Unsere Welt in der Zukunft. Ein Krieg zerstörte unsere Zivilisation und trieb die überlebenden Menschen in den Untergrund, wo sie in heruntergekommenen Enklaven leben. Die Oberwelt jedoch wird von den Drachen und ihren Reitern beherrscht, angeführt von dem grausamen König Arkaron. Nur die Krieger der Schatten widersetzen sich unter dem Sturmreiter Norik der Herrschaft der Gewalt – geheimnisvolle Drachenreiter, die in der Unterwelt kaum mehr als Legenden sind. Doch als die Welt der jungen Sira im Feuer der Drachen verbrennt, begibt sie sich mit ihren Gefährten auf eine abenteuerliche Reise. Und sie lernt schnell, dass die ihr verhassten Drachen mehr sind als alles, was sie bisher für möglich hielt …
"Ära der Drachen" hatte so seine Stärken und Schwächen. Das Grundprinzip hat mir eigentlich gut gefallen. Ein böser König herrscht mit seiner Drachenarmee über die Welt und zerstört so das harmonische Gefüge der beiden Lebewesen. Daraus entsteht ein dystopisches Setting, was immer mehr in Richtung Fantasy abdriftet. Meines Erachtens nach waren es aber irgendwie zu wenige Drachen. Es wurden definitiv viele vorgestellt, beschrieben und auch drauf eingegangen. Allerdings hat die Protagonistin der Geschichte, aus dessen Sicht die meisten Textabschnitte geschrieben sind, eher weniger mit Drachen zu tun, weswegen diese ein wenig zu kurz kamen. Dieser Eindruck könnte aber auch daher führen, dass die Drachen sehr vermenschlicht wurden und einer normalen Person ähneln, statt einem mächtigen Reptil. Zudem hat mich zwischenzeitlich Noriks Verhalten aufgeregt. Sein Charakter war teilweise so "out of context", dass es für mich nicht wirklich nachvollziehbar war warum er so handelte. Außer um ein wenig mehr unnötiges Drama zu generieren.
Der Schreibstil der Autorin ist zudem sehr eigen. Ich habe poetische und sehr detailreiche und bildliche Beschreibungen lieb gewonnen. Allerdings werden in diesem Buch einige Handlungen viel zu abstrakt und vage beschrieben, was es mir wirklich schwer machte der Geschichte zu folgen. Alleine bei über der Hälfte von Nhors Passagen wusste ich nicht mal, was dort überhaupt abgeht und wozu das alles geschieht. Ein genaueres Bild von der dortigen Magie konnte ich mir leider auch nicht wirklich bilden. Der rote Faden in der Geschichte zog sich teilweise sehr lang und kam auch an einigen Stellen, wie zum Beispiel die letzten 100 Seiten, viel zu kurz. Außerdem fehlten mir in diesem Buch Dialoge. Zu 90% des Buches wurden nur Handlungen beschrieben, die sehr oft mit den selben metaphorischen Sätzen ausgeschmückt wurden. Vieles wiederholte sich und doch kamen einige Beschreibungen zu kurz, sodass man sich als Leser die ganzen Einzelteile selbst zusammen puzzeln musste. Man verstand die Dynamik der Charaktere aufgrund der fehlenden Interaktionen zwischen ihnen einfach nicht wirklich.
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, und es viel mir wirklich schwer es auszulesen.
Die Autorin Gesa Schwartz ist bisher für ihre Chroniken der Schattenwelt und die Grim-Reihe bekannt. Nun begibt sie sich mit »Schattenreiter«, dem ersten Band der Ära der Drachen, in eine postapokalyptische Zukunft, in der die Menschheit nur noch wie Ratten in den Untergrundsystemen der großen Städte von einst leben kann. Denn die Oberfläche wird nun von Drachen regiert.
Sira ist eine Diebin aus den U-Bahn-Tunneln des einstigen New York. Von dort aus unternimmt sie immer wieder Streifzüge an die Oberfläche, um aus den Ruinen alles von Wert zu stehlen, dessen sie habhaft werden kann. Dabei muss sie immer wieder den Drachen des Königs trotzen, die sich über jeden Menschen her machen, den sie finden. Eines Tages wird ihre U-Bahn-Station von den Drachen angegriffen und ihr Bruder getötet. Beinahe wäre es auch um sie geschehen, als plötzlich die Reiter des Schattens, Drachenreiter mit magischen Fähigkeiten und Rebellen gegen den König, kommen und sie retten. Denn auch sie ist ein Drachenblut und hat damit die magischen Fähigkeiten, die sie zur Drachenreiterin prädestinieren. Trotz ihres Hasses auf Drachen schließt sie sich den Reitern des Schattens an, um Rache zu nehmen für den Tod ihres Bruders.
Das Buch hat auf jeden Fall seine Schwächen, es hat aber auch absolut tolle Drachen, die vieles wieder rausreißen. Zudem ist das Buch optisch eine Augenweide. Das Cover ziert ein wunderschönes Bild von Sira und einem Drachen vor der Kulisse des zerstörten New York. Auch auf der Innenseite des Covers findet sich ein tolles Bild eines Drachenreiters und seines Drachens. Im Buch selbst findet man immer wieder klasse anzusehende Portraitzeichnungen von verschiedenen Drachen. Also Drachen, Drachen und noch mal Drachen! Ist das nicht toll?!
Der Klappentext verspricht eine Mischung aus Dystopie und Fantasy, was an und für sich eine sehr bemerkenswerte Kombination ist, die auf jeden Fall neugierig macht. Es erinnert zunächst ein wenig an den Film »Reign of Fire«. Liest man dann, stellt man jedoch sehr schnell fest, dass mit Dystopie hier eher wenig ist. Wir haben zwar zerstörte Großstädte, die uns sehr vertraut vorkommen, dann hört es jedoch auf. Schwartz sagt nichts dazu und macht nur Andeutungen, wie es dazu kam, dass die Welt zerstört wurde und für Menschen ohne magische Fähigkeiten die Oberfläche unbewohnbar wurde. Das ist sehr schade, denn das »Wie kam es dazu?« ist bei Dystopien meist ein sehr spannender Aspekt. Liest man das Buch also als ganz normale High Fantasy, hat man allerdings ein gutes Buch, das einiges Lesevergnügen bereitet.
Kurz: Das Setting passt nicht zur Handlung. Bleibt man in der Analogie des Buches, müsste die Handlung irgendwann sehr weit in unserer Zukunft spielen. Betrachtet man Namen wie Nhor’garoth in Hinblick auf unsere Sprachen der Welt, fragt man sich: Wie in drei Teufels Namen soll dieser Name sprachgeschichtlich realistisch erklärbar und in einem nicht völlig übertriebenen Zeitrahmen entstanden sein?! Auch das ist ein Indiz dafür, dass das Buch vor allem als nette High Fantasy zu behandeln ist und weniger als Mischung aus Fantasy und Dystopie.
Auch der Stil spricht dafür. Er erinnert sehr an den getragenen Stil der üblichen Fantasy. Man hat zwar verschiedene Sprachebenen, die vor allem die Drachenreiter (das Fantasy-Element mit ihrer gehobenen Sprache) von den einfachen Menschen (der Dystopie-Teil mit der uns vertrauteren Sprache) abgrenzen, letztere kommen aber vor allem am Anfang des Buches zu Wort. Gerade da fällt der Kontrast auch besonders auf: Der gehobene Stil wirkt eher wie gewollt als gekonnt und zu erzwungen. Vor allem die furchtbar lästige Genitiv-Attribuierung fällt da ins Auge: Reiter der Schatten, Diebin der Schatten, Reiter des Sturms und so weiter. Irgendwann gewöhnt man sich zwar ein wenig daran, aber gerade zu Beginn ist das sehr störend.
Das Buch charakterisiert sich jedoch vor allem durch ein Merkmal: Es ist Eragon 2.0. Nun war Eragon nicht die schlechteste Reihe, was auch dieses Buch nicht unbedingt schlechter macht. Gelegentlich wäre ein wenig mehr eigene Kreativität jedoch wünschenswert. Gerade in Bezug auf die Beziehung von Reiter und Drache haben wir hier inhaltlich nahezu eins zu eins Eragon. Die Magie des Reiters wird durch seinen Drachen verstärkt, und stirbt der eine, geht auch der andere zugrunde. Kommt sehr bekannt vor, oder? Wie gesagt: Das macht das Buch nicht zwingend schlechter, weil Paolini einige wirklich tolle Ideen hatte. Wer jedoch auf mehr Eigenleistung plädiert, wird daran nicht unbedingt seine Freude finden.
Nebst dem Stil ist das größte störende Element die fehlende Erklärung einiger Dinge. Es ist immer wieder von »Schatten« die Rede, nach denen sich die Drachenreiter sogar benennen. Aber es wird nie so wirklich klar, was diese Schatten nun sind. Auch ist immer wieder die Rede von einem bösen König, den es zu bekämpfen gilt. Erst am Ende wird er in einem Nebensatz als »König der Welt« bezeichnet, wobei selbst hier fraglich ist, ob das nur wieder eine weitere stilistische Floskel ist oder ob es wörtlich zu nehmen ist. Also: Wer ist dieser König und welche Rolle spielt er in der Geschichte der Welt, dass sie so wurde, wie sie ist? Gerade das spielt doch auch eine große Rolle, weil die Motive der Charaktere aus ihrer Vergangenheit resultieren. Und gerade die wird mitunter sträflich vernachlässigt, besonders wenn es um die globale Historie statt um die Einzelschicksale geht.
Als kleines Bonbon nebst den schönen Zeichnungen gibt es allerdings immer mal wieder Zitate von Goethe, Shakespeare und Rousseau.
»Schattenreiter« ist ein ambivalenter Auftakt der Reihe. Optisch eine Augenweide, keine Frage, und wer Drachen mag, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Jedoch wird die Freude von so manch einem Mängel gemindert. Die versprochene Dystopie gibt es nicht, dafür aber umso mehr solide Fantasy. Einiges jedoch bleibt wortwörtlich im Schatten und entlässt den Leser mit etlichen Fragezeichen nach über 700 Seiten feuriger Drachenaction.
Die Geschichte an sich fand ich nicht schlecht, aber Sira war so gar nicht mein Fall. Und auch manche Zufälle waren mir einfach zu gemacht.
Bewertung:
Die Welt ist nicht mehr wie sie scheint. Es ist giftig geworden und die Menschen wohnen unter der Erde. Die Welt ist zerstört wenigstens zum Teil. Darüber herrscht ein böser König mit grausamen Schergen. Aber dagegen gibt es natürlich auch den Widerstand.
Das ganze ist von Anfang bis Ende wirklich spannend erzählt. Die Idee dahinter fand ich auch wirklich gut. Es gibt da aber ein paar Zufälle, die mir einfach zu passend waren. Ich denke, dass wird nur denjenigen auffallen, den es auch stört. Die Geschichte an sich ist auch keine leichte Kost. Auf Grund der Vielzahl der Dinge die auf mich niedergeprasselt sind, musste ich öfter mal Absätze nochmal lesen. Es ist einfach kein Buch für nebenbei und ich habe auch immer nur in Etappen gelesen.
Sira erscheint im ersten Moment wie ein zierliches, schwaches Mädchen, was aber nur so wirkt. Und sie hat eine besondere Gabe, welches ihr sehr zu gute kommt. Diese wird auch schon am Anfang erwähnt. Aber je mehr ich von ihr lese, desto genervter bin ich von ihr. Regeln? Kennt sie nicht und sie macht immer irgendwie ihr eigenes Ding. Manchmal ist es nicht schlecht, aber ich habe das Gefühl, dass sie sich immer beweisen will und sich manchmal einfach überschätzt.
Und dann ist da noch Norik. Norik ist so anders. Er ist eher wie ein wirklich guter Führer. Er ist nicht so einer, der schnell wütend wird, weil er sich täuscht, er lässt sich auch gerne belehren. Das fand ich wirklich gut. Und zu Sira ist er immer ganz besonders nett, besonders später.
Die Abschnitte waren aus verschiedenen Sichten, mal aus Siras Sicht und dann mal aus Noriks oder Nhor's Sicht. Da ich Sira nicht so mochte, mochte ich die anderen Sichten sehr gerne und habe mich über die Abwechslung gefreut.
Cover: ich finde das Cover und die Gestaltung des Buches wirklich Eindrucksvoll und sie passen auch wirklich sehr gut zum Inhalt des Buches, also Hut ab für so ein tolles Buch!
Geschichte: Ich muss sagen der Schreibstil von Gesa Schwartz hat mich wirklich mal wieder in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Auch die Idee des Buches finde ich wirklich super und war sofort Feuer und Flamme, vorallem auch da die Drachen eine meiner liebsten mythischen Kreaturen sind. Desweiteren fand ich sehr gut in die Geschichte rein und mich in der Welt zurecht. Das einzige was mich etwas verwirrt: das Buch endet recht abgeschlossen aber ich glaube es wird noch mehr Bücher der Reihe geben - oder? Einen kleinen negativen Punkt habe ich aber anzubringen: zwischendurch hatte das Buch schon seine längen aber da konnte ich leicht drüber hinweg sehen ;)
Charaktere: Sira hat mir als Protagonsitin sehr gut gefallen da sie genau wusste was sie wollte und auch nicht gezögert hat das zu erreichen. Auch ließ sie sich niemals von den Männern einschüchtern und bot ihnen ordentlich Paroli was auch für den ein oder anderen schmunzler verantwortlich war. Sie hat einfach eineGrpße KLappe und ein großes Herz was ich wirklich eine tolle Mischung fand. Nur ihren alles verzehrenden Hass und auch ihre Rachelust fand ich nicht ganz so toll wenn auch nachvollziehbar.
Unser Norik... hach was soll ich über ihn sagen.. er ist auch ein "tortured hero" und die mögen wir doch alle am meisten ;) Ich hoffe einfach dass er sein happy end bekommt sollte noch ein weiterer Band folgen! Außerdem würde ich gern noch mehr aus seiner sicht lesen und noch mehr in seine Gedanken abtauchen :)
Also alles in allem wirklich ein toller und gelungener Roman, welcher Fans von ihren vohrigen Werken sicher nicht enttäuschen wird :)
Inhalt In der Zukunft ist die Welt der Menschen untergegangen und die Ära der Drachen angebrochen. Einige Gruppen leben aber weiter im Untergrund, unter ihnen auch die junge Sira. Als ihr bisheriges Leben zerstört wird, gelangt sie zu den Drachenreitern um Norik, bei denen sie sich die Ausbildung erhofft, die es ihr ermöglichen wird, sich gegen die Reiter des Königs zu stellen. Doch dazu muss sie erst einmal sich selbst überwinden...
Charaktere Der größte Fokus liegt auf den Hauptcharakteren Norik und Sira, sowie Nhor'garoth, der uns die Seite des Feindes nahebringt. Anfangs hatte ich hier noch große Hoffnungen, dass sich gerade Sira positiv von den Klischees abheben würde. Doch spätestens mit ihrer unglaublichen Arroganz während ihrer Ausbildung zum Drachenreiter wurde sie doch wieder recht eindimensional und nervend. Ihre Angst vor bzw. ihr Hass auf Drachen war immer so lange abwesend, bis es mal wieder nötig für den Plot war. Auch Norik verhält sich teilweise nicht immer nachvollziehbar, gerade was sein Verhalten gegenüber Sira angeht. Auch wenn versucht wird, Nhor'garoth eine Geschichte zu geben, damit er nicht einfach nur der Böse ist, gelingt das nur in Grenzen. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Ein paar Nebencharaktere gibt es noch, die zwar sympathisch (oder verhasst) sein mögen, aber bei weitem nicht so gut ausgearbeitet. Die Drachen werden für meinen Geschmack (bis auf eine Ausnahme) zu stark vermenschlicht, um mich wirklich begeistern zu können. Ein "Lächeln" kann ich als Beschreibung durchaus noch akzeptieren, aber ein genervtes Augenrollen eher schwerer. Auch in ihren Gedanken (zumindest, was man davon mitbekommt) scheinen sie sich nur sehr bedingt von Menschen zu unterscheiden. Da hat mir ganz eindeutig das "Andere" gefehlt, dass ich bei einer so völlig anderen Rasse, besonders wenn die einzelnen Drachen so alt werden bzw. auch schon sind, erwarten würde.
Sprache Nach den Grim-Büchern von Gesa Schwartz hatte ich hier eigenltlich hohe Erwartungen. Und gelegentlich gelingt es dem Roman auch, diese zu erfüllen: Schöne, elegante Formulierungen, anschauliche Metaphern, schön detailreich. Doch leider funktionierte es an vielen Stellen auch einfach nicht. Unverständliche Beschreibungen, seltsame Metaphern, zu gewollte oder schwülstige Formulierungen und Szenen, in denen mir teilweise nicht klar war, ob das jetzt nur im übertragenen Sinne gemeint ist oder tatsächlich geschieht.
Magie Bis zuletzt war mir leider nicht klar, was genau die Magie jetzt eigentlich kann, welchen Zwängen und Beschränkungen sie unterworfen ist. So erschafft Norik zum Beispiel in einer Szene durch Magie eine Illusion, von der er selbst sagt, dass er die Gefühle, die sie auslöst gar nicht erfassen kann. Besonders störend empfand ich die Verwendung von Magie in den Kämpfen. Hier wurde praktisch von Anfang an mit voller Macht gekämpft, es krachen Gewitterstürme, Orkanböen, Feuer- und Eiswände aufeinander... So war weder eine Steigerung zu einem Höhepunkt möglich, noch konnte man sich ein besonders gutes Bild vom eigentlichen Geschehen machen.
Handlung Der Haupthandlungsstrang beschäftigt sich mit Sira, ihrer Ausbildung zum Drachenreiter, um endlich an den Königsreitern Rache nehmen zu können. Hier hätte ich mir noch deutlich mehr Fokus auf die eigentliche Ausbildung gewünscht, die leider nur recht oberflächlich und selektiv beschrieben wird. Beim Lesen hatte man auch den Eindruck, dass sie viel zu schnell von statten ging. Siras Geschichte mit den bzw. dem Drachen war eines der Highlights, auch wenn Sira da auch einige Male durch ihr Verhalten Minuspunkte bei mir gesammelt hat. Norik kämpft währenddessen mit seiner Verantwortung und seinen Schuldgefühlen, sowie dem Kampf gegen die Königsreiter. Viele Szenen mit Nhor'garoth waren bewusst kryptisch angelegt und wurden bis zuletzt nicht wirklich aufgeklärt. Für den ersten Band einer Reihe könnte ich damit noch ganz gut leben. Da das Buch allerdings anscheinend auch für sich selbst stehen soll, hätte ich mir doch mehr Klarheit und Hintergrund gewünscht. Man hätte sicher an einigen Stellen kürzen können und andere Dinge wieder detaillierter ausführen können. Unter anderem auch, um dem Leser die Welt und ihre Regeln noch näher zu bringen. An einigen Stellen kam es mir auch so vor, dass sich die Charaktere nur deshalb auf eine bestimmte Weise verhalten, weil es so für den Plot nötig war.
Weltentwurf An sich ist die Idee, eine dystopische Welt mit Drachen zu kombinieren, nicht schlecht. Allerdings hatte ich mit der Vorstelung so meine Probleme. Besonders mit der Selbstverständlichkeit, mit der Magie integriert wird... Es wird zwar gelegentlich darauf hingewiesen, dass wir uns in der Zukunft befinden, aber im Grunde spielt das nicht wirklich eine große Rolle und dieselben Geschehnisse könnten genausogut in einer beliebigen Fantasy-Welt spielen könnten.
Gesamtfazit Auch wenn meine Ausführungen hier überwiegend negativ klingen, muss ich zugeben, dass mich das Buch doch gut unterhalten hat. Es ist spannend geschrieben und weiß auch durchaus mit einigen coolen und berührenden Szenen aufzuwarten. Mitreißendes Popcorn-Kino, das allerdings bei mir eindeutig nicht davon profitiert hat, dass wir in der Leserunde detailliert darüber nachgedacht und diskutiert haben. Viele negative Punkte wären mir ansonsten entweder gar nicht oder wenigstens nicht so störend aufgefallen.
Das Zeitalter der Menschen wurde vom Zeitalter der Drachen abgelöst. Während die Menschen in den Untergrund gedrängt wurden, und die Luft der Oberfläche zusehends giftig für sie geworden ist, beherrschen die Drachen und einige ihrer Reiter, angeführt von ihrem König Arkaron die Oberfläche. Sira lebt mit ihrem Bruder in der Unterwelt New Yorks, und kämpft jeden Tag um ihr Überleben und das ihres Bruders. Doch dann wird ihre Enklave angegriffen und Sira schafft es nur dank der Unterstützung einiger Drachenreiter, die sich gegen den König stellen, zu entkommen. Sie schließt sich den Reitern der Schatten an, doch ihr Hass auf Drachen sitzt tief, und stellt Sira vor die größte Herausforderung ihres Lebens.
Die Hauptprotagonistin Sira steht bei der Erzählperspektive die meiste Zeit im Vordergrund. Immer wieder gibt es allerdings auch Szenen aus der Perspektive von dem Schattenreiter Norik oder Nhor’Garoth, dem obersten Krieger des Königs. Besonders seine Szenen waren die meiste Zeit ziemlich verwirrend und haben mich in Angst und Schrecken versetzt, wenn es um das Schicksal der Charaktere ging. Insgesamt fand ich die Charaktere sehr gut gestaltet, auch wenn mir einige Charaktere sehr viele Rätsel aufgegeben haben. Auch Sira mochte ich mit ihrer mutigen Art insgesamt sehr gerne, auch wenn es mich manchmal geärgert hat, dass ihr viele Sachen anscheinend einfach ein bisschen in den Schoß gefallen sind.
Storytechnisch fand dich die Story die meiste Zeit sehr spannend aber vor allem auch ziemlich verwirrend. Gerade am Anfang ist er Kopf voller Fragezeichen und einige Fragen werden dabei leider nicht so richtig aufgeklärt. Dennoch fand ich die Geschichte insgesamt gut und spannend erzählt und konnte das Buch zwischenzeitlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch emotional konnte mich das Buch gut involvieren und hat mich einfach gepackt. Einige Szenen waren aber sehr verwirrend und haben ab und an den Lesefluss immer wieder unterbrochen.
Das ganz Besondere an Gesa Schwartz Büchern ist für mich ihr außergewöhnlicher und sehr bildhaft verschnörkelter Schreibstil. Obwohl ich ihn generell immer sehr genieße und es auch hier ein paar wirklich schöne Szenen gibt, gab es diesmal doch auch viel Verwirrung, ausgelöst von Sprachbildern, die mir irgendwie merkwürdig erschienen und bei denen ich manchmal das Gefühl hatte, sie würden eine Szene unnötig aufblasen. Gerade bei den zum Teil sehr magie-lastigen Kampfszenen geht dabei häufig etwas vom Verständnis und Vorstellungsvermögen verloren, was ich persönlich sehr schade fand. Und auch die Szenen mit der geheimnisvollen Scherbenkönigin waren für mich allesamt nahezu unverständlich, und auch mehrmaliges Nachlesen hat mir deren Inhalt nicht erschließen können. Ich denke, an vielen Stellen wäre hier weniger mehr gewesen.
Fazit
Insgesamt hat mir „Ära der Drachen“ gut gefallen, und mich beim Lesen sehr gut zu fesseln vermocht. Dennoch waren manche Szenen wirklich sehr verwirrend und gerade den Kampfszenen konnte man nur schwer folgen, was das Verständnis und das Lesevergnügen an manchen Stellen geschmälert hat. Auch der sehr verschnörkelte Schreibstil war an manchen Stellen einfach ein bisschen zu viel des Guten, obwohl ich ihn generell sehr mag.
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New York, Postapokalyse In den Tunneln des ehemaligen New York, leben die Menschen in eine Enklave. Diejenigen, die das große Frostfeuer der Drachen überlebt haben, sind eine lose Gemeinschaft von Dieben, Schwarzhändlern, Waisen und Einzelgängern. Sira ist nichts weiter geblieben, als Andor, ihr kleiner Bruder. Eines Tages wird auch er Opfer eines zornigen, allesvernichtenden Drachenfeuers und Sira schwört Rache. Als sie sich den Schergen des unmenschlichen Königs stellt, erweckt sie die Magie in sich. Sira entstammt einem uraltem Geschlecht. Sira ist ein Drachenblut. Gegenüber diesem übermächtigen Feind, ist Sira chancenlos und schließt sich den Drachenreitern der Gilde an. Allen voran, Norik, der Krieger des Sturms, er spürt die magische Energie, die Sira inne hat. Sira muss sich in der Gilde erst einmal durchsetzen, ihr ungeduldiger Wunsch, als Kriegerin ausgebildet zu werden, um den Mörder ihrers Bruders zu töten, wird mit einem spöttischen Lächeln quittiert. "Sie ist ein junges Mädchen, soll sie doch Heilerin werden.." Um erstmal in die Nähe des Trainingsgelände zu kommen, muss Sira die Regeln brechen, an die sich jeder halten soll. Die junge Diebin, die wie ein Streetfighter kämpft, hat vor nichts Angst, außer den Drachen, die sie hasst und die sie vernichten will.
Doch hier, gehören die Drachen zur Gilde und wenn sie ihnen nicht genügend Respekt erweist, wird keiner sich herablassen, mit ihr zu trainieren. Drachenkrieger und Drache bilden eine untrennbare Einheit und sind in Freundschaft und Magie verbunden. Als Sira diese Lektion gelernt hat, trifft sie im verbotenen Wald, einen wunderschönen schwarzen Drachen, der ihr eigentlich lieber den Kopf abbeissen würde, da irgendetwas sieht er in Sira und schließt einen Pakt mit ihr.
Für mich ist Gesa Schwartz eine Ausnahmepoetin, aber dieses Mal, konnte ich als aufmerksamer Leser, nicht "mit" ihr sein. Ein Epos, das gerne eines geworden wäre, das sich dank seiner Wortlastigkeit selbst den Schwung nahm. Von vielen als Unverständlichkeit gedeutet, ist es doch eher umständlich und anstrengend, um einen gezielten Sinn zu erfassen. Als Leser, braucht man doch auch etwas Raum zwischen den "Seiten", die Seele will mit in fremde Welten genommen werden, nicht mit fiebertraumartigen Illusionen und grausamen Adjektiven zugestellt werden. So kann sie nicht fliegen.. Das Frauen in der Zukunft, immer noch von alten Traditionen herabgesetzt werden, kommt zu oft in dem Buch vor, als dass man es ignorieren könnte. Dem letzten Roman von Gesa Schwartz, habe ich mit Überzeugung 5 Sterne gegeben, es ist schade, dass ich es hier nicht kann.
Ich habe dieses Buch genossen, weil es viel von dem vereint, was Gesa Schwartz' Bücher auszeichnet: Eine metaphernreiche, poetische Sprache und Bilder, die sich einem ins Gedächtnis brennen. Es gibt Bücher mit einer originelleren Handlung, aber dafür ist das Setting - die Welt nach der Drachen-Apokalypse - einzigartig und erwacht durch die Beschreibungen zum Leben. Gleichzeitig fühle ich ein bisschen auch meine typische Ambivalenz gegenüber Gesa Schwartz' Büchern: Irgendwie will ein Teil von mir sich vor dem Bekenntnis zu Mut, Freundschaft, Hoffnung und dem Wunderbaren in der Welt, dass sich stark in dem Buch wiederfindet, immer in ironische Distanz flüchten, aber das ist wohl eine persönliche Sache... Und dann hatte ich noch das kleine Problem, dass mir viele Handlungselemente und Motive bereits aus früheren Büchern sehr vertraut waren. Ich beneide diejenigen Leser ein bisschen, die sie ganz neu entdecken können. Allerdings ist "Ära der Drachen" nicht Gesa Schwartz' stärkstes Buch, da ihre sprachlichen Bilder teilweise deutlich weniger sinnvoll und natürlich daherkommen, als z.B. in "Nacht ohne Sterne" oder den "Grim"- und "Schattenwelt"-Trilogien