet zich te uiten. De bejaarde moeder van de man woont in een oud winkelpand, waar het stel regelmatig op bezoek gaat. Als zij plotseling overlijdt en het winkelpand opgeruimd moet worden neemt de vrouw het meeste werk voor haar rekening. Dat geeft haar energie en creativiteit. Ik vind dat het boek heel mooi is geschreven, met een 'fijne' pen. Ik kon me redelijk goed in de hoofdpersonen verplaatsen, mèt de bijbehorende ergernis over de geslotenheid van de vrouw.
Financiële zekerheid maakt niet gelukkig, maar wel gelukkiger. Kristine Bilkau laat aan de hand van twee op het oog succesvolle Duitse dertigers zien dat dat gegeven zeker opgaat wanneer zij hun baan verliezen. Hoewel ze nooit écht aan de grond zitten en er van een groot drama nooit sprake is (ze kunnen geen hazelnotenpasta meer eten op brood en moeten noodgedwongen overstappen op jam..), voelen hun levens wel beklemmend aan. Iedere generatie wil het beter doen dan de voorgaande generatie, maar die vlieger gaat niet op voor Georg, Isabell en veel van hun generatiegenoten.
Ik vond dit een vrij afstandelijk verhaal. Waarschijnlijk komt het door de schrijfstijl, er zijn amper dialogen, er wordt vooral veel gedacht door de partners. Lange zinnen met heel veel komma's, die ik soms maar scannend las, omdat het me gewoonweg niet zo boeide. Ik wou de twee hoofdpersonen trouwens soms door elkaar schudden om gewoon eens goed met elkaar over hun problemen te praten.
Toch zaten er juweeltjes in. Met name aan het eind grepen me een paar dingen aan, zoals de herinnering aan een actie van Georgs moeder. Dus toch wel drie sterren waard.
Es war eine angenehme Überraschung. Ich habe mich mit der Geschichte identifiziert. Kristine erzählt sehr gut von diesem Moment im Leben, wenn man aufhört, jung zu sein, und einem klar wird, dass das Leben, das man hat, nicht das Leben ist, von dem man träumt, sondern nur das Leben, das man hat und haben wird. Existentialistischer und realistischer Roman, der mir gefallen hat
Ja, ach Gott, was soll man sagen. Ein beliebiges Stückchen einschlägiger 2000er Großstadtliteratur für doppelverdienende Großstadtcharaktere zwischen dreißig und vierzig. Davon gibt's zum Glück ja genug. Ähnlich wie "Altes Land". Gelesen und vergessen.