Catharina von Georgien ist ein deutsches Barockdrama von Andreas Gryphius, das exemplarisch den Konflikt zweier Kulturen zeigt, der sich in der Beziehung der beiden Hauptpersonen, der Christin Catharina und dem muslimischen König der Perser, Schah Abas, widerspiegelt. Die Quelle für das Trauerspiel bildet die Geschichtensammlung Histoires tragiques de nostre temps von Claude Malingre. Der iranische Schah Abbas I. der Große (1587-1629) aus dem Geschlecht der Safawiden bekämpfte ab 1620 den Osten der damaligen iranischen Provinz Georgiens, Kachetien. Diesem Kampf fielen Hunderttausende zum Opfer, doch die zuletzt auf ein Drittel dezimierte Bevölkerung wehrte sich heroisch und 1625 musste Schah Abbas I. das Königreich Georgien anerkennen, das von Teimuras I. regiert wurde. Das zwischen 1647 und 1650 mit dem Untertitel Bewehrete Beständigkeit entstandene Drama erschien erstmals 1657. Andreas Gryphius (1616 - 1664; eigentlich Andreas Greif) war ein deutscher Dichter und Dramatiker des Barock.
Wer überlegt sein Germanistikstudium abzubrechen, sollte dieses barocke Trauerspiel lesen um die Bestätigung zu bekommen, dass eine Exmatrikulation genau das Richtige ist. Selbst mein Prof (der ein kranker Gryphiusgeek ist) sagte uns dass er hofft dass wir den dritten Akt überblättert haben (und ich bin stolz dass ichs getan habe, ansonsten hätte ich noch mehr Zeit verschwendet) Vielleicht wäre das Stück weniger hochstilisiert und in neuerem Deutsch angenehmer gewesen. Vielleicht war mein Prozess des Lesens aber auch einfach nur ein besseres Trauerspiel als Catharina von Georgien:')
Damals bestimmt nen Banger gewesen. Heut etwas dröge… Und dann eben doch an Stellen so schrecklich tragisch. „Laß auff dem Brand Altar/ dem Schauplatz deiner Pein Zu lindern deinen Grimm vns selbst ein Opffer sein/ Doch ist wohl herber Rach‘ vnd die mehr kan betrueben Ald daß Wir/ Feindin/ dich auch Tod stets muessen liben.“
bei erneutem Lesen wird klar, was für ein Simp Schach Abas eigentlich ist. Er liebt Catharina. Mehr kann der gute Herr leider nicht. Catharina ist sehr vielschichtig, aber ihr Vorgeschichte leider etwas langatmig. Vor allem die schnelllebigen Textpassagen mit schnellem Dialog sind sehr angenehm zu lesen
Verzeihe mir Großgunstier Leser / daß ich bißher auffgehalten / vnd wende dein Gesicht mit mir von dem was Vergänglich auff die ewigherrschende Ewigkeit