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224 pages, Hardcover
First published January 1, 1938


'Ich kann ja überall herumspringen und lustig sein, dazu brauche ich kein Geld. Aber Erwachsene brauchen Geld, wenn sie lustig sein wollen. Darum haben sie es viel schwerer als ein Kind.' p.74What do you do when you cannot afford a house? You live in… hotels!



’In den Hotels bin ich auch nicht gern gesehen, aber das ist nicht die Schuld von meiner Ungezogenheit, sondern die Schuld von meinem Vater, von dem jeder sagt: Dieser Mann hätte nie heiraten dürfen.' p.5
"Das hat aber alles ein Ende, wenn mein Vater fortfährt, um Geld aufzutreiben, und meine Mutter und ich allein zurückbleiben müssen, ohne dass bezahlt worden ist. Wir bleiben als Pfand zurück, und mein Vater sagt: wir hätten einen höheren Versatzwert als Diamanten und Pelze.' p.5
'Ich wusste gar nicht mehr, was ich tun sollte. Wie lange muss ein Kind still sitzen, damit eine Rechnung bezahlt ist?' p.15
‚Ein Visum ist ein Stempel, der in den Pass gestempelt wird. Man muss jedes Land, in das man will, vorher bitten, dass es stempelt. Dazu muss man auf ein Konsulat. Ein Konsulat ist ein Büro, in dem man lange warten und sehr still und artig sein muss. Ein Konsulat ist das Stück von einer Grenze mitten in einem fremden Land; der Konsul ist der König der Grenze.' p.33
'Ein Visum ist auch etwas, das abläuft. Zuerst freuen wir uns immer schrecklich, wenn wir ein Visum bekommen haben und in ein anderes Land können. Aber dann fängt das Visum auch schon an, abzulaufen, jeden Tag läuft es ab - und auf einmal ist es ganz abgelaufen, und dann müssen wir aus dem Land wieder 'raus.' p.34
'Meine Mutter und ich sitzen oft auf einer Bank. Dann machen wir den Mund auf, sodass die Sonne hineinscheint; dann essen wir Sonne und fühlen in unserem Bauch ein warmes glückliches Leben.
Mein Vater wollte keine Sonne essen. Er wollte lieber im Café Bazar sitzen und Sliwowitz trinken, weil er davon wär mer wird als von der Sonne.' p.74
'Der Kellner, der uns morgens immer das Frühstück bringt, hat auch gesagt, er habe keine Angst, es würde auch keinen Krieg geben.
Und wenn es Krieg geben würde und wir in ein Lager kämen, dann würde er uns immer Essen bringen.' p.94
'Einmal sagte mir ein älterer Junge: Du bist ja gar keine richtige Emigrantin, ihr seid ja noch nicht mal Juden, ihr seid Luxus-Emigranten.' p.154
"Was ist Ihr Lieblingsbuch?", fragten die Männer.
"Ein Scheckbuch."
"Was ist Ihr Lieblingssport?"
»Amoklaufen", sagte mein Vater und lief wirklich fort.' p.160
'Der Jugendfreund beneidete meinen Vater, weil er so ein berühmter Schriftsteller geworden sei und so viel Geld und ein interessantes Leben haben müsse. Er war stolz auf meinen Vater und hatte allen Bekannten von ihm erzählt und auch ein Buch von ihm gelesen.
Das Buch war aber nicht von meinem Vater.' p.176