Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie, denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen einzige schauspielerische Glanzleistung sein Auftritt als »Frischedoktor« in einem Waschmittelspot ist, wird sie gefeuert. Und Ben kurz nach ihr. Romy kehrt zurück in ihr winziges Dorf, um dort ihr Erbe anzutreten. Hier leben nur noch Alte. Und die haben sich in den Kopf gesetzt, rasch das Zeitliche zu segnen, denn auf dem Friedhof sind nur noch zwei Plätze frei. Wer da zu spät kommt, muss auf den Friedhof ins Nachbardorf. Und da gibt es – wie jeder weiß – nur Idioten. Romy schmiedet einen tollkühnen Plan: Sie will mit den Alten ein elisabethanisches Theater bauen. Aus der gammeligen Scheune hinter ihrem Hof. Und mit ihnen Romeo und Julia auf die Bühne bringen. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Der »Frischedoktor« soll Regie führen! Ben ist begeistert: Regisseur! Das könnte unter Umständen der erste Job werden, den er nicht voll gegen die Wand fährt ... Bestsellerautor Andreas Izquierdo (Das Glücksbüro, Der Club der Traumtänzer) erzählt in seinem neuen Roman Romeo & Romy, wie ein Mauerblümchen seine Schüchternheit überwindet, gegen alle Widerstände seinem Traum folgt und damit nicht nur ein ganzes Dorf zu neuem Leben erweckt, sondern auch die große Liebe und eine Heimat findet.
ANDREAS IZQUIERDO, geboren 1968, Sohn einer spanischen Krankenschwester und eines deutschen Ingenieurs, ist Schriftsteller und Drehbuchautor.
Er veröffentlichte u. a. den Roman >König von Albanien< (2007), der mit dem Sir- Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman >Apocalypsia< (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorab-lesen.de gewählt wurde. Im DuMont Buchverlag erschien von ihm >Das Glücksbüro< (2013) und >Der Club der Traumtänzer<. Bei Suhrkamp/Insel >Romeo und Romy< (2016) sowie >Fräulein Hedy träumt vom Fliegen< (2018). Im Juli 2020 erscheint >Schatten der Welt< im DuMont Buchverlag.
„Er trug zu einem nicht unerheblichen Teil dazu bei, dass bald schon Geschichten auf spitzen Zehen durch das Erzgebirge schlichen, […], dass es da draußen ein paar verrückt gewordene Alte gab, die die Zeit zurückgedreht hatten. Und die offenbar ein Theater bauten, um darin zu spielen.“ (Seite 397)
„Romeo & Romy“ ist eine unbeschwerte Erzählung, und das trotz der schwerwiegenden Themen Altern und Sterben. Die Geschichte beginnt sogar mit einem geradezu aberwitzigen Plot, gespickt mit wunderbar absurdem Wirz. Autor Andreas Izquierdo hat wahrlich ein Gespür für Situationskomik, die nicht platt und gewollt wirkt, sondern so natürlich lustig daherkommt, dass ich öfters laut auflachen musste. Manchmal rutschte diese Komik gefährlich nahe an Slapstick heran, Izquierdo wies sie jedoch stets rechtzeitig in ihre Schranken.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass ich anfangs dachte, die Geschichte darf ich – im positiven Sinne – nicht allzu ernst nehmen. Im nächsten Moment jedoch brechen klammheimlich die tiefsten Emotionen durch. Diese Augenblicke haben mich mitgerissen und mir auch des Öfteren die Tränen in die Augen getrieben. Ein Verdienst des Autors, der mit den Dorfbewohnern lebensnahe und authentische Charaktere erschaffen hat.
Lesenswert wird „Romeo & Romy“ zudem durch die vielen geschichtlichen und zwischenmenschlichen Verstrickungen, die Izquierdo in Nebenhandlungen einfließen lässt. Jede für sich genommen ist bereits interessant, zusammengenommen ergeben sie ein dichtes und packendes Geschichtennetz, das einen so schnell nicht mehr loslässt.
Schreibstil
„Wieder lag das Dorf verschlafen vor ihr, wieder rauchten die Kamine, wieder zwitscherten die Vögel, und die Küchenfenster sendeten wie üblich sanfte Positionslichter in den anbrechenden Tag.“ (Seite 62)
Komik braucht Tempo. Beim Lesen kam es mir vor, als hüpfte ich verspielt über die Zeilen. Die Worte und Dialoge sind mal ironisch, dann scharfzüngig und manchmal regelrecht frech. Doch kaum hat man sich an diese Tonalität gewöhnt, tauchen kreative, eigenwillige und überraschende Sprachbilder auf – wunderschöne Vergleiche und treffsichere Beschreibungen. Ich konnte mich nicht sattlesen daran und lese auch jetzt noch immer wieder gerne meine Lieblingszitate.
Charaktere
„Sie ließ Einfälle wie flache Steine über Wasser tanzen, und je öfter sie auftippten und weitersprangen, desto besser waren sie und wurden damit Teil eines fantastischen Luftschlosses.“ (Seite 111)
Wo fange ich nur bei diesen Charakteren mit der Beschreibung an? Sie sind zauberhaft, absolut verschroben und schrullig. Liebenswert und verrückt. Und sie wuchsen mir im Laufe der Seiten so sehr ans Herz, wie es lange keine Charaktere mehr bei mir geschafft haben. Das Buch wird getragen von allen Nebencharakteren – die Protagonisten Romy und Ben verblassen ihnen gegenüber. Und das war für mich vollkommen in Ordnung, denn im Grunde geht es auch nur um sie, die Dorfbewohner. Sie sind das Zentrum der Geschichte, so wenig außergewöhnlich sie auch sein mögen. Gerade das macht sie so unglaublich stark.
Zu Romy und Ben bleibt zu sagen: Beide sind auf ihre Weise sympathisch hoffnungslose Fälle. Sie scheitern, sie rappeln sich wieder auf und suchen das, was sie glücklich macht im Leben. Ben empfand ich allerdings als etwas übertrieben nervig, ein selbstgefälliger Mann, der sich dann aber im Verlauf der Geschichte ganz angenehm entwickelt.
Fazit
Wer mit „Romeo & Romy“, wie der Titel andeuten mag, eine schlichte Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht werden. Es ist eine Liebesgeschichte – aber auch wieder nicht so richtig. Vielmehr sind es ganz viele unscheinbare und dennoch eindringliche Liebesgeschichten, auf ganz vielen Ebenen. Für mich war der Roman so viel mehr als erwartet. Schlicht und schön.
Inhalt Keinen Job, keinen Freund, keine Perspektive – das ist die nicht gerade erfreuliche Bilanz, als Romy in ihr winziges Dorf im schönsten Nirgendwo heimkehrt. Als Schauspielerin gescheitert, umgeben von schrulligen Alten, fasst sie einen tollkühnen Plan: Sie wird aus ihrer Scheune ein elisabethanisches Theater bauen. Und Romeo & Julia aufführen. Mit den Alten aus ihrem Dorf. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Ben, Herzensbrecher und liebenswerter Dilettant, dessen größter Erfolg ein Waschmittelspot war ...
Meinung Romy arbeitet als Souffleuse am Theater als sie eine schlimme Nachricht bekommt und nach Hause eilt. Daheim angekommen hat sie keine wirkliche Perspektive. Es gibt keinen Menschen mehr auf dieser Welt, der mit ihr Blutsverwandt wäre, außer ihrem Vater. Denn nun ist auch noch ihre Großmutter gestorben. Romy grübelt über ihr Leben nach. Alle Alten im Dorf halten sie für eine bekannte und große Schauspielerin, doch all das stimmt überhaupt nicht. Doch Romy bringt es nicht über das Herz ihren alten Leuten zu sagen, dass sie keine große Schauspielerin ist. Was tut man also ohne Perspektive? Romy, eine wirkliche Frohnatur, so real aus dem Leben gegriffen, sie könnte ganz einfach meine Nachbarin sein oder eben meine beste Freundin. Sie lässt sich nicht unterkriegen und feilt an einer verrückten Idee. Sie will ein Theater bauen, nicht irgendeines, sondern ein elisabethanisches Theater, wie es in London steht. Sie kann nicht zu sehen wie ihre Leute sich, um den letzten freien Platz auf dem Friedhof streiten, sie liebt ihre verrückten Alten. So nennt sie die Leute im Dorf, denn dort gibt es kaum mehr junge Menschen, denn alle ziehen von dort weg, weil sie eine Zukunft und Arbeit wollen. Doch für Romy gehören all die Leute im Dorf zu ihrem Leben dazu. Sie ist in Großzerlitsch aufgewachsen und von allen Dorbewohnern irgendwie auch großgezogen worden. So sind sie alle eine Familie für Romy geworden, jeden kennt sie und mit jedem der Bewohner verbindet sie auch was. Das ist eine der Kernaussagen in diesem Buch. Familie, heißt nicht unbedingt, dass die Leute mit einem verwandt sein müssen durch Blut. Familie kann auch bedeuten, dass viele Fremde eine Gemeinschaft bilden. Das war etwas, was mich an diesem Buch begeistert hat, alle haben Romy wie ihr eigenes Kind oder Enkelkind behandelt, jeder ist ein Teil von ihrem Leben und jeder hat Anteil an ihrem Leben. Für jeden hatte sie irgendwie eine Bedeutung. Manchmal ist Familie auch einfach nur jemand, der dich dein ganzes Leben lang begleitet und dir eine gute Freundin oder ein guter Freund ist, der dir das Gefühl von Heimat vermittelt.
Heimat war nicht das, was man sah, sondern das, was andere niemals sehen würden. Seite 35
Es gab so viele unterschiedliche Gefühlslagen, egal ob man nach Humor, Sarkasmus, Freundschaft oder Feindschaft, Liebe, Verlust oder Trauer gesucht hat man wird in diesem Buch fündig. Und dabei geht es nicht ausschließlich nur um Romy, denn auch bei den Bewohnern von Großzerlitsch ist seit Romys Rückkehr einiges geboten und so wird einem in diesem Buch nie langweilig.
Manchmal stolpert man völlig unvorbereitet in ein Buch. So ist es mir hier ergangen, ich habe dieses Buch von Lovelybooks in der Lovelybox gewonnen, vielen Dank noch einmal dafür. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in der Buchhandlung an diesem Buch wohl vorbei gegangen wäre.
Fazit Ein absolut lesenswerter Roman, der voller Freude, Tränen, Liebe und Freundschaft steckt. Es war mein erstes Buch von ihm, aber garantiert nicht mein letztes.
"Romeo und Julia im Erzgebirge" fand ich von der Idee her ganz fantastisch und auch nett zu lesen, aber durchgehend berührt hat es mich nicht. Es hatte seine Momente, aber es war jetzt nicht das wow!-Erlebnis für mich.
4,5 Sterne Romeo & Romy ist eine wunderschöne Geschichte voller Herz. Ich musste lachen und weinen. Das ganze Buch war wie ein Theaterstück gefüllt mit Emotionen.
~ Ein origineller, herzerwärmender Roman mit Längen. ~
Inhalt
In Romys Leben läuft es alles andere als gut. Zuerst stirbt ihre geliebte Großmutter, dann wird sie auch noch als Souffleuse am Theater gefeuert. Verzagt fährt Romy nach Großzerlitsch, ein kleines Dörfchen am Rande der Welt, denn der Name täuscht. Dort hat ihr ihre Großmutter einen Hof, eine Scheune und ihr Erspartes vererbt. Als Romy im Dorf ankommt, muss sie aber etwas Schreckliches herausfinden: Der Tod ihrer Großmutter war kein Zufall! Unter den fast ausschließlich alten Einwohnern des Dorfes ist nämlich ein Wettrennen entbrannt: Auf dem Friedhof gibt es nur mehr zwei freie Plätze, und um die wird so unauffällig wie möglich gekämpft. Um die Alten aus ihrer Besessenheit herauszuholen, beschließt Romy, aus der alten Scheune ein elisabethanisches Theater zu bauen. Ein kühner Plan! Kann das funktionieren?
Warum habe ich dieses Buch gelesen?
Über den Autor hatte ich bisher nur Gutes gehört, und außerdem klang der Klappentext herrlich erfrischend und humorvoll.
Meine Meinung
Einstieg
Der Einstieg fiel mir bei diesem Buch überraschenderweise nicht wirklich leicht. Man kennt sich am Anfang nicht richtig aus, es gibt so viele Gesichter und Rollen in diesem Theater, so dass man kurz etwas verwirrt ist. Das stört aber nicht wirklich, da sich dieses Gefühl der Orientierungslosigkeit nach den ersten Kapiteln schnell verflüchtigt.
Schreibstil
Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und flüssig zu lesen. Der Autor schreibt pointiert und humorvoll, das hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe die Abwechslung zwischen langen Sätzen voller Adjektive und wunderschöner Metaphern und zurückhaltenden, schlanken Sätzen. Zusammen funktionieren sie ausgezeichnet, wenn es darum geht, Emotionen zu vermitteln, zu überraschen oder zu amüsieren. Leider ging der Autor für meinen Geschmack bei verschiedenen Dingen zu sehr ins Detail. Auch wenn er sich sichtlich bemüht hat, eigentlich unspannende Vorgänge abwechslungsreich zu schildern (besser kann man das wirklich nicht machen!), wäre es insgesamt einfach besser gewesen, wenn man diese Details einfach ganz weggelassen hätte. Besonders aufgefallen ist mir das bei den sehr detaillierten Beschreibungen des Baufortschrittes. Das war mitunter recht mühsam zu lesen, weil es mich als Leserin gar nicht interessiert hat, über diese ganzen handwerklichen Details zu lesen. Diese Sätze habe ich ehrlich gesagt nur überflogen - verpassen tut man da ohnehin nichts und genießen konnte ich diese Stellen leider nicht. Wenn man hier gekürzt hätte, hätte es den Roman sicher knackiger gemacht.
"Noch viele solcher Fragen segelten wie Schneeflocken auf ihr Gesicht. Sie spürte sie kalt auf ihrer Haut, sie schmolzen, bildeten schmale Rinnsale, die in kleine schimmernde Pfützen der Ratlosikeit mündeten." Seite197
Hauptperson
Romy finde ich als Hauptperson sehr gelungen. Sie wirkt auf mich für ihr junges Alter zeitweise erstaunlich reif und erwachsen, so wie sie sich da um die Alten kümmert und ungebeten die ganze Verantwortung für sie übernimmt. Ich finde sie alleine schon deshalb so sympathisch, weil ich glaube, dass es nur wenige ihrer Art gibt: Die meisten jungen Menschen haben keine Zeit und Geduld – ja, gar kein Interesse – an den alten Menschen unserer Gesellschaft, was ich sehr schade und traurig finde. Romy ist diesbezüglich ein Vorbild und das macht sie nur noch liebenswerter. Stellenweise wirkt sie ein bisschen überzogen – sie ist sehr impulsiv und spukt im Eifer des Gefechtes auch mal (lustig zu lesende) Drohungen aus, aber ich nehme an, dass das Absicht ist. Gefallen hat mir an ihr außerdem, dass sie sich nichts gefallen lässt und sich nicht vom ersten Schönling, der ihr über den Weg läuft, „verzaubern“ lässt. Sie ist eine starke Frau, auch wenn sie stellenweise doch naiv wirkt – das mit dem Theater stellt sie sich schon sehr einfach vor. Wenn man es objektiv betrachtet, ist der Bau sehr unvernünftig. Sie hat keinen Job und ist nicht sonderlich erfolgreich - das Erbe da für solch einen Traum zu „verpulvern“, wäre im echten Leben wohl nicht sehr klug. Aber ein bisschen künstlerische Freiheit ist schon erlaubt, sonst würde dieser Roman ja gar nicht funktionieren.
Besonders loben möchte ich noch, wie gut es dem Autor gelungen ist, sich in eine Frau hinein zu fühlen. Immer wieder lese ich Bücher von männlichen Autoren, in denen Frauen auf eine Weise dargestellt werden, die absolut unglaubwürdig ist. Hier jedoch fiel es mir zeitweise sogar schwer zu glauben, dass dieses Buch keine Autorin verfasst hat – so authentisch wirken Romy und ihre Gedanken bis ins Detail.
Nebenpersonen
Die Nebenpersonen sind eine große (vielleicht sogar die größte) Stärke des Romans. Die Alten sind schrullig und zur selben Zeit liebenswürdig. Jeder hat so seine Eigenheiten, Talente und Launen, und das war einfach wunderbar amüsant und herzerwärmend zu lesen. Vor allem war es schön zu sehen, wie die Alten mehr und mehr aufblühen, als Romy frischen Wind ins Dorf bringt. Aber auch Emil, der fliegende Händler war eine sehr überzeugende Person und konnte mich begeistern.
Idee und Themen
Die Idee ist frisch und originell. Die Geschichte ist vollkommen neu und so macht es Spaß, sie zu lesen. Es gefällt mir sehr, dass der Autor hier nicht hauptsächlich junge, schöne, erfolgreiche Mitzwanziger in den Fokus rückt, sondern dass hier einmal eine sonst in der Literatur sträflich vernachlässigte Personengruppe eine tragende Rolle bekommt: die Pensionisten. Die haben eine solche literarische Behandlung nämlich gar nicht verdient, denn wie man sieht, haben sie einiges zu bieten. Auch der gewählte Schauplatz weiß zu überzeugen. Die Besonderheiten und die Atmosphäre des Dorflebens (Zusammenhalt, Tratsch, man kennt sich ewig…) wurden sehr anschaulich beschrieben.
Leider beschlich mich in der zweiten Hälfte des Buches immer mehr das Gefühl, dass der Autor zu viele gute Ideen hatte - die er alle in einen Roman quetschen wollte. Jede Idee ist für sich spannend, interessant oder berührend – aber weil es so viel sind, können viele nur oberflächlich angeschnitten werden und das wird dem Potential dieser Ideen überhaupt nicht gerecht. Besonders aufgefallen ist mir das bei der Geschichte mit Hilde und Berta: sehr spannend, aber leider viel zu schnell abgehandelt.
Handlung und Spannung
Die Handlung ist erfrischend und bietet viele unerwartete Wendungen. Mir waren es fast schon ein bisschen zu viele. Außerdem hat es mich gestört, dass so viele Probleme auftauchen, die allerdings stets so schnell von Emil (und Co) gelöst werden können. Das erschien mir etwas unrealistisch, und so als würde es den Personen zu leicht gemacht und sich alles ZU praktisch fügen. Auch wenige Klischees haben sich in den Roman geschlichen, allerdings werden die gerne von mir verziehen, weil das Buch viel mehr gute, frische Ideen enthält.
Die Spannung war leider nicht immer gleichmäßig vorhanden. Besonders gelungen ist diesbezüglich die erste Hälfte des Romans: Hier verwöhnt uns der Autor mit vielen originellen Vorkommnissen und so mancher skurrilen Situation. Dann leider ließ bei mir die Lesemotivation immer mehr nach – ich weiß nicht, ob ich das Buch beendet hätte, wenn ich es nicht im Zuge einer Leserunde gelesen hätte. Vielleicht hätte ich auch quergelesen, auch wenn ich das ungern tue. Immer wieder gab es Längen, Dinge wie der Bau des Theaters und die Einrichtung von Bella wurden mir zu detailliert beschrieben, so dass da die Spannung etwas abhandenkam und die knapp 490 Seiten des Romans schon spürbar wurden. Trotz allem blieb immer ein bisschen Neugierde, ob Romy mit ihrem Vorhaben Erfolg haben würde.
Dialoge und Humor
Die Dialoge, die sich der Autor ausgedacht hat, sind stets sehr authentisch. So lässt der Autor einen genau erkennen, ob jemand gerade betrunken ist, Dialekt spricht oder in ein Kissen murmelt. Das ist – wenn auch vor allem das Sächsisch für mich (als kein Fan des sächsischen Dialektes!) sehr anstrengend und schwer zu entziffern war – sehr gut gelöst. So kann man die Stimmen der Figuren fast schon hören, während man liest. Die Personen werden so noch greifbarer.
Viele der Dialoge haben mich begeistert, aber manche waren aber einfach nur göttlich! Der Humor von Herrn Izquierdo deckt sich anscheinend sehr mit meinem. Ich bin kein Mensch, der über die „Standard-Witze“ lacht, nein, mein Humor ist speziell. Aber hier gab es Dialoge und Situationen, da musste ich echt loslachen. Ein großes Lob an dieser Stelle!
Außerdem ist es dem Autor gut gelungen, traurige und ernste und lustige Momente in sein Buch zu schreiben, ohne dass man das Gefühl hat, dass jemals eines davon unpassend wäre. Toll!
Liebesgeschichte
Da habe ich mir – schon aufgrund des Titels - viel mehr erwartet. Die Liebesgeschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Erstens ist sie nur sehr zart angedeutet und über eine lange Zeit gar nicht vorhanden, zweitens konnte ich Romys Gefühle für Ben überhaupt nicht verstehen. Ben wirkt auf mich wie ein übergroßes Kind: unreif, kindisch, undiszipliniert. Manchmal schien er mir auch wie ein Elefant im Porzellanladen – wenn das Porzellan die Gefühle anderer Menschen (besonders von Frauen) sind. Er verhält sich Romy gegenüber immer wieder total verletzend und er ist dumm oder egoistisch genug, es nicht einmal zu bemerken. Auch wenn er im Laufe des Buches auch gute Seiten zeigt (seine Freundschaft zu Theos Mutter ist einfach nur süß) und gut ins Dorf passen würde, scheint doch klar, dass er sich nicht wirklich ändern wird. Ich fand ihn überhaupt nicht attraktiv und auch nicht wirklich sympathisch, so dass ich mich als Leserin kein bisschen in ihn „verlieben“ konnte, was mir aber eigentlich bei Liebesromanen wichtig ist. Zumindest möchte ich nachvollziehen können, warum ihm die Hauptperson verfällt. Meiner Meinung nach hätte Romy etwas Besseres verdient – jemanden, der klug ist, voller Tatendrang, stark und ihr auch mal Paroli bieten kann. Als Freund für sie hätte mir Ben aber gut gefallen, für die Alten wäre es sicher auch eine Bereicherung, wenn er nach Großzerlitsch ziehen würde.
Ende
Ich hätte mir zwar ein anderes gewünscht, habe aber das bekommen, das ich erwartet habe und das für dieses Buch ja auch wirklich passend ist, da kann man nichts dagegen sagen.
Mein Fazit
Ein origineller, herzerwärmender Roman mit Längen. Skurrile, liebenswerte Senioren, die starke, fürsorgliche Hauptperson, der angenehme Schreibstil und der treffende Humor machen dieses Buch zu etwas Besonderem am Büchermarkt. Leider konnte mich die Liebesgeschichte gar nicht überzeugen und auch die Spannung war nicht durchgehend vorhanden.
Meine Empfehlung: Für Fans des Autors wahrscheinlich sowieso ein Muss. Wer eine frische, herzerwärmende Geschichte lesen möchte, und wer Längen verzeiht, dem sei dieses Büchlein ans Herz gelegt.
Übersicht
Stärken:
* Schreibstil (angenehm, schön) * Protagonistin (sympathisch, manchmal überzeichnet, Vorbild) * Personen (liebenswert, schrullig) * Humor: toll! * Idee (sehr frisch und originell)
Schwächen:
* Schreibstil (teilweise zu sehr ins Detail) * selten Klischees * Liebesgeschichte (nicht überzeugend, spärlich vorhanden) * zu viele Themen für einen Roman, so dass viele nur angeschnitten werden können * Spannung (nahm leider in der zweiten Hälfte stark ab) * manche Probleme lösen sich zu leicht
Erzählstil: Personaler Erzähler; Präteritum; Perspektive: hauptsächlich aus weiblicher Sicht (Romy)
Ich vergebe 3 Lilien! Dennoch wird es nicht mein letztes Buch des Autors sein, da vor allem vom „Club der Traumtänzer“ sehr geschwärmt wird und mir der Schreibstil sehr zugesagt hat (für mich eines der allerwichtigsten Kriterien bei einem Buch).
Das Leben endet zwingend mit dem Tod – aber davor haben wir noch die Chance auf jede Menge Leben
„Der Konjunktiv jedoch war das Glitzerpapier auf dem Geschenk namens Leben, und riss man es ab, um nachzusehen, was es für einen bereithielt, ahnte man, dass Gott den Wunschzettel mal wieder nicht hatte richtig entziffern können.“ S. 399
Genau diese Chance auf die Einlösung ihres Wunschzettels ergreift die junge Romy, als sie in der Stadt gerade mit ihrem Traum, als Schauspielerin zu arbeiten, gescheitert ist, selbst in ihrem Job als Souffleuse. Sie kehrt zurück dahin, wo sie sich immer beschützt gefühlt hat, in ihr Dorf, das fast nur noch von den Alten bevölkert wird. Sie ist hier aufgewachsen, gerade ist hier ihre Großmutter gestorben. Gelegentlich ruft noch ihr ebenfalls gescheiterter Kollege Ben an.
Im Ort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und Romy deckt ein seltsames Verhalten auf, zu dem eine bestimmte Art der Platzknappheit ihre schrullige Wahlfamilie veranlasst. Als sie in Erwägung zieht, zu bleiben, stößt sie jedoch nicht nur auf Gegenliebe "Lass uns hier, behalt uns im Herzen, genau wie wir dich immer im Herzen behalten. Aber du musst fortgehen." ..."die Zeit verbraucht nicht nur den Körper. Sie verbraucht auch den Geist. Für dich gibt es noch viel zu erleben, für uns nicht mehr." S. 79 Das Dorf ist wie so viele wortwörtlich am Aussterben.
Dann hat sie sie, die Eingebung, die aller Leben umkrempeln soll: „Bau es!“ S. 107 Heraus kommt der aberwitzige Plan, ein elisabethanisches Theater aufzubauen und Romeo und Julia aufzuführen, mitten in der Provinz. Und entgegen allen Widrigkeiten. Die Erzählung ist leicht und lustig, zum Nachdenken anregend und melancholisch, traurig und fröhlich – und in jedem Falle anders, als ich selbst während der Lektüre noch erwartet hatte.
Hier irgendetwas mehr zu schreiben, birgt die Gefahr, zu viel zu verraten. Zu wenig zu schreiben hingegen könnte bedeuten, dass man diese herrlich verrückte Geschichte übersieht über die Liebe und Freundschaft, Verrat und Vertrauen, Aufgeben und Mut und den Tod und das Leben – ja, das ist viel und das störte auch einige Leser. Ich finde, dieses Buch hier „darf“ das, weil schon die Grundidee, ein ganzes Dorf, das sich verantwortlich fühlt, ein früh mutterloses Kind heranzuziehen zu einer jungen Frau und immer für sie dazu sein, gerne sein darf, nämlich einfach zu schön und viel zu selten.
Und weil es ja schon etwas macht mit den Menschen, die so plötzlich so viel wagen und tun, fragt sich nicht nur Romy im Buch: „Wann wurde der eigene Traum zum Alptraum eines anderen?“ S.485 Ich war auch schon so weit, dem Autor dieses Gepäck, dass er ihr und uns da gelegentlich aufbürdet, übelzunehmen, wäre das nicht ganz einfach so leicht, so zart, so bittersüß geschrieben: „Vor Wochen noch war der Tod eine unumgängliche Gewissheit, traurig zwar, aber nicht tragisch. Jetzt jedoch hatten sie, ohne sich dessen gewahr zu werden, begonnen, sich gegen ihn zu wehren.“ S 226 Und man kann noch so sehr darüber nachdenken, was vielleicht mit der einen oder anderen Person im Buch bei einer anderen Ausgangslage passiert wäre, und hier zitiere ich meine wunderbare Oma, die Teil von meinem Dorf war – „wenn das Wörtchen wenn nicht wär….“.
Deprimiert kehrt Romy zurück in ihren sächsischen Heimatort. Sie war ausgezogen, um eine große Schauspielerin zu werden. Geschafft hat sie es zur Souffleuse und auch diesen Job hat sie verloren, nachdem man ihr während der Vorstellung mitgeteilt hat, dass ihre liebe Großmutter verstorben ist. Romy möchte sie nur noch verkriechen. Dennoch ist sie ziemlich geschockt als sie mitbekommt, dass die lieben Menschen, unter denen sie aufgewachsen ist, kaum noch einen anderen Gedanken hegen, als den, wer eines der letzten drei Grabplätze auf dem örtlichen Friedhof einnehmen wird. Oma Lene hat den Anfang gewagt und sich einfach den drittletzten Platz gesichert. Das Dorf stirbt aus, es wohnen nur noch alte Menschen dort.
Romy kann es kaum glauben, wie sich die einst heimelige Stimmung in ihrer alten Heimat verändert hat. Die Einwohner trachten nach ihrem eigenen Tod. Es ist wie ein Wettlauf auf die beiden noch verbliebenen Gräber. Der Tod kommt sowieso, ändern kann man nur das Leben davor. Wie kann Romy die Stimmung im Dorf verändern? Und wie ihr eigenes Scheitern überwinden? Romy hat die geniale Idee die alte Scheune in ein elisabethanisches Theater umzubauen. Und das ganze Dorf soll mitmachen. Es wäre doch gelacht, wenn das nicht gelingen sollte.
Man spürt den Ruck, der durch das Dorf geht. Manchmal zwar eher zögernd oder gar widerwillig beschäftigen sich die alten Leute mit der Idee, an diesem gemeinsamen Projekt mitzuwirken. Vielleicht merken sie selbst zunächst kaum wie sie sich verändern. Doch ein Ziel vor Augen zu haben, gibt ihnen einen Teil ihrer jugendlichen Energie zurück. Es wird begonnen aufzuräumen, zu messen, zu sägen und zu hämmern. Mit Freude betrachtet man wie es mit dem Umbau vorangeht. Und Romy nutzt die Zeit, sich wieder zu hause in ihrer Dorffamilie zu fühlen. Ihr ehemaliger Kollege Ben, der früher etwas mehr als ein Kollege war, wird schließlich auch Teil des Plans. Werden sie es wirklich schaffen, in der tiefsten Provinz die Aufführung von „Romeo und Julia“ zu stemmen?
Es ist nicht nur der Bau des Theaters und das Einüben des Stücks, jede der handelnden Personen bekommt ihre Geschichte, sei sie tragisch oder melancholisch, dramatisch oder komisch oder eine Mischung aus alledem. Und so werden sie sympathisch, diese Leutchen mit ihren Fehlern und Schrullen und Wünschen und Träumen. Wenn auch vielleicht etwas zu viel hineingepackt ist an Tragik und Dramatik, so bleibt doch genug Freude am erhofften Gelingen des gemeinsamen Vorhabens. Und schließlich auch an der Liebesgeschichte, die sich fast hintenrum einschleicht und eigentlich mit dem Ende erst beginnt.
Der Roman "Romeo & Romy" wurde von Andreas Izquierdo geschrieben. 2016 erschien die Taschenbuchausgabe im Insel Verlag Berlin.
Romy kehrt nachdem sie ihre Arbeit verloren hat in ihr altes Dorf zurück, da Oma Lene gestorben ist. Im Dorf angekommen, sieht sie, dass sich einiges geändert hat, denn es gibt eigentlich nur mehr alte Leute und diese kämpfen um die letzten Plätze am Friedhof von Großzerlitsch. Um den Trend des Sterbens Einhalt zu gebieten, hat Romy einen etwas anderen Plan. Sie will die Scheune in ein Theater umbauen und mit den Bewohnern Großzerlitschs Romeo und Julia aufführen. Sie erhält überraschende Hilfe von Ben, welcher nun die Regie führen soll.
Dem Autor gelingt es, einen wundervollen Roman mit witzigen und traurigen Elementen zu verfassen. Es ist ein ganz besonderes Feeling, welches beim Lesen auftaucht, denn die Probleme, welche im Buch vorkommen, machen einem auf witzige und auch tiefgreifende Weise darauf aufmerksam, wie schnelllebig und kompliziert und doch wieder einfach das Leben sein kann. Die Hauptprotagonisten sind sehr gut dargestellt, sodass man sich sogar vorstellen kann, ein Teil von Großzerlitsch zu sein. Sie sind großteils sympathisch, aber auch eigensinnig und teilweise stur. Gerade das macht manche Charaktere noch liebenswerter. Das Sprachmuster und die Wortwahl sind sehr gut gewählt, sodass man ein kurzweiliges Leseabenteuer vor sich hat, welches sich schnell und flüssig lesen lässt. Auch die Dialoge machen das Buch dynamisch und man kann sich somit auch besser in die Geschehnisse hineinversetzen.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, jedoch gab es kurzzeitig auch gewissen Längen, welche vielleicht bei anderen Lesern nicht so sehr aufgefallen sind.
Begeben sie sich mit Romy und Ben auf ein ganz spezielles Abenteuer in Großzerlitsch und gestalten Sie das Theater mit, welches hier aufgebaut werden sollte.
Nachdem vor zwei Jahren “Der Club der Traumtänzer” mein Lesehighlight des Jahres war, war die Vorfreude und Neugierde auf den neuesten Roman von Andreas Izquierdo groß. Glücklicherweise hat sich aber das Warten auf “Romeo & Romy” durchaus gelohnt.
Romy träumt davon, einmal die Julia aus Shakespeares “Romeo und Julia” zu spielen. Bisher musste sie sich leider immer nur mit dem Part der Souffleuse zufrieden geben. Doch auch diesen Part hat sie nun verloren. Als sie auch noch die Nachricht erreicht, dass ihre geliebte Großmutter plötzlich gestorben ist, kehrt sie kurzerhand in ihr Heimatdorf zurück. Dort beschließt sie schließlich, sich ihre eigene Theaterbühne kurzerhand selbst zu bauen. Aus der alten Scheune soll ein elisabethanisches Theater erbaut werden, um dort endlich die Julia spielen zu können, den etwas eingeschlafenen Dorfbewohnern wieder Lebensfreude einzuflößen und so auch wieder Touristen nach Großzerlitsch zu bringen. Und das ganze Dorf soll dabei mithelfen.
Ich hatte im Vorfeld verständlicherweise wirklich hohe Erwartungen an diesen Roman – war mir aber auch bewusst, dass ich diese Erwartungen um einiges runterschrauben müsste, um nicht enttäuscht zu werden. Glücklicherweise war das jedoch gar nicht so wirklich notwendig – denn schon von der allerersten Seite an hat mich Andreas Izquierdo wieder mit seinem wunderbaren Schreibstil für sich begeistern können.
Das fängt schon mit der unheimlich sympathischen Protagonistin an. Romy wurde für mich im Laufe der Geschichte ein wenig zu einer guten Freundin. Ich mochte sie sehr gerne, vor allem deswegen, weil sie ein Charakter ist, der so willkürlich aus dem Leben gegriffen sein könnte. Sie ist weit davon entfernt, irgendwie perfekt oder glücklich zu sein, vielmehr hat sie ihren Job verloren, den sie zwar nicht liebte, aber welcher sie ihrem Traumjob doch ein wenig näher gebracht hat. Den Schauspieler Ben mag sie zwar, dieser flirtet jedoch gleichzeitig auch mit anderen und ist so gar kein Beziehungsmensch. Und jetzt ist noch völlig unvermittelt ihre Großmutter gestorben – ihre einzige Verwandte und Familie, die ihr noch geblieben ist. Doch Romys Familie sind ein Stück weit auch die Bewohner von Großzerlitsch. In diesem kleinen Dorf ist sie aufgewachsen, alle alten Dorfbewohner kennen und lieben Romy und diese familiäre Gemeinschaft kommt an jeder Stelle ganz wunderbar zum Vorschein.
»Kinder hatten immer Zeit, weil sie Zeit nicht zählten. Weder Minuten noch Stunden noch Tage noch Monate noch Jahre. Im Gegensatz zu Erwachsenen, die nie Zeit hatten und immer zählten und deswegen Kalender und Planer brauchten.« – Seite 171
Das ist auch die grundlegende Message dieses Romans: Familie ist nicht unbedingt immer mit Blutsverwandtschaft gleichzusetzen. Manchmal sind liebe Freunde und die Menschen, die einen jahrelang durchs Leben begleiten, einem viel näher, als diejenigen, die mit einem verwandt sind. Und das Dorf Großzerlitsch ist solch eine einzige, große Familie. Auch wenn sich nicht immer alle mögen und es oft genug auch Streit und Uneinigkeiten gibt – letztendlich halten die Bewohner zusammen und zueinander. Dieser Zusammenhalt, diese besondere Atmosphäre bringt Izquierdo mit seinem besonderen Schreibstil wieder einmal absolut gekonnt und überzeugend rüber, so dass man sich als Leser selbst wie ein Teil der Großzerlitsch’en Familie fühlt.
Auf den knapp 500 Seiten des Romans geschieht so viel, dass man alle möglichen Gefühlslagen mehrmals durchmacht. Die Geschichte ist stellenweise voller Humor, so dass man sich ausgezeichnet unterhaltet fühlt, an anderen Stellen wiederum gibt es traurigere und berührende Anlässe, wie auch Szenen voller Lebensweisheiten. Auch die Romantik – ob bei jung oder alt – kommt nicht zu kurz, überwiegt hier jedoch nicht. So bezieht sich der Titel “Romeo & Romy” gar nicht mal nur auf Romy und ihren Romeo, sondern auch auf Romy und ihre Liebe und Leidenschaft zu Shakespeares “Romeo & Julia” und ihrem Traum vom Theater.
“Romeo & Romy” ist wieder einmal ein absolut lesenswerter Roman von Andreas Izquierdo, der seine Leser sowohl zum Lachen als auch zum Weinen bringen wird, der voller Lebensfreude, Humor und Familien- und Freundschaftsgefühlen steckt. Ganz klare (Lese-) Empfehlung, sich so bald wie möglich selbst auf den Weg nach Großzerlitsch zu machen.
Als Jugendliche hat Romy ihr winziges Heimatdorf Großzerlitsch verlassen, um in der Großstadt eine berühmte Schauspielerin zu werden. Doch nun fristet sie ihr Dasein als Souffleuse, unsichtbar in einer kleinen Kammer unter der Bühne und selbst dieser Job wird ihr nach einer katastrophalen Aufführung gekündigt. Eine Folge ihres Flirts mit Hauptdarsteller Ben, der durch seinen Auftritt als „Frischedoktor“ in einem Waschmittelwerbespot zu einer lokalen Berühmtheit geworden ist, bisher aber noch keine schauspielerischen Glanzleistungen vorzuweisen hat. Nach dem Tod ihrer Oma Lene kehrt Romy nach Großzerlitsch zurück, wo inzwischen nur noch Senioren leben. Deren einziges verbliebenes Lebensziel ist es, möglichst schnell zu sterben, um einen der letzten beiden Plätze auf dem Dorffriedhof zu ergattern. Um sie und sich selbst endlich aus der Lethargie zu reißen, fasst Romy einen wagemutigen Entschluss: Sie will die alte Scheune hinter ihrem Haus zu einem Theater ausbauen und „Romeo und Julia“ mit den Dorfbewohnern aufführen. Ein scheinbar unerreichbarer Traum, aber mit Leidenschaft, Mut, Erfindungsreichtum und Bens Hilfe nehmen die Goßzerlitscher jede Hürde.
Meine Meinung
Die Story von „Romeo & Romy“ ist im Grunde recht simpel, ihren Charme bekommt sie vor allem dadurch, wie sie erzählt wird. Von Anfang an schafft der Autor eine positive, irgendwie behagliche Atmosphäre. Der optimistische, lebensbejahende Grundton bleibt erhalten, obwohl es durchaus einige traurige Szenen gibt. Der Autor schreibt in einfachen, kurzen Sätzen, klar und schnörkellos. Das ist nicht nur sehr angenehm zu lesen, sondern gerade in emotionalen Momenten auch viel wirkungsvoller als ein gewollt sentimentaler Stil. Zudem waren die witzigen, temporeichen Dialoge für mich mit das Beste an diesem Roman, besonders herrlich sind die Schlagabtäusche von Romy und Ben.
Bis „Romeo und Julia“ in Großzerlitsch Premiere feiert, muss Romy zusammen mit den Dorfbewohnern zahlreiche Hindernisse überwinden, von Reibereien mit dem Bauamt über finanzielle Probleme bis hin zu plötzlichen Erkrankungen. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn es eher einen zusammenhängenden Spannungsbogen gegeben hätte statt viele kleine Katastrophen hintereinander, außerdem kommt die Lösung manchmal doch arg unrealistisch daher. Insgesamt habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt und bei jeder neuen Hiobsbotschaft mit den Figuren mitgebangt. Besonders gut gefallen hat mir der Handlungsstrang, in dem der Autor einen Bezug zur DDR-Geschichte herstellt.
Herzstück des Romans sind jedoch eindeutig die einprägsamen und liebenswerten Figuren. Zum Beispiel Bella, die langweilige Möbel zu Unikaten mit Seele umgestaltet und gern mal Zucker mit Salz verwechselt. Und natürlich Ben, der auf den ersten Blick nur ein charmanter Herzensbrecher, Faulpelz und Trunkenbold ist. Erst im weiteren Verlauf des Romans zeigt sich, dass er das Herz am rechten Fleck hat und durchaus Führungsqualitäten besitzt.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es leider doch: Mit Protagonistin Romy bin ich nicht hundertprozentig klargekommen. Im Klappentext wird sie zwar als Mauerblümchen vorgestellt, doch Bens Beschreibung „bossy“ trifft es meiner Meinung nach deutlich besser. Mir war zum Beispiel lange nicht klar, wie die beiden eigentlich zueinander stehen, weil Romy ihm gegenüber selbst total biestig ist, aber auch nicht will, dass er mit anderen Frauen flirtet. Speziell im Umgang mit Ben fand ich ihr Verhalten oft ziemlich hysterisch und unreif. Davon abgesehen hat sie jedoch in vielen Momenten Sympathiepunkte bei mir gutgemacht, etwa wenn sie von Selbstzweifeln geplagt ist, sich über die Baufortschritte freut oder an ihre verstorbene Mutter denkt. Insgesamt ist Romy sicher keine unsympathische Protagonistin, nur manchmal ein bisschen schwierig.
Fazit
Ein schöner, lebensbejahender Roman darüber, dass man mit vereinten Kräften auch scheinbar unmögliche Träume wahr machen kann. Natürlich ist das Happy End von Anfang an absehbar, aber dank eines flotten Schreibstils und vieler liebenswerter Figuren ist der Weg dahin sehr unterhaltsam.
Worum es geht: Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie, denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen einzige schauspielerische Glanzleistung sein Auftritt als »Frischedoktor« in einem Waschmittelspot ist, wird sie gefeuert. Und Ben kurz nach ihr. Romy kehrt zurück in ihr winziges Dorf, um dort ihr Erbe anzutreten. Hier leben nur noch Alte. Und die haben sich in den Kopf gesetzt, rasch das Zeitliche zu segnen, denn auf dem Friedhof sind nur noch zwei Plätze frei. Wer da zu spät kommt, muss auf den Friedhof ins Nachbardorf. Und da gibt es – wie jeder weiß – nur Idioten. Romy schmiedet einen tollkühnen Plan: Sie will mit den Alten ein elisabethanisches Theater bauen. Aus der gammeligen Scheune hinter ihrem Hof. Und mit ihnen Romeo und Julia auf die Bühne bringen. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Der »Frischedoktor« soll Regie führen! Ben ist begeistert: Regisseur! Das könnte unter Umständen der erste Job werden, den er nicht voll gegen die Wand fährt ... [Quelle: Verlag]
Was ich über ... denke:
... die Geschichte...: Die Story hat mir einfach unglaublich gut gefallen. Der Autor erzählt auf eine unglaubliche witzige, aber zugleich emotionale Art, wie sehr einzelne Menschen und die Liebe ein ganzes Dorf prägen können. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und wollte unbedingt wissen, ob Romy es nicht nur schafft ihr großes Projekt zu beenden, sondern auch wie sehr sie damit nicht nur das Leben der alten Menschen in ihrem Dorf, sondern auch Bens Leben verändern kann.
.... die Personen...: Romy war mir vom ersten Moment an total sympatisch. Auch wenn sie sich zunächst von ihrer Niederlage unterkriegen lässt, sich ins Bett verkriecht und scheinbar aufgegeben hat, findet sie dennoch einen Weg, nicht nur ihr Leben für immer zu verändern, sondern auch das der alten Menschen in ihrem Dorf, die schon seit ihrer Kindheit immer für sie da waren und die sie mehr oder minder gemeinsam aufgezogen haben. Als Romy klar wird, wie einsam die Alten eigentlich sind und wie sich der Sinn ihres Lebens nur noch darum dreht, möglichst früh zu sterben, damit sie die letzten freien Plätze auf dem Friedhof bekommen, dreht sie kurzerhand das Leben aller einmal um. Und nach und nach auch ihr eigenes. Ben wirkt von seiner Art her manchmal wie ein kleines Kind, selbst wenn er eigentlich schon erwachsen sein sollte: absolut sprunghaft. In der einen Sekunde interessiert er sich noch für das eine, in der nächsten wieder für etwas ganz anderes. Was er anfängt, beendet er nur selten. Und auch Frauen sind für ihn absolut austauschbar. Der Autor hat es geschafft, dass sich langsam, fast schon schleichend und fast unsichtbar für den Leser eine absolut grandiose Entwicklung von Ben anbahnt (wer mehr wissen will, muss das Buch aber dann doch schon selber lesen ;)) Und auch die Alten haben es mir angetan. Jeder war auf seine Art etwas wirklich besonderes und sie alle hat eines vereint: Romy und der Lebensmut, den sie ihnen geschenkt hat, indem sie alle in ihr Projekt mit einbezieht.
Was mir am besten gefallen hat: Die Story und die Charakter waren einfach wunderschön und berührend.
Was mir nicht gefallen hat: Irgendwie hat mir etwas gefehlt. Ich weiß nicht so wirklich was, aber irgendwie war nicht alles zu 100% rund.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
Das Buch konnte mich mit seiner Story und sieben unglaublich liebenswerten Charakteren wirklich nur begeistern. Dennoch muss ich ebenfalls sagen, dass mir einfach irgendetwas gefehlt hat.
Eine wundervolle Geschichte über Heimat und Familie, mit grandiosen Charakteren und einem Schreibstil der sicherlich einzigartig und so unglaublich lebendig ist.
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INHALT:
Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie, denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen einzige schauspielerische Glanzleistung sein Auftritt als »Frischedoktor« in einem Waschmittelspot ist, wird sie gefeuert. Und Ben kurz nach ihr. Romy kehrt zurück in ihr winziges Dorf, um dort ihr Erbe anzutreten. Hier leben nur noch Alte. Und die haben sich in den Kopf gesetzt, rasch das Zeitliche zu segnen, denn auf dem Friedhof sind nur noch zwei Plätze frei. Wer da zu spät kommt, muss auf den Friedhof ins Nachbardorf. Und da gibt es – wie jeder weiß – nur Idioten. Romy schmiedet einen tollkühnen Plan: Sie will mit den Alten ein elisabethanisches Theater bauen. Aus der gammeligen Scheune hinter ihrem Hof. Und mit ihnen Romeo und Julia auf die Bühne bringen. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Der »Frischedoktor« soll Regie führen! Ben ist begeistert: Regisseur! Das könnte unter Umständen der erste Job werden, den er nicht voll gegen die Wand fährt … (Klappentext)
MEINE MEINUNG
Ich dachte es geht um eine Liebesgeschichte! Doch als ich zu lesen begann merkte ich schnell, es geht hier nicht um die Liebe. Es geht um die Familie. Vom ersten Moment an bemerkte ich wie wundervoll dieses Buch geschrieben ist. Andreas Izquierdo schafft es Wörtern regelrecht Flügel zu verleihen. Es war faszinierend wie viel Leben er einer einfachen Sache einhauchen kann, wie zum Beispiel dem Gedanken an "Zu Hause".
Entgegen meiner Erwartung ging es in der Geschichte viel mehr um das Theater und die Menschen die es bauen. Bis zum letzten Drittel der Erzählung habe ich mich gefragt: Worauf läuft das hinaus? Doch wie ich schon erwähnt habe ist der Schreibstil so lebendig das man mit jeder Seite weiter in das Dorf und die Bewohner eintaucht. Ehrlich ich habe mich gefühlt als hätte ich mitgeholfen die Scheune in ein Theater zu verwandeln.
Und ich habe geschmunzelt. So oft! Die alten Herrschaften sind nicht nur charmant, sie erzählen alle ihre Geschichte. Jeder kommt zu Wort. Ich habe mit allen mitgefühlt. Geschichten in Geschichten über Geschichten.
Nachdem mich der wunderbare Schreibstil in den ersten 300 Seiten "bei Stange" gehalten hat, haben mich die folgenden Seiten nicht mehr losgelassen bis zum Ende.
... das der einzige Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit Mut war.
Nicht nur Romy und Ben haben mich gepackt. Besonders Bella hatte es mir angetan. Aber auch Anton und Theo. Oder Hilde und Bertha. Und Bertram erst. You name it! - alle haben einen Platz in meinem Herz gefunden (außer einer, aber das verrate ich jetzt nicht).
Obwohl die Geschichte anders war als erwartet (das lag wohl hauptsächlich am Titel und am Cover) habe ich sie geliebt wegen ihren Charakteren (und dem mehrfach erwähnten Schreibstil).
„Es gibt nicht die eine Liebe, die alles festlegt. Die Welt hat viel zu bieten. Und manchmal muss man länger suchen, bis man findet, was das Herz berührt.“
Den Anfang von „Romeo & Romy“ fand ich ein wenig verwirrend, da hier die Perspektivwechsel fast übergangslos stattfanden und man nicht wusste wer denn nun gerade als Erzähler fungiert. Allerdings habe ich mich relativ schnell daran gewöhnt und in die Geschichte gefunden. Darüber bin ich wirklich froh, da mir ansonsten ziemlich was entgangen wäre. „Romeo & Romy“ ist ein unterhaltsamer , herzerwärmender und berührender Roman, der mich zum Lachen gebracht, der aber auch mehr als einmal für einen dicken fetten Kloß in meinem Hals gesorgt und mich mit den Tränen kämpfen ließ. Die Geschichte ist nämlich tiefgründiger als ich zunächst angenommen hatte. Die eine oder andere Wendung bzw. Szene hat mich wirklich sehr berührt.
Der Handlungsverlauf ist von einigen Auf und Ab’s durchzogen, was mich wiederum an die Seiten gefesselt hat. Romy und die Großzerlitzer erleben Momente der Freunde, aber auch Momente der Niedergeschlagenheit und Entmutigung. Ich habe richtig mit ihnen mitgefiebert und gehofft, dass sie es schaffen werden das Theater fertig zu stellen und Romeo und Julia auf die Bühne zu bringen. Die liebenswerten Charaktere waren für mich die große Stärke dieses Romans. Man schließt sie alle mehr und mehr in sein Herz. Selbst Ben, bei dem ich lange nicht wusste, was ich von ihm halten soll, mochte ich mit der Zeit. Am schönsten fand ich jedoch wie groß der Zusammenhalt in diesem kleinen Dörfchen ist. Sie sind alle füreinander da und helfen sich gegenseitig. Sie sind nicht nur Nachbarn oder Freunde…Nein sie sind eine große Familie.
Mir hat die Entwicklung der alten Leute sehr gut gefallen. Am Anfang des Buches hat man deutlich gemerkt, wie alle bereits aufgegeben hatten. Durch den Bau des Theaters hat jedoch jeder eine neue Aufgabe erhalten und so das Gefühl bekommen, dass er oder sie noch gebraucht wird. Sie sind währenddessen richtig aufgeblüht.
Zum Schluss muss ich noch einen kleinen Kritikpunkt äußern: Mir war das eine oder andere Geschehen ein wenig zu überzogen und auch das Drama war teilweise too much
Mein Fazit
Romeo & Romy“ ist eine unterhaltsame, herzerwärmende und berührende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt. Ich habe sie innerhalb kürzester Zeit gelesen und kann euch jetzt nichts anderes raten als es mir gleich zu tun.
Inhalt: Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie,denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen einzige schauspielerische Glanzleistung sein Auftritt als “Frischedoktor“ in einem Waschmittelspot ist, wird sie gefeuert. Und Ben kurz nach ihr. Romy kehrt zurück in ihr winziges Dorf, um dort ihr Erbe anzutreten. Hier leben nur noch Alte. Und die haben sich in den Kopf gesetzt, rasch das zeitliche zu segnen, denn auf dem Friedhof sind nur noch zwei Plätze frei. Wer da zu spät kommt, muss auf den Friedhof des Nachbardorfs. Und da gibt es - wie jeder weiß - nur Idioten. Romy schmiedet einen tollkühnen Plan: Sie will mit den Alten ein elisabethanisches Theater bauen. Aus der gammeligen Scheune hinter ihrem Hof. Und mit ihnen Romeo und Julia auf die Bühne bringen. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Der “Frischedoktor“ soll Regie führen! Ben ist begeistert: Regisseur! Das könnte unter Umständen der erste Job werden, den er nicht voll gegen die Wand fährt.....
Meinung: Ich bin ganz erwartungslos an das Buch ran gegangen. Was mich dann erwartet hat fand ich sehr amüsant und auch traurig. Romy schafft es das dass ganze Dorf ein Theater zusammen stellt und deckt gleichzeitig mehrere Geheimnisse auf die zum Nachdenken anregen. Ich war total überrascht das so ein schöner Roman von einem Mann geschrieben wurde. Es steckt ganz viel Herz und Mut darin. Romy fand ich super sehr bodenständig aber auch neugierig. Ben hingegen sieht alles locker und hat manchmal eine nervige Art aber die wieder rum macht ihn so liebenswürdig.
Fazit: “Romeo und Romy“ von Andreas Izquierdo ist im Insel Verlag erschienen hat 491 Seiten und kostet als broschiertes Buch 14,99€ und als eBook 12,99€
"Romeo & Romy" erzählt die Geschichte der gescheiterten Schauspielerin Romy, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf zurückkehrt.
Die Nachricht des Todes ihrer geliebten Großmutter trifft Romy völlig unvorbereitet. Da sie ohnehin gerade ihren Job verloren hat und sie auch sonst nichts und niemand in der Stadt hält, kehrt sie zurück in ihr beschauliches Heimatdorf. Dort beschließt sie ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und gleichzeitig die Alten in ihrem Dorf, deren Lebenssinn darin besteht, sich die letzten freien Plätze des Friedhofs zu sichern, wiederzubeleben. Ein Theater muss her. Und diese sollen die Dorfbewohner gemeinsam mit ihr aus der alten heruntergekommenen Scheune basteln. Ob das gut geht?
"Romeo & Romy" hat sehr gute Ansätze und überrascht mitunter mit ernsthaften Themen und tiefgründigen Szenen. Trotzdem überwiegen klischeehafte, wenig authentische und zum Teil übertriebene Handlungsstränge, was ich sehr schade finde. Die Protagonistin und ihre Probleme waren mir weitgehend egal, ich konnte mich einfach nicht in sie hineinversetzen. Die Dorfbewohner hingegen fand ich herzig.
Insgesamt ist "Romeo & Romy" für mich ein Roman, dessen Potential nicht vollständig ausgeschöpft wurde.
Ich habe dieses Buch bei einer Verlosung gewonnen. Es ist einfach nur super. Romy hat ihren Job verloren und ihre Großmutter bei der sie aufgewachsen ist ist gestorben. Man kann also sagen sie ist am Boden. Also zieht sie sich ins kleine Dorf ihrer Kindheit zurück um ihre Wunden zu lecken. Dabei stellt sie fest, dass es auch dem Dorf nicht gut geht. Die Alten des Dorfes streiten sich um die letzten Plätze auf dem Freidhof. Also beschließt Romy ein Theater zu bauen um sich und das Dorf zu retten.
Erst dachte ich es geht mehr um Liebe aber es ist wirklich erfrischend, das die Liebe zwischen den beiden Hauptpersonen eher im Hintergrund steht. Dabei geht es mehr um den Zusammenhalt im Dorf. Es ist auch nicht nur heiter Sonnenschein. Zwischendurch wird es richtig düster und leicht makarber. Ich war das eine oder andere Mal schockiert über meine Reaktionen über die Handlung. Der Author schafft es das lustige in den Schicksalen der Menschen. Allerdings ist ist es nicht geschmacklos sondern wirklich gut abgestimmt.
Hat mich leider enttäuscht, es war mir alles zu bemüht, zu klischeehaft, zu wenig witzig. Vielleicht hatte nach dem für mich ziemlich perfekten "Club der Traumtänzer" einfach zu hohe Erwartungen.