Max Frisch: »Don Juan ist ein Intellektueller wenn auch von gutem Wuchs und ohne alles Brillenhafte. Was ihn unwiderstehlich macht für die Damen von Sevilla ist durchaus seine Geistigkeit, sein Anspruch auf eine männliche Geistigkeit, die ein Affront ist, indem sie ganz andere Ziele kennt als die Frau und die Frau von vornherein al Episode einsetzt - mit dem bekannten Ergebnis freilich, daß die Episode schließlich sein ganzes Leben verschlingt.«
Max Rudolph Frisch was born in 1911 in Zurich; the son of Franz Bruno Frisch (an architect) and Karolina Bettina Frisch (née Wildermuth). After studying at the Realgymnasium in Zurich, he enrolled at the University of Zurich in 1930 and began studying German literature, but had to abandon due to financial problems after the death of his father in 1932. Instead, he started working as a journalist and columnist for the Neue Zürcher Zeitung (NZZ), one of the major newspapers in Switzerland. With the NZZ he would entertain a lifelong ambivalent love-hate relationship, for his own views were in stark contrast to the conservative views promulgated by this newspaper. In 1933 he travelled through eastern and south-eastern Europe, and in 1935 he visited Germany for the first time.
Some of the major themes in his work are the search or loss of one's identity; guilt and innocence (the spiritual crisis of the modern world after Nietzsche proclaimed that "God is dead"); technological omnipotence (the human belief that everything was possible and technology allowed humans to control everything) versus fate (especially in Homo faber); and also Switzerland's idealized self-image as a tolerant democracy based on consensus — criticizing that as illusion and portraying people (and especially the Swiss) as being scared by their own liberty and being preoccupied mainly with controlling every part of their life.
Max Frisch was a political man, and many of his works make reference to (or, as in Jonas und sein Veteran, are centered around) political issues of the time.
Frisch really said: "Let's all channel our inner Shakespeare and write the messiest play ever." And he succeeded.
Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie, laut Untertitel eine Komödie in fünf Akten, ist ein Theaterstück des Schweizer Schriftstellers Max Frisch. In einer Parodie des Don Juan-Stoffs liebt Frischs Protagonist die Klarheit der Geometrie anstelle der Frauen. Zwar lässt er wie sein Vorbild verführte Frauen und ermordete Männer auf seinem Weg zurück, doch ist seine Triebfeder die Suche nach Wahrheit und das Misstrauen gegenüber allen Bindungen. Die Höllenfahrt des Don Juan erweist sich am Ende als Theaterinszenierung, um dem eigenen Mythos zu entkommen.
Frisch schrieb seine Don-Juan-Version im Winter und Frühjahr 1952 auf einer Amerikareise. Am 5. Mai 1953 wurde das Stück sowohl im Schauspielhaus Zürich als auch am Schiller-Theater in Berlin uraufgeführt, im selben Jahr kam die Erstausgabe in den Buchhandel. Nach einer kritischen Aufnahme vor allem in seinem Heimatland, der Schweiz, überarbeitete Frisch das Werk 1961 vollständig. Die Neufassung erschien im Folgejahr als Buchausgabe und wurde am 12. September 1962 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg erstaufgeführt. Sie erreichte ein freundlicheres Echo und wurde nach den Erfolgsstücken Biedermann und die Brandstifter und Andorra zum dritt erfolgreichsten Drama Max Frischs mit über 1000 Aufführungen an deutschsprachigen Bühnen.
Die abschließende ironische Wendung des Stücks besteht darin, dass Don Juan zwar nicht zur Hölle fährt, wohl aber in der Stadt schon Theaterstücke seinen Untergang in dieser Form darstellen. Er selbst sieht missmutig der bürgerlichen Durchschnittlichkeit und Vaterfreuden an der Seite der hartnäckigsten seiner Verehrerinnen entgegen.
In seinem Nachwort zum Text fasst Max Frisch zusammen: "Don Juan ist ein Intellektueller, wenn auch von gutem Wuchs und ohne alles Brillenhafte. Was ihn unwiderstehlich macht für die Damen von Sevilla, ist durchaus seine Geistigkeit, sein Anspruch auf eine männliche Geistigkeit, die ein Affront ist, indem sie ganz andere Ziele kennt als die Frau und die Frau von vornherein als Episode einsetzt - mit dem bekannten Ergebnis freilich, daß die Episode schließlich sein ganzes Leben verschlingt." Des Weiteren: "Sein Gefängnis ist die Welt – oder anders gesagt: Don Juan ist überhaupt nur insofern interessant, als er sich unserem Vorwurf entzieht: als Meteor, als Sturz, den er nicht will, und als Aufprall, dessen tödliche Wirkung zeigt, wie weit wir vom Paradies entfernt sind."
Das Stück hat durchaus seine Komik und es gab einige Momente, in denen ich auflachen musste, aber von den drei bisher gelesenen Stücken Max Frischs ist es meiner Meinung nach mit Abstand das Schwächste. Mir fehlt die Fantasie, um die Relevanz für unsere Zeit zu sehen. Es fühlt sich mehr nach Romeo und Julia an als nach der gekonnten Gesellschaftskritik, die ich sonst von Frisch gewohnt bin. Nett für zwischendurch, aber absolut vergessenswert.
"Ты знаешь, что такое треугольник? Он неотвратим, как рок. Существует одна-единственная фигура из трех данных тебе отрезков прямой. И вот перед этими тремя линиями рассыпаются в прах все чувства, что так часто смущают наши сердца. И разом ничего не остается от несбыточных надежд на осуществление бесчисленных мнимых возможностей... Только так, а не иначе утверждает геометрия".
We all know Don Juan was a great lover -- of Geometry? It's amazing to me after reading ten versions of Don Juan (this is the last before the book by Peter Handke) that all of them manage to make it a totally different story. Frisch's play has an afterword which explains his conception of the character.
Забавная короткая пьеса - очередная вариация на извечную тему. Фриш переворачивает классический сюжет с ног на голову. Дон Жуан у Макса Фриша к женщинам равнодушен, по настоящему он любит только геометрию. Ну и шахматы. Ибо "У каждого мужчины есть что-то более возвышенное, чем женщина, стоит ему только прийти в себя". Впрочем, и остальные персонажи оказываются совсем не такими как мы привыкли - каменный гость не совсем и каменный, отец Дон Жуана мечтает его женить хоть на ком-нибудь - ну вот хоть бы на Донне Анне, командор погибает по собственной глупости, а Дон Жуан к концу пьесы так устает от своей репутации, что готов сбежать от нее куда угодно - хоть в ад, хоть в монастырь, хоть жениться... Концовка великолепна в своей ироничности. Трагедия превратилась в фарс - всё, как мы любим.
Ich will Frisch nicht mit den anderen 190 Literaten vergleichen, die den Stoff aufgenommen haben, aber diese Kommödie war nix für mich.
Höfisches Leben in Sevilla inklusive Rumgehure und erzkatholischem Getue, geplatzte Hochzeit mit Doña Anna, weil sich Don Juan in die Braut verliebte, ohne zu wissen, dass sie es sein würde. Ja, richtig: hä? Die Ehrwürdigen bächtig möse über das Vergehen. Fechtereien und jede Menge Tote im Familienkreis. Flucht und am Ende landet Don Juan bei der Dirne Miranda unterm Pantoffel und macht ihr ein Kind.
Frisch macht ein paar Sachen anders. So ist Don Juan nicht der sonstige geile Gockel, er spielt lieber Schach im Puff, sondern verliebt in die Klarheit und Geometrie und auf der Suche nach Wahrheit. Soll's geben, die Frauen meinen aber, das sei heilbar. So auch hier. Sinngemäß sagt Juan, ein jeder Mann habe Dinge, die er liebe, seis Gott oder die Geometrie, zu denen er von den Frauen zurückkehrt, wenn er wieder nüchtern sei. Glaube ich sofort.
Überhaupt hauen insbesondere die Frauen in dem Stück ein paar gute Sprüche über die Männer raus. Das allein reicht nicht zum Gefallen, wenn ich das ganze Setting und Getue so ablehne.
"Don Juan sau dragoste pentru geometrie" de Max Frisch
Citită în 20 octombrie.
Număr de pagini: 90.
Sunt familiar deja cu mitul lui Don Juan, datorită lui Moliere, așa că această interpretare a fost ceva interesant, dar mai puțin nou, în cele ce țin de firul narativ. Apreciez enorm comicul acestei piese de teatru, dar și enovațiile pe care aceasta le-a adus mitului clasic. Minunată reinterpretare, mai ales că atunci când am citit titlul nu știam la ce să mă aștept.
A rather odd play I found. But - once again - Frisch picked his favourite topic (identity) and transposed it into the context of Don Juan's legend/story. It is funny, meaningful and its message is timeless.
After "Andorra" and "The Firebugs" I did expect so much more ... (Idea, the topic is interesting - even though a bit of typical for Frisch - yet the execution is terribly lacking.)