Im Alter von vierzehn Jahren flieht ein Junge aus dem süddeutschen Dorf Heiligsheim. Vierzig Jahre später kehrt er als Ludwig, »Luggi« Dragomir zurück: Alkohol, Drogen und alle gegen sich und die anderen ausgefochtenen Kriege in Berlin verhinderten nicht das ständige Wiederleben des Missbrauchs seiner Spielkameraden und seiner selbst durch die Honoratioren von Heiligsheim. Die Schuldgefühle, diese Jungen nicht beschützt zu haben, treiben ihn an: »Je mehr Zeit ich im Dorf verbrachte, desto mehr Kinder kamen zurück und scharten sich in meinem Kopf ums schwarze Brot der Erinnerung.«
Friedrich Ani, 1959 in Kochel am See geboren, lebt heute als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in München. Neben Kriminalromanen schreibt er Lyrik, Erzählungen, Jugendromane und Drehbücher. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen u. a. den Tukan-Preis und dreimal den Deutschen Krimipreis.
Ein sehr faszinierendes Buch und bis hierhin erstmal mein Favorit unter den Romanen, die ich bereits von Friedrich Ani gelesen habe. Die Geschichte von Ludwig Dragomir wirkt auf subtile Art beklemmend, ist sprachlich etwas dynamischer als manch Süden-Roman und hat trotzdem diesen speziellen Ton und Tiefgang, der Friedrich Ani zu eigen ist.
Ludwig "Luggi" Dragomir kehrt in sein Heimatdorf zurück um mit seiner Vergangenheit aufzuräumen, das er überstürzt nach einer Beerdigung eines Freundes im Alter von 14 Jahren verlassen hat.
Die Geschichte wird aus der Sicht des Hauptdarstellers erzählt, es gibt immer wieder Erinnerungseinschübe, das Ganze ist eine Rachemission gegen die Peiniger seiner Kindertage.
Das Hörbuch ist sehr gut gesprochen und sehr unterhaltsam, trotz des schwierigen Themas.
Ein 3-4 *. Harte Abrechnung mit der Vergangenheit zugespitzt in blutrünstiger Rache. Vergangenheit u Gegenwart vermischen sich. Keine leichte Kost. Spannend, nicht wirklich vielschichtig im Beschrieb der Persönlichkeiten.