Joss Baker hat Eventmanagement studiert und nutzt seine Gabe, Menschen zusammenzubringen, zum Aufbau einer Dating Agentur. Er ist der Date-Manager und auf schwule Paare spezialisiert. Dion Collister, sein neuester Kunde, sieht zwar zum Niederknien aus, doch einen passenden Partner zu finden stellt eine echte Herausforderung dar. Joss muss sein ganzes Können aufbieten, um den unnahbar wirkenden Wirtschaftsprüfer an den Mann zu bringen. Ein schwieriges Unterfangen, zumal Dion eine ungeheure Versuchung für Joss darstellt und plötzlich dessen eigenes Herz auf dem Spiel steht … Das Taschenbuch hat 348 Seiten.
Finanzexperte Dion Collister ist schon länger in der Stadt und sucht etwas Zerstreuung. Also will er die Dienste von Joss Baker in Anspruch nehmen. Dieser führt eine Dating-Agentur und hat sich dabei auf die Bedürfnisse schwuler Männer spezialisiert. Beim ersten Kennenlernen treffen zwei Alphamännchen aufeinander und Joss ist von seinem neuen Kunden sehr beeindruckt. Doch er will auch Dion beeindrucken und versucht das perfekte Date für den etwas unterkühlten und sehr distanzierten Dion zu organisieren.
Das Date verläuft aber dann doch so ganz anders als gedacht. Der von Joss ausgesuchte Partner passt so gar nicht zu Dion und es bleibt Joss am Ende nichts übrig als dessen Platz einzunehmen, damit Dion keinen völlig verpatzten Abend erlebt. Dion seinerseits findet Joss ziemlich attraktiv und anziehend. Er will mehr Zeit mit ihm verbringen und schafft dies auch. Doch Joss datet eigentlich nicht seine Kunden und versucht verzweifelt die Grenzen schnell wieder zu klären.
Der Date-Manager ist eine Geschichte, die durch ihren Wortwitz zu bezaubern vermag. Auch sind die Protagonisten Joss und Dion durchaus sympathisch geraten. Jedoch fehlt es ihnen – für meinen Geschmack – etwas an Tiefe. Detailverliebt beschreibt die Autorin die Umgebung, das Umfeld und selbst simpelste Gegenstände des Alltags. Ihre Helden bleiben dabei leider ein wenig auf der Strecke. Bianca Nias versteht es absolut ihre Leser mitzunehmen, sie zu unterhalten und neugierig zu machen.
Allerdings verläuft die Geschichte wahnsinnig schnell und man bekommt das Gefühl, dass der Plot irgendwie durchgepeitscht wird. Das zeigt sich auch bei den Gefühlen zwischen Dion und Joss. Das ging mir einfach zu schnell und manche Wendungen der Geschichte empfand ich als Seitenfüller und für die Geschichte per se unwichtig. Zumindest hätte man etwas daraus machen können, was aber nicht passiert ist.
Immer wieder werden neue Namen und Personen ins Spiel gebracht, die durchaus relevant sein können. Allerdings verlaufen diese Ereignisse irgendwie im Sande bzw. verschwinden die Protagonisten wieder in der Bedeutungslosigkeit. Am Ende gibt es zuviele lose Erzählstränge, die den Leser etwas ratlos zurücklassen. Ausserdem war mir lange nicht klar, wo die Geschichte überhaupt spielt. Oder habe ich den Namen der Stadt einfach überlesen? Ich glaube nicht.
Gut gelungen hingegen fand ich Joss‘ Umfeld. Seine Freunde sind zwar auch ein bissle klischeehaft, aber echt witzig und sympathisch. Solche Freunde möchte man wirklich haben! Ausserdem versteht es Bianca Nias wirklich sehr gut die Spannung zwischen ihren Helden aufzubauen und geizt nicht mit gut erzählten intimen Szenen, die jedoch wirklich gut und wohldosiert platziert wurden.
Bei dieser Geschichte tue ich mir etwas schwer. Sie ist ohne Frage gut geschrieben, hat sehr sympathische Protagonisten und dennoch “fehlt” mir für eine volle “Punktzahl” irgendetwas. Ich kann es nicht genau festmachen und das macht mich fast wahnsinnig.
Joss hat, nachdem er mit dem Studium fertig war, den Mut aufgebracht und sich mit einer Datingagentur selbständig gemacht. Hier hat er schon einige erfolgreiche Verbindungen vermitteln können und ist stolz darauf, ein gutes Gespür für Menschen zu haben. Dion ist ein Karrieremensch, der sich den Weg nach ganz oben ziemlich hart erkämpft hat und dies auch von seinen Mitmenschen erwartet. Alles funktioniert nach dem Leistungsprinzip – wer da nicht mithalten kann, fällt raus. Mit dieser Erwartungshaltung geht er auch ins Erstgespräch mit Joss und lässt diesen dabei ganz schön auflaufen. Im Laufe der Geschichte prallen immer wieder Welten aufeinander. Einmal die von Joss, der offen, freundlich und liebenswürdig ist und der einen großen Freundeskreis hat, um den man ihn fast ein bisschen beneiden könnte. Zum anderen die von Dion, der eigentlich verdammt einsam ist und außer bei seiner Arbeit nicht wirklich zwischenmenschliche Beziehungen pflegt. So ist es nicht verwunderlich, dass er in manchen Situationen, an denen Joss beteiligt ist, schier überfordert ist und auch so reagiert. Die Annäherung der beiden zu verfolgen macht Spaß, ich habe auch das eine oder andere Mal herzlich gelacht und ein Happy End ist vorprogrammiert :-)
Da aber eine Geschichte mit nur 2 Protagonisten ziemlich eintönig werden kann, gesellen sich zu den beiden im Laufe der Zeit noch einige sehr sympathische Freunde und Geschäftspartner, eine liebenswerte Nachbarin und deren Vater, aber auch der eine oder andere “nicht ganz so nette/sympathische” Zeitgenosse, dazu. All diese werden liebevoll und detailliert beschrieben, genau wie die Örtlichkeit, in welcher die Geschichte spielt, ebenso wie die Unternehmungen aka Dates der beiden.
Für mich ist die Geschichte an manchen Stellen etwas “schnell” und ein erwähntes “Vorkommnis” verläuft einfach im Sande – was mir persönlich nicht so gefällt. Ich mag es einfach nicht, wenn Handlungsstränge angerissen werden, die dann nicht zu Ende geführt werden. Hier möchte ich allerdings klarstellen, dass dieses Empfinden ganz allein mein Problem ist und dies, wie ich in der Vergangenheit schon mehrfach feststellen durfte, andere Leser oft gar nicht stört.
Wenn ihr nach einem netten, amüsanten und unterhaltsamen Buch sucht, macht ihr mit dem “Date-Manager” nichts verkehrt. Für mich kam es gerade richtig (denn eigentlich wollte ich ganz etwas anderes lesen), allerdings musste es nach dem letzten Buch etwas lockeres, flockiges sein, denn Tränen gab’s im anderen genug – aber dieses Review folgt ein anderes mal.
Ihr seht also, ich bin ziemlich hin und her gerissen *g*. Aber auch das spricht für ein Buch, denn so kann sich jeder eine eigene Meinung bilden und schauen, wo er selbst am “Ende” steht.
Joss und Dion, so unterschiedlich sie auch sind, so perfekt sind sie zusammen... <3
Kurz vor 5 Uhr an einem Dienstag in der früh, aber ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. *schulterzuck* was mich aber auch nicht wirklich überrascht... :-) Bianca Nias schafft es immer wieder, die unterschiedlichen Charaktere so lebendig werden zu lassen, auch Neben-Charas wie zum Beispiel Filiz' Onkel, das man das Gefühl hat, direkt in dessen Laden spazieren zu können.
Eine absolute Leseempfehlung auch abseits des bekannten Löwenrudels ;-)
Story: Der dreißigjährige Joss nutzt seine Talente, um schwulen Männern zum Traumdate zu verhelfen. Als Date-Manager hat er sich darauf spezialisiert gut situierten Schwulen einen perfekten Abend zu bereiten, ganz gleich ob es auf einen kultivierten One-Night-Stand oder die Liebe des Lebens hinausläuft. Mit seinem neusten Kunden, dem Wirtschaftsprüfer Dion Collister hat er sich einen harten Brocken an Land gezogen. Dem vermögenden, aber schweigsamen Mann kann Joss nur schwer ein perfektes Date bescheren – dass er sich selbst zu seinem Kunden hingezogen fühlt, macht die Sache nicht einfacher. Und auch Dion kann sich der Anziehungskraft des Date-Managers nur schwer entziehen …
Eigene Meinung: „Der Date-Manger“ erschien bereits 2016 im deadsoft Verlag und zählt zu den früheren Büchern der Autorin Bianca Nias. Es ist in sich abgeschlossen und enthält keinerlei fantastischen Elemente, stattdessen ist es teils im Wirtschaftssektor angesiedelt – quasi ein Heimspiel der Autorin, die selbst beim Finanzamt tätig ist.
Die Geschichte bietet wenig Neues, wenn man sie mit gängigen Romanen des Genres vergleicht – zwei Männer, die sich ineinander verlieben, zu Beginn ein wenig mit sich hadern, jedoch am Ende zueinander finden. Wirkliche Spannung baut sich nicht auf – „Der Date-Manager“ ist eher ein Wohlfühlroman, den man zwischendurch lesen kann, wenn man Lust auf leichte Lektüre hat (was nicht negativ gemeint ist – manchmal braucht man einfach Bücher, die sich nicht mit schweren Themen auseinandersetzen und einfach nur unterhalten). Natürlich hätte man den beiden Hauptcharakteren ein bisschen mehr Steine in den Weg legen können, oder ein wenig mehr Tiefgang einbringen können – gerade zum Ende hin lösen sich die Probleme so leicht und ohne wirkliches Zutun der Figuren auf, dass man schon enttäuscht ist. Auch stört die geballte Erotik im letzten Viertel, weil es einfach zu viel des Guten ist. Gefühlt machen Joss und Dion nichts anderes als miteinander ins Bett zu gehen, nachdem sie zusammen gekommen sind, ganz gleich in welcher Lebenslage. Als würde Sex all die Probleme lösen, die sich zum Ende hin anhäufen. Zumindest ist das Setting gut beschrieben und wirkt realistisch – Bianca Nias weiß über die Wirtschaft Bescheid, so dass die Beschreibungen von Dions Arbeitsumfeld sinnvoll und logisch sind und man keinen Millionär vorgesetzt bekommt, dessen Arbeit mehr als fragwürdig ist. Es ist schade, dass der Konflikt mit Dions Arbeitgeber am Ende nicht gänzlich zum Abschluss gebracht wird – hier wäre es schön gewesen, mehr zu erfahren bzw. Dion ein wenig mehr Aktivität gegen seinen Arbeitgeber zuzugestehen, gerade weil man den Aspekt der Homophobie anders hätte behandeln können.
Die Figuren handeln in sich schlüssig, hätten jedoch mehr Tiefgang aufweisen können. Die Autorin lässt zwei gestandene Männer aufeinander treffen, die beide im Grunde Tops sind und sich nicht unterwerfen wollen. Das Thema wird jedoch recht schnell beiseite gelegt (Liebe macht alles möglich, da werden auch recht schnell Prinzipien über Bord geworfen). Leider bestehen die meisten Beschreibungen von Joss und Dion daraus, wie heiß und gutaussehend der jeweils andere ist – das wird so oft wiederholt, dass man als Leser irgendwann die Augen rollt. Mehr erwähnenswerte Charaktereigenschaften scheinen die beiden Männer nicht zu haben … Die Nebenfiguren spielen am Anfang eine größere Rolle – seien es Joss‘ WG-Mitbewohner Kevin oder die Nachbarin Feliz, aber spätestens wenn die beiden Männer zusammen sind, treten sie merklich in den Hintergrund.
Stilistisch legt Bianca Nias einen leicht geschriebenen, schlichen Roman vor, der durchaus zu unterhalten weiß. Er ist abwechselnd aus Joss‘ und aus Dions Sicht geschrieben, was man jedoch kaum merkt, da beide Männer ähnlich denken und ticken und sich kaum Unterschiede in der Gedanken- und Gefühlswelt zeigen. Leider nerven mit der Zeit die ewigen Wiederholungen und die gleichen, teils kitschigen Phrasen, gepaart mit scheinbar endlosen Liebesschwüren. Dem Buch hätte mehr Abwechslung, auch stilistisch, gut getan. Wer die fantastischen Bücher von Bianca Nias kennt, dürfte von „Der Date-Manager“ enttäuscht sein, doch vielleicht liegt es auch daran, dass der Roman schon älter ist und die Autorin definitiv an sich gearbeitet hat.
Fazit: „Der Date-Manager“ ist ein netter, leichter Liebesroman für zwischendurch, der nicht an die anderen Werke von Bianca Nias heranreicht. Dazu bleibt er durchgängig zu flach, ergeht sich in zu vielen Wiederholungen und am Ende in zu viel Erotik. Wen das nicht stört und wer keine Lust hat, sich mit schweren Themen auseinander zu setzen, sondern nach einer schwulen Liebesgeschichte mit starken, heißen Männern und Happy End sucht, der sollte ein Blick riskieren. Am besten reinlesen und selbst entscheiden …
Bianca Nias schreibt in ihrem Roman "Der Date-Manager" über Joss, der sich nach seinem Eventmanaging-Studium selbständig gemacht hat. Er gründete eine Date-Managing-Agentur speziell für schwule Männer. Das tolle an seinem Eventmanaging ist, dass die Dates ganz durchgeplant sind vom ersten Zusammentreffen über eine gemeinsame Unternehmung und dann anschließendem Essen. Der Date-Manager gibt seinem Unternehmen eine Überschrift: "alles kann, nichts muss". Dies ist meines Erachtens eine tolle Idee, nicht zu vergleichen mit irgendwelchen Escort-Services.
Dann kommt ein neuer Kunde hinzu, von dem sich Joss verspricht, dass er ein toller Multiplikator wird. Dion, leitender Wirtschaftsprüfer und beim ersten Vorabgespräch gleich voll und ganz verschlossen. Na, das muss ja schief gehen. Er sucht ihm einen guten Partner aus und das Treffen beginnt in der Oper. Was Joss nicht wusste: es war eine ganz moderne und gewagt Inszenierung. Joss versucht noch, alles zu retten, doch er kommt zu spät. Dions Date ist geplatzt und nun muss gezwungenermaßen den Restabend mit ihm verbringen, der wider Erwarten sehr interessant wird.
Man kann sich vorstellen, dass diese beiden starken Charaktere sich nach kurzer Zeit angezogen fühlen. Intellektuell passen sie sehr gut zusammen und vom Alter und Aussehen auch.
Die Protagonisten hat Bianca Nias sehr gut dargestellt, ich kann mich gut hineindenken. Allerdings hat sich so einiges wiederholt, aber das ist ja tatsächlich bei Frischverliebten so, kaum sieht man sich, möchte man mit dem anderen zusammen sein und sei es nur kurz.
Es war mein erstes Buch von Bianca Nias und auch mein erster Gay-Roman. Das Cover passt gut zum Inhalt. Rundherum gut und empfehlenswert.