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Die Witwen: Ein Abenteuerroman

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Witwe ist keine der vier Frauen, von denen hier erzählt wird. Dazu wären sie vielleicht auch noch zu jung. Aber zu Witwen fehlen ihnen vor allem die Männer. Nur die eine, Penny, war verheiratet. Ist verheiratet? Der Mann ist verschwunden, und so lebt sie mit Sohn und Schwiegereltern abgelegen am Moselstrand zwischen Weinbergen. Nicht allein, ihre drei Freundinnen (Beatrice, Dodo und Laura) sind ihr von Berlin in die Provinz gefolgt. Die vier haben sich gut eingerichtet, jede für sich, im Leben, im Warten. Aber worauf? Also beschließen sie eines Tages, große Fahrt zu machen, aufzubrechen. Sie mieten sich einen Wagen und suchen per Anzeige jemanden, der sie fährt. Wohin? An die Quelle, an den Ursprung, zurück. Dass sie unterwegs dahin eine Panne haben, wird zu unserem Glück. Und zum Glück ihres Chauffeurs, der auch etwas vermisst, nur nicht das, was er zurückgelassen hat: Zierfische mit den Namen von Philosophen. Die vier beginnen zu erzählen, ihm, den anderen, sich selbst, und sie erzählen wie im Rausch: herzzerreißend, vergnüglich und vergnügt, doch ungeschminkt ehrlich und schonungslos.

211 pages, Kindle Edition

Published August 26, 2016

43 people want to read

About the author

Dagmar Leupold

22 books5 followers

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Community Reviews

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2 stars
2 (7%)
1 star
3 (11%)
Displaying 1 - 6 of 6 reviews
Profile Image for Ellinor.
758 reviews361 followers
September 23, 2016
"Die Witwen" erzählt die Geschichte von vier Freundinnen, die der Zufall und die Zeit in einen kleinen Ort an der Mosel verschlagen haben. Sie beschließen eine gemeinsame Reise mit zunächst unbestimmtem Ziel zu machen, zusammen mit einem eigens engagierten Chauffeur. ALs sie eine Panne mitten im Nirgenwo der Vorgesen erleiden, beginnen sie zu erzählen...
Für mich erreicht die Geschichte kurz vor dieser Panne ihren eigentlichen Höhepunkt, an der Gedenkstätte für die Gefallenen im 1. Weltkrieg, dem Hartmannswilleropf, als Dodo und Beatrice nach den Witwen fragen: "Wo liegen die Witwen aller Kriege? Die Männer sterben, die Witwen erben - eine Welt in Scherben. Die Habseligkeiten, die unmündigen Kinder, die Ruinen. Und sterben, jede für sich, weder fürs Vaterland noch für die Muttererde."
DIe eigentliche Handlung würde ich mit 3-3,5 Sternen bewerten. Was das Buch jedoch besonders macht, ist die Sprache. Sie ist einfach grandios, sehr poetisch und wunderbar durchdacht. Jeder Satz passt; gleichzeitig wirkt das ganze leicht und nicht konstruiert oder künstlich. Allein die Sprache macht aus einem durchschnittlichen Werk eine absolut lesenswerte und zu Recht für den deutschen Buchpreis nomierte Erzählung (die es leider, wie ich kurz nach Beendigung der Letüre erfahren haben, nicht auf die Shortlist geschafft hat).

(Vielen Dank an Netgalley/den Verlag für die Bereitstellung des kostenlosen digitalen Leseexemplars!)
Profile Image for GONZA.
7,429 reviews124 followers
September 27, 2016
Ich litt dieses Buch durch, weil die Sprache wirklich schwierig ist, und ich war traurig, weil es meine Schuld war; ich bin nicht Muttersprache, aber es schien noch mir sehr poetisch, auch wenn die Geschichte war nicht etwas außergewöhnlich.

Ho sofferto per tutto il libro perché il linguaggio è davvero difficile e mi è dispiaciuto perché era colpa mia che non sono madrelingua; nonostante questo, mi sembrava molto poetico anche se la storia non era niente di eccezionale.

DANKE NETGALLEY FÜR DAS ARC!
510 reviews16 followers
September 15, 2020
„Ein Idiot, der davon träumte, unbehelligt zu bleiben…“

Gefällig beginnt der Roman und gefällig ist auch das Leben der vier Frauen, Freundinnen seit der Einschulung, gefällig ist auch die Sprache der Autorin. Gefällig - so etwas wie nett.
Die „Witwen“, das sind vier Frauen, Freundinnen seit der gemeinsamen Einschulung in Berlin, die jetzt in Steinbronn leben, zwischen zwei Moselarmen:
„In einem solchen buchstäblich von allen Seiten umfassten Ort einsam zu sein, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit – und doch gelang es vier Frauen, nicht mehr jung, aber längst nicht alt. Nur ratlos. Und irgendwie übrig.“ S. 1 „Lasst uns etwas erleben!“ („Witwe“ Laura) S. 4 wird beschlossen, man sucht per Annonce einen Chauffeur, findet Bendix und fährt los, über Trier die Mosel entlang bis zur Moselquelle.

Aus dem Roadmovie wird kapitelweise Lebensbeichte, als das Leihfahrzeug beim Hartmannswillerkopf, der Gedenkstätte zum Ersten Weltkrieg, symbolträchtig den Dienst verweigert. Keine der Frauen ist wirklich Witwe. Der von seiner Freundin verlassene Bendix, eigentlich studierter Philosoph und Geschichtswissenschaftler, definiert es so: „Er [Bendix] hatte keinerlei Wissen über ihren zivilen Status und nannte sie auch keineswegs Witwen, weil er annahm, ihren wären die Männer weggestorben. Aber es schwang etwas bei ihnen mit, das ihm zu benennen schwerfiel, außer mit: verwitwet. Als hinge allen eine zarte Schleppe aus Trauer und Abgelebtem an. Aus seiner Sicht war er auch Witwer. … Witwenschaft als Abwesenheit von Zukunft, Witwenschaft als Zustand der Abhandenheit.“ S. 36 „Nicht Männer waren ihnen abhandengekommen, sondern die Zuversicht oder die Verwegenheit oder die Fantasie.“ S. 20

Jeder der fünf Protagonisten, ja, auch Bendix gehört irgendwann dazu, erzählt. Das geschieht milieugerecht gebildet, eloquent – man findet für sich kleine Sätze zum Herausschreiben wie „Witwe“ Pennys „Im Traum sind wir nicht die Summe unserer Jahre, sondern die Fülle unserer Erfahrung.“ S. 130; das geschieht versöhnlich (wobei mir der Schluss etwas zu viel rosarot andeutete); das geschieht vor allem voller Sprachmeisterschaft, wie dem Namen des Hundes, Zwiebel, er ist so vielschichtig“ S. 7; „In ‚Spanisch‘ steckte ‚panisch‘ “ S. 111 oder weiteren Wortspielen wie Pennys „Man kann Verwobenes auch wieder auftrennen, aufrebbeln, rebellieren.“ S. 42 Ich mag so etwas, aber es wird mir hier gelegentlich zu viel des Guten. Wer das ebook hat, möge z.B. nach „Erstreckung“ suchen im Text.

Ein Buch, das wohl eher Frauen gefallen wird, das auch eher nicht bei jüngeren Lesern Anklang finden wird – das mich aber, obwohl ich mich unbestimmt deutlich zu jung fühlte für die Witwen, mit seiner Thematik der Freundschaft und der Geheimnisse und Verletzungen, die wir mit uns herumtragen, dann doch ganz gut gefiel – besonders mit Blick auf die Milde, mit der man miteinander umgehen kann, sollte. Gefällig - so etwas wie nett, aber doch so meisterhaft in der Sprache.
85 reviews
March 23, 2024
Ich habe mich vom Titel und der Kurzbeschreibung angesprochen gefühlt. Das Buch war aber ganz anders und ich bin hin und hergerissen, ob es mir gefallen hat. Mit der Sprache habe ich mich schwer getan und dann auch wieder nicht. Ich habe zwei Anläufe gebraucht, um das Buch zu Ende zu lesen. Fazit: ich freue mich, dass ich das Buch gelesen habe. Ich würde es aber nicht weiter empfehlen.
Profile Image for Krustentier.
8 reviews
January 26, 2025
Erstes DNF s.73

...Sehr langsame pace, eher zähe Entwicklung des Geschehens.
Schreibstil war auch nicht mein Fall. Bin nicht in die Story reingekommen, hat mich am Ende zu viel Überwindung gekostet, das Buch wieder aufzunehmen und weiterzulesen.
Profile Image for Estrelas.
931 reviews
June 3, 2021
Vier Frauen, "nicht mehr jung, aber längst nicht alt", begeben sich auf eine Reise. Als Begleitung suchen sie sich einen Chauffeur, der sich in die Reiseplanung einbringen darf. In ihrem behüteten Wohnort Steinbronn fühlen die Damen sich "einsam", "ratlos", "irgendwie übrig". Also fassen sie gemeinsam den Beschluss: "Wir haben Heimweh nach etwas, das wir nicht kennen. Also müssen wir es suchen." Auch ihr Fahrer freundet sich schnell mit seiner neuen Rolle an. "Auf der Reise mit vier Jahreszeiten, vier Temperamenten, vier Elementen. Kann nicht verkehrt sein." Er ist derjenige, der sie insgeheim als "Witwen" bezeichnet, ohne dass ihnen "die Männer weggestorben" wären. "Aber es schwang etwas bei ihnen mit, das ihm zu benennen schwerfiel, außer mit: verwitwet. Als hinge allen eine zarte Schleppe aus Trauer und Abgelebtem an." In dieser Hinsicht jedoch fühlt er sich mit ihnen verbunden, empfindet sein Leben als "Witwenschaft als Abwesenheit von Zukunft, Witwenschaft als Zustand der Abhandenheit." Während der Hahn im Korb eher Zurückhaltung übt und seine Gedanken in einem Tagebuch festhält, kommt es zwischen den Freundinnen zu einem regen Austausch. Trotz ihrer Vertrautheit, sie kennen sich seit der Einschulung, hat jede noch Geheimnisse aus ihrem Leben parat, die den anderen zuvor vorenthalten wurden. Und so sind es die kleinen menschlichen Verirrungen, die zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen, die der Suche nach dem tieferen Sinn einen Auslöser gaben und den Leser fesseln können. Sprachlich ist dieses Buch ein Feuerwerk, ein Spektakel, das alles auffährt, was die Trickkiste zu bieten hat. Nicht nur die Beschreibungen der Autorin, auch die Aussprüche der Protagonisten sind höchst eloquent und werden entsprechend reflektiert. "Ihre Formulierungen, liebe Penelope, wickeln noch das Sperrigste ein wie in Geschenkpapier." Etwas Konzentration vorausgesetzt, ist dieser Roman ein Höhepunkt für jeden Sprachliebhaber.
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