Nach der Trennung von ihrem Ehemann findet Milena Nun erst recht! Und fährt – pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag – nach Amerika. Auf einer Reise quer durch die USA will sie sich treiben lassen, endlich tanzen lernen, eine neue Liebe und das Glück finden. Das Tanzenlernen gelingt nur halb, aber in Santa Fe ist Moser tatsächlich am Ziel, weil sie ihr Herz gleich mehrfach an die unfassbar schöne Landschaft, an ein romantisches Häuschen, und an den Verkäufer Frederic. Sie zieht ein. Doch weder das Haus noch Frederic erwidern ihre Zuneigung. – Mit Charme und Humor meistert Milena Moser die Klippe der Lebensmitte und erzählt, wie sich das Glück tatsächlich finden lässt, auch wenn es anders aussieht als gedacht.
Milena Moser wurde 1963 in Zürich geboren. Nach einem kurzen Gastspiel am Gymnasium schloss sie mit knapper Not die Diplommittelschule ab. Nach einer Buchhändlerlehre lebte sie zwei Jahre lang in Paris und gründete dann mit ihrem ersten Mann, dem Buchhändler René Moser “Sans Blague, Magazin für Schund und Sünde”, wo sie bei einer Auflage von 500 Stück ihre ersten Geschichten veröffentlichte.
In Paris schrieb sie auch ihre ersten drei Romane, die allerdings nie veröffentlicht wurden. Sechs Jahre lang sammelte sie Absgen von Verlegern. Ihr erstes Buch, “Gebrochene Herzen”, erschien 1990 im Krösus Verlag, den ihre Freunde eigens gegründet hatten. Seither lebt sie vom Schreiben. Sie hat sechzehn Bücher sowie zahlreiche Essays, Artikel, Hörspiele, Uebersetzungen und Beiträge in Anthologien veröffentlicht und schreibt seit 2006 eine wöchentliche Kolumne in der "Schweizer Familie".
Seit 2004 leitet sie workshops im kreativen Schreiben in San Francisco und in der Schweiz.
Mit ihrer Freundin, der Musikerin Sibylle Aeberli, wagte sie 2011 den Sprung auf die Bühne mit dem Programm "Die Unvollendeten", das bis 2013 erfolgreich aufgeführt wurde. Ein zweites Programm ist in Arbeit. Milena Moser war zweimal verheiratet und hat zwei quasi erwachsene Söhne. Sie lebte bis 1998 in Zürich, von1998 bis 2006 in San Francisco, seither im Kanton Aargau.
Milena ist 50, geschieden, hat zwei tolle Kinder, den Beruf, den sie immer haben wollte, und doch: Irgendwas fehlt. So richtig glücklich ist sie nicht und sie weiss auch nicht genau, wann sie es das letzte Mal wirklich war. Was muss sie tun, um einfach mal wieder glücklich zu sein? Und vor allem: Was will sie überhaupt – für sich. Bislang hatte sie sich diese Frage nicht stellen müssen, sie war einfach für die anderen da gewesen. Sie hat entweder in San Francisco oder in der Schweiz das Familienleben organisiert und fleissig Bücher geschrieben – was man halt so macht als Ehefrau, Mutter und Schriftstellerin.
Das soll nun ändern. Milena plant eine Reise durch die USA. Sie will glückliche Paare besuchen und selber glücklich sein. Sie will lachen, tanzen und sich selber finden.
Ganz auf mich allein gestellt, auf mich zurückgeworfen, würde ich mich neu kennenlernen.
Das Glück sieht immer anders aus ist die autobiographische Geschichte einer Frau, die von aussen betrachtet strahlend, fröhlich und erfolgreich scheint, tief drin aber von Zweifeln und Selbstkritik zerfressen ist. Milena Moser erzählt schonungslos offen von ihrem Gefühl, nie zu genügen, von der Leere nach der Ehe, von ihrer Müdigkeit und auch Orientierungslosigkeit: Wo führt das alles hin? Und: Wer bin ich überhaupt und was will ich im Leben?
Die Reise wird nicht nur einfach, denn erstens lässt sich das Glück nicht auf Knopfdruck finden und zweitens sind Selbstsuchen auch oft mit Rückblenden verbunden, die dem Glück selten zuträglich sind. Trotzdem ist das Buch weder düster noch erschlägt es einen mit Melancholie. Es ist frei von Selbstmitleid und gar nicht weinerlich. Die Sprache ist gut lesbar, der Stil fliessend, man sitzt hin, fängt zu lesen an und klappt das Buch irgendwann am Ende zu. Unterbrechen möchte man es nicht, schliesslich ist man tief in einem Leben drin, in dem man sich doch ab und an auch selber wiedererkennt.
Das Buch wirkte auf mich, als ob die Autorin sich einfach mal alles von der Seele geschrieben hätte, um den Ballast, der sich angesammelt hat, loszuwerden. Eine Technik, die man beim Expressiven Schreiben anwendet, um sich und seinen Prägungen auf die Spur zu kommen und (positiver) weiter gehen zu können. Neben dem Umstand, dass hier ein wirklich schönes Buch entstanden ist, hoffe ich natürlich, dass dies der Autorin geglückt ist.
Fazit: Eine schonungslos offene, tief gehende und berührende Lebensbetrachtung. Das wohl persönlichste Buch von Milena Moser. Sehr empfehlenswert.
Einerseits war ich genervt von dieser Ich-Erzählerin, die stets chaotisch, impulsiv und emotional aus dem Bauch heraus ihre Entscheidungen trifft (auch Hauskäufe) und mit den Folgen hadert, weil sie wieder mal ihren Verstand nicht eingeschaltet hatte. Andererseits ist das Buch kurzweilig und witzig. Und ein bisschen sentimental. Ich nehme an, das gefällt den vielen vielen Fans der Autorin aus der Babyboomergeneration.
Eine Frau möchte anlässlich ihres fünfzigsten Geburtstag einen Roadtrip durch die USA machen und dabei nach ihrem persönlichen Glück machen. Eine autobiografische Geschichte, der ich erst einmal nicht widerstehen konnte. Leider wirft dieses Buch bei mir mehr Fragen auf, als ich Antworten finden konnte. Wie kommt man auf die Idee, einen Roadtrip machen zu wollen, wenn man so gar nicht der Typ dafür ist und für die Autorin nur das Ankommen zählt? Sie hat bereits ein Haus in San Francisco an dem sie mehr Ärger als Freude hat, aber sie muss jetzt Monopoly spielen und sich unbedingt ein Haus in Santa Fe zulegen. Wie kommt man auf diese Idee, wenn man es in der Schweiz doch sehr gemütlich hat? Über manche Passagen konnte mich das Buch berühren, aber letztlich hat es mich nur enttäuscht. Auf der einen Seite will sie nicht mehr Schriftstellerin sein und hier kommen wir wieder zu einem Aber, wie konnte dann dieses Buch entstehen? Moment, der geliehene Betrag muss ja an den Bruder irgendwann zurückgezahlt werden ... Ihren Stress hätte sie garantiert alleine mit dem Verkauf des Hauses in San Francisco drastisch reduzieren können. Der Kauf des Hauses in Santa Fe hat sie für mich einfach nur unglaubhaft gemacht. Sie kauft sich dort ein Mini-Haus, lässt sich über den Tisch ziehen, weil der Besitzer mit ihr flirtet, begeht jeden Fehler, den man begehen kann, nur weil sie mit dem Kopf durch die Wand will. Sucht sie dort wirklich Ruhe und Entspannung oder ist es eher der Wunsch interessante Menschen zu treffen und sich für neue Bücher inspirieren zu lassen? Santa Fe ist kein ruhiges Fleckchen, sondern einer der bedeutendsten Orte der Kunstszene in den USA und ein Magnet für Schriftsteller und Kreative. Für mich ist dieses Buch jammern auf höchstem Niveau. Schade, ihre Idee glückliche Paare zu treffen war ein schöner Gedanke und die Passagen, die ich in dem Buch besonders geschätzt habe.
Auf meinem "Regal der ungelesenen Bücher" fand ich dieses Buch. Ich weiss nicht mehr, ob ich es geschenkt bekommen oder selbst gekauft habe. Jedenfalls war dies ein Griff in die Mülltonne. Eher was von Frau an Frau, da die Autorin das Glück sucht (und einen neuen Partner). Hab nichts Brauchbares für mich finden können (weder Lesespass noch geistiger Mehrwert noch konnte ich mitfühlen). Eher: Gelesen (und schnell dann Mal grob gelesen) und dann in der öffentlichen Tauschecke versorgt
DNF Etwas die Hälfte gelesen. Und dann abgebrochen. Zu langweilig. Am Anfang sehr interessant aber irgendwann kam keine Bewegung mehr in die Geschichte und fing es an sich zu wiederhohlen oder im Kreis zu drehen. Und ja, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar.
Es gibt gute und weniger gute Bücher von Milena Moser. Also freue ich mich auf das nächste Buch
Road Trip, Selbstsuche, Urlaub, Selbstcoaching? Eine Mischung davon enthält Milena Mosers sehr offen geschriebener Bericht über eine Zeit der Suche, bei der vor allem auch immer wieder das Innerste der Autorin hervorkommt. Und dadurch zeigt, dass auch wer von außen als stark und erfolgreich wahrgenommen wird, ein ganz anderes Selbstbild und -erleben haben kann. (3-4 Sterne)