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Stadt ohne Namen. Horrorgeschichten.

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Ich hatte schweissnasse Hände, als ich diese Werk zum ersten Mal las! Alfred Hitchcocks Filme wie "Die Vögel" oder "Psycho" halte ich im Vergleich zu diesem Horrorroman der Extraklasse für einen schwachen Abklatsch. H. P. Lovecraft war inspiriert von den Schriften Edgar Allan Poes, dessen Stil und unheimliche, teils höchst makabre Erzählungen einen großen Einfluss auf ihn ausübten. Seine typischen Schauplätze sind fast immer verlassene, unheimliche Häuser und Friedhöfe. Dieser Autor bildreichster Sprache wurde immer wieder von seinen Albträumen inspiriert, einige seiner frühen Erzählungen lassen bereits Motive erkennen, die später in meisterhaft geschriebenen Romanen wiederkehren sollten.

Der Autor schrieb einen Schlüsselsatz über sein Lebenswerk: "Die älteste und stärkste Emotion des Menschen ist Furcht, und die älteste und stärkste Form der Furcht ist die Angst vor dem Unbekannten. Diese Tatsachen wird kaum ein Psychologe bestreiten, und sie begründen ein für allemal Echtheit und Rang der übernatürlichen Horrorgeschichte als literarische Form.“ Das ist genial und absolut richtig erkannt, denn unser Leben beginnt mit dem Geburtstrauma. Eben noch im Mutterleib, geborgen und ohne Gedanken an Böses, werden wir in das Leben geschleudert, mit Unbehagen und Schmerzen. Vielleicht wollen wir an diese Furcht erinnert werden, auch wenn diese wenig mit Glück einher geht.

Ich bearbeitete diesen Roman mit viel Geduld neu, verbesserte die Lesbarkeit, peinlich darauf achtend, Duktus und Stil H. P. Lovecrafts nicht zu verwässern.

Paperback

First published January 1, 1972

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About the author

H.P. Lovecraft

6,040 books19.2k followers
Howard Phillips Lovecraft, of Providence, Rhode Island, was an American author of horror, fantasy and science fiction.

Lovecraft's major inspiration and invention was cosmic horror: life is incomprehensible to human minds and the universe is fundamentally alien. Those who genuinely reason, like his protagonists, gamble with sanity. Lovecraft has developed a cult following for his Cthulhu Mythos, a series of loosely interconnected fictions featuring a pantheon of human-nullifying entities, as well as the Necronomicon, a fictional grimoire of magical rites and forbidden lore. His works were deeply pessimistic and cynical, challenging the values of the Enlightenment, Romanticism and Christianity. Lovecraft's protagonists usually achieve the mirror-opposite of traditional gnosis and mysticism by momentarily glimpsing the horror of ultimate reality.

Although Lovecraft's readership was limited during his life, his reputation has grown over the decades. He is now commonly regarded as one of the most influential horror writers of the 20th Century, exerting widespread and indirect influence, and frequently compared to Edgar Allan Poe.
See also Howard Phillips Lovecraft.

Wikipedia

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Profile Image for Michael.
1,609 reviews210 followers
July 19, 2015
"Als ich mich der Stadt ohne Namen näherte, wußte ich sofort, daß sie verflucht sei. Ich reiste bei Mondschein durch ein ausgedörrtes und fürchterliches Tal und sah sie von ferne unheimlich aus dem Sand ermporragen, so wie Teile eines Leichnams aus einem eilig ausgehobenen Grab ermporragen mögen."

Lovecrafts Texte sind extrem im Heraufbeschwören namenloser Schrecken und darin anderen Weird Tales natürlich nicht unähnlich, die in den 30ern im gleichnamigen Magazin erschienen. Arthur Leo Zagat zum Beispiel hat klischeehafte Horrorelemente noch und noch wie die Perlen einer Kette aneinander gereiht und allen Unwahrscheinlichkeiten gehöhnt, bis sich die Story wie ein irrer Kreisel vor den Augen des Lesers drehte. Aber wenn bei ihm im Vordergrund augenzwinkernd die Unterhaltung des Lesers stand, kommt das Grauen bei HPL subtiler und ernsthfter zum Leser. Lovecraft erzeugt den Horror durch Beschreibungen uralter Geheimnisse, die kein Mensch sehen sollte, und ergänzt diese durch Beschreibungen der Furcht und des Wahns, die sie auslösen. Aber anders als Zagat, dessen Stories sich am Ende auflösen, ist Lovecraft ein Besessener, den ich mir nächtens über seinen Schreibtisch gebeugt vorstelle; Lovecraft geht es nicht nur um die Wirksamkeit der Story, den Leser in Furcht zu versetzen, sondern er gestaltet einen Spuk aus den Tiefen der Vergangenheit und der Dunkelheit, der ihn selbst zu quälen und zu verfolgen scheint und vor dem es kein Entrinnen und keine Rettung gibt. Alles was dem Gepeinigten bleibt, ist die Flucht in den Wahnsinn, mit der der Leser am Ende alleine gelassen wird. Und dieses scheint mir das eigentliche Hauptthema bei HPL.

Häufig erklärt er dem Leser, dass etwas unbeschreibbar sei, namenlos, ein Schrecken, für den es keine Worte gäbe; unter schriftstellerischen Aspekten sicherlich eine Bankrotterklärung, aber der Leser nimmt es dankbar an, dieses Angebot, die eigenen Ängste noch vervielfacht auf das Grauen eines Erzählers zu projizieren, von dem wir oft kaum etwas erfahren, manchmal nicht einmal den Namen, und der wie eine leere, weiße Fläche optimal für die Projektionen geeignet ist.

Das Grauen hat bei HPL wiederkehrende Eigenschaften. Es ist uralt, stammt aus allerentferntesten Zeiten, als es noch keine oder kaum menschliche Kulturen gab, oder aus den Tiefen des Raums. Es scheint wissenschaftlichen Grundsätzen Hohn zu sprechen und ist namenlos, jenseits der schlimmsten Träume und so schrecklich, dass es dafür keine Worte gibt.
Es ist dies die von HPL bevorzugte Art des Grauens, die uns in seinen Geschichten immer wieder begegnet (Arno Schmidt weist natürlich ganz richtig darauf hin: man kann sich selbst nicht plagiieren). Ein Grauen, das stets in Superlativen daher kommt und den Erzähler erst um den Schlaf und dann um den Verstand bringt. HPL beschwört das Grauen und seine Qualität bis zur Überdosis. Es braucht eine Kulisse und das Grauen, weitere Handlungselemente sind weitestgehend verzichtbar.

In der Titelerzählung STADT OHNE NAMEN begegnen uns die Reste der Kultur eines Volks, das "10 Millionen Jahre" lang in einem Tal in einer arabischen Wüste gelebt hat, und das noch bevor die ersten menschlichen Frühkulturen entstanden: über die Erkenntnisse der Evolution setzt sich HPL großzügig hinweg, und auch andere naturwissenschaftliche Fakten (z.B., dass es in der Wüste nachts nicht sengend heiß ist) werden in bester Pulp-Tradition der Wirksamkeit geopfert.

Das alles soll bei Pulp-Stories nicht stören, auch dann nicht, wenn die Erzähler Stubengelehrte sind. Allerdings musste ich feststellen, dass beim Wiederlesen der Stories die für Lovecraft typischen Stereotypen und die extreme Humorlosigkeit meine jugendliche Begeisterung aus Zeiten der Erstlektüre doch beeinträchtigt haben. Darum stufe ich diesen Band von vier auf drei Sterne herunter.
Profile Image for Maben.
147 reviews
March 5, 2022
Nicht Lovecrafts spannendsten Geschichten. Aber trotzdem absolut lesenswert.
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