Kira leidet unter der übertriebenen Eifersucht, dem Jähzorn und den zunehmenden Handgreiflichkeiten ihres Mannes. Als sie mit der Hilfe ihrer besten Freundin Juliane versucht, aus der Ehe mit Jonas zu fliehen, bringt sie nicht nur sich selbst in Lebensgefahr. Sie ahnt nicht, dass er vor nichts zurückschreckt, um sie zu finden und wieder in seine Gewalt zu bringen.
Wer „Die Frauenkammer“ gelesen hat, wird im neuen Thriller von Jannes C. Cramer auf alte Bekannte treffen. Kommissar Frank Holper ist als Teil eines Ermittlerteams an der Aufklärung des Falls um Kira und Jonas Grunwald beteiligt und auch Privatdetektiv Lukas Bender bringt sich, wenige Wochen vor Beginn seiner eigenen kriminellen Geschichte, auf dubiose Weise in die Ermittlungen ein.
Auch wenn die handelnden Personen zum Teil in beiden Büchern vorkommen, sind „Die Frauenkammer“ und „(W)ehe du gehst“ eigenständige Romane, die einzeln oder in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können.
Der Prolog zeigt gleich einmal auf, mit wem man es hier zu tun hat. Jonas ist offenbar ein gewalttätiger Mann, ist Kira seine Frau?
Im Verlauf des Buches wartet man dann auf die Zusammenführung von Prolog und Geschichte, den ich irgendwie verpasst habe. Vielleicht war ich von der Handlung zu sehr gefesselt. Nach dem Ende habe ich aber eine Vermutung, wo der Beginn hineinpasst.
Die Biografie von Jonas ist sehr klassisch: als Kind erlebt er, wie dem Vater der Mutter gegenüber immer wieder die Hand ausrutscht. Er nimmt sich vor, nie so zu werden. Doch als er Kira schließlich heiratet, brechen alte Handlungsmuster auf und er meint, seinen Vater verstehen zu können. Die Frau muss gehorchen. Punkt.
Dass Kira sich das nicht ihr Leben lang gefallen lassen wird, wie seine Mutter, darauf kommt er gar nicht. Mithilfe ihrer Freundin flieht sie vor Jonas. Dieser geht sogar über Leichen, um ihren Aufenthaltsort zu erfahren und bekommt die Information auch von der Freundin. Eine doppelte Jagd beginnt: Jonas sucht Kira, die Polizei sucht Jonas.
Dass er Kira dann ziemlich bald findet, überrascht. Aber man weiß, es wird noch einiges passieren. Er ist der Polizei immer einen Schritt voraus, wird aber von Kira getrennt und taucht in Deutschland unter...
Mit seinem Schreibstil unterstreicht der Autor die rasante Entwicklung der Ereignisse, treibt die Protagonisten und den Leser vorwärts. Unterstützt wird dies noch davon, dass das Buch keine Kapitel aufweist, sondern vier große Teile und die Abschnitte in diesen sind nur durch *** getrennt und mit kursiv geschriebenen Zeitangaben versehen. So gibt es auch optisch kaum Verschnaufpausen, obwohl zwischenzeitlich sogar mehrere Wochen vergehen.
Auch die Personen, so stereotyp sie zu Beginn erscheinen, machen im Lauf der Geschichte durchaus eine Entwicklung durch, bringen Überraschungen in die Geschichte. Außer dem äußerst gewalttätigen Jonas, der nur ein Ziel verfolgt: Kira bei sich zu haben und kontrollieren zu können.
Dafür geht er zwar über Leichen, doch nicht über Kiras. Denn dann hätte er nichts mehr zu tun, niemanden zu kontrollieren. Das übersieht Kira das ganze Buch über und hat, wenn sie Jonas gegenübersteht, meist eine Heidenangst. Nur gegen Ende schreit sie ihm mal ihre Meinung ins Gesicht.
Ein paar Dinge sind für mich offen geblieben: Meist werden kleine selbstverständliche Dinge nebenher erklärt, so dass Jonas einen Wagen oder ein Hotelzimmer über sein Handy gebucht hat. Nur einmal, als er stundenlang mit mehreren Zügen durch Deutschland fährt, wird nicht erwähnt, wie er an die Tickets kommt.
Man könnte erwarten, dass Kiras Freundin sie schützen will und Jonas falsche Angaben macht. Das hätte wohl aber die Geschichte, den Abschnitt, bis er sie findet, zu sehr verzögert.
Später wird eine weitere Person, ein Privatdetektiv, in die Handlung eingeführt, der später so ziemlich alles über Jonas weiß. Dennoch kommt er ungeschoren davon, was schon überrascht. Vielleicht wird er aber die Hauptfigur für ein nächstes Buch, ich bin gespannt.
Rezension – Eine Schnitzeljagd des Schmerzes und des Horrors
In ‚(W)ehe du gehst‘ begeben wir uns mit Kira auf die Flucht aus ihrer Ehe, in der sie unter der brutalen Gewalt und den psychopathischen und von grenzenloser Wut gezeichneten Ausbrüchen ihres Kontrollfreaks von einem Ehemann beinahe zerbrochen wäre. Sie kann es einfach nicht mehr ertragen, Punchingball zu sein und sich gefangen und misshandelt zu fühlen. Misshandelt auf so vielerlei Art und Weise.
„Voller Wut trat Jonas gegen den Couchtisch, sodass die Glasplatte einen breiten Riss bekam und das Hochzeitsfoto von ihm und Kira klirrend auf dem Holzboden aufschlug.“
Und auch ihre beste Freundin Juliane kann dies nicht länger mit ansehen. Seit einiger Zeit greift sich Kira daher stückweise, in den Momenten, in jeden sie sich von ihrem Mann nicht beobachtet fühlt, nach ihren Sachen und bringt diese zu ihrer Freundin. Dann, eines Tages, ist es endlich soweit: Kira und Juliane verlassen per Flugzeug und ganz ohne Vorwarnung den Tatort des Martyriums Kiras und flüchten gemeinsam in eine, für Kira hoffentlich freie und gesunde Zukunft. Nur leider ist es nicht so einfach, wie die beiden Freundinnen sich dies vorgestellt haben. Weglaufen vor den eigenen Problemen scheint nicht zu funktionieren, denn ihre Vergangenheit und ihr Ehemann holen sie auf erschreckendste Art und Weise ein und erhitzen sich in einem weiteren Fluchtkampf und Versteckspiel, dass auf dem Weg mehr als nur ein Opfer als Tribut einfordert und in einem mörderischen End-Showdown gipfelt, der alles verändert. Es ist eine Schnitzeljagd des psychotischen Horrors.
„Er hatte sie in den Keller getragen, um sich ihr ganz in Ruhe widmen zu können. Hier unten hatte er das Gefühl, vor neugierigen Ohren und Blicken geschützt zu sein.“
Auch in fremden Wassern kann man Schwimmen lernen und so habe ich mich aus den von mir gewohnten Genres hinausgewagt und mal über den Rand meiner Welt geblickt. Normalerweise bin ich ja nicht so der Thriller-Typ, da diese mir meistens zu vorhersehbar gestaltet sind. Aber, Jannes‘ Erzählung um Kira und ihren mehr als nur gewalttätigen Ehemann, hat mir richtig gut gefallen, mich gepackt und dafür gesorgt, dass ich eine richtig kurze Nacht hatte. Ich habe es einfach in einem Rutsch durchgelesen und auch noch tief in meinem Schlaf davon geträumt. Der Kampf Kiras um ihre eigne Freiheit hat mich durch meine Träume geleitet. Etwas, das mir bisher sehr selten passiert ist, aber ein Merkmal für ein gutes Buch liefert, dass mit seiner Story über das Lesen hinausgeht. Es packt und ergreift einfach.
Eine Eigenschaft, die ich als sehr gelungen erachte, denn mich mit einem Krimi oder Thriller zu packen, schaffen nur ganz Wenige. Ich weiß nicht so recht, ob mir das bisher überhaupt passiert ist. Von daher hat Jannes es sehr gut geschafft, mich mit seinem Thriller zu erreichen. Inhaltlich sowie sprachlich gibt es für mich hier keine Lücken. Vor allem die gewählten Charaktere und deren Namen sind rund, haptisch und absolut spannend - ein jeder in seiner eigenen Geschichte und ihrem Werdegang. Es war schön zu sehen, wie diese innerhalb der Storyline eine Verknüpfung erfuhren.
Natürlich blieb es dabei nicht aus, dass ich an so mancher Stelle sowohl über Kiras als auch Jules recht naives Verhalten den Kopf schütteln musste, aber das hat es auch so spannend gemacht.
• Wie konnten sie nur glauben, diesem Horror allein entfliehen zu können und sich dem Mörder ihres guten Lebens ohne weitere Unterstützung zu stellen? • Wird Kira ihrem Ehemann endgültig entfliehen und in ein neues Leben starten können? • Oder endet das Leben, wies eben nur ist, an dieser Stelle mit dem unausweichbaren Tod der Protagonisten? • Aber in seiner Verzweiflung tut der Mensch so viele unverantwortliche Dinge. Die psychologische Manipulation der beiden ließ einen als Leser immer mit der Frage zurück, wohin sich diese Geschichte als nächstes entwickelt, selbst dann, wenn man sich schon wieder sicher fühlte. Dies finde ich ist etwas, das auch der Titel ‚(W)ehe du gehst‘ sehr gut wiedergibt. Den Ausbruch aus der Ehe, die sich von Liebe in Angst, Unterdrücken und Schrecken verwandelt hat. Zudem verknüpft dieser Titel für mich auch noch die Geschichte des Lukas - der Detektiv. Ich denke hinter ihm steckt noch viel mehr und eine viel größere Verbindung zwischen allem und ich bin gespannt, was da noch so kommt. Immerhin hat dieser mit der ‚Frauenkammer‘ – ebenfalls aus Jannes‘ Feder - seinen ganz eigenen kriminellen Hauptauftritt. Er hat auf jeden Fall den Charakter eines durchtriebenen Puppenspielers und bietet daher Potenzial.
Jannes hat mich überzeugt. Überzeugt mit einem angenehmen und flüssigen Schreibstil, der eine derart einnehmende Spannung erzeugt, das man direkt in einen Thriller gebührenden Sog gezogen wird. Der Roman liest sich kurzweilig, spannend, nervenaufreibend und hinterließ auf meiner Haut eine Spur des unerwarteten Nervenkitzels. Die zeitliche Unterteilung der Kapitel ist ebenfalls sehr gut gelungen, und rundet das Ganze der sich steigernden Spannung gebührend hervorragend ab. Das gewählte Grundthema der Gewalt in der Ehe und der Ausbruch aus dieser, wobei beides unterschiedliche Formen aufweisen kann, ist meines Erachtens subtil und gut gewählt und liefert dem Inhalt der Geschichte eine gute Basis. Dabei wurden sowohl Ängste des / der Opfer(s) als auch die verstörenden Beweggründe eines Psychopaten vermittelt und dem Leser bildhaft vor Augen geführt. Auch die thematisierte heilende und helfende Freundschaft, die sich des wahren Beistands nicht zu schade ist und eine potenzielle Flucht Kiras aus der Hölle ihrer Eher erst ermöglicht, ist gut ausgearbeitet und dargestellt. Rundum ein Thriller, der eine Brutalität aufweist, die die Grenzen der Vorstellungskraft in unserem Gesellschaftsleben sprengt und tatsächlich über Leichen geht und zugleich realistisch gezeichnet und gefühlsvermittelnd wirkt. Dieses Buch erfüllte mich voller Spannung, Greifbarkeit, Nervenkitzel. Vielen lieben Dank.
Wenn aus Liebe Angst wird. Kira ist gefangen in ihrer Ehe. Ihr Mann Jonas vergreift sich regelmäßig an ihr und so sieht die junge Frau nur einen Ausweg... sie muss fliehen. Mit der Unterstützung ihrer besten Freundin packt sie ihre Sachen und fliegt nach Ibiza. Doch Jonas denkt nicht daran das aufzugeben, was seiner Meinung nach ihm gehört und so macht er sich auf die Suche nach seiner Frau. Eine Suche die über Leichen geht und ohne Gnade abläuft...
Als ich gehört habe, dass der Autor Jannes C. Cramer einen neuen Thriller veröffentlicht, war ich sofort Feuer und Flamme. Schließlich kann ich mich noch sehr gut an sein Debüt „Die Frauenkammer“ erinnern. Und auch der Buchrücken gibt preis, Darsteller aus eben diesem Debütroman kommen auch hier in „(W)ehe du gehst“ vor. Nur halt nicht als eine Fortsetzung, sondern als Vorgeschichte.
Das Thema Gewalt in der Ehe ist sicherlich kein einfaches und doch schafft es Jannes C. Cramer dieses perfekt in seinen Thriller einzubauen. Dabei erzählt er die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, lässt somit jede seiner Figuren zu Wort kommen und uns die verschiedenen Winkel betrachten.
Kira, seine Protagonistin, steckt dabei so ziemlich fest. Ihr Mann schlägt und misshandelt sie und dabei bleibt ihr nur noch die Möglichkeit heimlich zu gehen. Nur was soll man machen, wenn der Mann keine Scheu kennt, keinen Respekt vor Unbeteiligten und alles daran setzt, dass man zurück in seine Fänge kommt? Genau dieses Problem hat sie und für mich wurde die Lage sehr gut beschrieben. Gleichzeitig bekommt man durch den Blickwinkel von Jonas mit, wie besitzergreifend er wirklich ist. Merkt wie durchdacht er auf die Suche geht und das er vor nichts zurückschreckt. Erschreckend... und sehr spannend.
Der Schreibstil des Autors ist dabei packend und fesselnd. Gerade so, wie man es bei einem guten Thriller braucht um ihn nicht mehr zur Seite legen zu können. Das Cover von „(W)ehe du gehst“ ist dabei sehr stimmig und passt perfekt zur Geschichte. Interessierte Leser bekommen so auf den ersten Blick eine Ahnung, worum es hier gehen könnte.
Lediglich beim Part von Jonas hätte ich mir eine höhere Spannung gewünscht. Die, zusammen mit etwas mehr Menschlichkeit von ihm, fehlten mir im Mittelteil etwas.
Mein Fazit: Spannender Thriller gefällig? „(W)ehe du gehst“ von Jannes C. Cramer lässt sich kaum noch zur Seite legen, wenn man erst einmal mit dem Lesen begonnen hat. Ich fühlte mich gut unterhalten und freue mich jetzt schon auf seinen nächsten Thriller.
Erste Sätze >>Verdammte Scheiße!<< Jonas begutachtete seine rechte Wange im Spiegel, auf der Kira zwei unübersehbare rote Striemen als schmerzhafte Visitenkarte hinterlassen hatte.
Klappentext Kira leidet unter der übertriebenen Eifersucht, dem Jähzorn und den zunehmenden Handgreiflichkeiten ihres Mannes. Als sie mit der Hilfe ihrer besten Freundin Juliane versucht, aus der Ehe mit Jonas zu fliehen, bringt sie nicht nur sich selbst in Lebensgefahr. Sie ahnt nicht, dass er vor nichts zurückschreckt, um sie zu finden und wieder in seine Gewalt zu bringen.
Meine Meinung Das Buch ist aus der Sicht eines auktorialen Erzählers geschrieben. Dabei wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet. Jonas mag es die Kontrolle in einer Beziehung zu haben. Er ist grausam und duldet keine Widerrede oder gar eigenständiges Verhalten der Ehefrau. Er ist extrem eifersüchtig und gewissenslos. Er ist ein gutes Beispiel dafür, wozu ein Mensch fähig ist, wenn er von negativen Gefühlen geprägt wird. Er ist ein unberechenbarer junger Mann. Kira hat erst viel zu spät gemerkt, wen sie geheiratet hat. Es war schon fast zu spät für sie, als sie bemerkte, zu was ihr Mann fähig ist. Sie erkennt den charmanten, freundlichen Mann nicht wieder, in den sie sich damals verliebt hatte. Ihre Freundin Juliane, die sie schon früh ihre Freundin beigestanden hat, hilft ihr, ihrem Mann zu entkommen, doch dann beginnt ein sehr gefährliches Spiel für die Beiden. Im Laufe des Buches entwickelt sich Kira weiter und entwickelt ein gewisses Selbstbewusstsein und verliert etwas an ihrer Unsicherheit. Dennoch ist sie immer noch sehr manipulierbar.
Die Geschichte ist spannend, dramatisch und voller Emotionen. Dieses Buch zeigt deutlich, wie bestimmte Handlungen Konsequenzen haben und wie sie einen Menschen verändern können. Das hat mich wirklich überrascht und an diesem Buch mitgerissen. Es gibt einige überraschende Wendungen und Entwicklungen. Die Geschichte wird rasant erzählt und spannend. Der Schreibstil des Autors war angenehm und flüssig zu lesen.
Bewertung Ein rasanter, realistischer Thriller, der in die Tiefe der menschlichen Abgründe vorstößt und mich mitgerissen hat, aber leider zu kurzweilig insgesamt war, daher gibt es von mir
Kira erlebt gerade die Hölle, ihr Mann Jonas wird immer eifersüchtiger, jähzorniger und brutaler. Als ihre Freundin Juliane es endlich schafft, sie zu einer Flucht zu überreden, wird Jonas fuchsteufelswild. Die Worte "bis dass der Tod euch scheidet" nimmt er sehr ernst , macht Jagd auf seine Frau und schreckt dabei auch nicht vor Folter und Mord zurück.
Mit "(W)ehe du gehst" hat der Autor Jannes C. Cramer seinen zweiten Thriller geschrieben und mich gleich mit dem Prolog wieder in seinem Bann gezogen. Die Spannung, die hier aufgebaut wird, kann die ganze Zeit auf einem hohen Niveau gehalten werden und zum Schluss explodiert sie dann. Mit solch einem Finale habe ich nicht gerechnet. Der Autor lässt dem Leser kaum Zeit sich von einer schrecklichen Tat zu erholen, schon holt Jonas zu seinem nächsten Schlag aus. Immer wieder kommt es zu unvorhergesehene Wendungen, die der Autor geschickt in seine Geschichte einbaut und mich überrascht, vorausdenken kann man hier nicht. Der Schreibstil ist temporeich und echt spannend.
Die brutale Folter, die Jonas seinen Opfer zukommen lässt, ist realistisch beschrieben worden. Ich habe oft mitgelitten und manchmal musste ich das Buch sogar beiseite legen. Nach ein paar Minuten siegte dann aber meine Neugierde und ich habe weitergelesen.
Die Charaktere sind authentisch und erwecken in mir Sympathien und Antipathien. Kira hätte ich gerne wachgerüttelt. Warum hat sie es nur so lange bei Jonas ausgehalten? Hier bewahrheitet sich mal wieder das Sprichwort: "Liebe macht blind!" Juliane ist eine wahre Freundin, die Kira hilft und dann dafür "bezahlen" muss. Ihre Rachegedanken kann ich gut nachvollziehen. Und hier kommt Lukas Bender ins Spiel. Es ist spannend, ihn vor "Die Frauenkammer" zu erleben. Obwohl er hier schon undurchsichtig und unheimlich ist, kommt er aber auch interessant und am Anfang sogar sympathisch rüber. Dagegen ist mir Jonas gleich von Anfang an unsympathisch, so einen kontrollsüchtigen und unbeherrschten Menschen finde ich einfach nur abstoßend.
Fazit: Dieses spannende und fesselnde Lesehighlight sollte sich kein Thriller-Fan entgehen lassen.
„(W)ehe du gehst“ ist ein sehr schnelllebiger Thriller von Jannes C. Cramer. Hier wird sehr deutlich dargestellt, wie schnell die Liebe in Todesangst umschlagen kann, wenn die Realität über einen hereinbricht. Kira, die Hauptprotagonistin, empfand ich zunächst als sehr naiv. Blind vor Liebe ignoriert sie alle Anzeichen von Jonas‘ Gewaltbereitschaft und Psychose und läuft somit voll in ihr Verderben. Als sie dann versucht auszubrechen, geht der Psychoterror erst richtig los. Jonas, einer der gestörtesten Protagonisten die ich bislang erlebt habe, hält ein seinem Hirngespinst der perfekten Ehe fest. Koste es was es wolle. Darüber nachzudenken, dass es solche Menschen wirklich gibt auf der Welt, beschert mir eine dicke Gänsehaut.
Der Schreibstil des Autors ist von Anfang an fesselnd. Es ergibt sich keine Chance durchzuatmen, denn man nimmt automatisch die Gefühlswelt von Kira an. Mein Puls ging einige Male ziemlich schnell, als Jonas mal wieder seine nächste Horrortat geplant hat und ich habe bei jedem anderen Protagonisten gedacht „bitte stirb nicht“. Wie viele letztlich seinem Trip zum Opfer gefallen sind, müsst ihr selbst herausfinden.