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Wir werden in das einfache Leben einer jüdischen Familie geführt, das uns mit seinen ganz alltäglichen Problemen und Tragödien erschüttert. Mendel Singer ist die Reinkarnation des biblischen Hiob im 20. Jahrhundert. Wie dieser muß er die Prüfungen Gottes erdulden. Seine Frau und zwei seiner Kinder sterben, bei der Emigration in die USA muß er seinen behinderten Sohn zurücklassen und schließlich mit ansehen, wie seine Tochter ins Irrenhaus eingeliefert wird. Gebeugt von seinem schweren Los hadert er mit Gott und verliert allen Lebensmut, doch da erscheint eines Tages eine fast wundersame Umkehr des Schicksals.
Peschina hat es verstanden, mit einfachen Mitteln auf sehr behutsame Weise die Geschichte des Mendel Singer zu Gehör zu bringen. Mit einer exzellenten Sprecherbesetzung (Michael Degen in der Hauptrolle) und einem Gespür für die Sprache und den Rhythmus des Autors gelingt es, ohne großartige Effekthascherei diesen Roman, der voll ist mit Kindheitserinnerungen Joseph Roths, zu gestalten. Gerade die Schlichtheit, mit der hier das Werk präsentiert wird, hebt es heraus und macht es zu einem Glanzstück in der Reihe der Audiobooks. --Anne Hauschild
Buch der 1000 Bücher
Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)
Hiob
OA 1930 Form Roman Epoche Moderne
Das Buch Hiob. Roman eines einfachen Mannes markierte eine Zäsur im Werk von Joseph Roth.
Nach den zeitkritischen und von leidenschaftlicher sozialer Anteilnahme geprägten Arbeiten des Frühwerks griff er im Hiob zum erstenmal eine religiöse Thematik auf und eröffnete mit dem Werk eine Reihe melodisch-melancholischer Romane über eine vergangene Welt.
Entstehung. Der Roman führt die Leser in die Welt des ostjüdischen Schtetls, der Joseph Roth selbst entstammte. Lebensweise und Diskriminierung der dortigen orthodoxen Juden waren ihm bestens vertraut. Viele Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend flossen in Hiob ein.
Als Roth die Arbeit an dem Roman begann, litt seine psychisch kranke Frau im Nebenzimmer an Anfällen. Ihr Leiden und seine Schuldkomplexe sind neben anderen autobiografischen Bezügen in den Text eingegangen.
Inhalt: Hiob erzählt in legendenhaftem Ton die Geschichte der Heimsuchung des Juden Mendel Singer. Dieser fristet in Armut und Bescheidenheit sein Dasein als Dorfschullehrer im russischen Teil Galiziens, bis die Idylle durch die Geburt eines epileptischen Sohnes zerstört wird und ihn daraufhin mehrere Schicksalsschläge treffen. Mendel lässt sein krankes Kind zurück und wandert nach Amerika aus, wo es ihm nicht besser ergeht. Seine älteren Söhne sterben im Krieg, seine Frau vor Gram darüber. In ohnmächtiger Wut lehnt er sich gegen Gott auf und verflucht ihn. Doch durch ein Wunder wird ihm schließlich Gerechtigkeit und Frieden zuteil.
Struktur: Im Gegensatz zum biblischen Buch Hiob, das arm an äußerer Handlung bleibt, kleidet Joseph Roth seine Parabel von Heimsuchung und Prüfung, Willkür und Gnade in eine farbige Szenenfolge, die in ihrem Ton den von Märchen und Legenden annimmt. Der Zauber des Sprachklangs und die Wärme der poetischen Sprache geben diesem Buch die Prägung. Wirkung: Hiob ist bis heute einer der wenigen geglückten Versuche geblieben, ein biblisches Thema für die Neuzeit zu variieren. Die überzeugende Verschmelzung von Roman und Legende erschien Kritikern und Schriftstellern gleich nach der Publikation 1930 als etwas Besonderes, das nur schwer in die Literatur der Zeit einzuordnen war. Als »erschütternd« wurde das Buch von vielen bedeutenden Kollegen charakterisiert und zugleich als ein Werk, das eine unvergleichliche Wärme und Reinheit ausstrahlt. Der Leser wird von der für das Schaffen des Autors so prägenden Humanität bei jedem Wiederlesen des Romans ergriffen, der aus diesem Grund auch ein großer Erfolg wurde.
187 pages, Broschiert
First published January 1, 1930
"Hace muchos años vivía en Zuchnow un hombre llamado Mendel Singer. Era piadoso, temeroso de Dios y muy sencillo: un judío común y corriente, que ejercía la modesta profesión de maestro."Así empieza esta narración, esta fábula con una clara aspiración de parábola, con todo lo que ello conlleva de sencillez en la exposición y en el retrato de personajes, de la distancia con la que se abordan los hechos y se tratan las cuitas de los protagonistas, y en donde adquiere una importancia capital la historia contada y las enseñanzas que de ella debemos extraer.
“Era como un segundo matrimonio, un matrimonio repetido, esta vez con la fealdad, con la amargura, con el envejecimiento progresivo de su mujer. Y, sin embargo, la sentía más cerca, casi asimilada a su cuerpo, inseparable y para siempre, pero insoportable, atormentadora y también un poco odiada.”… del sentimiento entre amor, compasión y crueldad por el hijo y hermano tullido, de las distintas aspiraciones y visiones de la vida de los hijos tan alejadas de la de los padres (tremenda la misoginia judía aquí retratada), del golpe cultural a la llegada a EEUU…
“En América, la pobreza era un vicio; la riqueza, un mérito; la virtud, la mitad del éxito; la fe en uno mismo, un éxito completo; el anarquismo un delito; los huelguistas, enemigos de la humanidad; las máquinas modernas, una bendición del cielo”… de la rebelión ante su amado y temido Dios…
“Dios es cruel, y cuanto más lo obedecemos, más severo se muestra con nosotros. Es más poderoso que todos los poderosos y capaz de aniquilarnos con la uña de su meñique, pero no lo hace. Prefiere destruir a los débiles. La flaqueza de un hombre excita su fuerza, y la obediencia, su ira.”…y de su dejarse ir final… no, final no, el final todo lo trastoca, todo lo devalúa, todo lo estropea. Mierda de final.