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U no einisch: Sprechtexte (edition spoken script 19)

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BEVOR SIE DIESES ERWEITERTE E-BOOK KAUFEN, PRÜFEN SIE BITTE, OB IHR LESEGERÄT INTEGRIERTE AUDIODATEIEN WIEDERGEBEN KANN. "Ä Platz vou Schtiui", einen Platz voller Stille - Beat Sterchi findet ihn mitten in Venedig, mitten in der Menge der "Turis". "Ä ganze Platz vou nut!" Venedig ist millionenfach schon beschrieben worden, aber so lautmalerisch? Das stand noch aus. "Öpper muess gäng ruere", heisst es in einem anderen Sprechtext, es geht um Fondue, und naturlich geht es nebenbei um mehr.In seinem zweiten Spoken-Script-Band "U no einisch" versammelt Beat Sterchi Texte uber Reisen, ubers Essen, uber Begegnungen, uber Literatur und Kunst. Erzählt wird von der Aare, von Henry Dunant und Robert Walser, vom Gang zum "Märit" oder von dem, was einen Botanischen Garten unterscheidet vom Schrebergarten. Das ist einiges."Mängisch schteit eifach öpper ufene Schtue u singt es Loblied": Hier sind Loblieder zu lesen auf Beiläufiges und Alltägliches. Mit erhellendem Sprachwitz, mit Ironie und grosser Erzähllust blättern die Texte unsere vermeintlich vertraute Welt auf, und unter und hinter unseren Sprechgewohnheiten kommen lauter kleine Abgrunde zum Vorschein.

166 pages, Kindle Edition

Published April 20, 2016

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Beat Sterchi

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Profile Image for Klaus Mattes.
711 reviews11 followers
May 16, 2025
Ach ja, Ernst Jandl und Eugen Gomringer. Ernst Jandl ist der mit dem kotzenden Mops. Und Gomringer kennen Sie auch. Immer das Wort Schweigen und ganz in der Mitte fehlt es einfach. Oder immer das Wort Apfel und irgendwo steht dann Wurm drin. Konkrete Lyrik, Spielen mit der Wiederholung von einfachen Worten. War mal sehr angesagt in den 1960-er Jahren. Da war's auch noch neu. 50 Jahre später kann man es vielleicht wieder machen. Beat Sterchi, der als junger Mann in den 1980-ern für kurze Zeit mal, so weit deutsche Sprache gesprochen wurde, kurze Zeit berühmt war, für seinen, bei Diogenes verlegten, Schweizer Kuhroman „Blösch“, in dem es gegen die industrielle Erzeugung von Rindfleisch ging, der seither, während er in Kanada, der Dritten Welt und überhaupt in spanischsprachigen Ländern gelebt und gelehrt hat, mehr oder weniger vergessen wurde, den es dessen ungeachtet aber immer noch gibt, schreibt gerne Feuilletons übers Reisen und Blogs über Kunst und manchmal auch Gedichte in Berner Mundart, wie hier.

Die Berner Dialektdichtung ist natürlich die Schweizer Mundartdichtung überhaupt. Gewissermaßen. Schon immer gewesen.

Ob man nun allerdings das starrsinnig Repetitive, das ausgestellt „Einfache“ von Sterchis Dialekttexten – und dass man so oft denkt, da macht einer den Jandl nach – trotz all dem Einfallsreichtum und Unerst, und, ja klar: „Hintersinn“, wirklich ehrlich mag …? Also, ich weiß nicht.

Isch da no frei? Merci.
Isch da no frei? Merci.
Isch da no frei? Merci.
Isch da no frei? Merci.

Isch hie guet?
Oder wosch da?
Wetsch du da?
Da?
Isch da guet?
Da ist guet.

Wetsch Goffere?
Söll dr Goffere?
Wohäre chunnt Goffere?
Wo wotsch di Goffere?
Het Goffere hie nid Platz?

U eine seit:
Hallo, hallo!
Itz bini grad im Zug!
Ja, hallo, hallo!
Itz fahre er de grad, mi Zug!

Wetsch lieber gäge füre?
Wo isch füre?
Isch so füre?
Wotsch du nid gäg füre?

U eine hocket häre,
het Bei ufe,
macht ä Schtei
wie ne auti Märä.
Usem Chopfhörer
nüt aus Zische un eis Gschrei.

Isch da no frei? Merci.
Isch da no frei? Merci.
Isch da no frei? Merci.
Isch da no frei? Merci.

Mir si itz im Zug.
Ig lüte a vom Zug!
Ig ha nume wöle säge.
Mir si itz im Zug.

U eine seit:
Nei, das isch guät äso.
Jawohl, das isch güät.
Ja, ja, das isch güät.
Genau, ganz güät
Das ischt scho güät.

U öpper seit:
Das isch aber ä schöni Chetti.
Ganz ä schöni Chetti.
Lueg di Chetti!
Gseschs ihri do?
Sone Chetti!
Sone Chetti wetti o.

U eine fragt:
Wo gosch dänn ahne?
Zur Fründin gohni.
Hesch du e Fründin?
Jo, ds Sankt Margrete.
Isch es ä hübschi?
Jo, ganz e flotti!
Was? Hesch ä Foti?

U eine seit:
Nei, ha ke Scheiche vrheit.
Ha nume wöue frage,
wies dir geit!

U eine seit:
Oh Schatz, bisch du allei?
Ganz allei dehei.
Nume wöue frage,
wies dir lauft?
Hesch dini Schue itz kouft?

U eine seit:
Nei, nid gschänkt!
Nei, ufghänkt!
Ja, sich ufghänkt!
Vorher no bügglet!
Nei, nid gschänkt!
Ufghänkt!

U eine seit:
Ja, äbe.
I bi ou drgäge.
Das hani schnäu
wöue sage!

U eine seit:
Chas eifach nöd vrhebe!
Jo ebe! Jo ebe!
Eifach nüme vrhebe!
Jo ebe! Jo ebe!

U en angeri seit:
Hoi Monika, das isch d Monika!
Nei, d Monika, jo d Monika!
Tschau Monika, du Monika!
Danke Monika! Tschau Monika!

U eine fragt:
Hesch itz ds Outo gschtoubsugeret?
Was, d Wösch no nid über ta?
Aber nid meh aus vierzig Grad!
Houptsach, du hesch ds Outo
gschtoubsugeret!

U eine seit:
Machsch no mit Immobilie?
Ig ha gmeint, du machsch mit Immobilie.
Nid mit Immobilie?
U ig ha gemeint, du machisch mit Immobilie!

U da chunnt ds Wägeli!
Chunnt itz ds Wägeli?
Itz chunnt grad ds Wägeli.
Wetsch öppis vom Wägeli?

Wetsch du öppis?
Wär nimmt öppis?
Nimmsch du öppis?
Nimmt öpper öppis?

Söu i äch es Cappuccino?
Nimmsch du es Cappuccino?
Wosch du au es Cappuccino?
Mir no es Cappuccino!

Un eini seit:
Itz bin i grad im Zug,
itz hani grad Zyt, aha?
Isch wohr, aha! Joho, jaja!
Isch das öppe so, isch wahr?

U eine seit:
Dir Auti vo der Aute,
die kenn är nid.
Är kenn nume die Auti,
aber, we das schtimmi,
was me sägi,
nämlech,
dass di Auti vo der Aute
no schlimmer syg aus die Auti,
de guet Nacht am Sächsi.

U itz no Vrschpätig?
Was het er Vrschpätig?
Dä het doch nid Vrschpätig?
Hoffentlech het dä nid Vrschpätig.

U ne angere seit:
Beschtens adiö danke!
Schöns Wuchenänd!
Müesse mer halt schiebe!
Jo danke, Ihne au!
U när für sich säuber no schnäu:
Du blödi Sau!

Si mir scho da?
Was, mir si scho da?
Nei, mir si no nid da?
Aber gly si mir da?

U eine seit:
Machsch no mit Immobilie?
Ig ha gmeint, du machsch mit Immobilie.
Nid mit Immobilie?
U ig ha gemeint, du machisch mit Immobilie!

Ig nimme fang Goffere.
Söu dir höufe mit dr Goffere?
Isch ke schwäri Goffere.
Geit guet, di Goffere.

Gsesch? ke Vrschpätig!
Nüt vo Vrschpätig?
Dä het äuä Vrschpätig.
Guet het er ke Vrschpätig.

U dä mit em Schtei
nimmt syni Bei wider abe,
im Chopfhörer no immer
eis Gwimmer, eis Gschrei.

U de dr Kondi?
Wo isch äch dr Kondi?
Itz simer da un ke Kondi.
Was isch äch mit däm Kondi?

Dies ist kein zweisprachiges Buch. Und Berndeutsch ist für Hochdeutsch-Sprechende nicht eben der zugänglichste Schweizer Dialekt. Ich probiere mal eine Übersetzung:

Ist hier noch frei? Danke.
Ist hier noch frei? Danke.
Ist hier noch frei? Danke.
Ist hier noch frei? Danke.

Geht das so?
Oder willst du dort?
Willst du hier?
Hier?
Ist es hier gut?
Hier ist gut.

Möchtest du vielleicht den Koffer?
Soll ich den Koffer?
Wohin mit dem Koffer?
Wohin willst du den Koffer?
Hat er nicht Platz hier, der Koffer?

Und einer sagt:
Hallo, hallo!
Ich bin gerade im Zug.
Ja, hallo, hallo!
Er fährt jetzt los, mein Zug.

Möchtest du lieber Fahrtrichtung?
Wo ist hier Fahrtrichtung?
In die Richtung?
Möchtest du nicht lieber in Fahrtrichtung?

Und einer setzt sich hin,
Beine hoch,
spielt den Stein
wie ein alter Esel.
Aus dem Kopfhörer
Nur immer Zischeln und Geschrei.

Ist hier noch frei? Danke.
Ist hier noch frei? Danke.
Ist hier noch frei? Danke.
Ist hier noch frei? Danke.

Jetzt sind wir im Zug.
Ich rufe aus dem Zug an.
Ich wollte nur sagen.
Wir sind jetzt im Zug.

Und einer sagt:
Nein, so ist es gut.
Aber ja, so ist es gut.
Ja, ja, das ist ja gut.
Genau, wirklich gut.
Also, das ist gut so.

Und jemand sagt:
Das ist ja eine schöne Kette.
Eine wirklich schöne Kette.
Schau mal, die Kette!
Die von der da.
Was für eine Kette!
So eine hätt ich gerne.

Und einer fragt:
Wohin geht's denn?
Zur Freundin.
Hast du eine Freundin?
Ja, in St. Margrethen.
Sieht sie gut aus?
Ja, super.
Was? Hast du ein Foto?

Und einer sagt:
Nein, es ist nichts passiert.
Wollte nur mal fragen,
wie's dir so geht.

Und einer sagt:
Oh Schatz, bist du grad allein?
Ganz allein zu Haus.
Wollte nur fragen,
wie's bei dir so läuft.
Hast du die Schuhe gekauft?

Und einer sagt:
Nein, also nicht mal geschenkt!
Nein, erhängt!
Ja, aufgehängt!
Davor erst noch gebügelt!
Nein, nicht geschenkt!
Erhängt.

Und einer sagt:
Ja, genau.
Ich bin auch dagegen.
Hab's nur schnell
noch sagen wollen!

Und einer sagt:
Ich halt's nicht mehr aus!
Ja genau! Ja genau!
Halt's einfach nicht mehr aus!
Ja genau! Ja genau!

Und noch eine sagt:
Hi Monika, hier ist die Monika!
Nein, Monika, ja, die Monika!
Hallo Monika, du Monika!
Danke Monika! Tschau Monika!

Und einer fragt:
Hast du das Auto jetzt gesaugt?
Was, die Wäsche ist noch nicht fertig?
Aber nicht über vierzig Grad!
Am wichtigsten ist, dass du
das Auto staubsaugst!

Und einer sagt:
Machst du immer noch in Immobilien?
Ich dachte, du machst in Immobilien!
Keine Immobilien?
Und ich dachte, du machst in Immobilien!

Und da kommt das Wägelchen!
Kommt das Wägelchen?
Da vorn kommt das Wägelchen.
Möchtest du was vom Wägelchen?

Willst du was?
Wer möchte was?
Nimmst du was?
Nimmt da jemand was?

Ob ich vielleicht einen Cappuccino?
Nimmst du einen Cappuccino?
Willst du auch einen Cappuccino?
Mir auch einen Cappuccino!

Und einer sagt:
Ich bin jetzt grad im Zug,
jetzt hab ich Zeit, ja?
Ach ja, aha! Tjaja, jaja!
Ist doch so, etwa nicht?

Und einer sagt:
Die Alte von der Alten
kennt er nicht.
Er kennt ja nur die Alte,
aber, falls das stimmt,
was man so hört,
nämlich,
dass die Alte von der Alten
schlimmer ist als die Alte,
dann ist Hopfen und Malz verloren.

Und jetzt auch noch Verspätung?
Hat er denn Verspätung?
Er hat doch nicht etwa Verspätung?
Hoffentlich hat der keine Verspätung.

Und ein anderer sagt:
Alles Gute Wiedersehn danke!
Schönes Wochenende!
Da müssen wir wohl schieben!
Ja danke, gleichfalls!
Und dann zu sich selbst noch schnell:
Blöde Sau!

Sind wir schon da?
Was, wir sind schon da?
Nein, wir sind nicht schon da?
Ja, aber gleich dann?

Und einer sagt:
Machst du noch in Immobilien?
Ich dachte, du machst in Immobilien!
Keine Immobilien?
Und ich dachte, du machst in Immobilien!

Ich nehm schon mal den Koffer.
Soll ich dir helfen mit dem Koffer?
Ist kein schwerer Koffer.
Geht gut mit dem Koffer.

Siehst du? keine Verspätung!
Überhaupt keine Verspätung?
Der hat immer Verspätung.
Gut, dass er keine Verspätung hat.

Und der Steintyp
tut seine Beine wieder runter,
im Kopfhörer immer noch
Gewimmer und Geschrei.

Und was ist mit dem Schaffner?
Wo ist überhaupt der Schaffner?
Wir sind da und kein Schaffner.
Was ist denn mit dem Schaffner?

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