Eine göttliche Komödie Die schillernd-bunte Einladung von Erfolgsautor Ewald Arenz zum literarischen Himmel-und-Hölle-Spiel voller Irrwitz: Jehudi, Erzengel mit einer Vorliebe für Gin Tonic und verantwortlich für die Verwaltung der Seelen im Vorhimmel, stellt bei seinem Kontrollgang im unsichtbaren vierzehnten Stockwerk des Spiegel-Hochhauses bestürzt fest, dass eine fehlt. Kurt Müllers Seele ist bei seinem ebenso plötzlichen wie tödlichen Fenstersturz in Nürnberg verloren gegangen, und ihr spurloses Verschwinden droht vor der Zeit den Beginn der Apokalypse auszulösen. In der Not bittet Jehudi seinen Bruder Abaddon um Hilfe - einen gefallenen Engel und Dämonenfürsten, der gerade sein Katapult für flugwillige Pinguine testet. Kurt Müller aber hat sich derweil in Frankreich als Katze reinkarniert und keine Ahnung davon, dass nicht nur die Himmelsmächte nach ihm suchen, sondern zudem die Unterwelt den Höllenhund auf ihn angesetzt hat, um seine Seele und damit die Schöpfung für immer zu zerstören. Wird es Kurts Tochter Helena gelingen, zusammen mit Jehudi und Abaddon die Seele ihres Vaters zu finden und den Jüngsten Tag abzuwenden? Doch da ist auch noch Erzengel Uriel mit ganz anderen Rettungsplänen für das Universum. Und wo ist überhaupt Gott? Eine erfrischend humorvolle, bisweilen heiter-sarkastische Auseinandersetzung mit Sinn und Unsinn des Lebens, Religion, Glauben und Fanatismus, mit der Idee von Reinkarnation, Engeln und Gottesbildern.
Der Autor Ewald Arenz kam 1965 in Nürnberg zur Welt und studierte englische und amerikanische Literatur und Geschichte. Seit Beginn der 1990er Jahre ist er als Autor tätig und hat neben einigen Glossen und Kindergeschichten auch Theaterstücke und historische Kriminalromane. Er ist mittlerweile einer der produktivsten und erfolgreichsten Schriftsteller Süddeutschlands, dessen Gesamtauflage weit über 120.000 verkaufte Bücher zählt.
Wenn ich könnte, würde ich diesem Buch 10 Sterne geben. Nein, 20! Ich glaube nicht, dass ich schon einmal mehrere Male während des Lesens eines Buches einen Lachanfall bekommen habe und doch sitze ich jetzt hier und habe immer noch die Lachtränen in den Augen und mein Bauch tut weh.
Wahnsinn, dieses Buch ist einfach der Hammer. Ich finde kaum passende Worte, unfassbar witzig, absurd, spannend, nachdenklich, berührend, hoffnungsvoll, total abgedreht, so in etwa. Und Pinguine!
Mein Lieblingsbuch 2016 und es wird lange, sehr lange dauern, bis wieder eins an dieses rankommen wird!
Verrückter Roman viel schrägen Humor den man mögen muss. Ich mochte es sehr und habe viel gelacht und geschmunzelt und den Kopf geschüttelt ob der genial bekloppten Ideen von Ewald Arenz. Apokalypse mal anders. Mit vielen Bezügen zu den Weltreligionen. Vielleicht etwas zu viel Gewalt und Splatter. Aber absolut lesenswert für jeden , der sich drauf einlassen kann
Klappentext: „Eine göttliche Komödie Die schillernd-bunte Einladung von Erfolgsautor Ewald Arenz zum literarischen Himmel-und-Hölle-Spiel voller Irrwitz: Jehudi, Erzengel mit einer Vorliebe für Gin Tonic und verantwortlich für die Verwaltung der Seelen im Vorhimmel, stellt bei seinem Kontrollgang im unsichtbaren vierzehnten Stockwerk des Spiegel-Hochhauses bestürzt fest, dass eine fehlt. Kurt Müllers Seele ist bei seinem ebenso plötzlichen wie tödlichen Fenstersturz in Nürnberg verloren gegangen, und ihr spurloses Verschwinden droht vor der Zeit den Beginn der Apokalypse auszulösen. In der Not bittet Jehudi seinen Bruder Abaddon um Hilfe - einen gefallenen Engel und Dämonenfürsten, der gerade sein Katapult für flugwillige Pinguine testet. Kurt Müller aber hat sich derweil in Frankreich als Katze reinkarniert und keine Ahnung davon, dass nicht nur die Himmelsmächte nach ihm suchen, sondern zudem die Unterwelt den Höllenhund auf ihn angesetzt hat, um seine Seele und damit die Schöpfung für immer zu zerstören. Wird es Kurts Tochter Helena gelingen, zusammen mit Jehudi und Abaddon die Seele ihres Vaters zu finden und den Jüngsten Tag abzuwenden? Doch da ist auch noch Erzengel Uriel mit ganz anderen Rettungsplänen für das Universum. Und wo ist überhaupt Gott? Eine erfrischend humorvolle, bisweilen heiter-sarkastische Auseinandersetzung mit Sinn und Unsinn des Lebens, Religion, Glauben und Fanatismus, mit der Idee von Reinkarnation, Engeln und Gottesbildern.“ Meine Meinung: Der Klappentext spiegelt die Ausganssituation sehr treffend. Besonders den letzten Satz kann ich ohne wenn und aber unterschreiben. Wenn Erzengel als ein cooler Typ mit Gin Tonic in der Hand dasteht und über die Lösung der Situation mit der verlorenen Seele philosophiert, sein Bruder, der dunkle Dämonenfürst, nicht weniger cool seinen Espresso in einer Bar sich schmecken lässt, nachdem er mit dem Katapult für Pinguine fertig ist, und schaut, wie er sonst an die arme Seele rankommen kann, leuchtet es ein, dass es keine gewöhnliche Geschichte ist. Spätestens als die Anzeichen des Weltuntergans geschildert werden, ist klar: Hier wird die Apokalypse neu erzählt, an die heutige Welt mit ihren Realien angepasst. Besonders interessant sind dabei die Besetzung und die Einflusszone der apokalyptischen Reiter im letzten Drittel des Romans. Skurrile Figuren tun zuweilen auch skurrile Dinge, was nicht nur streckenweise für Erheiterung beim Lesen sorgt und immer weiter lesen lässt, sondern auch der modernen Gesellschaft mit ihren akuten Problemen ein Spiegel vors Gesicht hält. Das Ganze humorvoll bis sarkastisch dargeboten, so leichtfüßig und locker, dass es keine Zweifel gibt: Wir haben mit einem Werk der Meisterklasse zu tun. Das Spannende ist, man kann gar nicht erraten, was als nächstes kommt, da man sich in einer phantastischen Realität befindet, das Verhalten vieler Akteure ein völliger Rätsel ist und ob das mir der Seele noch klappt und der Weltuntergang doch noch ausbleibt, ist bis zum Schluss ungewiss. Man hat keine andere Wahl, man muss einfach weiterlesen. Ich muss auch anmerken, dass es mir irgendwo im letzen Viertel schlicht zu viel an Klamauk, sakrastischer Gesellschaftskritik, etc. wurde. Aber bis dahin las es sich wunderbar, das Buch wollte einfach nicht aus der Hand gelegt werden. Mag sein, dass man, um in den vollen Genuss der Geschichte zu kommen, ein Quäntchen an Offenheit und Aufgeschlossenheit, z.B. gegenüber den mutigen Interpretationen der Bibel und Glaubensfragen, mitbringen sollte. Mag sein, dass der Roman für jemanden mit einem festen, naturwissenschaftlich geprägten Weltbild, das strickt auf Ursache-Wirkung basiert, einfach zu viel an Einfallsreichtum und Gedanken-/Interpretationsfreiheit ist. Ich fand es aber herrlich, (endlich) eine Geschichte zu lesen, die durch ihre humorvolle, eigenartige Interpretation und leichtfüßig meisterhafte Präsentation deutlich aus der Reihe tanzt. Sie unterhält nicht nur, sie zeigt auf eine zugängliche Art, wohin man schauen und worüber man nachdenken sollte. Fazit: Ein toller Roman zur Apokalypse der Gegenwart. Prima Idee, großartige Umsetzung. Absolut lesenswert. Fünf von fünf möglichen Sternen.
Eigentlich hätte ich es wissen können, aber nachdem mich der Schreibstil von Ewald Arenz in „Der große Sommer“ und „Alte Sorten“ wirklich überzeugen konnte, wollte ich halt auch mal ein Buch von ihm probieren, das anders ist. Und „anders“ ist „Herr Müller, die verrückte Katze und Gott“ – und leider auch eine ziemliche Enttäuschung für mich. Was aber vor allem am Genre liegt (und genau das meinte ich mit „eigentlich hätte ich es wissen können“), denn ich habe es einfach nicht mit humorigen Büchern. Ich kam mit Walter Moers nicht zurecht und mit Büchern wie „Mieses Karma“ oder „Die Bibel nach Biff“ auch nicht und ich hoffe, dass ich mich da auch nicht nochmal zu humorigen Büchern verleiten lasse.
Die Idee des Buches finde ich grandios, denn wir treffen hier nicht nur auf Herrn Müller, der unerwartet stirbt und als Kater in der Provence reinkarniert, sondern auch auf Erzengel, gefallene Engel und Dämonenfürsten. Die Erzengel sind in heller Aufruhr, da sie von Herrn Müllers Reinkarnation nichts wissen und seine „verschwundene Seele“ nun das Gleichgewicht des Universums bedroht.
Den Anfang des Buches mochte ich wirklich noch sehr. Ich habe viel gegrinst, gekichert und gelacht, weil Ewald Arenz zum einem wieder sprachlich besticht, seine Humor aber auch nicht total plump ist. Da gibt es echt viele tolle Beispiele. Doch dann ist das Buch leider irgendwann echt zu einem Splatter-Roman abgedriftet. Das war mir zu viel Action, zu viel Geballere, zu viele Tote, zu viel Action. Außerdem war Herr Müller, als Kater (nicht Katze) in meinen Augen nicht verrückt, meine Kater sind da deutlich verrückter. Und das Kätzische kam mir auch zu kurz. Das alles gepaart mit letztlich doch zu viel Humor, war einfach nicht meins. Ich habe mich durchgequält und die letzten 100 Seiten eigentlich nur noch quergelesen.
Was ich übrigens auch schade fand, war die Qualität des Taschenbuches. Ich mag das Cover total, aber man sieht eigentlich sofort die Fingerabdrücke drauf und auch der Rücken bekommt schnell Knicke und dabei versuche ich aktuell wirklich vorsichtig zu lesen. Aber hier hatte ich keine Chance.
Ich werde das Buch jetzt aus meinem Regal aussortieren und warte lieber auf neue Bücher von Ewald Arenz, die eher in die Richtung von „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ gehen. Da lese ich echt lieber nochmal einen Coming-of-Age-Roman von ihm, obwohl das ja auch nicht wirklich mein Ding ist. Aber „Der große Sommer“ war ein Highlight im Gegenzug zu „Herr Müller, die verrückte Katze (der verrückte Kater) und Gott.“
Kurt Müller fällt völlig unbeabsichtigt - nach einem lächerlichen Streit mit seiner Ex-Frau - aus dem Fenster des 14. Stockes eines Hochhauses und bringt damit, zusammen mit einem sich anschließenden himmlischen Versehens, dummerweise das Universum ins Wanken. Denn durch die Unaufmerksamkeit eines himmlischen Helfers verschwindet die Seele von Kurt Müller und ist zunächst unauffindbar. Der Erzengel Jehudi ist besorgt, eigentlich müsste in diesem Fall das Jüngste Gericht zusammenkommen, doch nichts geschieht. Das kann nur heißen, dass Gott ruht oder schlimmeres … Sollte Gott aufwachen und das Fehlen bemerken, würde alles Sein ins Nichts verpuffen. Das gilt es zu verhindern. Zusammen mit seinem Bruder Abaddon, einem gefallenen Engel und verbannten Dämonenfürsten und der 16jährigen Tochter Kurt Müllers, Helena, versucht Jehudi das Unheil zu verhindern.
Dem Autoren Ewald Arenz ist mit seinem neuesten Werk eine urkomische, bisweilen zynische Geschichte geglückt. Mir gefällt die Leichtigkeit der Sprache des Autoren sehr gut, sein feiner Humor. Zudem bin ich begeistert von seinem Schreibstil. Das Lesen ist angenehm durch den flüssigen Stil und dem guten Tempo. Die Handlung des Romans ist stimmig und schön, genial wie alles ineinander spielt und sich zum Ganzen fügt.
Sehr gerne vergebe ich diesem Buch seine wie ich finde wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter, an Leser, die wieder einmal wundervolle Lesestunden mit einem köstlich humorvollen Buch verbringen wollen. „Herr Müller die verrückte Katze und Gott“ von Ewald Arenz ist ein Buch voller Poesie, das zudem tief philosophisch geprägt ist, eine unterhaltende wie zugleich anspruchsvolle Lektüre für aufmerksame Leser. Es ist übrigens völlig unerheblich welcher Religion man angehört oder ob man atheistisch lebt, den Witz des Buches wird jeder verstehen und es bietet sicherlich auch Stoff für angeregte Diskussionen.
Eine Geschichten mit viel Potential für gotteslästerliche Satire. Starbucks Filialen als Tor zur Hölle, Pinguine als natürliche Feinde des Bösen und in die Antarktis verbannte Erzengel. Leider haben aber der holprige Schreibstil, die exzessive Nutzung alttestamentalischer Bilder, sowie der dauerhaft anhaftende Muff eines Nürnberger Lokalkrimis dafür gesorgt, dass ich mich regelrecht durch die gut 300 Seiten quälen musste. Sorry - das war nichts :(
Wenn jemand glaubt, das jüngste Gericht ist eine ernste Angelegenheit, muss er sich hier von Ewald Arenz eines besseren belehren lassen. Armageddon mit Kaiserpinguinen, da muss selbst die Hölle kapitulieren. Respektlos witzig amüsiert dieses Buch bis zur letzten Seite.
Bis heute denke ich, dass das das beste Buch ist, das ich je gelesen habe. Es ist so zynisch, genial, kreativ, spannend und so unglaublich anders. Die apokalyptischen Reiter und Pinguine werden für mich immer eine ganz andere Bedeutung haben.
Erinnert an Good Omens, nur eine Spur philosophischer. Unterhaltsam geschrieben, absolut skurril, ohne aber zu albern zu werden. Der Titel hat mich erst abheschreckt (klingt wie eine deutsche Filmkomödie), kann das Buch aber nur wärmstens empfehlen.
ENDLICH FERTIG!!!! Ewald Arenz wenn Sie diese Nachricht sehen, beauftragen Sie mich bitte mit der Übersetzung dieses Buches 🙏🏻
Reviewing this in English even though the book is in German and no translation is availabe (yet. hire me) because I read this book for my translation master's dissertation and I'm currently a bit too fried to write a book review in German. I wanted to translate an extract from a book I'd actually enjoy reading in my spare non-academic time, and this book is exactly the sort of thing I enjoy. I have yet to stop talking about this book. That's partly because I've got to write a 15000 word dissertation on it, and partly because it's absolutely bonkers and I've had a great time reading it. Everyone I talk to about this book wants to read it, though, which might just be because I'm very passionate and animated when I talk about it. Please someone hire me to translate this book 😭 I've had to do a bit of research on this book and several reviews and articles made comparisons to Douglas Adams, Neil Gaiman, etc. There's a clear inspiration from British satirists and science fiction, and as a British person who was raised on Douglas Adams, sci fi, and Terry Pratchett, this is right up my street. It reminds me a lot of Good Omens without being identical. This book isn't really sci fi but I wouldn't strictly call it fantasy either, but I think being a fan of sci fi helped me enjoy this more - I remember seeing someone describe Terry Pratchett's narrative style as "fantasy treated like sci-fi" and that's a good description for this style too. The fact that this book reminded me at all of Pratchett's work is a very high compliment honestly. Side note, my mum would love this book - she loves stories with religious themes that don't take religion too seriously. That's not to say this book is disrespectful of religion (or at least, I didn't think so) but it's a pretty light-hearted and humorous take on the apocalypse, the Last Judgement, angels/demons/heaven/hell and reincarnation. It gets quite philosophical in parts without turning into some intellectual slog. Also this book explained to me what humans having free will actually means in the Bible, which I had always struggled to understand. The book doesn't take itself too seriously but the characters take the (very bizarre) events seriously within the story, which makes for a funny book. I've definitely never read another story where a demon was catapulting penguins that look like Charlie Chaplin. Translating just 6000 words of this has been a PAIN, which is great and is exactly why I chose it. In fairness to the author that is because I intentionally chose the hardest-to-translate part I possibly could. There's some great wordplay and jokes and German references which aren't easy to translate - translating Jehudi's conversation where he corrects a waitress' incorrect word gender into English (a language without word gender) was pretty hard and I'm way too proud of my solution. I also had way too much fun translating the scene in Antarctica where Jehudi sees the setting sun paint the icebergs a beautiful blood red, and then realises what's actually happening. I really enjoy the characters in this book. Kurt Muller doesn't appear as much as you'd think from the title, and the main characters are really Jehudi and Abaddon - which is great because I absolutely loved those characters. Particularly Abaddon. I found Uriel a little hard to understand in parts but I am putting that down to her speaking quite philosophically and me being a second language speaker of German and not wanting to use a dictionary too much while reading. And John is just great. I hope he got his Franzbrotchen. The end of the book goes on for a while but I still wasn't sure how the story would end even when I was less than 10 pages from the end, so it's definitely not predictable. Frankly nothing about this book is what I'd call predictable. It is, however, very fun to read. Even if I had to scrawl all over it with annotations and word definitions. I won't forget what "Fegefeuer" or "makellos" mean after reading this.
star rating would be 4.5 if I could do that on Goodreads: it has inevitably lost some marks because of the nature of studying something, and partly because some scenes I think would make really good quick scenes in movies or TV but when reading them for a full page in your second language they kind of drag out. I could exactly picture what was happening though so points for that!
Das war’s wohl mit Ewald Arenz und mir. Auch dieser Roman hat mich nicht wirklich abgeholt, er ist nicht schlecht geschrieben und die grundsätzliche Story auch erfrischend anders, aber insbesondere der Humor hat für mich so gar nicht funktioniert. Richtig schade.
… die Hölle los, wenn die seit Äonen gut strukturierte Ordnung des Universums aus dem Gleichgewicht gerät: Klaus Müller, Familienvater und Schauspieler, wird ein verhängnisvoller Fehltritt zum Verhängnis. Versehentlich tritt er auf das Skateboard seiner Tochter Helena und stürzt aus dem Fenster eines Hochhauses in den Tod – genau auf die Trennlinie zwischen Himmel und Hölle des gleichnamigen auf die Straße gekreideten Spiels eines kleinen Mädchens, welches sich nach kurzem Schock schnell mit Gummibärchen ablenken lässt: Ein interessanter Einstieg in die Geschichte, denn diese kurze Szene gibt schon einen Überblick über die folgenden Geschehnisse.
Klaus Müller ebenso wie Otto Normalverbraucher als austauschbarer Stereotyp, der uns mit solchem Namen als geschiedener Vater und mittelmäßig erfolgreich im Job des Öfteren über den Weg läuft. Doch gerade die Seele dieses Mannes sorgt für ein unvergleichliches Chaos, denn sie steigt nach dem Tod nicht in den Himmel auf, um, in der „Waschmaschine“ von allen Erinnerungen und Erfahrungen des irdischen Daseins befreit, zu reinkarnieren. Seine Seele ist verschwunden und der diensthabende Erzengel Jehudi begreift schnell, dass die göttliche Ordnung des Universums in Gefahr ist und die Apokalypse droht.
Ohne sich selbst zu ernst zu nehmen, entwirft Arenz ein urkomisches Szenario. Gekonnt greift er religiöse Themen auf, vermischt unterschiedliche Glaubensrichtungen, um diese vor Sarkasmus und Wortwitz triefend als schließlich doch Einerlei zu präsentieren. Unter dem Leitsatz „im Jenseits sind wir alle gleich“ strömen die Seelen Verstorbener in den Himmel und die himmlische Herrschaft versucht, diesem Ansturm – gleich dem Trubel auf dem Frankfurter Flughafen - gerecht zu werden. Und während so manche Seele, immer im Gewand ihres letzten irdischen Daseins, eine umfangreiche Verwaltung inklusive Buchführung im obersten Geschoss des Spiegel-Hochhauses in Hamburg am Laufen hält, verzweifeln angesichts Müllers Schicksals und den drohenden Folgen höhere Wesen wie Jehudi und brauchen schon mal einen Gin Tonic. Martin Luther am PC, ein Gott, der unter dem Verdacht steht, dement zu sein, ein Erzengel mit negativen Gedanken und ein Dämonenfürst mit guten Absichten: Hier ist alles vertreten, um mit Humor darauf hinzuweisen, dass nichts und niemand nur aus gut und schlecht, falsch oder richtig besteht und das die geballte Kraft benötigt wird, um wieder Ordnung ins Chaos zu bringen. Eine völlig bunt gemischte Truppe von Toten und Untoten macht sich auf, die Welt zu retten – eine unvergleichliches Abenteuer, zu dem ich mehr nicht verraten möchte.
Ein erfrischend anderer Arenz, der noch lange nachwirken wird!
Kurzmeinung: Für mich fehlt hier der versprochene Witz und auch Spannung war kaum vorhanden.
Meine Meinung
Ich werde ausnahmsweise mal nur allgemein über die verschiedenen Figuren schreiben, da es zum einen sehr viele gibt und zum anderen alle eher oberflächlicher gestaltet sind. In diesem Buch gibt es sowohl Erzengel und Menschen als auch einen Dämonenfürsten und verstorbene Menschen, die jeweils eine mehr oder minder große Rolle spielen und oft eigene Erzählperspektiven erhalten. Das hat mir gut gefallen und auch für Abwechslung gesorgt. Die Charaktere in diesem Buch haben zudem alle einen einzigartigen Charme und es macht Spaß, mehr über sie zu erfahren. Sie sind sehr verschieden, aber lernen auch, zusammen zu arbeiten, um die Welt zu retten. Gestört hat mich ein bisschen, dass hier viel mit Stereotypen gearbeitet wurde und die Figuren dadurch etwas platt wirkten.
Die Handlung war definitiv interessant und es gab einige Momente, die mich schmunzeln ließen. Trotzdem fand ich das Buch nicht so witzig wie versprochen. Spannend war es in meinen Augen leider auch eher selten und die Handlung plätscherte so vor sich hin. Zum Teil hatte ich auch Probleme damit, die Logik hinter einigen Handlungen nachzuvollziehen und das Ende kam mir auch etwas komisch vor, wenn man überlegt, was alles vorgefallen war. Die Welt hat einiges an Potenzial zu bieten, aber wurde kaum tiefgründiger erforscht. Das liegt zum einen wohl an der Länge, aber auch an der allgemeinen Oberflächlichkeit des Buches.
Viel Witz und Skurrilität in einem Roman vereint. Dieses Buch hat mich laut lachen lassen und war super leicht zu lesen. Ein klassischer Arenz, aber doch ganz anders als sonst, in dem der Himmel im schönen Hamburg liegt.