Fünf Männer gründen eine Alten-WG in einer Villa am See. Zusammen wollen sie die verbleibenden Jahre verbringen, zusammen noch einmal das Leben genießen. Für den letzten – selbstbestimmten – Schritt zählen sie auf die Hilfe der Mitbewohner. Denn es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie und mit wem man alt wird. Mehr zum Inhalt
»Wir hatten immer gedacht, wir würden mit dem Sterben und dem Tod vernünftig umgehen. Nicht nur vernünftig, sondern lässig-nonchalant, so wie wir unsere Leben geführt hatten ...« Fünf alte Freunde wagen ein Experiment. Sie gründen zusammen eine WG in einem schönen Haus mit Seeblick und schließen einen Pakt: Jeder von ihnen soll selbstbestimmt sterben können – und die anderen helfen ihm dabei. Aber vorerst genießen sie ihren Ruhestand. Sie rauchen, trinken, essen, was und wann sie wollen, leben frei und ohne die Kontrolle durch Ehefrauen oder Altenheimpersonal. Als es dann für den Ersten unter ihnen ernst wird, aktivieren sie das »Todesengelprogramm«, das der Computercrack der WG ausgetüftelt hat. Und sie engagieren eine kirgisische Pflegekraft – die allerdings ihre ganz eigenen Ideen hat, wie sie die Villa wieder mit Leben erfüllen kann.
Christoph Poschenrieder, geboren 1964 bei Boston, studierte Philosophie in München und Journalismus in New York. Seit 1993 arbeitet er als freier Journalist und Autor von Dokumentarfilmen. Heute konzentriert er sich auf das literarische Schreiben. Sein Debüt ›Die Welt ist im Kopf‹ wurde vom Feuilleton gefeiert und war auch international erfolgreich. Mit ›Das Sandkorn‹ war er 2014 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Christoph Poschenrieder lebt in München.
Die alte Rasselbande von damals ist wieder vereint nach ein langes, aber nicht unbedingt emotional erfolgreiches Leben. Alle haben irgendwie geheiratet und Kinder in die Welt gesetzt, aber ohne echte Interesse. Karriere war weitaus wichtiger. Aber jetzt, da sie sich in Rente befinden und die Familie längst weg, haben sie nur noch einander, die Kindheitsfreunde (und ein Haufen Kohle).
Daraufhin kaufen sie eine Villa und gründen eine Alt-Herrn WG. Wie 5 Musketiere, schwören sie für einander da zu sein...vor allem wenn's ums Sterben geht.
Leser, die das Ende von dem Film "Thelma & Louise" äußerst traurig gefunden haben, werden auch diesen Roman äußerst traurig finden, trotz Witz und lebensbejahende Perspektiven. Es geht um Sterbehilfe und abzudanken, wie man gelebt hat, nämlich nach eigenen Vorstellungen. Wenn man schon sehr alt ist und genug vom Leben hat, kann man einfach die Flügel falten und vom Himmel fallen, wie der Erzähler im Roman es bei den Mauerseglern vorstellt. Ohne Furcht, ohne Reue. Für mich, ist das aufbauend und ermutigend, kein bisschen traurig.
Klar, die Figuren sind alle alte, reiche deutsche Männer. Also nicht unbedingt "realitätsnah" oder eine harte sozialkritische Auseinandersetzung mit wie man in deutschen Gefilden das Sterben von Freunden normalerweise erlebt. Es ist eine Geschichte über DAS ENDE an sich, und von daher zwangsläufig über das Leben an sich.
Ich fand den Schreibstil und den Erzählton großartig, die Figuren sympathisch und der Roman, fast eine Novella, durchaus gelungen. Mehr von Poschenreider würde ich in Zukunft gern lesen.
Das ist mir zu aufgesetzt. Kaufe ihm die Nummer in keiner Weise ab. Das ist zu flockig, gewollt inszeniert geschrieben. Der Humor prallt an mir ab. Die Themen wie Vegetarismus, Ernährungsdogmen, IT- Computer- Programme etc. werden ziemlich offensichtlich als Statement zur Debatte der Zeit platziert. Die Dialoge wirken stellenweise arg dümmlich.
Eine Unterhaltung zum Programm „Todesengel“: Wenn Wunschkandidat Nummer Eins nicht mehr da sei, dann komme eben Nummer zwei der Liste zum Einsatz. Oder Nummer drei. »Und wie erfahre ich davon?«, fragte Wilhelm. »Ich meine, wenn ich dran bin. Man wird wohl kaum einen Zettel an den Kühlschrank heften können.« »Ach, das ist das Einfachste«, sagte Ernst, » du bekommst eine E-Mail oder eine SMS auf dein Mobiltelefon. Oder wir stellen irgendwo einen Bildschirm auf. Auf dem erscheinen alle möglichen Symbole, und wenn du dasjenige siehst, das du ausgewählt hast, weißt du, dass du dran bist. Im Übrigen wird man da mit dem technischen Fortschritt gehen müssen.« »Das Symbol vergesse ich sicher. Das kann schließlich Jahre dauern. Oder einer verliert das Augenlicht, beispielsweise«, sagte Wilhelm. »Dann gibt es eben einen Gong oder sonst etwas«, sagte Ernst schon etwas genervt. »Wie? Was?«, machte Siegfried und hielt die hohle Hand hinters Ohr. »Und wer pflegt das System?«, fragte ich. Es könnte ja sein, dass Ernst als Erster von uns ginge. Außer ihm verstand keiner etwas von Computern. Man könne wohl kaum jemanden von außen hinzuziehen, wenn es nicht mehr so liefe wie geplant. Keine Sorge, sagte Ernst, er baue das atombombenfest mit doppeltem Backup und Stromausfall….
Seitdem ich in einer Einrichtung für Senioren arbeite, ist mir erstmal bewusst geworden, wie langweilig und trostlos der letzte Lebensabschnitt werden kann. Das Buch hat das nochmal unterstrichen. Trotzdem bin ich enttäuscht, dass mit dem Thema Sterbehilfe und Tod so leichtfertig umgegangen wurde!
Der Schreibstil hat mir nicht so gefallen und die Sätze waren zum Teil komisch formuliert.
Die Kapitel waren immer relativ kurz und man hätte einzelne bestimmt auch als Essay umformulieren können. (Was ich ganz cool fand).
Was mich natürlich bei jedem Buch zufrieden stellt ist, wenn der Titel im Buch vorkommt. Das ist er und er wurde auch ausreichend erklärt!
Ich glaube viele Menschen (und da schließe ich die alten Männer aus dem Buch mit ein). Haben eben einfach keine Ahnung worum es im Leben geht und sitzen am Ende in ihrem tollen Haus, aber hatten kein wertvolles Leben. Die Rationalität, die die Männer bestimmt, macht das Vorurteil vom Senioren-Da-Sein nicht besser. Relativ plump beschreibt ein Mann zum Beispiel, dass er mehrere gescheiterte Ehen hatte, ihn es aber nicht wirklich gejuckt hat. Wenn so ein Bild von Männern vermittelt wird, muss man sich auch nicht wundern, dass sich nichts ändert.
Man hätte viel mit der Idee des Buches machen und bestimmt einen tollen Roman schreiben können, der auch die Gefühle und Gedankengänge und das Leben der Männer einbezieht. Stattdessen entscheidet man sich für die kurze und leider sehr traurige Variante…
total schöne, sanfte, berührende und leichte Geschichte von 5 alten Männern, die entscheiden gemeinsam zu leben und zu sterben. Sehr schön geschrieben und eine ganz neue Thematik für mich, hat mir gefallen!!
Ich wünschte, dass jeder die Ressourcen hätte, um in seinem gewünschten Umfeld alt zu werden und am Ende in Frieden zu sterben. Man kann schmunzeln über die alten Männer, die außer ihre gegenseitige Freundschaft und Geld am Ende ihres Lebens nichts haben, aber am Ende sind sie dem/der Leser/in doch so nah geworden, dass man traurig ist über ihren Tod.
Die Geschichte ist zu Beginn ganz witzig und auch interessant aufgebaut, dass ich sie weitergelesen habe. Dass fünf alte Kindheitsfreunde in eine WG ziehen, um ihren letzten Lebensabschnitt zusammen zu verbringen, lässt unterschiedliche Emotionen aufkommen. Es ist schon ein schöner und witziger Gedanke, wenn man glaubt, dass dafür die freundschaftliche Bindung stark sein muss und schlägt dann teils darin um, dass die gesamte Situation der Figuren einfach nur traurig ist. Wie mit dem Thema Sterbehilfe umgegangen wird lässt die Meinungen vielleicht auseinandergehen je nachdem wie sehr man sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und aus welchem Blickwinkel man das ganze betrachtet. Ich persönlich habe nicht genug Hintergrundwissen zu dem Thema, um die Thematisierung in der Geschichte ganz zu bewerten. Mein Eindruck ist, dass es etwas zu kurz gedacht bzw. unausführlich wirkt. Alles in allem hat das Buch ganz lustig und spannend angefangen und ist zum Schluss einfach nur traurig geworden. Für Zwischendurch und den Anfang, wenn man Interesse daran hat Geschichten mit solchen Themen zu lesen, finde ich es okay. An den Schreibstil habe ich mich schnell gewöhnt. Ich finde, dass dieser auch charakterlich zum Erzähler passt. Zu Beginn wird relativ ausführlich, im Vergleich zum Verlauf bis hin zum Ende erzählt. Insbesondere die letzten Kapitel wirken knapp und zeitlich gerafft.
Ein wunderschönes Buch. Am Ende die Frage, ob nicht doch ein bisschen Krimi mit drin ist? Ganz anders als Das Sandkorn. Es gibt kein Grande Finale, keinen großen Höhepunkt des Komplotts, einfach jeder Abschnitt in der Chronologie ist spannend, manchmal auch wenig gravierend und mitunter wirklich lustig. Der Sprachstil gefällt mir total gut, bin glücklich dieses Buch gelesen zu haben. Was anfängt mit fünf reichen Kotzbrocken und Halunken, endet mit wirklich eigentümlichen, liebenswerten alten Männern, die so sanft miteinander sind. Ich mag sie jetzt…
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Die Mauersegler haben mich begeistert. Es war einfach aber trotzdem schön zu lesen und trotz des schwierigen Themas habe ich viel gelacht. Altwerden ist ein Thema, Über das man in jungen Jahren nicht nachdenkt. Im Buch finden sich dazu viele Denkanstöße. Ich muss einen Stern weglassen weil die Zeiten im Buch nicht klar sind. Mal denkt man, es wären nur Tage bis Wochen vergangen und dennoch sollten es Jahre sein. Hier geht die Rechnung meines Erachtens nicht immer auf.
Das muss man ihm lassen: Hier hat es jemand richtig gut geschafft, sich in fünf alte, mega privilegierte und unsympathische Typen einzufühlen, die keine Probleme kennen, selbst angesichts des Todes nur schlechte Witze machen können und die auch sonst auf 219 Seiten nichts Interessantes von sich geben. Chapeau.
Goed en met plezier geschreven, maar de figuren gaan niet echt leven. Daarvoor is de situatie te bedacht. Aan het slot komt er nog een aapje uit de mouw. Een klein aapje. Het had zo kunnen gebeuren, maar dan vooral in de fantasie van de auteur. Het boek raakte me niet, al gaat het over doodgaan.
Kurzweilige Lektüre über vier alte Herren, Schuld, Verantwortung und Sterbehilfe mit schönen Stellen und Pointen, z.B. die Anspielung auf Der Spiegelkasten. Leider nicht ganz so tief wie erhofft anbetrachts der Thematik, darum nur 3 statt 4 Sterne.