"Lesen ist wie Atmen" - Alberto Manguel - Patienten, die lesend ihren Schmerz vergessen. Verstörte Kinder, die mit Büchern ihre Seele heilen. Erstarrte Menschen, denen ein Roman dabei hilft, wieder Zugang zu ihren Gefühlen zu bekommen. Bücher entfalten mitunter eine magische Kraft, die uns im Innersten berührt. Jeder Leser hat das selbst erfahren: in der von Weltschmerz geschwängerten Pubertät, in der tote Dichter einen besser zu verstehen scheinen als die lebenden Eltern, oder in jenen Augenblicken, in denen zwei Buchdeckel Schutz vor dem bedrohlichen Alltag bieten. Bei Liebeskummer, Melancholie und Einsamkeit. Aber wie funktioniert diese rezeptfreie Medizin, die schon Doktor Erich Kästner in seiner Lyrischen Hausapotheke gegen die kleinen und großen Schwierigkeiten der Existenz verordnete? Und wie kommt es, dass wir - wie Nabokov es formulierte - zwar "mit dem Kopf lesen", aber dabei "künstlerisches Entzücken zwischen den Schulterblättern" empfinden? Andrea Gerk hat Antworten gesucht: im Krankenhaus, im Kloster und im Gefängnis. Sie hat sich von Bibliotherapeuten Romane verschreiben und beim Lesen von Gedichten ihr Gehirn von Neurowissenschaftlern analysieren lassen. Sie hat Schriftsteller befragt und unzählige Bücher gewälzt. All das, um der geheimnisvollen Wirkung des Lesens auf die Spur zu kommen.
"Lesen ist wie Atmen" - Alberto Manguel - Patienten, die lesend ihren Schmerz vergessen. Verstörte Kinder, die mit Büchern ihre Seele heilen. Erstarrte Menschen, denen ein Roman dabei hilft, wieder Zugang zu ihren Gefühlen zu bekommen. Bücher entfalten mitunter eine magische Kraft, die uns im Innersten berührt. Jeder Leser hat das selbst erfahren: in der von Weltschmerz geschwängerten Pubertät, in der tote Dichter einen besser zu verstehen scheinen als die lebenden Eltern, oder in jenen Augenblicken, in denen zwei Buchdeckel Schutz vor dem bedrohlichen Alltag bieten. Bei Liebeskummer, Melancholie und Einsamkeit. Aber wie funktioniert diese rezeptfreie Medizin, die schon Doktor Erich Kästner in seiner Lyrischen Hausapotheke gegen die kleinen und großen Schwierigkeiten der Existenz verordnete? Und wie kommt es, dass wir - wie Nabokov es formulierte - zwar "mit dem Kopf lesen", aber dabei "künstlerisches Entzücken zwischen den Schulterblättern" empfinden? Andrea Gerk hat Antworten gesucht: im Krankenhaus, im Kloster und im Gefängnis. Sie hat sich von Bibliotherapeuten Romane verschreiben und beim Lesen von Gedichten ihr Gehirn von Neurowissenschaftlern analysieren lassen. Sie hat Schriftsteller befragt und unzählige Bücher gewälzt. All das, um der geheimnisvollen Wirkung des Lesens auf die Spur zu kommen.
Dieses Buch ist ein absolutes Highlight. Mal ganz abgesehen von dem wahnsinnig interessanten, flüssig geschriebenen Inhalt, auch im Form von unzähligen Fallbeispielen, weckt die Autorin u.a. mit immer wieder eingefügten persönlichen Anekdoten enorme Sympathien. Eine unbedingte Empfehlung für alle, die nicht nur lesen, sondern sich auch für das Lesen interessieren.
Da gab es nun weniger Neues, als ich mir erhofft hatte. Menschen brauchen Sprache und Zuwendung, sonst verkümmern sie. Worte wecken Assoziationen und Gefühle. Menschen sind empathisch (Spiegelneuronen, etc.) und deshalb fühlen sie beim Lesen mit. Bücher können Bewusstsein wecken für Sachverhalte und können uns ablenken. Kurzum, das Buch ist eine Wahllose Sammlung von Fakten, die irgendwie im Zusammenhang mit Büchern, Biographien, Geschichten, Sprache etc. stehen.
Lesen ohne Risiko und Nebenwirkungen ist nur was für Anfänger, im Zweifelsfall jedoch ist Beistand, Beratung und Betreuung durch Bibliotherapeuten eures Vertrauens niemals weit, das lernt man mal minimum bei der Lektüre von Andrea Gerks “Lesen als Medizin”. Diese buchgewordene Liebeserklärung an das Lesen, die Literatur, die Bücherfresser, die Buchhändler, Autoren, die Bibliophilen und Bibliomanen und sonstigen Buchfanatiker, müsste es auf Rezept geben.
Wunderschön gestaltet, anregend und spannend zu lesen – ich habe das Bett einfach gar nicht mehr verlassen, als ich es kürzlich an einem Wochenende am Wickel hatte. Nicht nur die handgeschriebenen Listen bekannter Autoren mit ihren Lebens- und Lieblingsbüchern füllen den eigenen Bücherwunschzettel, überall in den Texten finden sich neue Literaturanregungen und wer nach dieser Lektüre nicht schnurstracks zum Buchhändler rennt, weil er dringend mindestens eines seiner Neuentdeckungen braucht, dem ist nicht mehr zu helfen.