Jetzt wirds ernst

by Robert Seethaler

Nach dem großen Erfolg von Die weiteren Aussichten erzählt Robert Seethaler in seinem neuen Roman mit liebevollem Humor die Geschichte eines Jungen, der es schafft, seinen Traum zu verwirklichen" Mein Weg ans Theater war verschlungen. Unvorhersehbar. Holprig"- so beginnt Robert Seethalers eigenwilliger Held seine Geschichte. Eine Geschichte, die mit der Kindheit im kleinen Friseursalon der Eltern beginnt, gefolgt von der turbulenten Freundschaft mit dem treuen Begleiter und ewigen Konkurrenten Max und dem ersten Verliebtsein in Lotte mit den grellpinken Zehennägeln. Doch so viel Unglück diese Liebe über den Helden bringt, so viel Glück bedeutet sie letztlich auch, denn durch sie kommt er zum Theater - Tschechow hin oder her - und beginnt damit seinen langen, steinigen Weg zum Schauspieler und schließlich gar raus aus der Provinz. Ausgelassen, mit viel Zärtlichkeit, aber in seinem typisch lakonischem Ton wagt sich Seethaler ganz dicht an seine Figuren und erzählt von all den kleinen und großen Dingen, die sie und ihre Leben zeichnen.

Genres: German Literature, Roman, Novels

316 pages, Paperback

First published June 23, 2010

About the author

Robert Seethaler is an Austrian living in Berlin and is the author of four previous novels. A Whole Life is his first work to be translated into English and is already a German bestseller, selling over 100,000 copies. The book has been translated from its original German by Charlotte Collins.

Reviews

[Hasewue · Rating 5 out of 5]

Ich bin positiv überrascht. Ich hätte niemals gedacht, dass mir das Buch so gefallen könnte. Da ich nicht mehr in der Lage bin, anständige Rezensionen zu verfassen, versuche ich eine vereinfachte Wiedergabe meiner Gedanken dazu. Das Buch ist einfach schön, lustig und traurig zugleich. Für mich enthielt es die berührendste Szene, die ich jemals gelesen habe (immerhin unter 1000 Büchern). Ich musste an zwei Stellen Rotz und Wasser heulen. Emotional hat mich das Buch richtig gebeutelt. Aber es ist dadurch ein Lieblingsbuch geworden, ein Buch, das ich weiterempfehlen werde. Ein Jahreshighlight und ein Seelentröster. Ich habe es sehr gerne gelesen.

[Steph · Rating 4 out of 5]

Ach du liebe Güte was war das? :D Ich war meiner Einstellung Seethaler gegenüber etwas verhalten, weil ich bisher nur Mein ganzes Leben gelesen habe und es um ehrlich zu sein etwas langweilig fand, aber dann habe ich aus Interesse und Langeweile Jetzt wirds ernst in die Hand genommen und schon auf den ersten paar Seiten wurde ich positiv überrascht. Seethaler beschreibt das Leben eines Jungen, der wie sein Vater Frisör werden soll, aber lieber ans Theater gehen und Schauspieler werden möchte, mit ganz viel Herz, Witz und Schlagfertigkeit, dass es mich schon fast an Joachim Meyerhoff erinnert. Seethaler ist aber noch etwas verhaltener, was es aber nicht weniger schön macht. Es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen und man erfreut sich auch mal wieder an der Vielfältigkeit der deutschen Sprache. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat war Seethalers Bezeichnung des Maskenbildners an einem Filmset als "freundlicher Homo", was sich doch sehr abwertend angehört hat und er hat es ungefähr 5 mal auf nur 3 Seiten wiederholt. Sowas muss auch in 2012 nicht sein, in dem Jahr in dem das Buch veröffentlicht wurde.

[Mutlu · Rating 5 out of 5]

Alles herrlich übertrieben und überdreht - so wie's sich in der Adoleszens anfühlt. Hat Spaß gemacht!

[gardienne_du_feu · Rating 2 out of 5]

Der namenlos bleibende Erzähler wächst in einer unscheinbaren Kleinstadt auf, versucht irgendwie die Schule zu ertragen, verliert früh seine Mutter und soll wie der Vater Friseur werden, um eines Tages dessen Salon zu übernehmen. Doch sein Herz gehört dem Theater, und er träumt davon, Schauspieler zu werden, ein unerhörter Wunsch, mit dem der Vater so gar nichts anfangen kann.

Eigentlich hat das Buch alle Zutaten eines guten Coming-of-Age-Romans - die spießige Kleinstadt, die kleinbürgerlichen Eltern, den Jungen, der von einer Karriere als Künstler träumt und der Enge in den Köpfen entfliehen will, der schon als Kind anders tickt als die anderen in seiner Umgebung und dadurch immer wieder auffällig wird, die erste Verliebtheit, die ersten ungeschickten Gehversuche im Schultheater.

Doch leider hat es Seethaler (dessen „Ein ganzes Leben“ ich grandios fand) trotz der schönen Grundideen gar nicht geschafft, mich zu begeistern. Im Klappentext wird das Buch als zärtlich, komisch oder verzaubernd beschrieben, aber ich habe es nicht so empfinden können. Zuallererst hat mich schon gestört, dass der Erzähler keinen Namen hat, die Stadt nicht geographisch eingeordnet wird und man auch nicht so richtig weiß, in welcher Zeit das Buch spielt. Es hängt dadurch merkwürdig im luftleeren Raum, doch ich hätte darüber schätzungsweise hinwegsehen können, wenn mir der Rest gefallen hätte.

Aber der Protagonist benimmt sich das komplette Buch hindurch wie ein Kleinkind, liegt entweder irgendwo heulend auf dem Boden, macht mutwillig Dinge kaputt oder prügelt sich, später säuft er dann auch noch in rauhen Mengen. Kurz, ich konnte mit ihm nicht warm werden, geschweige denn, seine Beweggründe für das, was er tut, wirklich nachvollziehen, und die ganze Geschichte wirkte irgendwie konstruiert, gekünstelt und überzeichnet auf mich.

Sehr schade, aber das war gar nicht mein Fall.

[Wolfgang · Rating 3 out of 5]

Nicht sehr tief und ziemlich persönlich für ein nicht-autobiographisches Buch, aber unterhaltsam. Eigentlich alles da: eine Jugend in der tiefsten Provinz, eine schöne Beziehung zum alleinerziehenden Vater, ein Bildungsroman mit Happy End. Die Handlung ist etwas übertrieben und an unwahrscheinlichen Stellen detailliert, was die Lektüre ein bisschen unbefriedigend macht - vielleicht auch, weil ich selbst mein Leben nicht in so einer Intensität gelebt habe oder erzählen könnte.
Habe das Buch ohne Bedauern zu Ende gelesen, würde es aber wohl eher nicht weiterempfehlen.

[Marius · Rating 4 out of 5]

Eine Geschichte in Seethaler Manier, die einen einmal mehr durch seine nüchterne, unaufgeregte Erzählart mit den eigenen Gefühlen zusammenbringt.
Man verfolgt das Aufwachsen des Jungen mit Neugier und einer vagen Erinnerung an eigene Rückschläge und Sehnsüchte. Wie sehr hätte man ihm die Liebe gegönnt.
Seethaler schafft es in jedem seiner Romane das Leben der Menschen so greifbar zu machen, seine Charaktere so liebevoll und machbar und haucht seinen Geschichten eine ganz eigene, wundersame Schönheit ein.

[Alia_Theresia · Rating 3 out of 5]

Sagen wir es so: gut Schreiben kann Seethaler einfach schon immer. Und an vielen Stellen dieses Romans war ich so begeistert von seinem Erzählstil, wie ich es war als ich den Trafikanten gelesen habe. Seethaler besitzt die Gabe, den Leser in seinen Bann zu ziehen, sodass man sich schnell in die Charaktere hineinversetzen kann. Leider verlieren sich viele Geschichten oft, die pubertären Beschreibungen von weiblichen Klassenkameraden fand ich sehr schwer und unangenehm zu lesen, da sie vor allem sehr sexualisierend waren. Es war mir einfach zu vulgär, zu bizarre und zu kontrovers. Viel Potential, das einfach nicht ausgeschöpft wurde.

[Cathrin · Rating 2 out of 5]

Mein zweites Buch des Autors. Leider konnte er mich diesmal nicht überzeugen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber die Geschichte hat mich eher gelangweilt.

[juli · Rating 4 out of 5]

Eine der besseren Coming-of-Age Geschichten.
Am Anfang war ich eher skeptisch, was den Plot anging. Aber sobald der Protagonist seinen "Purpose" findet, findet auch die Geschichte seinen Sinn, reißt einen (noch mehr) mit und ist greifbarer. Das vorherige stellt sich dann als extrem gut gelungenes Setup heraus.
Der anfängliche Erzählstil, der mich ein bisschen an Montagesequenzen in Filmen erinnert hat, gefiel mir richtig gut. Man bekommt einzelne Stichproben aus dem Leben des Protagonisten und lernt dabei die Beziehungen zu seinem Umfeld kennen, insbesondere zu seinem Vater und Max. Auch seine charakterliche Entwicklung wird sooo gut dadurch aufgezeigt. Die Schwierigkeiten des Aufwachsens, das Umgehen mit Trauma und der grundsätzlichen Verwirrung des Erwachsenwerdens. Mega gut erzählt.
Ich fand die Begeisterung, die der Protagonist für seinen Purpose hat, so greifbar und spürbar. So gut wurde das ganze eingeführt, so gut die Gefühle in Verbindung damit beschrieben und die Art und Weise, wie er dazu gefunden hat und immer weiter findet. Das war richtig einnehmend, man war selbst schon begeistert.
Die Charaktere sind unfassbar gut ausgearbeitet und vor allem die Beziehungen der Charaktere untereinander! Teilweise echt ergreifend. Die Schönheit lag dabei meistens in kleinen, unscheinbaren Details (und Dynamiken) und weniger in großen Worten oder Taten. Generell wird extrem wenig gesprochen, was einen aber irgendwie extrem in die Gedanken- und Gefühlswelt des Protagonisten eintauchen lässt und zum sonstigen Schreibstil auch hervorragend passt.
Ich war wie gesagt am Anfang erstmal skeptisch, aber umso mehr ich gelesen habe, desto überzeugter wurde ich von dem Buch. Und die letzte Seite und besonders die letzten paar Sätze haben mir richtig gut gefallen. Und das ist mir bei Büchern irgendwie immer sehr wichtig.
Der Schreibstil ist auch richtig cool! Ich weiß nicht, wie ich's erklären soll, aber das hat sich teilweise wie surrealer Realismus gelesen, weil die normalsten Alltagssituationen/-beobachtungen mit den skurrilsten Vergleichen und Beschreibungen dargestellt werden. Außerdem gibt es echt viele lustige Stellen, die aber auch echt wichtig sind, weil sie diese stetigen inneren Monologe etwas auflockern. Und es wird viel ausgesprochen und klar gesagt, was sich, glaube ich, viele Menschen (über andere Menschen) denken (damit meine ich nicht auf Äußerlichkeiten bezogen, sondern viel mehr Charakteristika, Zwischenmenschliches und Beobachtungen).
Mochte ich sehr! War auch das zweite Mal, dass ich's gelesen habe und ich kann mir vorstellen, das alle paar Jahre immer mal wieder zu lesen :)

[Anna Carina · Rating 2 out of 5]

Ok, war nen Versuch.
Coming of age Romane sind wohl nicht mein Fall.
Über das Theater zu lesen wohl auch nicht.
Jetzt werden alle Robert Seethaler Fans aufschreien: ich fand das Buch furchtbar langweilig und bedeutungslos.
Er scheint einen Faible für Eiterpickel zu haben.
Die Story war für mich so erzählt, als wenn man im Geisterriksha im Phantasialand sitzt und an den Schauplätzen der Pappfiguren vorbeifährt. Man erhält einen kurzen Eindruck, kann kaum die ganze Kulisse überblicken, keine tiefen Eindrücke gewinnen und ist auch schon weiter beim nächsten Schauplatz.
Diese Art die Geschichte zu erzählen hat mich völlig kalt gelassen, war null mit den Figuren connected, hatte keinen tiefen Erkenntnisgewinn.
Da ich aber weiß, dass Herr Seethaler ein ganz Großer sein soll, werd ich’s mal mit dem Trafikanten probieren oder dem Buch über Herrn Mahler.

[Katrin · Rating 4 out of 5]

Wie auch in seinem letzten Werk, das ich gelesen habe, "der Trafikant", zeichnet sich der Autor durch seine Sprache aus, die Tragik in Leichtigkeit verwandelt und das Wesen, die Erlebnisse und das Innenleben des Protagonisten ganz nah werden lässt. Eine Geschichte, die es schafft in wenigen Seiten mehrere Lebensalter schlüssig und einfühlsam lebendig werden zu lassen. Sehr empfehlenswert!

[Louisa · Rating 2 out of 5]

es tut mir so so leid, ich brech bücher normalerweise echt nicht ab, aber habs halb gelesen und es hat sich alles wie ein prolog angefühlt der einfach nicht enden wollte :(
oder so eine autobiographie bei der man hofft dass endlich der kindheitsteil vorbei ist und man ins erwachenenleben kommt, aber es passiert nicht :(
schreibstil ist dafür ganz schön

[Bram Lind · Rating 3 out of 5]

Schönes Büchlein aber nicht der beste Roman von Seethaler

[Max · Rating 3 out of 5]

Er kann einfach sehr gut schreiben, aber das hier muss man nicht lesen.

[Luise · Rating 4 out of 5]

Reread

[Cigana · Rating 2 out of 5]

Bis zur Mitte ist es ein Jugendroman, durch den ein pubertierender Aussenseiter stolpert... Mal sehen ob noch mehr draus wird.

...mittelmässige Schauspielkarriere, Alkohol und Titten - dafür hab ich lesen gelernt?!
Überzeugt mich nicht.

[Hohlmes · Rating 4 out of 5]

Sehr nett

[Marie Petersen · Rating 3 out of 5]

Solide geschrieben, für mich leider nicht stark im Gedächtnis verblieben

[Johann Guenther · Rating 4 out of 5]

SEETHALER, Robert: „Jetzt wird’s ernst“, München 2012
Ich habe bis jetzt alle Seethaler-Bücher gelesen. Immer wieder kommen negative Gestalten vor. Versager. Aber sprachlich ist es ein einmaliger neuer Stil. Im vorliegenden Buch beschreibt er einen jungen Mann, der Schauspieler wird. Seethaler – selbst Schauspieler – kennt dieses Metier sicher gut, setzt es aber in der Person eines Versagers um.
Er besitzt Ehrgeiz: „Und hinter seiner hohen, glatten Stirn verbarg sich ein furchtbarer, an fundamentalen Starrsinn grenzender Gerechtigkeitssinn.“ (Seite 34)
Innere Unruhe beschreibt er so: „In diesem Moment riss etwas in mir. Es begann in der Herzgegend und breitete sich aus wie ein Haarriss in einer Windschutzscheibe. Ich konnte genau fühlen, wie sich mein Körper in immer kleinere Teile zerlegte, jeden Moment würde ich in einer gläsernen Staubwolke verpuffen. Meine Eingeweide knirschten schon.“ (Seite 125)

[jules! · Rating 2 out of 5]

dnf