"Nimm uns beide!" Kann man zwei Männer lieben und auch mit beiden zusammen sein? Charlotte ist glücklich mit Jason verheiratet, steht mit beiden Beinen fest im Leben. Als ihr Chef in den Ruhestand geht, freundet sie sich mit seinem Nachfolger an, dem charmanten Dominic Webster. Doch aus Freundschaft wird mehr und plötzlich muss sie sich entscheiden. Soll sie ihr Leben weiterführen, einen Neuanfang wagen - oder gibt es eine andere Möglichkeit, glücklich zu werden?
Irgendwie so 2,8 bis 3 Sterne für ein Buch über Polyamorie - allein dafür, dass es aufgegriffen wird, gibt es die meisten Punkte. Etwas schade fand ich, wie es dann aufgegriffen wurde und wie es abgehandelt wird. Der Stil ist sehr oberflächlich, mit viel Tell, vielen Dialogen, und für mich daher sehr fern von den Figuren und ihrem Innenleben. Gerade bei dem Thema hätte ich es aber sehr viel mehr erleben wollen: wie ist es zwischen Charlotte und ihrem Ehemann? Wie verliebt sie sich in ihren neuen Chef, Dominic? Alles wird mir als Leser vorgesetzt und wir fliegen so durch die Themen und vorhandenen Eckpunkte: sich eingestehen, dass man verliebt ist, dass man immer noch den bisherigen Partner liebt, Annäherung an den Dritten, Geständnis, Vorschlag der Dreierbeziehung, erste Gespräche, erste Versuche, Outing vor Freunden und Familie. Check, check, check ... so kam es mir manchmal vor.
Abgesehen von den vielen, vielen Gesprächen (nicht falsch verstehen, ich finde es toll, dass sie miteinander reden! Gerade bei dem Thema muss das ja auch passieren. Nur ausgerechnet bei dem Thema keine Emotionen, sondern nur Gespräche zu haben, ist halt etwas distanziert) gibt es noch eine Nebenhandlung dank des Jobs von Dominic und Charlotte, die ich recht interessant fand, aber auch hier bleiben sie etwas distanziert von einem sehr heftigen Thema. Gerade deshalb war es mir dann zwischendrin zu krass, was mit dem juristischen Fall passiert, ist mir fast zu viel und zu klischeehaft.
Wer Chicklit liebt oder sehr dialoglastige, schnell wegzulesende Bücher und einen Einstieg in das Thema sucht, ist vielleicht mit "Auf die andere Art" gut beraten. Mein Fall war es leider nicht. Ich habe direkt danach "Wir beide und Er" gekauft, nachdem ich in der Leseprobe genau das gefunden habe, was ich hier vermisst habe: Gefühl. Und zwar auf jeder Seite, während die Protagonistin den 'Dritten' trifft, alte Gefühle wachwerden, der Zwiespalt kommt, während sie spricht, lacht, sich bewegt ... eben genau das, was "Auf die andere Art" leider fehlt.
Diese Rezension enthält zwei Spoiler, die ich weiter unten gekennzeichnet habe. Die Handlung spielt in der amerikanischen Stadt Bangor (Maine) und es wird erwähnt, dass Stephen King ein berühmter Einwohner der Stadt ist. Zu Beginn erleben wir Charlotte in ihren Berufsalltag (als Assistentin in einer Anwaltskanzlei) und wie sie Dominic kennenlernt. Entsprechend bringt die Autorin hier viele Einzelheiten aus der Arbeit von Anwälten mit ein. Eine Nebenhandlung ist ein kniffliger Fall, der sich durch das gesamte Buch zieht. Ob die Darstellung der Bearbeitung dieses Falls authentisch ist, kann ich nicht einschätzen, da ich mich mit entsprechenden Tätigkeiten in Amerika nicht auskenne. Charlottes Mann Jason bleibt anfangs etwas blass und auch seine Tätigkeit als Autor wird nur ansatzweise beleuchtet, aber im späteren Verlauf wird er als Person deutlicher herausgearbeitet.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch liest sich aus meiner Sicht angenehm flüssig. Alles wird aus der Sicht von Charlotte (in der Ich-Perspektive) erzählt; ihre Gefühle und Gedanken werden lebendig geschildert, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
Kritikpunkte: An einigen Stellen hätte ich mir mehr „Show, don‘t tell” gewünscht, zum Beispiel Dialoge – gerade zu Beginn, zum Beispiel, als Charlotte Dominic zu sich und ihrem Mann nach Hause einlädt und diese sich unterhalten. Es wird aus Charlottes Sicht zwar beschrieben, dass sich die beiden Männer gut verstehen, dies wird aber nicht anschaulich gezeigt. Auch später, auf einer Party, als sich Charlotte und Dominic lange unterhalten, würden sich zumindest einige ausgeschriebene Dialoge sehr gut anbieten, aber auch hier wird nur erzählt, über welche Themen sich die Charaktere unterhalten. Dialoge gibt es durchaus, zum Beispiel, wenn es um einen Fall aus der Kanzlei geht, den Dominic und Charlotte bearbeiten. Aber ausgerechnet bei den privateren Gesprächen fehlen sie, zumindest am Anfang. Charlottes beste Freundin Sandra wirkte auf mich teilweise etwas klischeehaft und kindisch. Sie scheint als Charakter in erster Linie dazu zu dienen, um zu zeigen, wie aufopferungsvoll sich Charlotte um sie kümmert bzw. Sorgen um sie macht. Und auch im späteren Verlauf kommt sie erst mal nicht gut weg, aber immerhin gibt es dafür auch einen triftigen Grund. An manchen Stellen tauchen die Begriffe „offene Ehe”, Polygamie und Polyamorie auf und werden verwendet, als ob das ein und dasselbe wäre, was es aber nicht ist.
– Spoiler Alert –
Als die Handlung dahin geht, dass Charlotte ernsthaft überlegt, ob sie sowohl mit Jason als auch Dominic zusammen sein könnte, spricht Jason mit ihrer Mutter – die ihm rät, seine Eifersucht quasi auszuschalten. Nach allem, was mir über Polyamorie bekannt ist, ist das kein besonders guter Rat, oder in diesem Fall schlecht formuliert, denn auch polyamor lebende Menschen erleben zumindest hin und wieder Eifersucht. Positiv habe ich empfunden, wie Polyamorie und ihre speziellen Herausforderungen hier aus Sicht der Hauptcharaktere letztendlich betrachtet werden und dass sie sich alle auf diese besondere Beziehungsform einlassen.
– Spoiler Ende –
Von den oben genannten Kritikpunkten abgesehen, habe ich das Buch sehr gern innerhalb kurzer Zeit gelesen und mir waren die drei Hauptcharakter sympathisch in ihrem Zusammenspiel.
Dieses Buch hätte ich mir aufgrund der Thematik wohl nie selber ausgesucht. Der Verlag hat mich mit dem Buch überrascht und ich war erstmal skeptisch. Dreiecksbeziehungen sind normalerweise so überhaupt nicht mein Fall und ich hatte demnach natürlich keine großen Erwartungen an das Buch. Die bisherigen Bücher, die ich mit Dreiecksgeschichten gelesen habe, waren immer sehr enttäuschend.
Gleich zu Beginn ist mir aber der tolle Schreibstil von Phoebe Ann Miller aufgefallen. Sie nimmt einen gleich an die Hand und man kann sich richtig auf das Buch einlassen und treiben lassen. Ich mochte Charlotte sofort. Sie weiß was sie will und ist eine tolle Frau. In ihrem Job als Rechtsanwaltsfachgehilfin ist sie sehr engagiert und ihr bisherige Chef mehr als zufrieden mit ihr. Als sie ihren neuen Chef, Dominic, das erste Mal sieht fällt ihr sofort auf, wie attraktiv er ist. Und nicht nur das. Er ist auch noch ein Rechtsanwalt mit Herz. Eine perfekt Mischung also für einen Traummann. Aber auch ihr Mann Jason ist ein Traumkerl. Lieb, einfühlsam und ein Bestsellerautor. Ein Mann, der Bücher liebt. Gibt es etwas besserer? Kein Wunder also, dass Charlotte irgendwann an einen Punkt kommt, wo sie Gefühle für beide hegt.
Wie gesagt, ich bin kein Fan von Dreiecksbeziehungen und auch wenn Phoebe Ann Miller diese Geschichte mit viel Gefühl und sehr einfühlsam erzählt, so konnte sie mich doch nicht gänzlich packen. Für mich ist dieses Thema unverständlich und für mich persönlich kann ich es mir einfach nicht vorstellen zwei Menschen gleichzeitig zu lieben und dann auch noch eine Beziehung mit beiden zu führen. Es mag diese Menschen geben und es mag vielleicht für manche funktionieren, aber für mich halt nicht. Daher hab ich die Story zum Ende hin auch eher als klischeehaft empfunden und konnte mich nicht mehr so mit Charlotte, Jason und Dominic mitfühlen.
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Einer der besten Romane, wenn es um Dreiecksbeziehungen geht. Phoebe Ann Miller’s Schreibstil ist toll und sie schreibt sehr bildhaft und voller Gefühl. Allerdings bin ich der Meinung, dass man diese Thematik schon mögen muss, damit einem das Buch zu 100% gefällt. Was bei mir leider nicht der Fall war.
Dies ist die ungewöhnliche Geschichte von Charlotte. Sie sieht aus wie ein Engel und führt seit 15 Jahren eine glückliche Beziehung mit ihrem gut aussehenden Mann Jason, der ein erfolgreicher Bestsellerautor ist. Sie sind verliebt wie am ersten Tag und leben in einem wunderschönen Haus direkt am See. Die Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei ist ihr wichtig und macht ihr viel Spaß. Als sie einen neuen Chef bekommt, ahnt sie nicht, dass das ihr Leben auf den Kopf stellen wird. Dominic sieht nicht nur verdammt gut aus, nein, er ist auch mitfühlend, hilfsbereit und im Beruf sehr kompetent. Man merkt sofort beim Lesen, dass Charlotte ihm vom ersten Moment an gefällt und durch die gemeinsame Arbeit verbringen sie viel Zeit miteinander und lernen sich immer besser kennen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass es bei Charlotte nicht Liebe auf den ersten Blick war, sondern dass es einige Zeit dauert, bis auch sie Gefühle für Dominik entwickelt. Und selbst dann stürzt sie sich nicht Hals über Kopf in eine Affäre, sondern versucht das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige, wenn man merkt, dass man tatsächlich zwei Männer aufrichtig liebt? Sie macht sich die Entscheidung nicht leicht und die Autorin beschreibt ausführlich und glaubwürdig, wie sehr Charlotte unter der Last der Entscheidung leidet.
Obwohl Jason und Dominik nach einiger Zeit erstaunlich entspannt mit ihrer unkonventionellen Beziehung umgehen, gibt es immer wieder Ereignisse, die Charlotte zu schaffen machen. Und so geht es auch hauptsächlich um Charlottes Gedanken und ihr Gefühlsleben. Man kann als Leser jederzeit nachvollziehen, was in ihr vorgeht, da dies sehr emotional und detailliert geschildert wird.
Aufgelockert wird die Geschichte durch den Fall, den Charlotte gemeinsam mit Dominik bearbeitet. Hier lernt man eine andere Facette der beiden kennen, was den Figuren mehr Format gibt. Dieser Handlungsstrang hat mir gut gefallen, da er etwas Abwechslung bringt.
Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Personen waren mir sympathisch, auch wenn sie fast schon zu perfekt sind um glaubwürdig zu sein. Doch zum Ende hin ließ mein Interesse leider nach und die Lektüre hat sich gezogen. Woran lag das? Vielleicht daran, dass etwas zu oft betont wird, wie toll Charlotte ist, oder wie sehr und bedingungslos sie von beiden Männern geliebt wird?
Insgesamt habe ich das Buch über diese Dreierbeziehung gerne gelesen, weil es erfrischend war mal einen etwas anderen Liebesroman zu lesen und sich mit einer unkonventionellen Art der Partnerschaft zu beschäftigen, die von den gewohnten moralischen Mustern abweicht.
Charlotte ist eine Frau, die fest im Leben steht. Sie ist verheiratet, hat einen Job, den sie liebt und ein absolutes Traumhaus, was ich auch gerne hätte. *grins* Als ihr Chef in Rente geht, stellt er Charlotte Dominik vor. Er ist ungefähr in ihrem Alter und sieht einfach umwerfend aus. Er ist einfühlsam und kämpft für Gerechtigkeit. Daher passt er super in die Kanzlei und auch Charlotte ist von ihm fasziniert. Zumindest was ihr Arbeitsverhältnis betrifft. Oder ist da vielleicht doch mehr? Findet es heraus.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es stimmte einfach alles und hin und wieder erwischten mich dann die Tränen, wenn es besonders traurig wurde. Da gab es eine Rede, und ich saß beim Essen und konnte die Tränen nicht zurückhalten. Sieht etwas komisch aus, wenn man in einem Restaurant gerade zum Mittag isst, aber so ist das dann wohl. Ich konnte mich so gut in Charlotte hineinversetzen, und auch wenn ich sehr konservativ bin, verstand ich Charlotte immer. Ich würde das zwar nicht machen, aber es ist ihr Leben und nicht meines. Was ich damit jetzt meine, kann ich nicht weiter ausführen, ohne alles zu verraten. Ich wusste, wie sie sich fühlte, gerade als es um ihre Schwiegereltern ging (ich hab allerdings ganz tolle Schwiegereltern und nicht so einen Drachen als Schwiegermutter). Auch als das Thema Schwangerschaft auftauchte, konnte ich gut mit Charlotte mitfühlen. Ich hatte den Eindruck, ich hätte auch ihre Freundin sein können. Meine Wahrnehmung von Realität verschwamm total mit der Fiktion im Buch, sodass ich manchmal echt Schwierigkeiten hatte, zu wissen, wo ich mich gerade befand.
Hinzukommt, dass dieses Buch kein typischer Liebesroman ist. Es dreht sich nicht nur um das Liebespaar, sondern beinhaltet auch einen kriminal Fall. In dem Fall sitzt ein Jugendlicher wegen Mordes im Gefängnis. Die Kanzlei, und somit Dominik und Charlotte, tut alles um den Jungen aus dem Gefängnis zu bekommen. Dadurch ist die Mischung eine ganz Besondere, welche ich so noch nicht gefunden habe und es macht einfach Spaß, in den etwas anderen Liebesroman abzutauchen. Man könnte jetzt auch sagen, dass dieser Roman recht vorhersehbar ist, zumindest dachte ich das immer Mal wieder. Nur entwickelte sich doch alles anders, als ich es mir gedacht hatte, und wurde somit des Öfteren sehr überrascht.
Schon von der Thematik her hatte dieses Buch bei mir einen guten Ausgangspunkt: Ich mag unkonventionelle Beziehungen, die zeigen, dass jeder Liebe auf seine eigene Weise finden kann, ohne dass die Gesellschaft sich ein Urteil erlauben sollte. Der Klappentext war vielversprechend und so musste ich das Buch einfach haben.
Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wer mich kennt, der weiß, dass ich da immer skeptisch bin. Bei diesem Roman führte es dazu, dass ich länger als gewöhnlich brauchte, um richtig in der Geschichte zu versinken, doch ich verstehe die Wahl: Es geht um Gefühle, insbesondere um die Gefühle der weiblichen Hauptperson Charlotte, und diese werden durch die Ich-Perspektive in schöner Weise herausgearbeitet. In unserer Gesellschaft ist es nicht üblich, mehr als einen Partner zu haben, und so ist der innere Konflikt und die Blockade, die zunächst verhindert, das Gefühle überhaupt realisiert werden, insbesondere im ersten Teil des Buches das zentrale Thema. Durch die Perspektive gelingt es der Autorin, uns an Charlottes Zerrissenheit teilhaben zu lassen. Wenn man versucht, "das Richtige" zu tun, verliert man schnell aus den Augen, was "das Richtige" für einen selbst ist.
Die wichtigsten Charaktere sind beinahe von der ersten Seite an eingeführt: Jason, Charlottes Ehemann, Dominic, ihr neuer Chef, und Sandra, die beste Freundin. Obwohl (oder gerade weil?) man diese Figuren nur aus der Sicht von Charlotte kennen lernt, sind sie doch echt. Es sind keine Skelette, wie man sie gerade in Liebesromanen nur zu oft findet, sondern lebende, atmende, warme Menschen. Auch das ist etwas, was mir an diesem Buch unfassbar gut gefallen hat: Die Beziehung zwischen Charlotte und Jason erfüllt mich mit unendlicher Wärme. Klassische Dreiecksgeschichten tappen gerne in die Falle, den ursprünglichen Partner als unterlegen, schlecht oder gar böse darzustellen, um den neuen Partner zu rechtfertigen. Und obwohl Dominic in vielerlei Hinsicht dem typischen Klischee der Erotik-Romanzen entspricht (gutaussehend, charismatisch, reich bzw. in Autoritätsposition), so ist auch er ein echter Mensch.
Letzteres wird besonders dadurch deutlich, dass wir hier nicht ausschließlich eine Liebesgeschichte haben. Charlotte und Dominic arbeiten in einer Anwaltskanzlei, was nicht einfach nur erwähnt wird, sondern zentral zur Geschichte gehört. Insbesondere Dominic erhält durch den gemeinsamen Fall eine Tiefe, die vermutlich ohne ihre Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Auch das hat mir herausragend gefallen, denn so sehr ich auch Liebesgeschichten und Herzschmerz mag, ich brauche doch immer wenigstens ein bisschen Substanz, irgendetwas, was die Figuren in einen Rahmen bindet. Es ist beinahe erstaunlich, wie spielerisch Phoebe Ann Miller das hier gelingt.
Leider schwächelt der Roman gegen Ende ein wenig, zumindest in meinen Augen. Ich werde an dieser Stelle keine Plotpoints spoilern, doch so viel will ich sagen: Bestimmte Figuren, die auftreten, wirken im Vergleich zu den authentischen Hauptpersonen sehr eindimensional, was zu sehr vorhersehbaren, extrem klischeebeladenen Szenen führt. Ich verstehe, dass die unkonventionelle Beziehung der drei Figuren in ihrem ganzen Konfliktpotential dargestellt werden sollte, dennoch fehlte mir insbesondere in den letzten Szenen der gewohnte Tiefgang. Eventuell hätte die Autorin sich hier mehr Zeit nehmen können, um die negativen Ansichten ausführlicher darzustellen und ihnen mehr Raum zu geben, damit ein echter Konflikt entsteht. Ein Konflikt, der im letzten Kapitel aufgemacht wird, hat nicht genügend Zeit, beim Leser tatsächlich Gefühle auszulösen. Ich fand es schade, denn bis auf dieses Problem hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen.
Fazit: Die unkonventionelle Beziehung, für die sich Jason, Dominic und Charlotte entscheiden, wird von der Autorin behutsam und mit viel Gefühl eingeführt. Die Hauptpersonen sind lebendig und warm, sie tragen das passend "Auf die andere Art" genannte Buch durch die gesamte Geschichte. Erst zum Schluss wurde ich durch oberflächliche Konflikte und eben solche Figuren aus dem Fluss gerissen, doch das tat meiner Zufriedenheit kaum Abbruch. "Auf die andere Art" von Phoebe Ann Miller ist eine originelle Liebesgeschichte, die einen Seite um Seite fesselt und nächtelang wachzuhalten weiß.