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Die Gedichte haben eine emotionale Betroffenheit und stehen mitten im Leben. Sie vermögen es, den Leser auf unterschiedlichste Weise zu berühren. Auf einer Reise nach Rußland und bei Freunden in Worpswede erlebt Rilke die Großartigkeit von Landschaft. In ihm erwächst der Drang, das richtige Schauen zu erlernen. Er will heraustreten aus dem Bekannten, aus dem schon gedeuteten, stets bemüht, den Übergang ins Leben zu vollziehen. Ergebnis dieser Erfahrungen ist Das Buch der Bilder. Rilke teilt die Sammlung in zwei Bücher mit jeweils zwei Teilen ein.
Motive des Frühlings, der Kindheit des ersten Teils, werden gefolgt von Motiven des Herbstes, des Sturmes, der Nacht. Sie drücken eine Hingabe an das elementare Leben der Natur aus, in der auch der Tod eine zentrale Rolle spielt. Der dritte Teil beinhaltet Stoffe aus Christentum und Geschichte. Richtiges Sehen heißt auch, sich nicht nur den schönen Dingen zu widmen, sondern sich auch den häßlichen Seiten des Lebens zuzuwenden. Und so öffnet sich die Lyrik, besonders im letzten Teil, in Rollengedichten wie "Der Bettler" oder "Das Lied des Aussätzigen" sowohl formal als auch sprachlich.
Rilkes Sammlung bietet eine Vielfalt an Texten, die -- selbst wenn Verzweiflung aus ihnen spricht -- am Ende doch stets das Leben eindeutig Bejahen. Seine Gedichte sind von zeitloser Schönheit, sie zu lesen bedeutet Genuß und Zuversicht zugleich. --Anne Hauschild
Paperback
First published January 1, 1906
I would like to step out of my heart’s door
and be under the great sky.
— Rilke, “Lament”
The last of his line
I have no paternal house,
nor have I lost one;
my mother birthed me out
into the world.
Here I stand now in the world and go
even deeper into the world
and have my happiness and have my woe
and have each one alone.
...
Requiem
…
Life is only a part… of what?
Life is only a note… in what?
Life has meaning only joined with many
receding circles of increasing space, –
life is only the dream of a dream,
but waking is elsewhere.