»Körpersprecher« Stefan Verra lüftet die Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation – mit kompetentem Kennerblick und einem Augenzwinkern …Er demaskiert jede fleischgewordene Fassade, jedes theatralische Täuschungsmanöver, er entlarvt die verkleidete Diva genauso wie den Möchtegern-Macho, enttarnt die ach so selbstbewusste Sicherheitsfanatikerin ebenso wie den mimosenhaften Muskelprotz.Und vor Lernen Sie mit dem »Meister der Körpersprache«, Ihre eigene zu verstehen und besser einzusetzen!
In diesem Buch geht es nicht um Körpersprache an sich- also nicht was unterschiedliche Körperhaltungen bedeuten - sondern was dahinter steckt.
Nämlich:
* das Gehirn und wie es unsere 5 Sinnen interpretiert * der aufrechter Gang und Muskelfunktionen * Territoriale Ansprüche * Körpergröße und die Wichtigkeit von Raum
Kurz: wie das Erfolgsmodell Mensch sein Überleben körperlich gesichert hat und immer noch tut...und wie das unsere Körperhaltung bzw Körpersprache beeinflusst.
Viel mehr Biologie als Soziologie.
Zugegeben, ich war nie in Biologie gut, also folgendes war für mich neu...
- Wozu ist ein Gehirn gut? Antwort: Bewegung! Ohne Gehirn könnten wir uns nicht von der Stelle rühren. Wir würden so statisch wie Bäume oder Steine sein. Deswegen zieht Bewegung unsere Aufmerksamkeit sofort auf sich. (Tip: grosse, einfache Gebärden beim Sprechen machen uns viel mehr interessant für unseren Zuhörern.)
- Unseren aufrechten Gang haben wir dem größten Muskel im Körper zu verdanken: dem Gesäß. Unsere Ärsche haben uns buchstäblich über die Schimpansen erhoben!
- Nahrungssuche ist schwer. Also müsste man damals sehr viel Territorium haben, um sich satt zu essen. Je mehr Raum man in Anspruch nehmen kann, desto bessere Überlebenschancen.
Deswegen beanspruchen so viele Leute (oder auch Länder) mehr Raum für sich ein als sie eigentlich benötigen. Sie sichern sich unterschwellig ihr überleben im Stadtjungel. (d.h.: Armlehneneroberungen im Flugzeug oder im Kino, leere Stühlen im Restaurant sofort mit Taschen, Jacken, etc belegen, Gehweg blockieren um mit der Tante zu quatschen. )
Das Buch is unterhaltsam geschrieben aber auch manchmal etwas flippig, was nicht alle Leser gefallen wird. Trotzdem es ist einfach zu lesen und ziemlich aufschlußreich.
ich werd ehrlich sein, dieses buch wird dir wahrscheinlich nichts neues beibringen. es schafft es, ein paar ziemlich offensichtliche punkte über mehrere seiten zu ziehen. „wenn eine person mit nach vorne gezogenen schultern sitzt, ist sie defensiv“, „kein augenkontakt bedeutet, sie vermeiden dich oder wollen dein gesicht und deine reaktion nicht sehen“ – solche dinge kannst du ganz von allein erkennen, je mehr du einfach auf menschen um dich herum achtest, ganz ohne geld dafür auszugeben. und ganz zu schweigen davon, dass wir ja mittlerweile immer mehr anerkennen, dass wir menschen einfach sehr unterschiedlich sind! dieses buch fühlte sich wie ein schritt zurück an. und ja, vielllllleicht… vielleicht ist es nötig, die unterschiede zwischen männlicher und weiblicher körpersprache hervorzuheben, aber es macht das auf eine seltsam redundante, eingeengte art, die mich unwohl gemacht hat.
ich war echt enttäuscht, dass das buch, statt neue horizonten in der körpersprache zu erkunden oder tief ins thema einzutauchen, einfach dieselben alten stereotypen (über jede gruppe, die überhaupt erwähnt wird, btw) wiederholt, die wir seit ewigkeiten kennen – und basically nichts neues beiträgt. es gibt so viele kategorien von menschen, die dieses buch einfach ignoriert – ob menschen mit autismus (die oft probleme mit augenkontakt haben), oder andere neurodivergenzen, menschen aus anderen kulturen (von denen wir hier genug haben und mit denen wir jeden tag zusammenleben), menschen mit körperlichen einschränkungen, menschen, die medikamente nehmen, usw. es ist weit entfernt von universell, und es ist so eine verpasste chance, dass das buch einfach über die (für mich) spannendsten facetten menschlicher ausdrücke hinweggeht. echt schade. die witze wurden auch irgendwann too much, aber das ist halt persönliche präferenz.
grundsätzlich: wenn du deutsch bist, so millennial-ish (35+), eine familie hast und witze über süße kinder magst und einfach was leichtes zum pendeln lesen willst, ist es okay. aber wenn du dich nach einem harten tag hinsetzen willst, um eine analyse über menschliches verhalten zu lesen, ist dieses buch einfach ein kompletter miss.