Eine junge türkische Frau liegt im Krankenhaus und wartet auf die Geburt ihres ersten Kindes. Ihre Gedanken wandern zurück in die Kindheit in einem anatolischen Dorf, dorthin, wo sie mit ihren Freunden in den Nussbaumplantagen zwischen den Schafherden ihres Onkels spielte. Sie erinnert sich an die strenggläubigen Großeltern, an die Verwandten, die zurückblieben, als sie mit ihren Eltern nach Deutschland ging und an die ersten Jahre in ihrer neuen Welt. Die Erzählerin schildert die türkisch-deutsche Jugend eines jungen Mädchens, das seinen Platz im Leben sucht - zwischen den Träumen der Eltern von einer Rückkehr in die Heimat und ihren eigenen Wünschen vom Leben im Hier und Jetzt. Trotz Ausgrenzungen und Anfeindungen wird Deutschland zur Heimat. Mit großer Zärtlichkeit wird hier eine Familiengeschichte über vier Generationen erzählt, von der Vergangenheit in der Türkei bis in die Zukunft der eigenen Tochter. Renan Demirkan schreibt in ihrem autobiographischen Roman mit eindringlichen Bildern und unvergesslichen Szenen die Geschichte einer großen Reise, an deren Ende eine neue Heimat steht. Ihr bewegendes Buch stand monatelang auf den Bestsellerlisten.
“Het woord ‘vreemdeling’ had een droevige en tegelijk machteloze klank, niet alleen dat ze zich hier een vreemdeling voelde of als ‘alochtoon’ niet echt gerespecteerd werd door de autochtonen, ze bespeurde ook een toenemende vervreemding van haar vaderland.”
“Taal is ook een kooi. Die vormt je denken. Die maakt uit hoe en wat je denkt, hoe en wat je voelt, of je je thuis voelt.”
Kurz aber gehaltvoll. Das Buch handelt von einer Frau kurz vor der Entbindung, die auf den Kaiserschnitt wartend ihr gesamtes Leben Revue passieren lässt. Vieles dreht sich dabei um die Immigration ihrer Familie aus Antalonien nach Deutschland. Die Probleme, die ihr und ihrer kleinen Schwester in der Schule, im Elternhaus und an diversen Wohnorten begegnen, fand ich sehr interessant zu lesen. Es fühlt sich auch ein wenig wie eine Zeitreise ein, denn die Geschichte spielt in den 60er, 70ern und 80er Jahren. Das von ihr beschrieben Deutschland fühlte sich auch für mich ziemlich fremd an. Das Buch hat mir (ungeplantermaßen) vor Augen geführt, wie viel sich seitdem verändert hat.
A very interesting book about a woman who has come to Germany from Turkey as a child. Even though I know a lot about the topic, this personal view was enriching. Some of the Turkish or Kurdish immigrants mentioned in the book found themselves in impossible situations, some quite shocking. I did not like the author’s writing style so much, and thought she was an actor who wrote about her own life but was not actually a writer, but I read up on her, and she is actually an actor and writer, and this book is classed as a novel rather than an autobiography which surprised me. She published an autobiography later. Maybe I have been spoiled by other books which I have read lately where I loved the author’s style, or maybe it’s just a question of personal preference. For the subject matter, I would recommend it.
I still remember when the book came out. I was living in the Ruhrgebiet then. There was a lot of talk about it because of its success, but I did not have the opportunity to read it. Today, so many years later, I have made up for it. The themes it deals with are interesting, some of them very topical. Not only the subject of immigration and integration. The final part about cutting some parts of Shakespeare's play to make the text more usable for most people makes me think of the discussion going on today about the effects in AI writing. Too bad the book is difficult to read. In my opinion, the stylistic choice of creating a continuum without pauses and chapters makes it not very fluent. Good book in any case.
Ich fand es sehr flott und unterhaltsam erzählt, auch die zwischendurch sehr tragischen Stellen hat die Autorin sehr knapp und pragmatisch wiedergegeben. Es hat keine "Handlung" per se, aber es ist ein sehr gut geschriebener Stream of Consciousness, den ich mehr oder weniger in einer Sitzung weg gelesen habe. In das Leben der ersten türkischen Einwanderer in Deutschland und generell die deutsche Biederkeit und das liberale Hippieleben der 60er und 70er Jahre einzutauchen fand ich sehr spannend, weil es eigentlich gar nicht weit weg ist von meiner Realität und dann wieder doch.