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Überhaupt: Sprachliche Ungenauigkeiten wie diese, zeigt sich Sow mit guten Gründen überzeugt, helfen mit, „den rassistischen Status quo zu erhalten“. Um den Rassismus zu überwinden müsse man ihn deshalb auch beim Namen nennen und etwa auch rassistische Straftaten als ebensolche bezeichnen -- und nicht als "ausländerfeindlich", "fremdenfeindlich" oder "rechtsradikal".
Anhand zahlreicher Beispiele zeigt Sow, wie hartnäckig sich koloniale Vorurteile gegenüber Schwarzen halten. Quer durch sämtliche Medien steht das Schwarze -- und sei es "nur" im Subtext -- immer wieder für "brutal, böse, dämonisch", das Weiße aber für "harmlos, gut, moralisch". Doch nicht nur solche Etikettierungen prangert Sow an -- auch gut gemeinte Kampagnen, die Schwarzen per se Hilfsbedürftigkeit unterstellen, offenbaren bei genauer Betrachtung einen unbewussten Rassismus und belegen, wie tief das Ressentiment tatsächlich verwurzelt ist. Wer seinen Blick durch die Lektüre dieser Bestandsaufnahme geschult hat, der wird mit Schrecken erkennen, dass die wütende Klage, die die Autorin führt, nur zu berechtigt ist. Unbedingt lesenswert! -- Andreas Vierecke, Literaturanzeiger.de
320 pages, Paperback
First published January 1, 2008
Rassismus ist nicht erst die negative Reaktion auf einen angeblichen Unterschied, sondern bereits die Behauptung des Unterschieds.Seit der Veröffentlichung des Buches ist mittlerweile fast ein Jahrzehnt vergangen. Es ist längst überfällig, dass wir uns nicht länger auf dem "Also ich bin ja nicht rassistisch" ausruhen.