Ein saukomisches, todernstes Buch über Deutsche, Juden, Muslime – und einen Nazi mit Wolfgang-Petry-Frisur.
In der Neujahrsnacht 2015 wurde ein junger Israeli in der Berliner U-Bahn angegriffen, nachdem er sich mit einer Horde angelegt hatte, die antisemitische Parolen grölte. Ein Mediengewitter war die Folge, PEGIDA solidarisierte sich, aus Israel kam die Empfehlung, in die Heimat zurückzukehren. Aber Shahak Shapira wehrte sich weiter: Rassismus sei immer schlimm, egal gegen wen, im Übrigen fühle er sich in Berlin pudelwohl. Danach war die Hölle los, Fernsehstationen und Zeitungen weltweit berichteten, es hagelte Lob und Kritik. Nun schreibt Shahak über sein Leben: schaurig lustig über seine Jugend als Jude im tiefsten Sachsen-Anhalt, ergreifend über die Geschichte seiner Familie und nachdrücklich in seiner Botschaft: dass alle Menschen in Frieden zusammenleben können, wenn sie nur wollen. Und dass jeder selbst entscheidet, ob er ein rassistisches Arschloch ist oder nicht.
Trying to do the book and its impact on me justice here: First off: This is hilarious! It obviously is crass satire and the tone probably puts some people off, but I really enjoyed that literally nobody and nothing was safe from a sharp remark! From his very unique perspective (a jewish immigrant from Israel, moved to the most nationalistic state in Germany) Shapira tackles an issue that scares the hell out of me and is becoming more and more relevant in today's Germany: Antisemitism. But this never feels like he's lecturing on morale, he simply describes what happened to him. And even with that approach he never seems to overwhelm you with the topic, he eases the tension with anecdotes about struggles with the ladies, about puberty and learning German. This generally leaves you in a good mood until suddenly it doesn't and the seriousness hits you during the backstory for this book or the recollection of his grandfathers' lives. There is a lot to learn in here and a lot of thinking to be done after reading it. My personal opinion: I LOVED this autobiographic satire, I loved the author's voice and opinions, I was glued to the pages, touched or wheezing with laughter. I think he touched on politics in a way only he could have, explains where his stance originates in his experiences and he presented rock-solid and deliberate criticism.
I'll finish with a quote that is very powerful to me personally (I'll try and translate the original as best as I can right after): "Der Holocaus ist ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Identität. Einige empfinden das als Last. Die unzähligen Veranstaltungen, KZ-Besuche und die riesigen Denkmäler. In Wirklichkeit ist es aber ein Privileg. Während ganz Europa immer weiter nach rechts rückt, können sich die Menschen in Deutschland fast glücklich schätzen, eine so starke, immerwährende Erinnerung daran zu haben, wozu Menschen fähig sind, wenn sie hassen. [...] Kein anderes Volk hat in der Geschichte einen so wirksamen moralischen Kompass wie die Deutschen. Sie müssen ihn nur benutzen." // The Holocaust is an integral part of German identity. Some perceive that as a burden. Countless presentations, visits to concentration camps and giant memorials. But in reality it is a privilege. While the whole of Europe gradually becomes more right-winged, people in Germany can almost consider themselves lucky to have such a strong, everlasting reminder of what humans are capable of when they hate. [...] Throughout history no other nation has had such a potent moral compass as the Germans do. They just have to use it.
I first came across Shapira as one of those funny current event commentators on Facebook and he drew me in pretty quickly, so why not go for his book? Memes and youth culture are a huge part of Shapira's persona and I can't deny that it was a bit weird at first, never read something that pop culture-y - but it was also really fun and I read it in about two days.
You'd think this was an easygoing memoir... but no. Shapira draws you in with jokes and then suddenly - horrifying murder. And he is really good at balancing the silliness with these super serious bits. He's definitely not a bad writer.
Towards the end I felt his tone grating on me a bit, especially as he started focusing on his Tinder adventures and the like. Also... look, imma blame that one on me and just say that satire isn't for me. I just don't like crass humour, it's not my thing. But small part of me does wonder a little about how Shapira can say that "Jews telling Jew-jokes are very different from non-Jews doing the same" and then make crass jokes about gay people. Ever feel like...that first sentiment...applies...to everyone?? But hey. Satire is not my thing. And Shapira is one of the least offensive satirists I've ever come across, so I'll cut him some slack.
Auch wenn mir die Sprache in diesem Buch nicht immer zugesagt hat, so ist es doch sehr spannend, die Lebensgeschichte Shapiras zu verfolgen, die er hier schonungslos offen und mit drastisch-sarkastischem Humor skizziert. Dabei verknüpft er auf eine unterhaltsame Art und Weise, die vor allem einer jüngeren Zielgruppe von Lesern gefallen dürfte, die Lebensgeschichte seiner jüdischen Familie mit politischen und geschichtlichen Referenzen und mit einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in Deutschland. Ein informierendes aber dennoch unterhaltsames Buch, das sich auch gut dazu eignet, abschnittsweise in Episoden gelesen zu werden, und dessen Forderung nach einem friedlichen Zusammenleben und gegen jede Art von Rassismus absolut zu unterstreichen ist!
Sehr interessant, witzig, manchmal traurig und nicht selten auch tiefgründig. Shahak Shapira war mir schon vorher sympathisch, und jetzt umso mehr. Ich habe an vielen Stellen laut gelacht (der Humor ist eventuell nicht jedermanns Sache, meinen hat er ziemlich gut getroffen) und doch hat er es auch oft geschafft, mich zum Nachdenken zu bringen. Besonders die Geschichte seines Großvaters und auch das Verhältnis zu seinem Erzeuger hat mich sehr bewegt. Allein seine manchmal etwas sehr detaillierten Beschreibungen zu seinem Liebesleben hätte er meines Erachtens an einigen Stellen weglassen können, allerdings hat es mich nicht allzu sehr gestört.
Ohne die Details über seine sexuellen Erlebnisse, hätte mir das Buch besser gefallen. Sollte bestimmt witzig sein, hat mich aber ziemlich angeekelt.
Der Rest war sehr lesenswert und ich liebe es, wie er dem Leser den Spiegel vorhält.
Für Shahak Shapira Fans wärmstens empfohlen, wobei ich tatsächlich zugeben muss, dass ich ihn vor der Lektüre dieses Buches dann doch irgendwie sympathischer fand als danach.
Die Lebensgeschichte der Großeltern war sehr spannend und bewegend, der schräge Humor des Autors gewöhnungsbedürftig. Manche Details waren mir "too much information", aber mit irgendwas muss man ja punkten, wenn man mit Ende Zwanzig sonst noch nicht so viel zu erzählen hat.
Ich habe es innerhalb von 2 Tagen gelesen, humorvoll und kurzweilig! Es ist aber vor allem dann gut, wenn Shapira nicht versucht lustig zu sein. Zum Beispiel als er von den Schicksalen seiner Großväter schreibt.
Das beste Buch, das ich seit langer Zeit zu lesen die Ehre haben durfte. Ich habe herzlich gelacht und war tief berührt. Werde ich so schnell nicht vergessen. Bravo, Herr Shapira!