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Die Geheimnisse des Graphischen Viertels #4

Das Antiquariat am alten Friedhof

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Freundschaft und Verrat im Bann der Bücher


– die Geheimnisse des Graphischen Viertels





Die Bücherstadt Leipzig, 1930: Inmitten unruhiger Zeiten versammeln sich vier junge Männer in einem Antiquariat im Graphischen Viertel. Alle sind Söhne aus gutem Haus, alle sind vom Leben gelangweilt. Statt ihrem Studium nachzugehen, gründen Felix, Vadim, Julius und Eddie den "Club Casaubon". Getrieben von ihrer Leidenschaft für Literatur und der Lust am Abenteuer werden sie zu Bücherdieben, spezialisiert auf kostbare, okkulte Bände. Doch als Eddies rätselhafte Schwester Eva zum Club stößt, werden sie immer tiefer in die Pläne erbarmungsloser Mächte hineingezogen.





Fünfzehn Jahre später, 1945: Nach dem Krieg arbeitet Felix als Bibliothekar für die Amerikaner, um Millionen von geraubten Büchern zu katalogisieren. Seine Mission führt ihn zurück in das zerstörte Leipzig. Die Freunde von damals sind verschollen – oder nicht wiederzuerkennen. Und ist Eva wirklich tot? Während die Stadt unter dem Druck der nahenden sowjetischen Besatzung steht, gerät Felix in ein Netz aus Verrat und tödlichen Geheimnissen, das seinen Ursprung in den finstersten Winkeln seiner Vergangenheit hat.




SPIEGEL-Bestsellerautor Kai Meyer erzählt einmal mehr von Freundschaft, Liebe und dunklen Verbrechen in den nebelverhangenen Gassen des Graphischen Viertels.




Lesen Sie auch die anderen Teile der
historischen Roman-Reihe
»Die Geheimnisse des Graphischen Viertels«. Alle Teile sind unabhängig voneinander lesbar.



Die Bücher, der Junge und die Nacht
Die Bibliothek im Nebel
Das Haus der Bücher und Schatten

511 pages, Hardcover

First published November 3, 2025

10 people are currently reading
79 people want to read

About the author

Kai Meyer

141 books1,447 followers
With millions of books sold worldwide, Kai Meyer is one of Germany's most successful authors. His novels have been translated into 27 languages including English, Spanish, French, Italian, Japanese, Russian and Chinese.

Kai Meyer was born in 1969 in northern Germany. He began college at the University of Bochum, Germany, where he studied film, theatre, and philosophy. After a year, he dropped out to work for a newspaper as a trainee journalist, followed by two years as a staff journalist.

Kai wrote his first novel in his early 20s, and it was published when he was just 24 years old. He has been a full-time novelist since 1995. To date, Kai has written nearly 50 books – some for adults, some for teenagers. Kai’s books are mostly historical with strong fantastical overtones. There are over 1.5 million Kai Meyer books in print in Germany, and he is quickly gaining popularity in other countries as well: THE WATER MIRROR went into its third US printing before it was even delivered to bookstores, and his young adult dark fantasy series SIEBEN SIEGEL is a substantial hit in Japan. The British edition of THE FLOWING QUEEN / THE WATER MIRROR won the 2007 Marsh Award for Best Children´s Book in Translation.

In 2007 his historical novel DAS GELÜBDE (The Vow) was turned into a movie by celebrated German director Dominik Graf. SIEBEN SIEGEL is set to be filmed in 2008, other books are optioned.

Kai has also written screenplays, two of which have been made into TV movies. He is the author of a hardcover comic book, PANDORAMICUM, and is one of the creators of the fantasy role-playing game ENGEL (US edition by White Wolf).

Kai Meyer lives in Westphalia near the Rhine in Germany.


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Displaying 1 - 24 of 24 reviews
Profile Image for Laura B.
37 reviews1 follower
November 23, 2025
Ein weiterer fantastischer Band zum graphischen Viertel. Dieses Mal unerwartet dekoriert mit viel Okkultismus, Militärgeschehen und Spionage. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und wie die anderen aus der Serie hab ich meinen Fortschritt im Buch eher widerwillig zur Kenntnis genommen.

Ich kann das Buch nur empfehlen, es bietet spannende Wendungen, tiefe Charaktere und nutzt sehr passend historischen Kontext, ohne den Leser endlos zu belehren.

Der warnende Unterton dieser Reihe verschärft sich zunehmend, den wir alle unterschätzen weiterhin die Macht der Medien und des geschriebenen Wortes in unserer eigenen Realitäts- und Meinungsbildung.

Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass das Ende mir sehr abrupt vorkam aber ich denke, dass Dinge, die wir wirklich genießen, immer zu früh enden.
Profile Image for Vera.
Author 0 books29 followers
December 21, 2025
Ich bin erstaunt, dass auch dieser Roman um das Graphische Viertel in Leipzig wieder so ein Knaller ist! "Das Antiquariat am Alten Friedhof" ist ein richtig spannender und rasanter historischer Kriminalroman, voller interessante, tolle und obskure Persönlichneiten, Spionage und natürlich auch geheimnisvolle seltene Bücher.
Das Buch ist clever konstruiert und bleibt bis zur letzten Seite fesselnd. Eine Prise Okkultismus darf bei Kai Meyer natürlich nicht fehlen.

Szenen, die besonders toll zu lesen waren: Der Einbruch in Crowleys Hotelzimmer, Eva im Lazarettzug, Felix' und Evas erste Begegnung bei Gemmenschneider.

Und: ich hab mich so über Grigori gefreut!! ❤️
Profile Image for Madame Pince.
6 reviews1 follower
November 20, 2025
Ich liebe Kai Meyers Romane aus dem Graphischen Viertel. Bevor ich aber eine Rezension schreibe meine Rangfolge:

Die Bücher, der Junge und die Nacht: 5 Sterne
Das Haus der Bücher und Schatten: 5 Sterne
Die Bibliothek im Nebel: 4 Sterne
Das Antiquariat am alten Friedhof: 3 Sterne

---
Wie bereits gesagt, mag ich die Romane aus dem Graphischen Viertel sehr gerne. Auch hier lesen wir die Geschichte wieder in zwei Zeitebenen während wir auf die Enthüllung der Geheimnisse warten. Ebenso begegnen uns alte Bekannte aus den zuvor erschienen Bänden.

Ohne etwas von der Handlung vorweg nehmen zu wollen, muss ich dennoch sagen, dass ich etwas enttäuscht vom "Antiquariat am alten Friedhof" bin. Die Geschichte und die Figuren bleiben in meinen Augen oberflächlich und gute Ideen und Erzählstränge werden nicht ausgeführt. Ich habe das Gefühl, dass hier mehr Möglichkeiten bestanden hätten, die aber nicht ausgeschöpft werden.

Während ich die anderen Bände als sehr spannend und gut überlegt empfunden habe, schien es mir, als hätte dieser Roman zu schnell erscheinen müssen, sodass der Plot nicht zu seinem vollen Potenzial ausgearbeitet werden konnte, denn - wie wir wissen - kann Kai Meyer es besser! Ein weiteres Jahr Zeit für den Feinschliff hätte sicherlich gut getan.

Somit ist dieses Buch für mich nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut, wie die anderen, sondern nur "okay".
Profile Image for Buchbesprechung.
209 reviews23 followers
December 20, 2025
REZENSION – Eine überaus düstere, fast mystische Atmosphäre zeichnete bereits die ersten drei spannenden Bände um „Die Geheimnisse des Graphischen Viertels“ in Leipzig aus, bis zum Zweiten Weltkrieg das Zentrum der deutschen Buchbranche mit über 2 000 Betrieben, das im Dezember 1943 durch Bomben fast völlig zerstört wurde. Auch im vierten Band „Das Antiquariat am alten Friedhof“, der im November im Knaur Verlag erschien, lässt es Schriftsteller Kai Meyer (56) an Düsternis nicht mangeln: „Der wogende Nebel vor den Schaufenstern des Antiquariats hatte sich während der letzten Stunde zu einer schwefeligen Mauer verdichtet. Manchmal krochen hauchdünne Schwaden unter der Tür hindurch und mäanderten über das abgewetzte Parkett.“
Der neue Band spielt in zwei, kapitelweise wechselnden Zeitebenen – 1930 und 1945, also lange vor dem Krieg und kurz nach dessen Ende. Die vier jungen Leipziger Studenten Felix, Vadim, Julius und Eddie, alle aus großbürgerlichen Elternhäusern, vernachlässigen im Jahr 1930 ihr Studium und treffen sich stattdessen als literarischer „Club Casaubon“ in Vadims Antiquariat im Graphischen Viertel am alten Johannisfriedhof. Vom Leben in Wohlstand gelangweilt, aber getrieben von ihrer Leidenschaft für die Literatur, wurden sie zu Bücherdieben und stehlen aus reiner Abenteuerlust kostbare, okkulte Bände, die Vadim unter der Hand an finanzstarke Sammler verkauft. Schließlich wird auch noch Eddies ältere Schwester Eva in den Club aufgenommen. Eines Tages erhalten sie vom geheimnisvollen Journalisten Magnus Heiden den Auftrag, die nur in einem einzigen handgebundenen Exemplar existierenden Handschriften der „Kreuzkorrespondenzen“ zu stehlen. Damit beginnt der Kampf gegen dunkle Mächte, der erst 15 Jahre später sein Ende findet.
Im Jahr 1945, kurz nach Kriegsende, kehrt Felix, der 1930 in die USA geflohen und inzwischen US-Bürger ist, als Bibliothekar in US-Diensten in das noch von den Amerikanern besetzte kriegszerstörte Leipzig zurück. Denn dort behauptet ein Gefangener des amerikanischen Geheimdienstes, dessen Identität wegen einer Gesichtsverbrennung nicht festzustellen ist, Vorleser Hitlers gewesen zu sein und zu wissen, wo dessen Geheimbibliothek versteckt ist, dies aber nur Felix verraten will. Diesem gegenüber gibt sich der Gefangene als Vadim Seewald aus. Aber ist es tatsächlich Vadim? Kurz vor der Übergabe Leipzigs an die Russen, versucht Felix unter Zeitdruck das Geheimnis um den Gefangenen zu lösen und seine damalige Geliebte Eva wiederzufinden.
Zum vierten Mal gelingt es dem Autor auf inzwischen vertraute Weise, seine Leser an einem aktionsreichen Abenteuer teilhaben zu lassen, das erneut durch seine geniale Mischung aus historischen Fakten um die Bücherstadt Leipzig und spannender Fiktion mit mystischen Elementen fasziniert. Durch Meyers detaillierte Schilderung der Straßen, Plätze und dunklen Ecken im einstigen Graphischen Viertel bekommt seine Erzählung eine erstaunliche Authentizität, dass man, emotional gepackt von der geheimnisvollen Atmosphäre und abenteuerlichen Handlung, fast Gefahr läuft, auch die fiktionalen Elemente als real anzusehen. Nicht einmal der ständige Wechsel zwischen den Zeitebenen der Jahre 1930 und 1945, ergänzt durch einen kurzen dritten Handlungsstrang im Jahr 1944, wirkt in diesem Roman störend.
Bei der Romanreihe „Die Geheimnisse des Graphischen Viertels“ handelt es sich um eigenständige, im jeweiligen Band abgeschlossene Handlungen mit jeweils anderen Protagonisten, so dass jedes Buch unabhängig vom Vorgänger gelesen werden kann. Einzig verbindende Figur ist der Russe Grigori Gomorov, der bereits aus dem ersten Band „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ (2022) als geheimnisvoller Mitarbeiter im Antiquariat „Montechristo“ bekannt ist und seitdem in allen Bänden zwar als nachrangige, für den Handlungsablauf aber keineswegs unwichtige Nebenfigur auch im vierten Band wieder seinen überraschenden und kurzen Cameo-Auftritt hat.
Es ist vor allem die Summe aus eigenartiger, düsterer Atmosphäre zu Kriegs- und Nachkriegszeiten, gelungener Mischung historisch realer und fiktiver, mystischer Elemente sowie der geheimnisvollen Welt der Bücher und Antiquariate die Kai Meyers Romane zwangsläufig an die vierbändige Reihe „Friedhof der vergessenen Bücher“ des im Jahr 2020 verstorbenen spanischen Schriftstellers Carlos Ruiz Zafón erinnern. Beide Autoren schufen und schaffen in ihren Romanreihen komplexe Welten, in denen Bücher und Literatur eine magische, mystische Qualität und Anziehungskraft besitzen und die Grenze zwischen Realität und Phantasie verschwimmen lassen. Wer Zafóns Bücher mag, muss auch Meyers Romane mögen und darf sich schon auf den fünften Band um das von undurchsichtigen Dunstwolken der vielen Dampfmaschinen umwaberte Graphische Viertel in der einstigen Bücherstadt Leipzig freuen, der bereits in Vorbereitung ist.
Profile Image for Alexandra.
Author 13 books89 followers
December 29, 2025
Kai Meyer ist zweifellos einer meiner Lieblingsautoren, und diese Reihe hat mein Herz vollständig erobert. Der Roman, der auch für sich allein gelesen werden kann, entführt uns in die facettenreiche Atmosphäre Leipzigs, vor allem in den 1930er Jahren und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Er verbindet historische Fiktion und Mystery und vermittelt die Botschaft, dass Bücher mächtiger sein können, als man sich jemals vorstellen kann. Kai Meyer hat einen unglaublichen Schreibstil, der die Kulisse lebendig und unheimlich erscheinen lässt, ohne übermäßig beängstigend zu sein.

Meine Meinung:

Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitachsen. Auf der einen Seite haben wir die 1930er Jahre. Im pulsierenden Buchviertel von Leipzig langweilen sich vier junge Männer mit ihrem privilegierten Leben und gründen einen Club in einem Antiquariat. Sie verbindet die Leidenschaft für seltene Literatur und so beginnen sie, wertvolle und okkulte Bücher zu stehlen. Die Situation wird kompliziert, als Eva (die Schwester eines der Mitglieder) dem Club beitritt. Die andere Zeitlinie spielt um 1945, nach den Zerstörungen des Krieges. Eines der Clubmitglieder, Felix, arbeitet nicht mehr als Bibliothekar für die amerikanischen Streitkräfte. Er kehrt in seine Heimatstadt zurück und hat mit vielen Emotionen zu kämpfen, darunter auch solche, die mit Eva zu tun haben. Die Geschichte entfaltet sich mit Geheimnissen und anhaltenden Geheimnissen.

Es gibt so viel, was ich an diesem Buch und an Kai Meyer im Allgemeinen liebe. Er versteht es immer wieder meisterhaft, historische Details mit einer tief eindringlichen Atmosphäre zu verweben. Ich fühlte mich so sehr von den Buchhandlungen in Leipzig angezogen, von der Atmosphäre damals. Die nebligen Straßen, die ungelösten Rätsel, die komplizierten Emotionen – all das verlieh dem Roman eine stimmungsvolle, fast gotische Atmosphäre. Die Geschichte rückte die Faszination und Gefahr von Büchern und Wissen im Allgemeinen in den Mittelpunkt, und das war der Hauptgrund, warum ich mich in sie verliebt habe. Es gibt viele Lektionen über Freundschaft und Loyalität, mit Verrat als natürlichem Gegenpol. Wo liegt die Moral? Und was sind die Konsequenzen? All diese Fragen und Themen werden in der Geschichte wunderbar behandelt.

Die Erzählung bewegt sich fließend zwischen den beiden Epochen und gibt uns einen Einblick in die Beweggründe der Figuren sowie in den historischen Kontext (Vor- und Nachkriegszeit). Es gibt viele spannende Momente, die das Interesse des Lesers wecken, aber ebenso viele Momente der stillen Reflexion. Ich habe die reichhaltige, beschreibende Sprache absolut geliebt. Ich finde, Kai Mayer ist unglaublich talentiert und sein Schreibstil ist mein Favorit. Seine Fähigkeit, die eindringlichen Straßen, das Innere der Buchhandlung, die Emotionen der Charaktere zu beschreiben ... unglaublich, ich kann gar nicht in Worte fassen, wie großartig er ist. Er schafft es, die Emotionen seiner Charaktere zu vermitteln, wobei er stets auch die emotionale Bedeutung und den historischen Kontext berücksichtigt. Eine wunderschöne Geschichte von Anfang bis Ende.

Zusammenfassung:

Ich habe immer geglaubt, dass Bücher eine unbesiegbare Kraft besitzen. Ich finde es großartig, dass Kai Meyer sich entschlossen hat, dieses Buch zu schreiben, da es genau diesen wichtigen Punkt vermittelt. Wir haben hier einen historischen Roman mit literarischer Tiefe, eine Geschichte, in der Bücher und Ideen im Mittelpunkt des Geheimnisses stehen. Viel Emotionen, viele Lektionen und wunderschöne, detailreiche Schauplätze. Eine lohnende Lektüre, insbesondere für diejenigen, die Geschichten schätzen, in denen Bücher selbst zu Figuren der Erzählung werden. Sehr empfehlenswert!
1,287 reviews3 followers
November 14, 2025
Ich kenne bereits alle Vorgängerbücher der "Geheimnisse des Graphischen Viertels"-Reihe von Kai Meyer und wurde davon immer sehr gut unterhalten. Deshalb war ich auch auf sein neuestes Werk mit dem Titel „Das Antiquariat am alten Friedhof“ sehr gespannt. Und was soll ich sagen? Ich bin wieder mal regelrecht durch das Buch geflogen und habe es in nur wenigen Tagen verschlungen, trotz der Dicke des Buches.

Inhaltlich führt das Buch den Leser in die Bücherstadt Leipzig, 1930: Inmitten unruhiger Zeiten versammeln sich vier junge Männer in einem Antiquariat im Graphischen Viertel. Alle sind Söhne aus gutem Haus, alle sind vom Leben gelangweilt. Statt ihrem Studium nachzugehen, gründen Felix, Vadim, Julius und Eddie den „Club Casaubon“. Getrieben von ihrer Leidenschaft für Literatur und der Lust am Abenteuer werden sie zu Bücherdieben, spezialisiert auf kostbare, okkulte Bände. Doch als Eddies rätselhafte Schwester Eva zum Club stößt, werden sie immer tiefer in die Pläne erbarmungsloser Mächte hineingezogen. Fünfzehn Jahre später, 1945: Nach dem Krieg arbeitet Felix als Bibliothekar für die Amerikaner, um Millionen von geraubten Büchern zu katalogisieren. Seine Mission führt ihn zurück in das zerstörte Leipzig. Die Freunde von damals sind verschollen – oder nicht wiederzuerkennen. Und ist Eva wirklich tot? Während die Stadt unter dem Druck der nahenden sowjetischen Besatzung steht, gerät Felix in ein Netz aus Verrat und tödlichen Geheimnissen, das seinen Ursprung in den finstersten Winkeln seiner Vergangenheit hat.

In die Geschichte habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der Schreibstil ist schön bildlich, passt sehr gut zu dem Genre und es hat sich ein schöner Lesefluss ergeben, der die Seiten regelrecht dahinfliegen lässt. So hatte ich das Buch in nur wenigen Tagen verschlungen. Die Geschichte wird im Wechsel in beiden Zeitebenen erzählt, dies hat die Handlung abwechslungreich gemacht und man konnte die Geschehnisse durch die Vergangenheit oft noch besser nachvollziehen. Die verschiedenen Personen sind authentisch beschrieben worden und mit manchen der Personen konnte mich wirklich gut identifizieren, mit anderen weniger, aber das war ja auch so beabsichtigt. Die Geschichte selbst blieb von Anfang bis zum Ende einfach nur spannend. War es anfangs noch eher mysteriös und rätselhaft, wurde gegen Ende die Spannungsschraube immer weiter hochgeschraubt und es gab auch überraschend actionreiche Szenen. Manche Passagen waren aber auch sehr harter Tobak und mit der Auflösung hatte ich auch so nicht gerechnet.

Wieder ein tolles Buch das der Autor hier erschaffen hat, vielleicht hier- und da etwas schwächer als die ersten Bücher aber das ist jammern auf hohem Niveau und ich wurde richtig gut unterhalten. Deshalb erhält die Geschichte auch 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Profile Image for rebecca_booklover.
197 reviews2 followers
November 10, 2025
Mit Schwächen, aber trotzdem lesenswert

Auch in "Das Antiquariat am alten Friedhof" entführt Kai Meyer den Leser wieder in das Graphische Viertel von Leipzig. Diesmal jedoch ist der Roman weniger fesselnd und überzeugend, als man es von den vorherigen Bänden der Reihe "Die Geheimnisse des Graphischen Viertels" gewohnt ist.

Im Mittelpunkt der lebendig erzählten Geschichte steht Felix, der 1930 gemeinsam mit seinen drei Freunden Eddie, Julius und Vadim den "Club Casaubon" in einem alten Leipziger Antiquariat gründet. Sie werden zu Bücherdieben, die es auf teure, okkulte Bücher abgesehen haben. Bald stößt Eddies Schwester Eva dazu, und aus Spaß wird schnell tödlicher Ernst.

Nach dem Ende des Krieges im Jahr 1945 lebt Felix auf einer griechischen Insel und arbeitet in einer Bibliothek für einen Amerikaner. Er wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als ihn ein Auftrag zurück nach Leipzig schickt. Dort gerät er in die Ermittlungen um eine rätselhafte Mordserie, und totgeglaubte alte Bekannte tauchen wieder auf.

"Das Antiquariat am alten Friedhof" hat alle Elemente eines spannenden Romans: eine geheimnisvolle Handlung und Charaktere vor einem historischen Hintergrund, gepaart mit einem atmosphärischen und kurzweiligen Schreibstil. Doch im Gegensatz zu den Vorgängerbänden fügt sich diesmal nicht alles stimmig zusammen.

Die Handlung wirkt teils überfrachtet, was zulasten der Personenentwicklung und der inhaltlichen Tiefe geht. Abgesehen von Felix, aus dessen Sicht der Großteil der Geschichte zu verschiedenen Zeitpunkten erzählt wird, bleiben die handelnden Figuren blass. Besonders Eva wurde für mich nicht wirklich greifbar – und das hat nichts mit ihrer mysteriösen Rolle in der Geschichte zu tun. Die Beweggründe der wichtigsten Akteure und deren Innenleben finden kaum Eingang in die Erzählung und treten in den Hintergrund. Ein vielschichtiges Personenbild kann so nur schwer entstehen.

Ebenso leidet der Spannungsaufbau unter der Vielzahl an Handlungssträngen, die der Autor entspinnt. Zwar werden diese glaubwürdig miteinander verknüpft, jedoch ohne dabei tiefergehend behandelt zu werden.

Nichtsdestoweniger ist "Das Antiquariat am alten Friedhof" die gewohnt packende Unterhaltung von Kai Meyer. Historisch fundiert sowie sprachlich lebendig und stimmungsvoll erzählt, präsentiert sich der Roman. Er ist schwächer als die anderen Bände, aber für Fans der Reihe trotzdem eine lesenswerte Verbindung einer fantastischen Geschichte mit historischen Ereignissen.
16 reviews
November 17, 2025
Ich bin mit diesem Buch zum ersten Mal in eine Geschichte aus dem Graphischen Viertel eingetaucht. Das Lesen der drei vorangegangenen, ebenfalls allesamt rund um das Graphische Viertel verorteten, Bände ist keine Voraussetzung, um 'Das Antiquariat am alten Friedhof' in Gänze verstehen und sich vorstellen zu können.

Die Geschichte wird teilweise aus unterschiedlichen Perspektiven, aber hauptsächlich aus der Sicht von Felix (in Leipzig aufgewachsen, Anfang der 30er Jahre nach Amerika ausgewandert, arbeitet nach dem Krieg als Bibliothekar für die Amerikaner und hat auch die amerikanische Staatsbürgerschaft) zu zwei verschiedenen Zeiten nämlich 1930 und 1945 erzählt.

Die Jahresangaben zeigen bereits in welchem Rahmen sich die Geschichte vom Szenario und den Umständen her abspielt. Dazu der Ort, Leipzig, Deutschland als Hauptschauplatz und es sollte jedem klar sein, dass den Leser hier kein fröhlicher Liebesroman erwartet.

Eine Romanze auf ihre eigene Art und Weise gibt es zwar, doch sie ist in keinster Weise simple und offensichtlich. Eigentlich ist Liebe und die unterschiedlichen damit einhergehenden Gefühle zwischen Freunden, Familie und möglichen Partner der Ausgangspunkt für viele der Handlungen zwischen den verschiedenen Charakteren und den Geschehnissen des Romans, wenn nicht sogar für alles. Das mag einen vielleicht aufgrund der Zeiten von denen hier geschrieben wird etwas irritieren, aber Emotionen und Gefühle, besonders stark ausgeprägte, sind nun einmal der Ausgangspunkt für viele Handlungen im Leben der Menschen. Die Zeit(en) in denen der Roman angesiedelt ist, ändert daran nichts, was ihn für mich realitäsnah macht, da die Beweggründe eben menschlich sind.

Die ausführlichen Beschreibungen, der Umgebung, der Szenerie, der Umstände und die dadurch geschaffene Atmosphäre bot mir die Möglichkeit mir das Gelesene sehr gut vorstellen zu können. Die Charaktere bieten in der Theorie jeder Einzelne eine Fülle an Möglichkeiten zum Gestalten. Dies ist teils ausgeblieben, wobei ich denke, dass der Fokus eben nicht auf jedem liegen kann und es die Geschichte tatsächlich nicht schmälert, dass nicht jedes Geheimnis jeder entwickelten Figur ausgeführt wurde.

Trotz der Zeiten in denen der Roman angesiedelt ist und trotz der Ereignisse welche sich mehr und mehr in Verstrickungen verlaufen und dennoch zusammenführen und trotz der Hilflosigkeit, die man manchmal eben nicht wegen ihrer Unbegreiflichkeit greifen kann, hat mich beim Lesen eine Ruhe erfasst, die eine Stille mit sich brachte, die mir gerade Recht kam.
Profile Image for Susanne Krajan.
1,238 reviews9 followers
November 30, 2025
Wir begleiten Felix Jordan dabei, wie er 1945 in seine Heimatstadt Leipzig zurückkehrt. Die Stadt ist vom Krieg zerstört, seine Bewohner ebenfalls und nur noch Schatten ihrer selbst. Aktuell haben die Amerikaner das Sagen, daher ist auch Jordan in deren Auftrag wieder in der Stadt, doch die Abtretung an die Sowjets steht bevor. Was die ganze Mission antreibt. Jordan sieht sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert. 1930 zog er mit seinen Freunden durch die Stadt, doch zu damals ist heute natürlich kein Vergleich. Gleiches gilt für seine alten Freunde, welche nicht mehr da sind. Aber einer von ihnen tritt in Erscheinung als er die Ermittlungen antritt. Doch wohin werden Jordans Ermittlungen ihn führen, denn eigentlich ist er ja nur Bibliothekar?!

Endlich ging es wieder zurückkehrt ins Graphische Viertel nach Leipzig. Ich liebe diese Reihe einfach und freue mich über jede Rückkehr in den Stadtteil, welcher leider so nicht mehr existiert.

Wir bewegen uns wieder in zwei Zweitebenen, welche durch Überschriften emtsprechend gekennzeichnet sind. Einmal 1930, also Vorkriegszeit, und 1945 Nachkriegszeit mit endender Besatzung durch die Amerikaner. Die Vorgängerbände muss man nicht kennen.

1930 gab es den Club Casaubon, dem 4 Freunde angehörten. Zu ihnen gehörte auch Felix Jordan um den es in diesem Teil geht. Die jungen Männer haben Bücher gestohlen und veräußert mit dem Beweggrund sich auflehnen zu wollen. Allerdings sind sie da auch in Dinge hereingeraten die nicht hätten sein sollen und düster waren. Für mich ein absolut spannender Einblick in die mystische Seite.

Die Bücher über das Graphische Viertel üben auf mich eine Art Sogwirkung aus. Ich kann mich vollkommen in der Handlung verlieren und vergesse absolut die Zeit. Der Autor schafft hier eine wahnsinnig tolle Atmosphäre, welche auch wahnsinnig gut in den Hörbüchern rüber kommt.

Die Charaktere passen absolut ins Bild. Die einen sympathisch, die anderen so naja. Sie sind undurchsichtig und es ist schwierig sie einzuschätzen. Gerade halt auch bei den Vier Freunden fragt man sich, warum das gut geht zwischen ihnen. Aber sie bergen Geheimnisse, was für mich immer den Reiz ausmacht dem auf den Grund zu gehen.

Fazit

Wie auch schon bei den Vorgängern, muss man genau diese hier nicht kennen, um hinter die Geschichte steigen zu können. Die Mischung aus realen Setting mit eingeflochtenen Mythos hat mal wieder voll ins Schwarze bei mir getroffen. Ich kann mich so herrlich zwischen den Seiten verlieren, dass es einfach nur Spaß macht abzutauchen. Volle Begeisterung von mir und daher 5 Sterne
Profile Image for Leylin.
36 reviews1 follower
November 25, 2025
Die Bücherstadt Leipzig, 1930: Vier junge Männer – Felix, Vadim, Julius und Eddie – treffen sich im Antiquariat im Graphischen Viertel. Gelangweilt vom Leben und ihren Studien gründen sie den „Club Casaubon“, werden zu Bücherdieben und jagen vor allem okkulte, kostbare Bände. Als Eddies geheimnisvolle Schwester Eva dazustößt, geraten sie in ein gefährliches Spiel, das sie tiefer in die Pläne dunkler Mächte zieht, als ihnen lieb ist.

Fünfzehn Jahre später, 1945: Felix arbeitet nach dem Krieg für die Amerikaner und katalogisiert geraubte Bücher. Diese Aufgabe führt ihn zurück in das zerstörte Leipzig – und zurück zu den Schatten seiner Vergangenheit. Seine alten Freunde scheinen verschwunden oder haben sich vollkommen verändert, und die Frage, ob Eva wirklich tot ist, verfolgt ihn. Während sich die Stadt der sowjetischen Besatzung nähert, verstrickt sich Felix erneut in Verrat und Geheimnisse, deren Wurzeln weit in die düstersten Kapitel seines Lebens reichen.

Beim Lesen habe ich wieder gemerkt, wie schade ich es finde, dass Kai Meyer der klassischen Phantastik den Rücken gekehrt hat. Sein Schreibstil ist nämlich weiterhin großartig – so leicht und eingängig, dass man nur so durch die Seiten rauscht.

Die Geschichte selbst fand ich okay, aber nicht überragend. Die Zeitsprünge mochte ich, weil sie immer neue Einblicke geben. Gleichzeitig war mir die Handlung etwas zu vollgepackt: ein Zauberer, eine Mordserie, ein okkultes Buch, eine Lovestory, Misstrauen, Freundschaften und wirklich viele Charaktere. Dadurch blieben einige für mich eher blass, und auch Felix hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Gefreut habe ich mich dafür sehr über das Wiedersehen mit einem bekannten Gesicht aus Der Junge, die Bücher und die Nacht – ein richtig schöner Moment. Und trotz meiner Kritik schafft Meyer es wieder, die Spannung bis zum Ende durchzuhalten.

Alles in allem ein gutes Buch, aber nicht mein Favorit aus der Reihe rund um das Graphische Viertel.
1,044 reviews9 followers
November 4, 2025
Leipzig 1930, vier junge Männer aus gutem Haus bilden eine verschworene Gemeinschaft, aus Langeweile stehlen sie Bücher, auch als eine Art Mutprobe gehen sie unnötige Risiken ein. Bis eine junge Frau ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Kriegsende, Felix ist für die Amerikaner auf der Suche nach bibliophihlen Schätzen und wird aus diesem Grund zurück nach Leipzig geschickt. Die Stadt die er vor fünfzehn Jahren verlies. Was ist damals passiert, warum ging er, hatte er eine Vorahnung, war er aus persönlichen Gründen schon in Gefahr?
Der Autor beschreibt die Stimmungen zu diesen verschiedenen Zeiten mit leisen Tönen, es geschieht nie etwas Großartiges, es sind immer die kleinen Geschehnisse die fesseln, die Beschreibung in den Vergleichen der Stadt, damals war es Nebel der durch die vielen Schornsteine entstand, Jahre später sind es die Trümmer die die Stadt unheimlich wirken lässt.
Der Erzähler lässt die Stimmung aus dem Buch heraus nach dem Leser greifen, faszinierend wird die Suche und die Sucht nach alten Büchern beschrieben. Eine Leidenschaft die ich als Lesende gut verstehen kann. Gleichzeitig erlebt man die Entwicklung von einem jungen Menschen der bisher oberflächlich gelebt hat, zu einem Mann mit Verantwortung mit, der geprägt von Schuldgefühlen versucht sich davon zu befreien.
Das Wissen um die geschichtlichen Hintergründe tritt in den Schatten einer Erzählung die voller diffuser Gefühle, Gedanken um Glauben, Wissen und Okkultismus ein buntes Kaleidoskop darstellt, die immer neue Bilder im Kopf hervor ruft. Es ist der vierte Band um das graphische Viertel, jeder ist unabhängig trotzdem darf es gerne mehr geben, denn Bücher sind einfach etwas Besonderes und Geschichten über sie sind ein Höhepunkt.
Die subtilen Fantasyaspekte, die feinen Krimielemente gepaart mit einer leisen Liebesgeschichte zusammen ein Gedicht.
Profile Image for Lisa_V.
734 reviews3 followers
November 11, 2025
Gelungene historische Atmosphäre, der Plot ist aber wenig fantasievoll

Irgendwie hatte ich bei „Das Antiquariat am alten Friedhof“ das Gefühl, der Zauber um die Reihe rund ums Graphische Viertel nutzt sich nun langsam ab. Vielleicht sollte Autor Kai Meyer langsam wieder etwas Neues beginnen. Was das historische Setting und die Detailgenauigkeit des Zeitgeistes betrifft, ist auch dieser Roman wieder auf den Punkt perfekt. Allerdings ist die eigentliche Handlung finde ich diesmal ziemlich profan und etwas uninspiriert. Abgesehen davon laufen diesmal viele bereits bekannte Handlungsorte und Charaktere hier zusammen. Obwohl ich alle vorherigen Bände gelesen habe, muss ich aber zugegeben, ich habe sicherlich nur einen Bruchteil der Anspielungen erkannt, auch deshalb weil die Lektüre doch schon etwas her ist. Die gut 500 Seiten hatten für mich auch immer wieder Längen, denn oft tritt die Handlung etwas auf der Stelle und es passiert nichts wirklich Neues.

Das Buch kann gut auch unabhängig von den anderen Vorgängern gelesen werden, die eigentliche Geschichte ist in sich geschlossen und auch gut verständlich. Und wer zum ersten Mal in die Welt des Graphischen Viertels in Leipzig eintaucht, wird sowohl die Vorkriegszeit, als auch den Erzählstrang um 1945 historisch interessant finden. Der Schreibstil ist wie gewohnt und an und für sich liest sich der Roman auch angenehm und hin und wieder ziemlich spannend. Die Mysterieelemente sind auch diesmal dezent vorhanden und sorgen für leichten Grusel ohne jedoch richtig unheimlich zu geraten. Mein größter Kritikpunkt ist wirklich der Plot, früherer Geschichten waren in meinen Augen komplexer und auch mit mehr Alleinstellungsmerkmalen. Insgesamt vergebe ich für ganz viel Atmosphäre und einen tollen Schreibstil, gerade so noch 4 Sterne.
625 reviews
November 21, 2025
Ein Antiquariat voller Rätsel
Diese Geschichte entwickelt ihr ganz eigenes Tempo. Die Atmosphäre baut sich Stück für Stück auf. Alles fügt sich ruhig zusammen, vieles zeigt sich nach und nach. Das passt gut zu diesem besonderen Setting, denn das Antiquariat wirkt wie ein Raum voller Schichten, die sich erst mit der Zeit öffnen.
Die beiden Zeitebenen greifen gut ineinander. Die frühen Jahre der vier jungen Männer im Graphischen Viertel zeigen, wie leicht sich Abenteuerlust und eine gewisse Orientierungslosigkeit zu etwas entwickeln können, das große Folgen hat. Kleine Hinweise auf ihre Suche nach besonderen Büchern, die nicht nur selten, sondern auch riskant sind, setzen Akzente, ohne die Handlung auszubremsen.
Die Rückkehr nach Leipzig nach dem Krieg hat einen ganz anderen Klang. Die zerstörte Stadt, die Unsicherheit und die Arbeit mit den geraubten Büchern verleihen der Geschichte eine spürbar schwerere Stimmung. Alte Wege kreuzen sich wieder, und Fragen, die lange verdrängt waren, stehen plötzlich im Raum. Dabei bleibt die Spannung eher ruhig, getragen von den inneren Konflikten und den Schatten früherer Entscheidungen.
Die Protagonisten wirken mit ihren Ecken und Kanten glaubwürdig. Ihre Entwicklung über die Jahre, die Risse in alten Freundschaften und der Umgang mit Schuld und Loyalität machen die Geschichte sehr anschaulich. Emotionen sind vorhanden, aber sie bleiben wohldosiert und sind nachvollziehbar.
Der Roman überzeugt weniger durch große Wendungen als durch die stetige Spannung, die zwischen den Zeilen entsteht. Historische Atmosphäre, menschliche Entscheidungen und leise Geheimnisse greifen ineinander und machen die Geschichte sehr lebendig. Einige Passagen ziehen sich etwas, was den Lesefluss spürbar bremst, dennoch bleibt die Geschichte insgesamt stimmungs- und eindrucksvoll.
4 Sterne und eine Leseempfehlung.
808 reviews7 followers
November 2, 2025
Nicht nur aus historischer Sicht äußerst interessant und spannend!
Das Cover gibt den Blick durch ein Fenster mit Bücherregal frei, in eine gepflasterte Gasse mit einer sich entfernenden Frauengestalt am ummauerten, alten Friedhof im verschleierten Sonnenschein – leicht vergilbt, überaus passend zum Buchtitel und spannenden Inhalt. Die Szenerien spielen auf zwei Zeitschienen größenteils in Leipzig, im Graphischen Viertel mit seinen Verlagen, Druckereien und Antiquariaten. Vier junge, gelangweilte Männer aus diesen wohlbetuchten Familien, Freunde seit Kindheitstagen, mit einem starken Interesse für Literatur, gründen ihren Club und bestehen gefährliche Abenteuer beim Diebstahl kostbarer, seltener Bücher wie die Kreuzkorrespondenzen aus dem Genre der Esoterik, Magie und Parapsychologie. Noch brisanter wird deren lebensgefährliche Situation 1930 auch durch den Raub eines Reliquiars unter Mithilfe des neuen weiblichen Clubmitglieds Eva Wieland, überaus clever, mutig, realistisch und warmherzig. Aus diesem Druck vor Verfolgung durch finstere Mächte und einem Mittelsmann entflieht das Clubmitglied Felix Jordan, um 1945 nach Kriegsende jedoch als Bibliothekar der Amerikaner letztlich wieder im massiv zerstörten Leipzig Buchbestände als Kriegsbeute zu katalogisieren. Lebendig wird nicht nur das traumatische Überleben der Deutschen zwischen Trümmern beschrieben mit Felix und Eva zwischen vielen kriegerischen Fronten. Auch das weitere tragische Schicksal der übrigen Clubmitglieder wird einbezogen. Sehr interessant sind historische Informationen zu deutschen Lazarettzügen im 2. Weltkrieg, zu Aleister Crowley und zu den Kreuzkorrespondenzen hier in Verbindung mit dem fanatisc
Profile Image for Ann-Katharin.
4 reviews
November 10, 2025
Das Antiquariat am alten Friedhof ist der vierte Roman, der uns in das Graphische Viertel in Leipzig entführt. Für mich war es tatsächlich das erste Buch der Reihe. Da man sie aber unabhängig voneinander lesen kann, braucht es keinerlei Vorwissen. Ob einige der Charaktere bereits in den andern drei Büchern vorkommen, oder ob man sich ggf. Handlungsstränge spoilert, kann ich leider nicht beurteilen.

Kai Meyer ist einer meiner liebsten Autoren, weswegen ich große Erwartungen hatte und ich wurde nicht enttäuscht. Ich kam schnell in die Geschichte rein, es ist flüssig und sehr bildhaft geschrieben und trotz der Zeitsprünge zwischen 1930 und 1945 konnte ich der Geschichte gut folgen. Diese Sprünge haben das Buch sogar spannender gemacht, da oft mit einem Cliffhanger geendet wurde, wodurch ich nicht aufhören konnte zu lesen. Das sich die Geschichte schnell zu einer Art Krimi entwickelte, hat sein übriges getan.

Kleine Schwächen gibt es allerdings auch. Die Geschichte hat das gesamte Buch über ein angenehmes Tempo, nur auf den letzten ca. 100 Seiten wirkt es gehetzt. Zudem lernen wir eigentlich nur den Protagonisten Felix näher kennen, da die Geschehnisse die meiste Zeit aus seiner Sicht geschildert werden. Wirklich viel wissen wir dennoch nicht über ihn. Die übrigen Charaktere bleiben eher blass. Ich mochte dennoch viele von ihnen und auch ihre Beweggründe waren weitestgehend nachvollziehbar. Etwas mehr Charaktertiefe wäre wünschenswert gewesen.

Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß beim Lesen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Das wird sicherlich nicht mein letzter Ausflug ins Graphische Viertel gewesen sein. Für mich eine klare Leseempfehlung!
67 reviews1 follower
December 7, 2025
Wieder super

Ich bin ein großer Fan Kai Meyers Bücher rund um das Graphische Viertel in Dresden. Jedes Mal bin ich fasziniert, mit welcher Leidenschaft und welchem Ideenreichtum der Autor seine Geschichten rund um diesen Viertel strickt. Wie er Fakten und Fantasie miteinander verwebt. Seine Erzählungen über mehrere Zeitebenen spielen lässt, sodass die Leser nur allmählich das volle Ausmaß der Geschichte entdecken können. Besonders gut gefallen mir auch immer seine Figuren - vor allem die Hauptprotagonisten, mit denen man im Grunde Seite an Seite die Geschehnisse durchlebt. Moralisch sind diese oftmals weder schwarz noch weiß, doch gerade das macht sie so vielschichtig, interessant und sympathisch. Und noch ein weiterer Aspekt ist in jeder Zeile dieser Reihe spürbar: die Liebe zu Büchern und zur Literatur.
All das macht „Das Antiquariat am alten Friedhof“ wieder zu einem ganz besonderen Buch, das ich nur empfehlen kann, auch wenn es meiner Meinung nach im Vergleich zu den drei Vorgängern weniger spannend und manchmal etwas langatmig war. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Und eines habe ich mir fest vorgenommen: Ich muss irgendwann man alle Bücher direkt hintereinander lesen, denn an vielen Punkten sind die Geschichten miteinander verbunden, z.B. weil Protagonisten wieder auftauchen, Geschehnisse wieder zur Sprache kommen oder Schicksale weitererzählt werden. Doch leider kann ich mich oft nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern, sodass mir vermutlich ein paar dieser „Wiederkehrer“ durch die Lappen gehen. Und das ist sehr schade.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und ich hoffe sehr, dass die Reihe fortgesetzt wird.
35 reviews1 follower
November 1, 2025
"Das Antiquariat am alten Friedhof" ist der 4. Band rund um die Romane des Graphischen Viertels von Kai Meyer. Und wie die Vorgänger enttäuscht auch dieser Roman nicht.

Bereits das Cover ist in beigen Farben, wie die Seiten eines Buches, gehalten und vermittelt direkt ein gemütliches Leseerlebnis. In der Geschichte des Roman geht es um Felix Jordan, einen Deutschen, der nach Amerika ausgewandert ist und nun wieder in seiner Eigenschaft als Bibliothekar nach Leipzig berufen wird. Dabei spielt der Plot auf zwei Zeitebenen - einmal 1945, der Gegenwart, und 1930, als die Geschichte um Felix und seine Freunde des "Club Causabon" seinen Anfang nahm.

"Im Mittagslicht waren die Häuser so weiß wie frisch geschöpftes Papier." Mit diesem Satz beginnt Kai Meyer "Das Antiquariat am alten Friedhof" und schreibt dabei wie gewohnt so herrlich bildmalerisch, dass man direkt ins Buch eintauchen und sich in der Geschichte verlieren kann. Die Charaktere sind wie jeher gut ausgearbeitet und das gesamte Buch ist ein wahres Vergnügen.

Das einzige Manko ist das fehlende Lesebändchen, welches bei einem Buch dieser Preisklasse und Wertigkeit für mich eigentlich eine Selbstverständlichkeit hätte sein sollen - aber das hat mit der Geschichte ja nichts zu tun.

Alles in allem wird Kai Meyer seinen vorherigen Werken wieder einmal gerecht und jeder seiner Fans wird in dieser Geschichte voll auf seine Kosten kommen. Klare Kaufempfehlung!
Profile Image for Estrelas.
931 reviews
November 25, 2025
Vier Freunde haben sich dem Diebstahl von Büchern verschrieben und nennen sich selbst „Club Casaubon“. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird Felix zurückgeschickt, um im von den Amerikanern besetzten Leipzig einen geheimen Auftrag auszuführen.
„Das Antiquariat am alten Friedhof“ ist Kai Meyers viertes Buch, das im Graphischen Viertel der Stadt spielt, jenem historischen Zentrum, in dem im frühen 20. Jahrhundert Bücher hergestellt und verbreitet wurden. Im Handlungsstrang von 1930 erleben wir den Stadtteil noch in seiner Blüte, während er 1945 weitgehend zerstört ist.
»Hätten Sie mir auch nur ein Wort geglaubt, wenn ich bei unserem ersten Gespräch vom Eingangssatz eines obskuren Buchs geredet hätte? Eines Buchs, das aus den Protokollen angeblicher Geisterseher besteht, aufgeschrieben in einem halben Dutzend Sprachen?«
Alle Teile der Reihe stellen die Leidenschaft für Bücher in den Mittelpunkt und ihre Figuren zugleich vor mysteriöse Herausforderungen. Dieser Band wirkte auf mich etwas schwächer als seine Vorgänger, vermutlich aufgrund eines weniger abenteuerlichen Szenarios, und hat mich dennoch in seinen Bann gezogen.
Die detailreichen Beschreibungen von Artefakten und Rätseln schüren den Wunsch, das Knäuel an Hinweisen zu entwirren. Zudem erschafft der Schreibstil ein authentisches Ambiente von Handlungsorten, die heute so nicht mehr bestehen. Wer die Reihe kennt, wird schließlich mit Querverweisen zu den anderen Büchern belohnt und ihr weiterhin treu bleiben, so wie ich.
Profile Image for Britta.
17 reviews
November 10, 2025
Ich nehme es direkt vorweg - auch der vierte Teil aus dem Graphischen Viertel bereitet Lesespaß.
Es ist das Jahr 1945. Der 2. Weltkrieg ist vorbei und die Alliierten bestimmen das Leben der Deutschen und sichern verloren geglaubte Bücherschätze.
Einer von ihnen ist Felix Jordan. 1930 aus Deutschland unter mysteriösen Umständen nach Amerika geflohen. Nun kehrt er als Bibliothekar und Experte für außergewöhnliche Bücher nach Deutschland zurück. Ein vom Krieg schrecklich entstellter namenloser Kriegsgefangener behauptet, er sei Hitlers Vorleser gewesen und kenne das Versteck der von den Nazis versteckten bibliophilen Schätzen.
Nur Felix will er Details verraten und so reist dieser in seine Heimatstadt Leipzig. Hier gerät er in ein gefährliches Katz und Maus Spiel in das offensichtlich auch seine Jugendfreunde Vadim, Eddie und Julius verwickelt sind. Und allen voran die geheimnisvolle Eva. Und wer verbirgt sich hinter dem Vorleser?
Erneut gelingt es Kai Meyer eine Kriminalgeschichte vor zeitgenössischem Geschehen zu inszenieren. Die aus den vorherigen Bänden wiederkehrenden Figuren sind für die treuen Fans ein zusätzlicher Pluspunkt.
Mir gefällt die Serie. Vor meinen Augen entsteht das graphische Viertel, in Nebel getaucht, die Verlage und zahlreichen Buchhandlungen und Antiquariate.
Profile Image for Elke.
1,896 reviews42 followers
November 24, 2025
Dies ist der vierte Band aus der Feder von Kai Meyer, der rund um das Graphische Viertel in Leipzig spielt. Und auch wenn man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann, hat es doch auf jeden Fall einen Mehrwert wenn man sie in Folge liest - Personen, die wieder dabei sind, Orte oder Ereignisse, auf die, wenn vielleicht auch nur als Nebenschauplatz, Bezug genommen wird. So habe ich mich sehr gefreut, Cornelius Frey erneut begegnen zu dürfen, auch wenn ich mir insgeheim eine grössere Rolle für ihn gewünscht hätte. Aber auch die Geschichte um die Freunde, die sich regelmässig zum Gedankenaustausch und Bücherklau treffen und schliesslich nach einer folgenreichen Nacht und in den Kriegswirren getrennter Wege gehen, hat mich zu fesseln gewusst. Die Mischung aus historischem Roman mit Krimi-Anteilen, alles eingebettet in einen literarischen Hintergrund, ist einfach perfekt ausbalanciert. Ein wenig überrascht hat mich der geradezu humorvolle Einstieg, aber auch im Verlauf des Buches blitzen immer wieder feine Kommentare vor allem in den Dialogen auf, die die überwiegend dramatische Schwere der Handlung und durchaus heftigen Schicksalsschläge etwas auflockern. Für mich eine gelungene Fortsetzung und ein absolut lesenswerter Roman.
Profile Image for Macavity.
107 reviews2 followers
December 2, 2025
Ein weiterer, ganz toller Roman aus der Welt rund um das Graphische Viertel in Leipzig. Die Geschichte rund um Felix hat mich die meiste Zeit sehr in den Bann gezogen und ich bin immer wieder aufs Neue begeistert, wie es Kai Meyer schafft, mir Charaktere, Setting und Story so nah zu bringen, dass ich mich mitten reingezogen fühle und gar keine "Kennenlernphase" brauche. Das mag im konkreten Fall aber natürlich auch daran gelegen haben, dass es bereits der vierte Roman in dieser "Welt" ist. Bei dem die Geschichte an der ein oder anderen Stelle gerne etwas mehr Tiefe hätte haben dürfen. Auch der ein oder andere vielversprechende Charakter bleibt etwas blass - oder ist am Ende "Mittel zum Zweck". Was ein wenig schade ist. Auch den Epilog hätte es für mich so jetzt nicht gebraucht. Es gibt dem Ganzen etwas klischeehaftes, was ich nicht unbedingt vorteilhaft finde. Das Ende vor dem Epilog hätte mir gereicht.

In der Reihe der Romane aus dem Graphischen Viertel ist "Das Antiquariat am alten Friedhof" zwar der schwächste, aber immer noch ein absolut lesenswerter Roman!
94 reviews
December 12, 2025
„Das Antiquariat am alten Friedhof“ von Kai Meyer ist bereits der vierte Teil dieser Reihe und die vorherigen Bände haben mir sehr zugesagt, sodass ich mich auf diesen neuen Titel bereits gefreut habe.
Positiv sei erwähnt, dass diese Bücher auch unabhängig voneinander gelesenen werden können.
Ich mag den Schreib- und Erzählstil von Kai Meyer sehr, ich habe dann beim Lesen sofort immer viele Bilder im Kopf und meine Sinne „lesen“ alle mit.
Auch hier ist wieder Historisches, interessant und spannend zu lesen, mit Mystischem und Geheimnisumwittertem gemischt, welches einen interessanten Mix ergibt, der sich einfach gut liest und man gerade jetzt abends wunderbar abtauchen kann.
Die Protagonisten, altbekannte und neue gemischt; könnten etwas mehr und detaillierter ausgearbeitet werden, ich konnte mich nicht so richtig mit ihnen anfreunden.
Die zwei Zeitebenen sind auch nicht jedermanns Sache, ich musste mich manches Mal schon sehr konzentrieren um am Ball zu bleiben.
Von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung.
50 reviews
November 26, 2025
Zum vierten Mal geht es in die Bücherstadt Leipzig, ins Graphische Viertel. Auf zwei im Wechsel geschilderten Zeitebenen spielt Felix, ein nach Amerika emigrierter Bibliothekar die Hauptrolle.
1930 ist er Teil des Clubs Casaubon, vier junge befreundete Männer die Bücher stehlen wobei ihr letzter Coup lebensgefährliche Auswirkungen hat.
1945, direkt nach dem Krieg erhält Felix einen besonderen Auftrag der ihn nach Leipzig zurückführt. Trifft er seine früheren Freunde wieder und was haben die mysteriösen Mordfälle mit seiner Vergangenheit zu tun? Welche Rolle spielt Eva, die Schwester seines Freundes und frühere Geliebte?
Der Schreibstil von Kai Meyer gefällt mir gut, er schafft Atmosphäre, gute Charaktere und die Informationen über die mir bis dahin unbekannten Lazarettzüge waren sehr interessant. Mir gefällt es, dass es immer mal wieder kleine Querverbindungen (Personen, Orte) zu den anderen drei Büchern gibt, die aber alle unabhängig voneinander gelesen werden können.
Profile Image for Sophia.
18 reviews
November 17, 2025
3 Sterne - mich hats schon unterhalten, aber irgendwie nicht so sehr begeistert wie seine Vorgängerromane. Irgendwie wirkte die Geschichte bisschen ins Setting gepresst. Unterhaltsam für ein paar Tage, aber schon schwächer als andere Werke von ihm. Sprachlich aber schön!
Displaying 1 - 24 of 24 reviews

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