Einst hielt es die Philosophie für ihre vornehmste Aufgabe, Menschen zu einem bewussten Verhältnis zu sich und ihrem Leben anzuleiten – um auch zu einem angemessenen Umgang mit anderen in der Lage zu sein. Die moderne Philosophie hat darauf weitgehend verzichtet, als verstünde sich der Umgang mit sich von selbst; als könne nur der Umgang mit anderen ein seriöser Gegenstand der Ethik sein. Schmid knüpft an die große Tradition der Philosophie wieder an: „Mit sich selbst befreundet sein“, davon sprach schon Aristoteles. „Lebenskunst im Umgang mit sich selbst“: Das ist die Tradition Senecas, Montaignes und Nietzsches. Heute erscheint das Selbst als wunder Punkt im Geflecht der Zeit, als größte Schwachstelle der modernen Gesellschaft. Es hat sein Selbstverständnis verloren, das aus vormoderner Tradition, Konvention, Religion stammte und noch weit in die Moderne hineinragte. Schmids Buch handelt vom Umgang mit sich selbst und wie er erlernt werden kann, ausgehend von der existenziellen Erfahrung der Angst und der möglichen Antwort darauf. Kaum ein Aspekt wird dabei außer Acht gelassen. Seit langem hat kein Philosoph mehr so gründlich und umfassend, so systematisch wie poetisch über das Verhältnis des Einzelnen zu sich selbst nachgedacht. Zugleich ist ein Buch über die „Frage nach dem Sinn“ daraus geworden, von der moderne Menschen so sehr umgetrieben werden. Ein Vademecum für das Leben in moderner Zeit, um den Umgang mit sich selbst neu zu gestalten und zum Ausgangspunkt für die Arbeit an einer andersmodernen Gesellschaft zu machen.
A great book, rich in its scope, detail and profoundness. Not so much a 'dummy's guide to happiness' as a phenomenological exploration of the many possibilities and obstructions for leading a fulfilling and 'good' life. Focus lies on the friendship one has with one's own self (mind, body, soul). Written with much sensibility, insight and analytical clarity.
Wilhelm Schmid philosophiert über die Lebenskunst und die Freundschaft zu sich selbst. Einige spannende Gedanken, wirkt aber insgesamt eher unstrukturiert.