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Rogue's March

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A story of a coup d’etat in Central Africa,  Rogue’s March  is about the men on all sides of the conflict, men caught up in events beyond their control or understanding.

400 pages, Paperback

First published July 1, 1983

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W.T. Tyler

9 books4 followers

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Displaying 1 - 2 of 2 reviews
Profile Image for Armin.
1,198 reviews35 followers
February 19, 2016
Die Löwen sind müde (47/100)

Der Titel „Schurkenmarsch“ erweckte bei mir Erwartungen an eine bunt zusammen gewürfelte Söldnertruppe, die im Verlauf eines afrikanischen Bürgerkriegs so etwas wie eine natürliche Auslese bis zum ultimativen Showdown durchmacht. Deshalb hatte ich mir von diesem Buch die typische Mischung aus tragischer Vorgeschichte, gruppendynamischen Prozessen und Charakterbildern mit nachvollziehbarem Konflikt- oder Solidaritätspotenzial versprochen. Ich gebe zu, ich bin immer noch ein bisschen enttäuscht darüber, dass diese Verheißung auf keiner Seite in Erwartung ging. Die Kandidaten für ein derartiges Buch sitzen schon zu Beginn in der Hinrichtungszelle und werden nur befreit, um sich desto williger von ihrem Hoffnungsträger in einen Hinterhalt fahren zu lassen.
Mehr noch als die unerfüllbaren Hoffnungen auf ein afrikanisches dreckiges Dutzend oder das nächste Rudel Wildgänse ärgert mich allerdings, wie der methodisch ziemlich unbedarfte Verfasser das Potenzial der Geschichte verplempert hat, weil er zu viele Handlungsstränge mitschleppt und sein Personal so gut wie nie miteinander agiert.
Ab und zu versuchen die Leute zwar auch mal miteinander zu reden, - fast immer erfolgslos -, aber insgesamt funktioniert der Roman so gut wie ein Drama voller Monologe, auch wenn der Plot gar nicht so schlecht klingt und ab und an ein paar Seiten auf hohem Niveau die Hoffnung wecken, dass vielleicht doch noch etwas in Gang kommt.

Der Plot:

Junge Offiziere aus den mittleren Rängen wollen ein korruptes Regime stürzen, das immer noch das Wohlwollen Washingtons genießt. Der Anstifter des Putsches ist der weiße Söldner De Vaux, der mit einer Schwarzen verheiratet ist und durch seinen Schwiegervater auch ein gewisses Standing innerhalb der schwarzen Gemeinschaft hat. Dieser mit allen Wassern gewaschene Anstifter versteht auch sonst die afrikanische Denkweise und führt zugleich die Vertreter der westlichen und kommunistischen Botschaften hinters Licht. Gemeinsam mit Oberst N‘Siku (eine Art Mobutu-Klon) heckt der den Plan aus, sowjetische Waffen, die für die angolanische Befreiungsbewegung vorgesehen waren, der auf Aktion und Revolution drängenden „Jeunesse“ des unlängst zurück gekehrten Linksikone Makasita unterzujubeln und bei der Niederschlagung der Revolte auch gleich die alte Regierung zu beseitigen, in der Masakita das liberale Feigenblatt gespielt hat.
Der als Diplomat geführte CIA-Agent Andy Reddish, der vor vier Jahren in den Kongo strafversetzt wurde, nachdem er bei einem Einsatz in Syrien „verbrannt“ ist, hat frühzeitig Wind von den Waffenlieferungen bekommen. Da er einem Typen bei einem früheren Militärputsch das Leben gerettet hat, der inzwischen beim Zoll gelandet ist. Dank seiner Qualifikation als unkonventioneller Problemlöser wird er auch in jenen Vorort gerufen, in dem die „Jeunesse“ gerade mit den unverhofften Waffen herumspielt und kann den verletzten Masakita durch die Militärsperren schmuggeln und nebenbei noch eine, mit dem Auto am denkbar schlechtesten Punkt, liegen gebliebene Partybekanntschaft retten, die sich im weiteren Verlauf zu seiner eigenwilligen Herzensdame mit ihren eigenen Geheimnissen in der Vorgeschichte entwickeln wird.
Dass Reddish bislang vom gestürzten und inzwischen hingerichteten Präsidenten regelmäßig als Ratgeber gerufen wurde, stärkt nicht gerade seine Position, noch weniger seine sogar in der eigenen Botschaft ungeliebte Wahrheit über den vermeintlichen Links-Putsch, den man nur zu gern den Sowjets in die Schuhe geschoben hätte, um mit den neuen Machthabern so gute Geschäfte zu machen wie mit der Vorgänger-Regierung. Doch Reddish besteht auf seinen Erkenntnissen und dem Eindruck, dass die Jeunesse-Typen nicht mal wussten, wie man ein Magazin in eine Kalaschnikow schiebt, geschweige denn eine AK 47 abfeuert.
So weit die Grundlage zu einem üblichen Agententhriller, leider gönnt W.T. Tyler seinem Helden und literarischem alter ego allenfalls 30% des Buches und keine Gelegenheit mit seinem Wissen etwas zu bewegen, geschweige denn zu weiteren Heldentaten. Mehr als eine Reise mit Gabrielle in den Busch, wo er wieder hergestellten Masakita zur Flucht ins Ausland verhelfen will, bekommt er nicht mehr zustande. Denn der charismatische Anführer will lieber im kleinsten Dorf für sein Land wirken als noch mal ins Exil gehen. De Vaux erweist sich bei seinen 10% zwar als faszinierender Erzschuft mit einer weichen Stelle, aber kaum als Gegenspieler. Dafür gerät der sonst so skrupellose Macher, viel zu schnell auf die Opferschiene. Dem gutgläubigen Masakita, der es besser wissen müsste, ergeht es nicht besser als er eine für Mitläufer und kleine Dschungelkrieger gedachte Amnestie auch für sich in Anspruch nehmen will, weil er keinen Sinn in weiteren Bürgerkriegen bzw. Stammeskämpfen sieht. Am Ende treffen sich der Söldner und der friedenswillige Staatsfeind Nummer eins im Gefängnis wieder, um dort auf ihre Hinrichtung zu warten. Denn der ziemlich konzeptlose, dafür sehr auf einen entschlossenen Eindruck bedachte N‘Sika fürchtet jeden potenziellen Herausforderer und lässt sich auch vom amerikanischen Botschafter nicht vom Hinrichtungskurs abbringen, sondern erzählt die rührende Geschichte von seiner Mutter, die acht Jahre lang als nächtlicher Zeitvertreib für einen belgischen Pflanzer alles mitmachte, am Ende aber die Plantage als Erbschaft ausschlug und einfach zu ihrem Stamm zurück wollte, der sie aber nicht mehr aufnahm. In einem inneren Monolog beklagt der Oberst ihr Verhalten als Entschlossenheit, die in die Einsamkeit und Wirkungslosigkeit führte.
Zusammengefasst klingt das Ganze nach einer gar nicht so schlechten Geschichte, aber Tyler stopft unzählige Handlungsstränge in sein Buch, die überhaupt nichts zur Handlung beitragen. Die Reflexionen eines sowjetischen Botschafters, der den orientierungslosen neuen Machthaber für einen Moment für sich gewinnen kann, ihn dann aber mit Marx- und Leninbüchern überfordert, die Klagen des George F. Kennan-Diplomaten Bondurant, der unter den obwaltenden Umständen eine absolute Fehlbesetzung als Botschafter ist, die Konflikte eines ehemaligen Fußballstars, der als Sportinvalide in der Jeunesse eine neue Karriere aufbauen wollte, die Leiden des englischen Botschafters, der sich an einer amerikanischen Sekretärin übernimmt, die während der Unruhen bei ihm Zuflucht gesucht hat, so lange seine Frau in der Heimat ist, mit derartigen durchaus lesbaren, aber nicht wirklich relevanten Handlungsfäden gestaltet Tyler eine Art afrikanisches Kaleidoskop und fügt überaus präzise Beschreibungen der Locations hinzu, die wohl auf eigenem Augenschein zurück gehen.
Leider greifen diese Elemente nie ineinander und entwickeln sich eher zu Sandbänken im zuletzt kaum noch vorhandenen Erzählfluss, zumal diese Episoden auch nicht wirklich zu Ende erzählt werden.
Fazit: In diesem Roman verläuft vieles im Sand, nicht nur die Karriere des anfänglichen Supermannes Reddish, der im letzten Abschnitt im Flieger nach Paris sitzt. In der Schilderung der Wirkungslosigkeit, wenn nicht gar Schädlichkeit des Agentenwesens erweist sich Tyler als Artgenosse von John Le Carré, insofern ist der Vergleich berechtigt, zumal der in Syrien „vebrrannte“ und gefolterte Reddish gut als amerikanischer Vetter der Carré-Helden gelten könnte. Leider verliert der Autor, aufgrund seiner selbst gesammelten Lokalkenntnisse, vollkommen die Struktur seiner Geschichte aus den Augen und verliert sich in belanglosen Idyllen und Portraits. Und da ihm auch das technische Rüstzeug für die Montage der mehr oder weniger zufälligen Momente zu einem afrikanischen Panorama fehlt, zudem jedes Gespür für einen flüssigen Erzählrhythmus fehlt, gerät das Buch ziemlich aus der Spur.
So bleibt am Ende nur die um so größere Enttäuschung über ein verplempertes Meisterwerk, denn es gibt immer wieder Momente, die Le Carrés Schreiberei weit überragen... Wirklich schade um den Stoff und die Charaktere, die kaum in Interaktion gesetzt wurden. Auch die Liebesgeschichte ist absolut totes Holz.
Den versprochenen „Schurkenmarsch“ liefert das Diplomatenbuch nun wirklich nicht, angesichts der zahlreichen angeschlagenen Protagonisten hätte der Titel „Die Löwen sind müde“ eher dem Inhalt entsprochen.
7 reviews
March 29, 2025
Another great book by Tyler, this one about the Congo, the meaning of revolution and colonialism; a CIA officer, shipped to Africa after a failed operation in Syria, tries to decipher the latest coup d'etat and concludes the two civilizations at play are so different that finding a common language is almost impossible. What I find really poignant is the description of the hopelessness one feels when confronted with the abject poverty, total disorganization, corruption, tribal and ideological obsessions, the contempt for human life, lack of education which all destroy the officer's soul. And this matches my own experiences in Western and Central Africa in the mid-1980s.
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