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Raumpatrouille

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Streifzüge im Astronautenkostüm

Dieses Buch ist eine herrliche Überraschung: Matthias Brandt zeigt mit seinem literarischen Debüt, dass er nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern auch ein bemerkenswerter Autor ist.

Die Geschichten in Matthias Brandts erstem Buch sind literarische Reisen in einen Kosmos, den jeder kennt, der aber hier mit einem ganz besonderen Blick untersucht wird: der Kosmos der eigenen Kindheit. In diesem Fall einer Kindheit in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts in einer kleinen Stadt am Rhein, die damals Bundeshauptstadt war. Einer Kindheit, die bevölkert ist von einem manchmal bissigen Hund namens Gabor, von Herrn Vianden, mysteriösen Postboten, verschreckten Nonnen, kriegsbeschädigten Religionslehrern, einem netten Herrn Lübke von nebenan, bei dem es Kakao gibt und dem langsam die Worte ausgehen. Es gibt einen kauzigen Arbeitskollegen des Vaters, Herrn Wehner, einen Hausmeister und sogar einen Chauffeur, da der Vater gerade Bundeskanzler ist. Erzählt wird von komplizierten Fahrradausflügen, schwer bewachten Jahrmarktsbesuchen, monströsen Fußballniederlagen, skurrilen Arztbesuchen und von explodierenden und ebenso schnell wieder verlöschenden Leidenschaften wie z.B. dem Briefmarkensammeln. Nicht zuletzt lesen wir von gleichermaßen geheimnisumwobenen wie geliebten Eltern und einer Kindheit, zu der neben dem Abenteuer und der Hochstapelei auch Phantasie, Gefahr und Einsamkeit gehören. Ein Buch, das man nicht vergessen wird.

176 pages, Hardcover

First published September 8, 2016

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About the author

Matthias Brandt

71 books9 followers

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Community Reviews

5 stars
127 (20%)
4 stars
263 (42%)
3 stars
180 (28%)
2 stars
49 (7%)
1 star
6 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 54 reviews
Profile Image for Berengaria.
958 reviews192 followers
August 8, 2023
2,5 Sterne

Wie ist es, Sohn eines amtierenden Bundeskanzlers zu sein? Matthias Brandt, Sohn von Willi Brandt, wäre da die richtige Anlaufstelle, könnte man meinen, um einen Blick hinter den Kulissen und ins Privatleben von hochgestellten Politikerfamilien zu werfen.

Leider nicht. Oder nicht sehr in dieser Sammlung 14 autobiografischen Kurzgeschichten.

Es gibt sie, die Einblicke. Die sind aber zahlenmäßig gering und nur wenige von historischer Interesse. (Das war vielleicht auch nicht beabsichtigt.)

Zum Beispiel der kleine Matthias versteht nicht, wieso nur ausgerechnet SEIN Papa, der den Staat angeblich lenkt, keinen Führerschein besitzt und auch Fahrrad nicht fahren kann. Oder als er eine Briefmarkensammlung anlegen will, stellt er fest, er kennt ein paar Leute auf den Marken persönlich, oder sie leben in seiner direkten Nachbarschaft. Wie uninteressant!

Ansonsten gibt es nur belanglosen Kinderalltag.

Der Hund der Familie, der Prügelknabe in der Schule, Astronaut werden wollen, Gespräche mit dem Briefträger, eine Niete im Fußball sein, wieder einmal vom Vati ignoriert werden.

Nichts wirklich Aufregendes, nichts wirklich Wichtiges, nichts wirklich Aussagekräftiges.

Kindheitserlebnisse halt.

Zu empfehlen für Lesenden, die nette Geschichten aus der Kinderperspektive mögen. Mir haben sie meistens gelangweilt.
Profile Image for Alexa.
159 reviews15 followers
April 28, 2020
4.5 Sterne für ein wirklich sehr amüsantesten Büchlein mit lustigen, traurigen und nachdenklichen Geschichten. Ich habe es sehr gerne gelesen. Es hätten gerne noch ein paar mehr Geschichten sein können.
Profile Image for Daniel.
641 reviews53 followers
February 5, 2017
Was macht man, wenn man der Sohn des Bundeskanzlers ist? Genau. Das gleiche, was alle anderen auch machen. Ein Kind sein und aufwachsen.

Freilich - hie und da bedeutet die Verwandtschaft eine Einschränkung. Aber Matthias Brandt schildert in seinen Geschichten trotzdem eine Kindheit, wie sie für die 1970er gar nicht so untypisch war. Nicht, dass so viel Personal in jeder Familie vorkam. Aber dafür sind die einzelnen Elemente des Alltags die gleichen wie für die meisten anderen Kinder seiner Zeit auch.

Sportläden, die winzig sind. Fernsehsendungen, die zu einer bestimmten Uhrzeit laufen und deshalb den Tagesablauf entscheidend beeinflussen. Lokale Produkte, die im Laufe der Jahre durch internationale Marken ersetzt wurden. Wenn es etwas gibt, das die Geschichten von Brandt besonders auszeichnet, dann ist es seine Fähigkeit ein Bild dieser Zeit zu erzeugen, in dem man sich durchaus heimelig fühlen kann.

Auch die verhältnismäßig große Belanglosigkeit, die den Geschichten irgendwie anhaftet, ist ein großes Plus. Es gibt kein Ziel, das es zu erreichen gilt. Es gibt keine Bestimmung, die man erahnen kann. Und durch die gewollte Kürze der Anekdoten (beziehungsweise dadurch, dass es nicht zu viele sind!) klappt man es mit dem wunderbaren Gefühl zu eine Weile Urlaub in einer Kindheit gemacht zu haben, die man sich für seine eigenen Kinder oft wünscht.

Wunderbar.
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,960 followers
January 12, 2018
Matthias Brandt is a brilliant German actor, and he is also the son of former Chancellor Willy Brandt. In this collection of autobiographical childhood stories, he depicts what it felt like being the Chancellor's son in the Bonn Republic of the 70's - but the strongest parts of his texts (and also his overall focus) are the sensitive and perfectly rendered descriptions of the perception and inner life of a child living in unusual circumstances.

Brandt's writing is even-paced and somehow meditative, which heightens the impression of travelling back into a different space and time that by now is covered with patina and partly overwritten by its own social and historical significance, a significance that naturally can only be decoded in hindsight (the book's title means "Space Patrol").

The book requires its readers to surrender themselves to Brandt's unusual perspective and pacing, but everyone willing to take the plunge will certainly be rewarded.
Profile Image for Anka.
1,115 reviews65 followers
April 28, 2020
Im Vorfeld muss ich zugeben, dass ich vielleicht nicht ganz unbefangen bin, was diese Sammlung kurzer Episoden aus der Kindheit des Autors angeht. Erstens finde ich, dass Matthias Brandt ein hervorragendes Schauspieler ist und andererseits finde ich die komplette Familie spannend. Also finde ich natürlich jede der einzelnen Anekdoten schon grundsätzlich wegen dieser Sympathie sehr charmant. Aber auch so muss man Matthias Brandt einfach zu Gute halten, dass er die Gefühle und Eindrücke eines kleinen Kindes punktgenau wiedergibt. Manchmal schämt man sich zusammen mit dem kleinen Matthias, ein anderes Mal muss man über seine Unbeholfenheit schmunzeln. Lachen musste ich sowieso des öfteren. Vor allem weil ich teilweise das Hörbuch gehört habe, was von Brandt selbst gelesen wird.

Ein Stern Abzug, weil das ganze doch sehr kurzweilig ist und ich den Preis für das Hardcover überzogen finde.

Übrigens ist das Buch frisch als Taschenbuch erschienenen und das Hörbuch ist bei Spotify erhältlich.
Profile Image for Anne.
10 reviews3 followers
September 29, 2016
Schade, aber das war nicht so wirklich meins. Mag daran liegen, dass ich weder Matthias Brandt vorher kannte, noch in den Siebzigerjahren aufgewachsen bin. Hatte mir aber trotzdem mehr erhofft.
Profile Image for ganzgrossartig.
127 reviews5 followers
Read
September 9, 2023
das fand ich ganz okay!
der autor, sohn von willi brandt, gibt einblicke in seine kindheit
einige geschichten fand ich sehr gelungen, andere recht langeweilig.
gefallen hat mir, dass alles aus der perspektive eines kindes beschrieben wird, das ist mal was anderes, das gibt eine lockere unterhaltsame stimmung
510 reviews16 followers
January 21, 2021
Kleine Geschichte(n) im Großen

Ein Memoir – aber keine Memoiren.
Kindheitserinnerungen – aber nicht kindisch.
Episodenhaft – aber zusammenhängend.
60er/70er Jahre – ja, West.
Matthias Brandt ist der Sohn des früheren Bundeskanzlers – das ist jedoch kein Buch über Willy Brandt, kein Blick durchs Schlüsselloch, kein „meine Kindheit war ja so schwer“-Buch.

„Alles, was ich erzähle, ist erfunden.
Einiges davon habe ich erlebt.
Manches von dem, was ich erlebt habe, hat stattgefunden.“
So lautet das schöne Vorwort. Der Rest lässt sich angenehm lesen, oft musste ich herzhaft lachen (herrlich – Fahrrad fahren mit Wehner). Ich fand mich wieder, auch wenn ich zehn Jahre jünger bin – die 70er reichten für das Wiedererkennen aus. Viel vom Charme macht die sehr spezielle Situation aus – mit „gestageten“ Aktionen dank der Politik, aber mit genauso aufgesetztem Verhalten im ganz normalen Kinderleben (der Prügelknabe der Klasse als Freund). Besonders anrührend fand ich das letzte Kapitel – das hob es für mich auf 5 Sterne, sonst wären es gute 4 geworden. Da die Meinungen geteilt sind – ich empfehle hier eine Leseprobe.

Übrigens wird in diesem Buch die gleiche Geschichte über Schweizer Heimweh erzählt wie in Königskinder...
Profile Image for Ida De Boodt.
58 reviews
November 10, 2020
"Ich hatte geglaubt, dass alles umkehrbar und verzeihbar wäre. Dieser Moment, in dem ich ahnte, dass das nicht stimmte, war der schrecklichste, den ich bisher erlebt hatte."
Profile Image for micha.
249 reviews17 followers
December 25, 2018
Kindheitserinnerungen des Schauspielers und jüngsten Sohnes Willy Brandts, die zumeist in Ausrissen und Erinnerungs-Fetzen zu kurzen Erzählungen geformt, biographische Ereignisse aus den 70er Jahren der Bonner Republik vermitteln. Das ist mal einprägsamer, mal weniger, stilistisch bleibt Brandt einem reduzierten Minimalstil verpflichtet, der vor allem die Innenwelt des Knaben präzise auszuleuchten bestrebt ist.

Besonders gelungen fand ich zwei Geschichten, die mit seinen Eltern zu tun haben. In der einen reist er mit seiner Mutter per Fährschiff nach Norwegen zum Sommerhäuschen, in der anderen, der letzten des Bandes, geht es um den übermächtigen Vater, der immerzu präsent und doch zugleich absent ist. Der Bub fühlt sich einsam und möchte den Vater gerne darum bitten, ihm eine Geschichte vorzulesen. Dass das keine Kleinigkeit ist, sondern ein hochbrisantes Unternehmen vom Kaliber einer zwischenmenschlichen Bergbesteigung, erzählt Brandt hochspannend und als emotionalen Drahtseilakt. Es ist ein großartiges Finale, und zu Tränen rührend.
Profile Image for Sternenstaubsucherin.
655 reviews2 followers
December 16, 2024
Im Vorübergehen aus der Bibliothek mitgenommen und innerhalb einer Nachtschicht durchgesuchtet.
Toller Schreibstil. Die Geschichten haben alle Unterhaltungswert.

Am Ende möchte der Junge, dass der Vater ihm vorliest und er fragt ohne Zuversicht, ob der Vater dazu bereit wäre, und ja, der Vater liest.
"Vorsichtig rutschte ich näher. Den Kopf schließlich, nach kurzem Zögern, erst auf seiner Schulter, dann in seinem Schoß, schaute ich nach oben....
...jetzt wäre die Gelegenheit dazu gewesen, hätte mich nicht diese wohlige Schwere erfasst. Irgendwo in meinem Bauch vibrierte seine Stimme, die noch besser klang als die von Pa aus Bonanza.
Das alles wollte ich nicht loslassen, und während ich das dachte, schlief ich ein."

Und so schließt sich der Kreis der Geschichten.
Wunderbares, rundes Ende:)
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Marion.
86 reviews8 followers
September 5, 2020
Es fällt mir wirklich nicht leicht, diesem Buch nur 2 Sterne zu geben. Matthias Brandt ist einer meiner liebsten deutschen Schauspieler und Hörbuchsprecher und ich hätte ihn so gerne auch als Autor gefeiert. Leider empfand ich die meisten Episoden in diesem Buch als unglaublich belanglos, die meisten plätscherten so dahin. Ich werde bei Gelegenheit Brandts Roman "Blackbird" eine Chance geben - vielleicht lag es hier einfach an Thema und Aufbau des Werks.
Profile Image for Papercuts1.
309 reviews96 followers
November 12, 2019
Nach “Blackbird” musste ich sofort zu Brandts Erstling greifen. Die Sammlung von autobiografischen Geschichten als Kind und Kanzlersohn in den 70ern in Bonn zeugt von Beobachtungsgabe, von innerem Drama eines äußerlich braven Jugendlichen, von einer Teenagerzeit zwischen Privileg und fehlender Nestwärme - und von Brandts feinem Blick und ebenso feiner, ausgewählter Sprache.

Ob es um die Erste Mondlandung geht, um die Norwegen-Reisen mit der Mutter, um Verabredungen zu heißem Kakao mit dem altersverwirrten Bundespräsidenten, um Kriegsversehrte im Bus oder um einen seltenen Moment der Nähe mit dem Vater - jede Geschichte birgt mit Leichtigkeit Gewicht.
Besonders für Generationskollegen von Brandt ist der Nostalgiefaktor hoch, und er spielt ihn gekonnt an.

Alles ist an Gefühlslagen dabei: Humor, Sehnsucht, Wut, Verunsicherung, Schmunzeln, Verstörung. Die Bandbreite ist erstaunlich. Langeweile hat da keine Chance. Es wird intimer mit jeder Geschichte, und auch wenn Brandt offen lässt, was wahr und was ausgeschmückt ist, so lässt er doch tief blicken in seine Jugenderfahrungen und schreckt auch vor dem Unbequemen, vor der Selbstbeobachtung nicht zurück.

Gelesen wird das Ganze von Brandt selbst mit treffsicherer, ruhiger, sinnierender Brillianz.
Ein großer kleiner Schatz.
Profile Image for Jörg.
479 reviews55 followers
December 27, 2019
Raumpatrouille is one of those nostalgic books about growing up in a certain period of time. Necessarily, these books lose a large part of their appeal when you are not familiar with this period. This was my first problem with Raumpatrouille. The author was born ten years earlier, so his experiences are a bit different from mine although this wouldn't be a dealbreaker.

The problem is that it's not well-written. The language is plain, the situations are more of individual interest than providing general insights. Having a cup of cocoa with his demented neighbour, his mother taking him to a homoeopath for an ozone treatment and reading Simmel, his childhood friendship with an animal tormentor are nothing noteworthy. He comes across as a spoiled child of well-situated parents that gets too much of all. His snooty judgment on the idyll of the petit-bourgeois is off-putting.

There's a single reason why this book exists. The author is the son of the former German chancellor Willy Brandt. The demented neighbour was the former president Heinrich Lübcke. The banal everyday situations take place during the active term of Brandt as the chancellor. Whenever he's leaving home, there's bodyguards around. For good nostalgic generation portraits, read Illies or Regener.
Profile Image for Klaus Metzger.
Author 88 books12 followers
February 12, 2017
Während der Vater, Willy Brandt, in seinen Erinnerungen zu meinem Erstaunen fast nichts über sein Privat- und Familienleben geschrieben hat, gelang dies seinem Sohn, Matthias Brandt, in dem ausgezeichneten Buch "Raumpatrouille" mit kurzen Erzählungen umso besser. Allerdings beschränken sich seine Geschichten auf die 70er als sein Vater Bundeskanzler in Bonn war.
Profile Image for nike.
22 reviews5 followers
August 12, 2023
surprisingly i really liked this
Profile Image for Anyah Maria.
467 reviews8 followers
September 19, 2025
Der kleine Matthias könnte in den 60er Jahren eine ganz normale Kindheit durchleben, wäre da nicht der Umstand, dass sein Vater der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland ist. So lebt die Familie Garten an Garten mit dem Präsidenten im noblen Bonner Stadtteil Venusberg. Matthias wird hin und wieder eben dort zu einem heißen Kakao eingeladen. Außerdem freundet er sich mit einigen der Personenschützer an, nur um sich diebisch zu freuen, wenn er ihnen später entwischen kann um mit seinem Bonazarad den angrenzenden Wald zu durchforsten. In der Schule lebt er nach dem Motto, nur nicht aufzufallen, denn er möchte nicht im Mittelpunkt stehen und auch nicht zeigen, dass er über gewisse Privilegien verfügt.

Matthias Brandt hat mit „Raumpatrouille“ Geschichten seiner Kindheit festgehalten, mit den kleinen Episoden, die voller Detailliebe stecken, zeigt er, welch ein brillanter Geschichtenerzähler er doch ist. Jede Kurzstory ist für sich selbst ein kleines Kunstwerk und ich kann als Leserin jede Szene vor meinem inneren Auge ablaufen sehen. Die Sprache, die der Autor verwendet ist ausdrucksstark. Der Schreibstil ist beeindruckend und Matthias Brandt kann mich mit jeder einzelnen Geschichte fesseln. Auch wenn er im Vorwort quasi offen lässt, ob das worüber er schreibt wirklich genauso passiert ist, wird doch das besondere Verhältnis zu den Eltern deutlich und von Matthias Brandt mit viel Gefühl beschrieben.

Ich bewerte dieses Buch mit fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser, die in den 60er Jahren geboren wurden, werden viele Erinnerungen aus ihrer eigenen Kindheit wieder entdecken und wie ich darin schwelgen. Zusätzlich zum Buch ist der Soundtrack erschienen, auf der CD „Memory Boy“ von Jens Thomas hat der Musiker mit Matthias Brandt zusammen eine Songliste erstellt; für jede Geschichte ist ein Lied vertreten. Die Musik unterstützt hervorragend den Rückblick in die Zeit.
Profile Image for Sabine .
116 reviews17 followers
February 7, 2017
Leider waren das (zumindest für mich) keine wirklichen Kurzgeschichten, sondern vielmehr Erinnerungen an die Kindheit als Sohn des damaligen Bundeskanzlers. Die Geschichten sind nett geschrieben und gut zu lesen, aber irgendwie fehlte ihnen allen etwas. Schade.
Profile Image for Felix.
5 reviews10 followers
December 3, 2016
3 Sterne = 'liked it': passt. Es sind ganz nette Geschichtchen, und ein paar Mal musste ich auch lachen, aber für mich kein "Buch, das man nicht vergisst", wie es im Abspann heißt.
417 reviews5 followers
July 10, 2019
Aus HansBlog.de:

Der bekannte Schauspieler Matthias Brandt (*1961), Sohn des Ex-Bundeskanzlers Willy Brandt, liefert 14 liebenswerte Skizzen aus seiner Kindheit im Kanzlerbungalow – so den Austausch mit dem Sicherheitspersonal und dessen Hunden oder seine Besuche beim Altpräsidenten Lübke. Dazu kommen weitgehend politik- und prominenzfreie Kindheitserinnerungen etwa ans Fußballspiel.
Oder sind es keine Erinnerungen? Laut Vorbemerkung hat Brandt einiges erfunden, anderes ereignete sich wirklich. Das wüsste man gern genauer – schmuggelte eine deutsche Kanzlergattin Schnaps nach Norwegen? Spielte der kleine Matthias unbeaufsichtigt mit der Dienstpistole des Personenschützers? Ich würde tippen, diese Episode ist erfunden.
Aber nett erfunden, und nett erzählt. Brandt reflektiert nie aus der Rückschau des Erwachsenen; er schreibt strikt aus Perspektive eines Grundschülers, der an den Großen so einiges wunderlich findet, und der ungeniert selbst auch Wunderliches äußert. Matthias Brandt ist sich seiner Sonderstellung als Kanzlersohn bewusst, will aber lieber gar keine Extrawurst. Dabei bespaßt Autor Brandt ein Nostalgie-hungriges Publikum mit allerlei lauschigen Details aus den 60er und 70er Jahren, vom Saba-Kassettenrekorder über die Jaguarmatic bis zu Walter Spahrbier. Einmal, in der viel zu langen, klischeetriefenden Beschreibung der Wohnung seines Freunds Holger entgleist Brandt dabei regelrecht. Zeitgeschichtliche Erkenntnisse: 0, aber das mit gutem Unterhaltungswert; nur ausnahmsweise schachteln die Sätze zu tief.
Der berühmte, mächtige Vater ist meist körperlich abwesend. Wenn nicht, wirkt er bei Brandt zumindest geistig abwesend. Nur 1,5mal spielt Brandt senior überhaupt die Hauptrolle: Einmal will er mit Wehner radeln, beherrscht den Drahtesel aber nicht. Hier klingt es fast, als ob Brandt junior seinen Erzeuger nicht nur ins Möhrenfeld, sondern auch in die Pfanne haue; eindeutig ist ihm die Mutter lieber, erst im allerletzten Stück kredenzt er eine Versöhnung.
Das dünne Bändchen ist luftig gedruckt, und jede einzelne Episode endet nach zehn Minuten. Verbunden hat Brandt die Erzählungen nicht: Einmal beschreibt er etwa die Autofahrt nach Norwegen, die Kurzgeschichte endet mit der Ankunft am Ferienhaus. Das nächste Stück spielt völlig zusammenhanglos wieder in Deutschland.
Diese schnelle Folge unverbundender, milder, kurzer Berichte wirkt auf Dauer unbefriedigend. Jede Woche eine dieser stets gleich langen Geschichten in einem Magazin, darauf würde man sich freuen. Aber eine Stunde lang fünf oder sieben solche Stücke lesen, ohne Entwicklung, ohne Stimmungswandel, das befriedigt nicht ganz.
Profile Image for Alexandra.
31 reviews6 followers
May 9, 2020
Die letzten 3 Geschichten haben dem Buch zum 3. Stern verholfen.
Ich versprach mir nette Geschichten über die Kindheit in den interessanten Siebzigerjahren mit einem Schwerpunkt Richtung Raumfahrt. Leider war ich nach der ersten Geschichte recht verstört und nach weiteren nur noch mehr. Nach der dritten Geschichte war ich kurz davor das Buch abzubrechen, doch zuvor recherchierte ich nach Rezensionen, weil ich dachte vielleicht verpass ich ja etwas. Da stieß ich auf die Info, dass der Autor Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt ist und dass es sich hier um autobiografische Geschichten handelt. Das machte die Geschichten für mich zumindest minimal lesenswert. Literarisch sind sie schlichtweg schlecht. Manche Geschichten sind so trivial und nichtssagen, dass ich mich wundere wie man darauf kommt, dass das jemand lesen will. Nur ganz wenige Geschichten waren im Ansatz interessant; kaum eine Geschichte hat eine Pointe.
Auch die Anordnung der Geschichten erscheint mir willkürlich. Sie sind weder chronologisch, noch thematisch geordnet. Mal ist er ein kleines Kind, mal Teenager. Die Schilderungen als Kind sind viel zu reflektiert und durchdrungen mit erwachsenen Gedanken, sodass sie absolut nicht glaubwürdig sind. Das ist aber etwas über das ich hinwegsehen kann, denn es ist menschlich wenn man sich an seine Kindheit zurückerinnert.
Aber um hier nicht gänzlich rumzunörgeln noch eine positive Sache. Ich möchte mir jetzt gerne mal eine Biografie über Willy Brandt zulegen.
356 reviews5 followers
July 16, 2020
Matthias Brandt erinnert sich, und er erinnert sich gut. So weiss er noch, wie die Zigarettenmarken hießen, dass das Telefon brokatbezogen war, das Saba-Radio wunderbar knisterte. Da ich der gleichen Generation angehöre, erinnere auch ich mich, und Brandt erzählt humorvoll davon.
Es sind nette Geschichten, auch wird seine Unsicherheit als Kind rührend geschildert.
Wäre Brandt aber nicht der Sohn eines berühmten Vaters, von dem er auch erzählt, hätte das Buch sicher nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die es zum Verkaufserfolg gemacht hat.
Zieht man also die besondere Familiensituation ab, bleibt ein nettes Kurzgeschichtenbuch, gut und unterhaltsam lesbar. Ein großartiger Schriftsteller, wie der Klappentext meint, ist er aber nicht. Literarisch am originellsten ist das Motto zu Beginn des Buches: Alles, was ich erzähle, ist erfunden. Einiges davon habe ich erlebt. Manches von dem, was ich erlebt habe, hat stattgefunden.
Profile Image for Heidi.
271 reviews4 followers
December 20, 2019
4.5*
Nach meiner großen Begeisterung für seinen Roman "Blackbird" musste ich mir nun unbedingt auch Raumpatrouille zulegen. Wohl wissend, dass es sich hier um ein autobiografisches Buch und keine Fiktion handelt. Matthias Brandt erzählt hier erneut in wunderbarer Weise in kurzen Episoden von seiner Kindheit, die sicher eher außergewöhnlich war. Er, der Sohn des großen deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt. Interessante Einsichten in eine Kindheit und Jugend, die geprägt war von einem geliebten, aber sehr häufig abwesenden Vater, ständiger Sicherheitsüberwachung, und den Schwierigkeiten eines kleinen Jungen, mit all dem umzugehen. Wer sich viele Details über Willy Brandt erhofft, ist hier allerdings falsch.
Genau wie bei "Blackbird" gewinnt dieses Hörbuch durch die einfühlsame Lesung von Matthias Brandt noch mehr an Intensität.
Profile Image for Elena.
67 reviews22 followers
August 3, 2017
Wenn jemand das Gefühl, in der Bonner Republik aufgewachsen zu sein, vermitteln kann, dann Matthias Brandt. Ich meine dies nicht nur in Bezug auf seine eigene Kindheit, sondern vielmehr, weil er es schafft, auch für jemanden, der erst in den 80ern geboren wurde, diese Zeit lebendig zu machen. Ich habe es genossen, seine Erinnerungen (oder vielmehr die des Jungen im Buch) zu lesen, diese kleinen Geschichten, wie sie wohl nur Kinder erleben können. Er taucht in diesen Jungen ein, zeigt uns dessen Gedanken, Logik und Gefühle und so kann man tatsächlich das Glück nachempfinden, wie sehr man sich doch freuen kann, wenn der eigene, vielbeschäftigte Vater, es dann doch einmal schafft, die Gutenachtgeschichte vorzulesen.
Profile Image for Marco.
278 reviews8 followers
October 2, 2020
Mathias Brandt, der Schauspieler und Sohn vom Willy Brandt erzählt von seiner Kindheit.
In vielen kleinen Geschichten erzählt er Erlebnisse nach. Diese sind mal komisch, ernst, nachdenklich, immer sympathisch.

Interessant ist der Blickwinkel als Kind von Mathias Brandt auf seinen berühmten Vater.
Von der Qualität sind die Geschichte sehr Wechselhaft. Die Erzählung über den Tod des Hundes und die Beziehung zum damaligen Bundespräsidenten stechen hervor.
Brandts Stil ist sehr einfach, flott lesbar, hat aber nicht immer komplett mitgerissen.

Insgesamt ein sympathisches Buch, welches in einer Reihe steht mit den vielen anderen Versuchen von Schauspielern Literatur zu machen.
Profile Image for Ursula.
17 reviews
February 11, 2017
Der bekannte deutsche Schauspieler Matthias Brandt erzählt hier Geschichten über seine Kindheit als Sohn des deutschen Bundeskanzlers Willi Brandt. Es sind sehr humorvolle, aus der Sicht eines ca. 10-Jährigen erzählte Episoden. Teilweise kann man herzhaft lachen. Manchmal hat man etwas Mitleid mit dem einsamen Jungen, der sich aber seine eigene Welt schafft und trotz des berühmten Vaters und der damit verbundenen Komplikationen eine glückliche Jugend verlebt. Viel dazu beigetragen hat seine Mutter. Das kommt in den Geschichten auch immer wieder zum Ausdruck.
Profile Image for Claudia.
63 reviews
June 22, 2018
Matthias Brandt ist ein paar Jahre älter als ich, aber ich kann mich gut an die meisten erwähnten Dinge (Musik, Fernsehsendungen und mehr) erinnern. Der Charme dieses Buches liegt aber im lakonischen und doch warmherzigen und witzigen Erzählstil. Und auch der abwesende Vater, die nur angedeutete zeitweilige Traurigkeit oder auch der Jähzorn werden mit wenigen, aber berührenden Worten skizziert. Manches Mal musste ich auch laut lachen, beispielsweise über das Briefmarkenalbum. Die letzte Geschichte hat mir besonders gefallen und mich berührt. Ein wundervolles kleines Buch.
Profile Image for Patricia.
373 reviews1 follower
May 8, 2019
Eine Sammlung voller scheinbar unaufgeregter Geschichten von Kindheitserinnerungen. Zuerst dachte ich, dass ich hier einen Fehlgriff hatte, aber nachdem ich mich auf das Buch eingelassen habe, hat es mir wirklich gefallen. Der Schreibstil ist angenehm und es gibt unzählige Kleinigkeiten in den Sätzen versteckt, die einem wahrhaft manch eigene Kindheitserinnerungen zurück bringt.
Auch wenn der Autor der Sohn des Kanzlers war, war er dennoch ein normaler Junge mit denselben Träumen und Sehnsüchten wie ein jeder von uns.
Displaying 1 - 30 of 54 reviews

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