Jump to ratings and reviews
Rate this book

Jahrhundertsturm #1

Der Jahrhundertsturm

Rate this book
1840: Der Jahrhundertsturm beginnt...

Deutschland im Umbruch. Eine Generation zwischen Technik und Tradition. Drei junge Menschen, die in einem Jahrhundert voller Gegensätze ihren Weg finden müssen: Alvin von Briest versucht, seiner Rolle als preußischer Junker gerecht zu werden. Sein Freund Paul Baermann lebt für den Fortschritt. Beide lieben dieselbe Frau: Louise Ferrand, die für Gerechtigkeit und Frieden, kämpft. Aber in der Liebe gibt es keine Gerechtigkeit. Und Frieden ist ein rares Gut, wenn man als Französin in Preußen lebt....

Berlin, Paris, München: Bestsellerautor Richard Dübell entwirft in seinem großen historischen Roman ein farbenprächtiges Panorama der Bismarckzeit.

1047 pages, Paperback

First published February 1, 2015

5 people are currently reading
64 people want to read

About the author

Richard Dübell

60 books34 followers
Richard Dübell lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen bei Landshut. Nach dem erfolgreichen literarischen Einstieg mit seinen beiden Historienkrimis "Der Tuchhändler"(1999) und "Der Jahrtausendkaiser" (2000), bescherte ihm sein dritter Roman "Eine Messe für die Medici" (2002) zum ersten Mal den Sprung auf die Bestsellerliste. Seither zählt er zu den beliebtesten Autoren im Bereich des Historischen Romans. Dübells folgende Bücher reihten sich nahtlos in die Serie seiner Erfolge ein. Richard Dübell ist Träger des Kulturpreises der Stadt Landshut.

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
27 (30%)
4 stars
43 (48%)
3 stars
14 (15%)
2 stars
3 (3%)
1 star
1 (1%)
Displaying 1 - 9 of 9 reviews
510 reviews16 followers
December 6, 2018
Bismarckzeit – gut nachvollziehbare und leicht lesbare Historie UND Schmöker

• Alvin von Briest, ohne Erbe als jüngerer Bruder von Levin. 1840 ist er 19 – also geb 1821. Er geht zum Militär – auf einen Tipp von Otto von Bismarck hin (ja, DER Bismarck)
• Louise Ferrand ist 17 im Jahre 1840 - also 1823 geboren. Nach dem Selbstmord des Vaters wegen Spielschulden sind ihre Mutter Amélie und sie verarmt und aus einem Leben im Wohlstand in eine kleine Wohnung umgezogen. Der verheiratete Liebhaber der Mutter finanziert sie
• Paul Baermann aus München, 19 (*1821). Er liebt das neue Wunderwerk Eisenbahn, plant eine Ausbildung zum Ingenieur in England und hat dafür auch bei den Eltern Geld geliehen, sehr zum Missfallen seiner älteren Schwester Lily

Diese drei sind die Hauptfiguren der von 1840 bis 1871 reichenden Handlung. Alvin und Paul lernen einander kennen, als sie spontan gleichzeitig einem Mann helfen, der ihrer beider Leben nach Paris lenken wird. Und in Paris ist Louise, die Frau, in die sich beide Männer verlieben werden. Alle finden sie wahre Freunde in Frankreich und Deutschland, deren Unterstützung sie sich gewiss sein können. Allerdings gibt es auch mächtige Feinde, Gefahren und Nöte.

Soweit der Part „Schmöker“. Mich hat das Buch positiv überrascht damit, wie genial gut Autor Dübell die historischen Ereignisse integriert hat. Es wirkt nur ein, zwei Mal (auf über 1000 Seiten ist das nichts) wie eine Aufzählung aus einer Liste (Beispiel um S. 566), sonst entfalten sich Handlung und Historie sehr geschickt nebeneinander. Ernsthaft, ich hatte das (na ja, fast) alles in der Schule gelernt, den Zusammenhang, das „große Ganze“, aber tatsächlich erst durch den Roman ziehen können (der Geschichtsunterricht hatte die unsägliche Angewohnheit von Themenwechseln, ohne dass bei Wiederaufnahme die Vorgänge DAVOR rekapituliert und in Bezug gesetzt worden).

Die Leistung: Keine der Personen wirkt wie ein reiner Stichwortgeber wie bei Prange „Unsere wunderbaren Jahre“ (nicht „wir brauchen jemanden aus Berlin, um die Entwicklung von xy darzustellen“) – dadurch wirkt es nicht aufgesetzt, welche historischen Ereignisse die Charakere miterleben. Dübell kann Prozesse und Akteure in ihrem Widerspiel nachvollziehbar machen – der Code Civil nach dem Weggang Napoleons und die Wünsche der „einfachen Leute“ nach mehr Rechten, dagegen die Junker mit ihrem Bestreben, die alten Machtgefüge zu erhalten, als Beispiel zum März 1848. Historische Personen sind überzeugend eingebaut, vor allem Bismarck und das preussische Königshaus; sie haben nicht nur „Cameo-Auftritte“ wie z.B. Königin Victoria in „Winterengel“ von Bomann. Das Buch geht ins Detail, teils sehr viel, aber nie so viel wie „1813“ von Ebert, bei dem dann wirklich JEDE Uniform mit jedem Detail abgearbeitet wird.
Dennoch gibt es gelegentlich zu viele Informationen für mich „…die Soldaten … , die dort in langer, langer Reihe eintreffen und daran vorbeimarschieren würden – die Infanterieregimenter der Ersten, Zweiten und der Elbarmee und der Landwehr, die Füsiliere, die Jäger, die Grenadiere, die Pioniere, die Artillerie mit ihren Gespannen und aufgeprotzten Geschützen, zu Pferd die Kürassiere, die Dragoner, die Husaren, die Ulanen und natürlich die Garde.“ S. 763 …oder einfach „die Soldaten“?!

Zum Schmöker hätte ich mehr zu meckern, der Plot ist aus den „üblichen Verdächtigen“ zusammengesetzt. Zwei Männer aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten werden beste Freunde und verlieben sich in dieselbe Frau, jeder von ihnen hat Widersacher, die sich natürlich auch finden, die Geschichte zwingt die Freunde auf gegnerische Seiten, es kommt zu Gefahren und Nöten … Wer die „Clifton-Saga“ von Archer mochte, wird das hier auch lieben. Ich fand das ja „ganz nett“, die polyamouröse Liebesbeziehung ist sicher modern, wenn auch vielleicht unrealistisch (ohne Eifersucht?), die Bösen sind so richtig böse à la Blofield bei Bond – „das kann man lesen“. Ohne die geniale geschichtliche Verwebung müsste man es aber nicht (die Cliftons sind deutlich mehr „Schmöker“).

Und sonst? Mir gefiel der feine Humor, so wenn dem Münchner Paul bei Alvin in Preussen die Berge fehlen. Alvin: „Berge…verstellen einem die Sicht auf das Wesentliche“. Paul: „Berge sind das Wesentliche!“ S. 334 Die Prüderie auf den ersten 500 Seiten war seltsam: „Jedes Mal, wenn sie und er zusammen Erfüllung fanden…“ S. 256 oder am Morgen „danach“ „Mittlerweise wusste er genau, wie stark ihre Liebe zu ihm noch immer war...“ S. 336 Mit Louises Ergreifung der Initiative verliert sich das überraschenderweise. Kein Franzose sagt „Oh non, nous ne pas voulont de la dynamite alboche!” S.905 – ne pas voulont? Ach ja, und ein Adliger belehrt einen anderen Adligen nicht, dass der ihn mit „von“ anzusprechen habe statt nur mit dem Familiennamen, letzteres ist durchaus üblich unter den Herren; "man" weiß, wer "man" ist S. 51

Dafür erfasst Dübell pointiert die jweiligen Gegebenheiten, so „Selbst für ihn, der mit Buchhaltung nichts zu tun hattte, waren die Aufzeichnungen nachvollziehbar. Grundstücksbesitzer, die mehr Geld für ihre Grundstücke bekommen hatten als den reellen Preis, und den Überschuss mit den zuständigen Beamten geteilt hatten, … . Enteignungen, die auf Kosten einer effizienten Streckenführung gegen mächtige Schmiergelder verhindert worden waren, …. Verladebahnhöfe, die ursprünglich nicht vorgesehen waren, weil ein Fabrikbesitzer den Segen der Eisenbahn direkt vor seinen Produktionsanlagen erkannt und dafür ordentlich bezahlt hatte.“ S. 175. Wie wenig sich geändert hat.

Insgesamt liest sich das Buch als ein Manifest für ein vereintes Europa, Freundschaft über Klassen- und Ländergrenzen und gegen den Krieg. Die Bemerkungen zu Mechanismen von Aufhetzung und Hass sind erschreckend aktuell.
Dies ist Band 1 einer Reihe mit dem verbindenden Motiv der Eisenbahn, bei Band 2 scheint es das Flugzeug zu sein, mit einer Übergabe an die Enkelgeneration der Protagonisten. Ich werde hineinlesen, mindestens.

5 Sterne. TROTZ Schmöker-Bauchweh, so bleiben nämlich 1056 Seiten und VIELE Ereignisse noch verdaubar (ähnlich der TV-Dokumentary „Die Deutschen“ oder bei „Die Sendung mit der Maus“ 😉. Ich werde mein altes Geschichtsbuch neu lesen mit dem Gefühl, dort zwar mit Details beworfen zu werden, aber den Zusammenhang erfasst zu haben.
Profile Image for Anja.
4 reviews
June 11, 2025
Ich habe schon wirklich lange kein so geniales Buch mehr gelesen. Es war nie langweilig nicht mal irgendeine Passage wo man froh is wenn man weiterkommt. Wer sich für Geschichte etc. interessiert is dieses Buch wirklich ein Muss. Bin hellauf begeistert. Würde ich jedem empfehlen und freue mich auf die nächsten beiden Teile.
86 reviews
October 8, 2017
[Read in German]
This book seems to have taken me forever to finish, mainly because of other distractions, not because the book was uninteresting. Essentially, Dübell's novel is woven into a period of about 30 years in the middle of the 19th century. Although the main storyline follows the lives of a group of fictious individuals, their story is woven into the real historic events of the time and their relationships with real people who played their part in the technical, political and other events of the period. The period was one of great social, political, cultural and technical change. The influence of the development of rail, telegraphy and dynamite on industry, jobs, and warfare is made clear, as is the development of the underclasses.

A fascinating book. Well worth the effort, but a bit of a relief to have reached the end.
124 reviews1 follower
November 28, 2020
Ich liebe Geschichten, die Fiktion und Realität so geschickt verknüpfen, dass man sie für wahr halten könnte. Das war hier über große Strecken der Fall und deswegen hätte ich fast 5 Sterne vergeben. Leider fand ich die Motive der Figuren (allen voran Lilly) nicht immer ganz schlüssig und oft einen Touch zu melodramatisch. An einigen Punkten haben mich außerdem Fehler im Text aus der Geschichte gerissen, z.B. wenn der König von seinem Enkel spricht, der in Wahrheit sein Neffe ist, oder wenn Dialoge keinen Sinn ergeben, weil die Gesprächspartner plötzlich die Reihenfolge getauscht haben. Deswegen ziehe ich einen Stern ab. Trotzdem ist es für jeden, der sich für das 19. Jahrhundert interessiert ein absolit empfehlenswertes Buch und ich freue mich schon, den zweiten Band zu lesen.
765 reviews3 followers
November 21, 2017
(Read in German) An excellent novel with the fascinating backdrop of the history of Prussia from 1840 to 1871. The three main characters are well-drawn and the historical figures included also seemed believable. As far as I was concerned, the weakness was the villains who were both unbelievably evil and comic book death-defying. However, this is a book I have wanted to read for some time and it was definitely worth it.
Profile Image for Sarah.
74 reviews1 follower
January 19, 2020
So, viele Seiten und viele Tage, an denen ich einfach nicht zum Lesen gekommen bin. Das lag aber keinesfalls an einer langweiligen Geschichte oder an einem anstrengenden Schreibstil. Ganz im Gegenteil, die deutsche Geschichte des 19. Jhd. kam mir selbst noch nie so nahe wir im "Jahrhundertsturm". Vielen Dank an Richard Dübell, dass er mir diese Reise ermöglicht hat! :) Und an eine gute Freundin, ohne die ich weder diesen, noch sonst einen historischen Roman in die Hand genommen hätte. :D ;)
Profile Image for Sabrini.
30 reviews
October 29, 2025
spannend bis zum Ende und man erfährt einiges über Deutschland seit 1840
Profile Image for Nici's Buchecke.
271 reviews6 followers
September 28, 2015
Dieser Roman faszinierte mich schon mit seiner Leseprobe, als ich dann das Buch in meinen Händen hielt war ich richtig begeistert. Gut der erste Schock ist sicher die Seitenanzahl, aber ich kann wirklich sagen, dieses Buch ist lang aber bestimmt nicht langatmig. Wie von selbst zieht einen die Handlung mit sich und man kann nicht anders als stets immer weiter zu lesen. Und bevor man es sich versieht ist das Buch auch schon zu Ende. Der Autor versteht es gut recherchierte geschichtliche Hintergründe mit einer spannenden Familiengeschichte zu verbinden. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man durchlebt mit ihnen die Zeit der Industrialisierung und der politischen Umbrüche. Vom Gutsbesitzer bis zum Bettler werden dem Leser die schwierigen Lebensumstände verschiedener Bevölkerungsschichten der damaligen Zeit sehr gut näher gebracht. Bismarck, der eine recht eigenwillige Person ist, wird hier nicht ins Zentrum der Handlung gerückt, jedoch erfährt man sehr viel über seinen Werdegang. Ich finde Richard Dübell ist es richtig gut gelungen Bismarcks Weg darzustellen ohne das es sich wie eine politische Biographie liest. Die Charaktere und Alvin, sein Freund Paul und Louise sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich bin richtig ein bisschen traurig, dass ich mich jetzt von ihnen verabschieden musste. Dieses Buch ist ein großartiges Werk über eine spannende Zeit der Geschichte und für mich, darf es bei keinem Fan historischer Romane im Bücherregal fehlen.
Profile Image for Adrian Rossner.
Author 2 books3 followers
August 23, 2015
Es ist ein Monumental-Werk, das Richard Dübell geschaffen hat, daran besteht kein Zweifel. Im Parforceritt führt er den Leser durch die bewegte Epoche des 19. Jahrhunderts zwischen Industrialisierung, Revolution und Kaiserreich.

Es liegt dabei in der Natur der Sache, dass teils recht umfassende Zeitsprünge eingearbeitet werden, um die Geschichte überhaupt erzählbar werden zu lassen. Zum Stirnrunzeln brachte mich indes die irrationale, auf die verschmähte Liebe zurückzuführende Verachtung Lillys gegenüber Bismarck, der die über Jahre aufgestaute Wut über Paul untergeordnet worden ist. Allerdings löst sich auch dieser Strang zum Ende des Werkes auf.
Displaying 1 - 9 of 9 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.