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Theodor Storm #2

Der Nordseespuk

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Husum, Winter 1843: Nachts am Hafenbecken entdeckt Peter Söt, der Schreiber und Freund des jungen Anwalts Theodor Storm, eine Leiche im Schlick. Und schon wenig später gibt es einen zweiten Toten. Die Ermordeten hatten Kontakt zu einer Sekte, die vor über hundert Jahren auf der Insel Nordstrand aktiv war. Storm entdeckt, dass die Gemeinschaft im Verborgenen bis heute besteht. Nimmt sie jetzt späte Rache?

256 pages, Paperback

First published May 15, 2016

10 people want to read

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Tilman Spreckelsen

37 books4 followers

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1 star
1 (2%)
Displaying 1 - 11 of 11 reviews
Profile Image for Ricarda.
36 reviews
July 20, 2017
Abgebrochen auf Seite 184. Ich breche selten ein ein Buch ab, aber das ging gar nicht! Sprache und Plot sind so einschläfernd.
Profile Image for Angelika.
333 reviews7 followers
June 14, 2016
Nordseespuk - Ein Theodor-Storm-Krimi? Zugegeben, ich kenne mich mit Theodor Storm nicht sehr gut aus. Trotzdem hat der Krimi mein Interesse geweckt. Der Titel klingt nach Grusel und Nervenkitzel. Auch dass es sich bei der Geschichte um einen historischen Krimi handelt, fand ich zur Abwechslung wieder einmal sehr anziehend. Besonders angesprochen hat mich aber die Gegend in der die Handlung spielt: Nordfriesland, insbesondere Husum. Ich mag Regionalkrimis und erhoffte mir einen schönen Lese-Ausflug in diese Gegend. Leider hat mich der Krimi nicht wirklich von sich eingenommen.

Gefallen hat mir an dem Krimi als erstes das Cover. Die altertümliche Kirche mit ihrer roten Backsteinfassade vermittelt sehr gut die baulichen Charaktere der Gegend. Der düstere Himmel und die Spiegelung im See vermitteln etwas mystisches. Der Klappentext versprach Spannung und etwas Grusel. Den Schreibstil des Autors fand ich eigentlich ganz gut. Seine Sprache ist flüssig und schnörkellos.

Nicht gefallen hat mir der Erzählstil. Die Handlung hat wenig Spannungsaufbau. Die Charaktere, besonders die Hauptpersonen, sind zu blass und farblos dargestellt. Erzählt wird die Geschichte, nicht wie erwartet von Theodor Storm, sondern von seinem Schreiberling Peter Söt in der Ich-Form. Zu Theodor Storm hat man dadurch, wie ich finde, schon wenig Nähe. Er wird zwar durch Söt immer wieder etwas in den Vordergrund gestupst, doch wirkliche Ermittlerqualitäten konnte ich bei ihm nicht ausmachen. Wurde es mal leicht spannend, kam die Auflösung auch ziemlich schnell. Als Leser wurde ich nicht gefordert mit zu ermitteln. Ich wäre auch gar nicht in der Lage gewesen, dieses zu tun. Denn zu den Lösungen der einzelnen Spannungsmomente, konnte ich mir so überhaupt nichts ausmahlen. Erklärungen dazu bekam man dann schon. Leider sagte mir diese Art des Erzählens nicht zu. Ich mag es, als Leser mit raten zu können und mir einen etwaige Lösungsweg zu finden.

Husum und die Umgebung werden auch beschrieben, persönlich hätte ich mir ein besseres und ausführlicheres Bild von der Gegend erwartet. Einige wenige historische Häuser der Stadt sind aber wirklich gut und detailliert beschrieben.

Wie schon erwähnt sind die Charaktere eher schwach. Für mich persönlich gibt es auch zu viele Personen, die in dem doch recht kurzen Krimi angesiedelt sind. Bei einigen war mir nicht ganz schlüssig, warum dieser oder jener Jemand in der Geschichte auftaucht. Eine besondere Nebenrolle spielte die historische Figur Antoinette de Bourignon. Ihre wirren Gedanken, Ansichten und Handlungen empfand ich persönlich als seltsam. Spuk, Grusel oder Nervenkitzel konnte ich durch diese Handlungssträngen nicht verspüren.

Mein Fazit:

Leider konnte mich der Krimi weder durch die Handlung noch durch die Charaktere begeistern. Am Ende der Geschichte, weiß ich eigentlich schon gar nicht mehr recht, wie der Anfang war. Kurz und schmerzlos und ohne großes Erinnerungspotenzial.
Profile Image for Angelique's Leseecke.
1,041 reviews5 followers
July 31, 2016
*Inhalt*
Husum 1843: Auf dem Rückweg von einem feuchtfröhlichen Abend entdeckt Peter Söt, seines Zeichens Schreiber des Anwalts und Dichters Theodor Storm, einen goldenen Pokal im Schlick des Hafens. Um beim Bergen dort nicht zu versacken, besorgt sich Peter eine Leiter. Bei seiner Rückkehr ist der Kelch verschwunden und an seiner Stelle liegt nun eine Leiche. Kurze Zeit später wird der Sohn des Toten vermisst und eine weitere Leiche taucht auf. Alle hatten Kontakt zu einer Sekte, die die Jungfrau Antoinette de Bourignon vor hunderten von Jahren gegründet hatte. Ihr schwebt vor, auf Nordstrand ein Paradies zu errichten. Was steckt hinter diesen Morden? Theodor Storm und Peter Söt nehmen ihre Ermittlungen auf.

*Meine Meinung*
"Der Nordseespuk" von Tilman Spreckelsen ist bereits der zweite Fall des sympathischen Ermittlerduos. Und auch wenn es mein erstes Buch des Autors ist, bin ich schnell und gut in die Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, der Autor bringt die düstere Atmosphäre rund um Husum und den Morden gut rüber. Viele Szenen spielen am Nachmittag, in den Abendstunden oder in der Nacht, alles Tageszeiten die rund um Weihnachten ziemlich dunkel sind. Ich habe nicht viel Erfahrung mit historischen Krimis, aber diesen hier finde ich spannend und authentisch. Mir fehlte auch bei den Ermittlungen die moderne Technik nicht, sondern ich ließ mich einfach ins 19. Jahrhundert entführen.

Die Beschreibungen von Husum und Umgebung ist sehr detailliert und anschaulich, mein Kopfkino lief gleich los. Dazu muss ich sagen, dass ich Krimis aus Husum und Umgebung echt liebe. Es ist nicht meine Heimatstadt, sondern sie liegt 60km westlich von mir, trotzdem strahlt sie eine gewisse Faszination für mich aus.

Die Charaktere sind lebendig und werden regionaltypisch beschrieben. Besonders gut hat mit Constanze, Theodor Storms Cousine gefallen. Sie ist mir gleich an Herz gewachsen, sie glaubt an Peters Unschuld und bringt frischen Wind in die Ermittlungen. Peter Söt ist ein junger Mann, der dem Alkohol nicht ganz abgeneigt ist. Das macht ihn für mich am Anfang sehr unsympathisch. Im Laufe der Zeit wird sein Alkoholkonsum immer weniger, dadurch sammelt er ein paar Sympathiepunkte. Als Ich-Erzähler ist er nämlich sehr präsent.

Die Rückblenden rund um die Sekte und der Begründerin Antoinette de Bourignon haben mir auch sehr gut gefallen und sie haben sich gut in die Geschichte eingefügt.

Das Cover passt richtig gut zum Krimi, diese dunklen Wolken über ein Gehöft, welches typisch norddeutsch ist, spiegelt die düstere Atmosphäre wieder. Mir gefällt es richtig gut.

*Fazit*
Ein gut gelungener Regionalkrimi mit einer düsteren und geheimnisvollen Atmosphäre. Die geschichtlichen Geschehnisse sind gut recherchiert und beschrieben.
Freue mich auf einen weiteren Fall des sympathischen Ermittlerteams.
Profile Image for Oliver.
149 reviews2 followers
June 6, 2016
Besser als der Erstling, da er lange nicht so verschnörkelt ist und sich mehr auf die Geschichte konzentriert.
510 reviews16 followers
September 14, 2020
Mir fehlt ein wenig die Stringenz...

Hinweis(e):
1. Am ENDE des Buches gibt es ein Personenverzeichnis – dort zuerst hinzusehen ist durchaus sinnvoll. So um Seite 30 hatte ich selbst damit begonnen, eines anzulegen – und dafür nochmals am Anfang angefangen – teils scheinen nur die Funktionen der Personen relevant zu sein (z.B. der Polizist, der Bürgermeister) – es wird aber teils der Name, teils die Funktion beim späteren Erscheinen genannt. Andere (Anna ab S. 21, Lena ab S. 43, der zunächst namenlose Fischer Sörensen) werden über ihre Funktion eingeführt, sind aber persönlich relevant.
2. Darüber hinaus zeigt das Deckblatt des Buches eine (Land-)Karte, die die Lage Husums in der Region zeigt – inklusive der für die Handlung wichtigen Pohnshallig und Nordstrand, mit damaligen Grenzen und Verwaltungsbezirken. Darüber hinaus hatte ich irgendwann auch Straßennamen notiert und empfehle dem Leser die Lokalisierung auf einer geeigneten Seite im Internet (Routenoptionen mit mehreren Haltepunkten) – z.B. für: Süderstraße, Großstraße, Hafen, Schloß, Hohle Gasse, Neustadt, Zingel,…

Hm. Üblicherweise schreibe ich bei der Lektüre ein paar Zitate heraus, mache mir Notizen für die spätere Rezension. Hier hatte ich mehr Notizen als sonst, weil es mir einfach schwerfiel, ansatzweise wichtige Information von unwichtiger zu trennen. Wenn ich bei etwa der Hälfte der Lektüre in anderen Rezensionen nachsehe, bedeutet dass, das ich vom Buch verwirrt bin. Bin ich.
Beim Klappentext dachte ich zunächst, der Name „Theodor Storm“, Anwalt, sei eine zufällige Koinzidenz mit dem Dichter und Autor des „Schimmelreiter“. Nein, eben dieser ist gemeint.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor... - eine Vorab-Lektüre schadet nicht.
Er WAR Anwalt und aus Husum. Die im Buch handelnde Cousine Constanze ist ebenso real wie seine vorkommenden Eltern. Die im Buch beschriebene Periode entspricht der Zeit vor seiner ersten Ehe mit erster Anwaltstätigkeit, seinem „Brotberuf“. Ja, natürlich kennen wir die genauen Dialoge nicht.
Die Historizität gilt auch für weitere Teile der Handlung, was im Nachwort ab S. 252 noch erwähnt wird: die Mystikerin Antoinette de Bourignon ist historisch belegt, ebenso ihre Anhänger in Husum, speziell die Brüder Marten und Wolbert Andresen. Für den Neffen hat der Autor den Namen geändert vom mit dem Onkel, wohl der Pate, gleichlautenden „Marten“ zu Sönke, um Verwechslungen auszuschließen – sehr nachvollziehbar - sowie den nicht genannten Namen für den dritten Bruder, Hauke, ergänzt. Soweit alles gut.

Befremdlicherweise war diese historische Korrektheit für mich eher überraschend, da ich schon an der – frei erfundenen – Detektiv-Spielerei Storms hängen geblieben war: Einige Mit-Rezensenten beurteilten den Untertitel als „Theodor-Storm-Krimi“ als Mogelpackung. Nun, ja, die Handlung wird aus der Sicht von Söt als Ich-Erzähler beschrieben. Ja, Söt ermittelt. Storm aber auch. Für mich besteht die „Mogelpackung“ weniger daraus, Storm statt Söts zu nennen (da eben beide ermitteln) – sondern vielmehr daraus, Storm überhaupt zum Hobby-Detektiv zu machen, wenn man doch sonst Wert auf die genannte Historizität legt: Söt allein ermitteln zu lassen und diesem als Schreiber vom historischen Dichter-Anwalt Storm ein Gehalt zu geben – Storm aber ansonsten nicht zu einer Hauptfigur zu machen, meinetwegen soll er gerne gelegentlich Kontakte herstellen oder Anekdoten zur Klärung von sich geben – hätte für mich weniger mentalen Spagat bedeutet. Dass Storm involviert ist, wirkt auf mich zu gewollt. Im historischen Frankfurt-Krimi „Die Farbe von Kristall“ von Nikola Hahn fand ich solche Themen bedeutend besser gelöst, dort gibt es zum Beispiel einen „Auftritt“ der historischen Person Dr. Alzheimer zu seinem Fachgebiet – das passt so. Auch merkt man dem letzteren Roman eher das zeitliche und lokale Kolorit an – mit breiter hessischer Mundart bei den einfacheren Leuten und Beschreibungen vom Aufwand des damaligen Waschtags, der Einschränkungen für Frauen usw. Storm und Söt würden wohl auch heute bei den auf einer Husum-Karte sichtbar kurzen Wegen kein Auto nutzen; provokativ könnte man sagen, zur Jetzt-Zeit fehlt ihnen fast nur das Smartphone (nein, die oft beschriebene Beleuchtung allein machte es für mich nicht). Einem Agatha-Christie-Roman aus den Zwanzigern merkt man die zeitliche Zuordnung deutlicher an. Gerade die sich quasi aufdrängenden Fakten, dass Söt nicht aus der Gegend ist oder dass zu damaliger Zeit wohl auch jemand katholischen Glaubens in der Region einen schweren Stand gehabt hätte, geschweige denn eine Sekte, werden nicht genutzt für eine weitere Ausarbeitung. Auch hätte ich gerne noch mehr Informationen zu damaligen politischen Situation mit Dänemark im Text gehabt, was speziell ein Politikum für den historischen Storm war, aber man kann das ja an anderer Stelle nachlesen.

Ein weiterer Kritikpunkt war für mich die Informationsdichte. Bei der Übersicht meiner vielen vielen Notizen stelle ich fest, dass sie vom Ende des Buches aus gesehen fast alle wichtig sind das Verständnis: die verbrühte Hand Söts durch Katharina, seine unglückliche Liebe zu Botilla, jeder einzelne Rückblick zu Antoinette, Lenas Geschichten, ihre Mutter im Nebenzimmer, der Fischer, der die Leiche meldet,…und das stammt nur aus dem Abschnitt bis Seite 50. Jedoch nützt keine der Informationen dem Leser auch nur im Ansatz, um mitermitteln zu können, der Theorie nach ein üblicher Grundzug des Genres.

Einige Teile der Handlung waren mir dann auch zu viel des Guten, so der „Biowaffen-Anschlag“, die geheime Botschaft – ein wenig à la „Da-Vinci-Code“ – und immer noch ein weiteres Geheimnis.

Positiv fand ich Cousine Charlotte, auch die Sprache war flüssig zu lesen (sobald ich nicht mehr an der Vielzahl von Informationen und Namen hakte). Insgesamt nichts, was man lesen muss oder was ich ein zweites Mal lesen würde. Allerdings scheint der Vorgänger deutlich besser bewertet zu sein. Wer ein spannendes Buch für einen Nordseeurlaub haben oder verschenken möchte, dem würde ich vielmehr zur Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf raten.
Profile Image for gardienne_du_feu.
1,450 reviews12 followers
August 7, 2023
Nach einer durchzechten Nacht kurz vor Weihnachten traut Schreiber Peter Söt kaum seinen Augen, als er auf dem Heimweg auf den bei Ebbe trockengefallenen Meeresboden vor Husum schaut: dort liegt ein goldener Kelch! Er geht auf die Suche nach Hilfsmitteln, um den Schatz zu bergen, doch als er mit einer Leiter bewaffnet zurückkehrt, ist von dem Kelch nichts mehr zu sehen, stattdessen befindet sich an derselben Stelle ... eine Leiche.

Bei dem einen Toten bleibt es nicht. Söt und sein Dienstherr, der aufstrebende Jurist Theodor Storm, der nebenbei gerade an einer Sammlung von volkstümlichen Legenden aus der Gegend arbeitet, sowie Storms gerade zu Besuch weilende Cousine Constanze, werden hellhörig, zumal Lena Wies, Storms Freundin aus Kinderzeiten, irgendetwas zu wissen scheint, das mit dem Kelch, den Toten und einer gewissen Antoinette zu tun hat. Wer diese Antoinette war, wie sie mit den Todesfällen und dem Kelch zusammenhängt und welche Rolle eine merkwürdige Sekte spielt, die auf einer Hallig vor Husum in ihrer eigenen Welt lebt, gilt es nun herauszufinden, sehr zum Leidwesen von Storms Familie, die eigentlich nur in Ruhe Weihnachten feiern will.

Im 2. Band der Krimireihe um Theodor Storm hat sich der Autor offenbar warmgeschrieben. Die Hauptfiguren sind deutlich mehr mit Leben erfüllt als im etwas blassen ersten Teil, ein Hauch von Grusel liegt über dem winterlich düsteren Husum, den auch all die Weihnachtslichter und -düfte nicht ganz vertreiben können, und es kommt zu einem aufregenden Showdown vor der Küste. Alte Spuklegenden, bigotte Sektierer und unheimliche Gemäuer tragen zu einer angenehm schaurigen Stimmung bei, und ich bin gespannt, wie es mit Storm, Söt und hoffentlich auch Constanze (die eine ziemlich patente junge Dame ist) im nächsten Teil weitergeht.
Profile Image for Dani.
85 reviews
November 21, 2021
Diesen Teil fand ich bedeutend besser als den ersten.

Das Buch spielt in Husum zur Weihnachtszeit, eine wunderschöne Atmosphäre. Ich bin kein Freund von langatmigen Landschaftsbeschreibungen, deshalb hat mich dieses Buch umso mehr begeistert. Der Autor schafft es, einen mit wenigen Worten in die Geschichte eintauchen zu lassen. Ich konnte den Wind praktisch pfeifen hören und den Nieselregen auf der Haut spüren. Auch die Geschichte selbst, die auf historischen Tatsachen basiert, fand ich einfach genial! ❤️

Teil drei liegt schon hier und ich freue mich sehr darauf. 😊
Profile Image for Achim ('akim) Schmidt.
210 reviews
June 13, 2019
Sehr düstere Geschichte bei gleichzeitig leider einschläferndem Erzählstil. Leider kam keine Spannung auf :(
134 reviews4 followers
Read
June 20, 2016
Interessanter historischer Hintergrund, leider nur "solide" Krimihandlung

Peter Söt, der Schreiber des jungen Anwalts Theodor Storm, ist allein und betrunken, als er im Schlick einen goldenen Kelch entdeckt. Als er endlich im Flussbett ankommt, liegt dort aber statt des Kelches eine Leiche. Schnell avanciert Söt zum Hauptverdächtigen und sein Chef Theodor Storm macht es sich zusammen mit seiner Cousine Constanze zur Aufgabe, Söt zu entlasten. Dabei kommt ans Licht, dass in Husum eine Sekte im Verborgenen agiert, die den Lehren der Jungfrau Antoinette folgt. Im Umfeld dieser Sekte soll es nicht bei der einen Leiche bleiben ...

"Der Nordseespuk" ist ein bodenständiger, solider Krimi mit einer sehr interessanten historischen Handlung. Es ist mein erstes Buch des Autors und dieser Reihe und vielleicht fehlt mir da einfach etwas Vorwissen über die Figuren, denn für mich kam Theodor Storm nicht sonderlich gut zur Geltung. Der tatsächlich Protagonist, der die Geschichte auch aus seiner Ich-Perspektive erzählt, ist Storms junger Schreiber Söt. Storm und er scheinen sich allerdings nicht sehr nahe zu stehen, denn Storm behandelt ihn relativ väterlich und distanziert und kann zunächst ob des schnell herannahenden Weihnachtsfestes nicht so richtig die Motivation aufbringen, Ermittlungen zu starten, die seinen Schreiber entlasten könnten. Auch insgesamt wird viel dem Weihnachtsfest untergeordnet, immer mit der Begründung "Aber jetzt ist erstmal Weihnachten" oder "Doch sicherlich nicht über Weihnachten". Egal, dass da zwei Tote aufgetaucht sind und noch eine Person vermisst wird. Das hat mich etwas irritiert.
Auch die Krimihandlung ist zwar nicht uninteressant, aber auch nicht sonderlich originell und lebt sehr vom Zufall und der Gesprächsbereitschaft von Zeugen. Viele Ermittlungen finden nicht statt, aber gerade darauf hatte ich mich gefreut, denn hier lag viel Potential in einer Zeit lange vor DNA-Tests und Computersimulationen. Insgesamt ist es eine Handlung, die man in Krimis immer wieder findet, auch was die Wendung am Ende betrifft. Trotzdem war das Buch durchaus spannend. An manchen Stellen hatte man beim Lesen allerdings das Gefühl, etwas verpasst zu haben, weil es zu schnell ging oder Dinge zu oberflächlich behandelt oder nur angerissen wurden, sodass man das Ergebnis nicht ganz nachvollziehen konnte.
Packen konnte mich dagegen der historische Hintergrund. Neben der sowieso schon historischen Kulisse von Husum im 19. Jahrhundert reichte die Handlung noch einmal 170 Jahre zurück ins 17. Jahrhundert und nahm Bezug auf eine religiöse Gruppierung um die Jungfrau Antoinette, die es wirklich gegeben hat. Das Buch ist durchsetzt mit "Auszügen" aus Antoinettes (fiktiven) Memoiren und gibt hier einen weiteren historischen Einblick und interessanten Aspekt. Diesen Teil der Handlung und Geschichte fand ich gut gelungen.

Zusammenfassend waren mir die Krimihandlung bzw. die Ermittlungen Storms nicht ausgereift genug und vom angepriesenen Theodor Storm hat man wenig mitbekommen. Die Handlung um die Figuren wurde eher von seiner erfrischenden Cousine getragen. Der Krimiteil konnte mich nicht ganz überzeugen. Hingegen hat mir der historische Anteil (sowohl die historische Atmosphäre in Husum als auch der Bezug zur Sekte) gut gefallen. Ich komme damit zu einer Bewertung von 3,5 Sternen (3 für den Krimi, 4 für den historischen Teil).
Profile Image for Elke.
1,896 reviews42 followers
September 9, 2019
Eher gemächlich entwickelt sich die Geschichte, der das historische Setting einen zusätzlichen, wenn auch übelriechenden, Charme verleiht. Der Name Theodor Storm wirkt hier zwar als Zugpferd, sein literarisches Können ist für die Handlung allerdings ohne Belang. Der Fall, den es aufzulösen gilt, ist durchaus geheimnisvoll und hält bis zum Ende einige Überraschungen bereit. So bereitet einem das Buch durchaus ein paar angenehme, gemütliche Lesestunden.
Profile Image for Anka.
1,115 reviews65 followers
November 27, 2016
Dieses Buch war leider wirklich kein Vergleich zum Vorgängerband. Der Kriminalfall war größtenteils fad, die Auflösung nicht nach meinem Geschmack und mir hat die Interaktion zwischen Storm und seinen Mitmenschen gefehlt.
Hoffentlich wird mir der dritte Band (sofern denn einer erscheint) besser gefallen.
Displaying 1 - 11 of 11 reviews

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