Gottfried Keller (* 19. Juli 1819 in Zürich; † 15. Juli 1890 in Zürich) war ein Schweizer Dichter und Politiker.
Seine Lyrik regte eine Vielzahl von Musikern zur Vertonung an, mit seinen Novellen "Romeo und Julia auf dem Dorfe" und "Kleider machen Leute" hatte er Meisterwerke der deutschsprachigen Erzählkunst geschaffen. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als einer der bedeutendsten Vertreter der Epoche des bürgerlichen Realismus.
کتاب مقدمه خوبی دارد درباره ادبیات سوییس و نویسندگانی که دو نفر معروفترینشان در ایران هم شناخته شده هستند: فردریش دورنمات و ماکس فریش. نام گوتفرید کلر نیز بهعنوان نویسندهای معتبر ذکر میشود
اما نه خود داستانها و نه حال و هوایشان چنگی به دل نمیزنند. یعنی من توقع داشتم با داستانهایی که حال و هوای فرهنگ سوییس را منتقل کنند مواجه باشم اما انگار نویسنده دیدگاههای مذهبی خاصی را دنبال میکند که در این راستا سعی دارد داستانهایی مذهبی و پرسوناژهای آنها را به زمانی دیگر بیاورد و آنها را بازتولید کند. یا اینکه اسطورهها و افسانههای قدیمی را مجددا بازتولید کند و در این بین شکل روایت هم گاه زبانی افسانهای و شبیه به داستانهای ساده کودکان را به خود میگیرد. در کل شاید برای فردی بزرگشده در فرهنگ کشور میزبان - و نه حتی شاید امروز - اثری قابل فهمتر و دستیافتنی باشد گرچه نظرات خوانندگان دیگر را هم که مینگری میبینی بسیاری در مدرسه خواندهاند و چندان هم چنگی به دلشان نزده است
I believe this was my first book by Gottfried Keller and I was absolutely blown away. The People from Seldwyla is a collection of novellas set in Seldwyla. Every tale is well rounded and features a credible and interesting cast of characters. The realism of these stories invokes reflection and raises many questions. If you want a book that will make you think, this collection of stories is the right choice.
Keller writes with ease, but as easy as the stories are to follow, they are also quite deep. At the very start, it took me a while to get into his first story. I started reading The Romeo and Juliette from Seldwyla back in April, but I forgot about it so I only picked it up again a month or so ago. Once I got into his writing, I really liked it. Keller's psychological portraying and social analysis is amazing profound and detailed. In some ways, he reminds me of Cervantes. Some of his novellas are a bit depressive in tone and only one of them has a happy ending (and even that one is bittersweet), but that is to expected in a realist work of literature.
Gottfried Keller was a Swiss writer and poet who wrote in German, so he is often regarded as an author belonging to the German literature. He was one of the most popular realist writers of the nineteenth century. Given my love for classics, it took me a surprisingly long time to discover Keller, but better late then never. Right now, I just can't wait to read more of Keller!
Nažalost, ovo nije kompletna zbirka Ljudi iz Seldvile, te umesto 12 priča imamo u ovom izdanju izbor u vidu tri pripovetke:Romeo i Julija na selu , Tri pravedna češljara i Durljivi Pankrac. Koliko vidim, zbirka nikada nije u celosti prevedena na srpski jezik iako, čini mi se, još po koja pripovetka iz Seldvile može da se pronađe u drugim izborima.
Bilo kako bilo, Keler je izvanredan pisac. Ne znam kako mi je promicao sa čitalačkog radara svih ovih godina. Ne sećam se ni da sam čuo za njega dok nisam slušao podkast gde je gostovao V.G. Zebald, koji je Kelera obeležio kao jednog od dva književnika koji su najviše uticali na njegovo stvaralaštvo.
Ove pripovetke grade šareni i lepršavi papirnati svet sa atmosferom negde između ironije, melanholije i samilosti prema ljudskim nesavršenostima. Čak i kada u njima prepoznajemo najopštije klišee, predstavljeni svet kod Kelera je toliko bogat i upečatljiv da sve zvuči posebno, zato se Kelerov poetski realizam može posmatrati i kao barokni realizam, ma koliko to u prvi mah zvučalo nebulozno. Upečatljive metafore, slikovita poređenja, pripovedanje koje teče lagano i ne plaši se da portretu junaka posveti nekoliko stranica; sve je stilski uglačano, ali nikada ne zvuči neukusno artificijelno, gotovo kao što švajcarski pejzaži nalikuju na kultivisane vrtove iako ih niko nije obrađivao.
Mit "Romeo und Julia auf dem Dorfe" und "Kleider machen Leute" als Schullektüre scheint vielen die Lust auf die Lektüre Gottfried Kellers ausgetrieben worden zu sein. Zu Unrecht, enthält die Novellensammlung doch einiges der besten deutschsprachigen Prosa des 19. Jhs. Wenngleich Keller dem Realismus zugerechnet wird ist der Einfluss der Romantik, vor allem E. T. A. Hoffmanns überall präsent, nicht nur die beiden im Mittelalter spielenden Novellen weisen übernatürliche Elemente auf. Eine eingehende Darstellung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen findet man dagegen nur in in der zuletzt entstandenen Novelle "Das verlorene Lachen". Alle Novellen kennzeichnet eine stark symbolische Darstellungsweise. In den schwächeren Novellen führt dies zu einer starken Typisierung ("Pankraz der Schmoller", "Der Schmied seines Glücks"). In den beiden besten Novellen "Romeo und Julia..." und "Die missbrauchten Liebesbriefe" verbindet sich der hohe Symbolgehalt mit einer eindringlichen Darstellung von Emotionalität und Individualität der Protagonisten.
Der Insel-Ausgabe ist das Kapitel über die Sammlung aus der Biographie von Gerhard Kaiser als Nachwort beigefügt. Er zeigt Parallelen und Spiegelungen, welche die Novellen miteinander verbinden auf, und erläutert Bezüge zu Bibel, klassischer Mythologie, Philosophie, Shakespeare, deutscher Literatur und Schweizer Politik auf. Auch wenn man nicht allen Urteilen zustimmt, regt das Nachwort an, noch einmal von vorn zu beginnen.
Wer denkt, alte Klassiker wären öde, bekommt mit diesem Buch das genaue Gegenteil. Eine Chance für alle, die sich sonst nicht an ältere Werke herantrauen.
Wer hätte dies gedacht. Nun lag dieses Buch seit etlichen Jahren in einer wunderschönen, alten Ausgabe in unseren Regalen und ich sträubte mich einen Blick rein zu werfen, bloß weil der Autor ein Schweizer war. Doch siehe da, welch eine überaus seltene, prosaische Perle. Nun sah ich auch, was Nietzsche meinte, als er es einen "Schatz der deutschen Prosa" nannte. Freilich, selbst die Schweizer konnten damals einen so hochbegabten Menschen wie Keller hervorbringen.
Sein Geschichten-Zyklus "Die Leute von Seldwyla" könnte man als eine reichhaltige Ansammlung von Betrachtungen über die tieferen Ursachen der Eigentümlichkeiten unserer Spezies betrachten. In jeder Geschichte treten Figuren auf, die sich selbst meist nicht kennen, die nicht recht wissen welche Triebe sie antreiben und oft eine schlichte, zeitbedingte Gemütsbewegung ihr ganzes Schicksal entscheiden lassen, welche, wenn sie vergeht, eine dunkle Reue über die eigene Unüberlegtheit nach sich zieht. Hier muss man die Menschenkenntnis des Autors loben. Auch so manche alte Schweizer Eigentümlichkeit läßt sich hier jemandem wie mir, der da geboren und aufgewachsen ist, offenbaren.
Jede Geschichte legt eine gewisse Belehrung über das eigene selbst offen, ja zwingt einen zum Nachdenken über die eigene Identifikation mit der Umwelt - inwiefern sind wir, der wir werden sollten. Ein Großteil der Geschehnisse in den Seldwyler Geschichten lassen den Leser, sofern er dafür empfänglich ist, Reflexionen über unsere unvollkommene Natur anstellen, da es Herr Keller gekonnt versteht, die Triebe, Neigungen und Instinkte seiner Charaktere so wiederzugeben, dass wir ihre Beweggründe besser verstehen, als sie selbst.
Gleichsam muss man fürderhin Herr Keller's heraus stechende, prosaische Fähigkeiten huldigen, welche unser einen in ihren Bann zieht und zwingt, konzentriert und langsam Satz für Satz auf der literarischen Zunge vergehen zu lassen. Welch eine Höhe des Geistes, zu welch einer hohen literarischen Gattung man das Deutsche erheben kann, wenn man es nur so edel, geschmackvoll und erhaben zu benutzen weiß. Keller ist ein Dichter, der sich vor seinen deutschen Größen nicht zu verstecken braucht und eine Person, auf den die Schweizer mit Recht stolz sein können, obschon er weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Es spricht für sich, wie wenig das Werk heute in den deutschsprachigen Ländern noch gelesen und gekannt wird, wofür ich freilich dankbar bin. Nur wenige wüssten das Privileg zu schätzen und einen solchen prosaischen Schatz wirklich zu würdigen. Wie dies meist bei Goethe und anderen großen Dichtern ist, würden sie sich auf grobe Allgemeinheiten beschränken, diese oder jene Geschichte "witzig" und "gut" nennen, andere langweilig, da sie nirgends das Tieferliegende zu sehen vermögen.
Mein diesjähriges Projekt für das Nachholen von in der Jugend verpasster Weltliteratur.
Die Novellen reichen von melodramatisch ('Romeo und Julia auf dem Dorfe') über erbaulich ('Frau Regel Amrain und ihr Jüngster') bis zu derben Possen ('Die drei gerechten Kammmacher', 'Spiegel, das Kätzchen'). Die Romeo-und-Julia-Geschichte fand ich erstaunlich bewegend, vielleicht gerade weil man weiß, wie sie ausgehen wird, 'Kleider machen Leute' hat den Charme einer braven Verwechslungskomödie, und 'Das verlorne Lachen' schien mir die modernste der Geschichten.
Dadurch dass Keller - wie weiland Boccaccio - Novellen sammelt (fehlt nur eine Rahmengeschichte drumrum) und diese Geschichten gerne in vergangenen Zeiten wie dem Mittelalter spielen lässt, wendet er sich vom heutigen Leser aus noch weiter rückwärts, wo sich doch schon seine zeitgenössische Erzählweise für meine Augen arg altfränkisch und biedermeierlich-umständlich liest. Formulieren kann er, keine Frage, das zeigt er uns auch deutlich, wenn er etwa in den 'Missbrauchten Liebesbriefen' einen schlechten Stilisten imitiert, aber insgesamt geht man doch über lange und gewundene Wege, um am Ende bestenfalls nette Pointen und bescheidene Erkenntnisse zu gewinnen.
Gottfried Keller hat eine Menge Fanboys unter den ganz Großen der Weltliteratur: Hofmannsthal, Thomas Mann und Karl Kraus haben ihn gefeiert. Nun, wer wäre ich, ihn schlechtzureden? Aber unter den Zeitgenossen ziehe ich doch Stifter für seine Unmittelbarkeit des Erlebens, Flaubert für seine kluge Individualpsychologie, Dostojewski für seine Unerbittlichkeit und George Eliot für ihre feine Gesellschaftszeichnungen vor.
So benissimo che sto parlando di uno dei grandi classici della letteratura tedesca e anche forse mondiale. Un po’ come I Promessi Sposi per l’italiano. Ho letto su carta i racconti più famosi (in tedesco) e ho ascoltato una versione audiolibro (in tedesco) degli altri. Leggo e ascolto regolarmente in tedesco e quindi mi sento di sostenere che il mio cattivo gradimento non abbia nulla a che fare con la lingua. Ho trovato i racconti lunghi e spesso noiosi, spesso mi trovavo a pensare ad altro perché il racconto non mi “prendeva”. Il mio giudizio è quindi strettamente riferito al valore di intrattenimento che il libro ha per me. Il tedesco è magnifico e le descrizioni dei personaggi sono profonde e credibili. Ma non fa per me.
Cet acceuil de cinq contes tirées des “Gens de Seldwyla” offe une excellente introduction à l’oeuvre de l’écrivain Suisse Gottfried Keller. Keller explique ses intentions clairement dans son introduction à la versioin francaise ou il écrit: “Seldwyla, dans l’ancienne langue allemande signifie un lieu agréable et riant: et telle est en effet la petite ville de ce nom, située quelque part en Suisse. … Mon intention n’est pas de raconter dans ce livre des histoires telles qu’en promettre le caractère de Seldwyla comme il vient d’etre dépeint mais de narrer quelques aventures moins ordinaires qui furent en quelque sorte une exception à la r��gle et qui cependant ne pouvaient arriver que chez les gens de Seldwyla.” Ce livre en effet nous présentent des villageois doux et charmants qui vivent dans les Alpes suisses à l’époque qui précédait l’ére industrielle. Je conseille le lecteur de passer immédiatement à la quatrième conte “l’Histoire de trois justes” qui est de loin la plus réuissie. Ensuite, lisez la quatrième (“Roméo et Juliette au Village”) et la cinquième (“Le chat Spiegel”) qui paraissent dans toute les anthologies consacrée à Keller. À mon avis on peut fort bien passer de la première “Pancrace le boudeur” qui décrivent les mésaventures du protagoniste Seldywois avec une flirte anglaise en Inde colonial. La deuxième conte, “Mme Régula et son fils cadet” qui explique une mère doit éduquer un bon citoyen libre et républicain Suisse, plaira aux gens de la gauche et rendra les gens de la droite furieux. On y trouve la phrase extraordinaire: “Le liberal croit fermement dans son propre coeur et dans le monde, et croit aussi que chacun est pret à dévouer courageusement tout à cette foi. Le conservatisme au contraire est fondé sur la pusillanimité et l’étroitesse, qui ne s’accordent guere avec des qualités vraiment viriles.”
Kleider machen Leute mag vielen bekannt sein, doch die Tatsache, dass die Erzählung Teil einer größeren Sammlung ist, ist es eher weniger. ist eine wunderbare Sammlung von Erzählungen aus einer fiktiven schweizerischen Kleinstadt, in der die Menschen - nun ja - etwas anders drauf sind.... Die Geschichten haben dabei keinen inhaltlichen Zusammenhang und allein die Stadt als Ort des Geschehens verbindet sie miteinander Nur selten passiert übergreifend etwas im Hintergrund (wie der Kauf eines Bergwerks o.Ä.), einiges auch in der Vergangenheit der Stadt. Im zweiten Band tauchen zusätzlich die Nachbargemeinden auf. Die im Stil der Romantik gehaltenen Erzählungen sind allesamt recht tragisch, aber humorvoll beschrieben, und zeugen von Sturheit, Faulheit und allerhand anderer schlechter Eigenschaften und ihrer Folgen. Vieles vom zeitgenössischen Humor und den Anspielungen auf die damalige schweizerische Politik und den Alltag ist nach 150 Jahren für den durchschnittlichen Leser von heute nicht mehr so einfach zu begreifen. Meine persönliche Lieblingsgeschichte: Die drei gerechten Kammacher. Eine Geschichte die zeigt, wie gerechte und ordnungsliebende Menschen scheinbar ohne Selbstverschulden an einem schlechten Umfeld scheitern können.